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Trennung von Borderliner - Austausch und Erfahrungen

Krissie
Was für ein schönes, trauriges Gedicht. Ich kann dich gut verstehen....
Es ist aber auch zum (selber) verrückt werden.....
Mein Borderliner hat sich wieder bei mir gemeldet - und alles bricht auf.
Es scheint immer nur eine Kruste drüber zu wachsen, es hört irgendwie nicht auf.
Die Gefühle für ihn sind immer noch da. Wobei ich mich auch frage, ob es nicht das Symbiotische ist, in das man ja eingesponnen war.....Ist es vielleicht so, wie ein Alk., der sich daran erinnert, wie der Alk. geschmeckt und gewirkt hat? Dann hätte man ja so eine Art Suchtverhalten. Ich muß mich jedenfalls zwingen daran zu denken, wie schlimm es psychisch für mich mit ihm war - trotz dieser großen beiderseitigen Liebe. Aber er ist krank und hat es sich bis heute noch nicht eingestehen können, daß es Borderline ist. Er ist wohl in Therapie, aber da wird ja nur dran rumgedoktert, wenn er nicht die Hosen runterläßt, endlich ehrlich auch vor sich selbst wird. Aber das macht ihm zu viel Angst. Es ist nur so verstörend, wie sehr ich aufpassen muß, ganz bei mir zu bleiben und mich nicht wieder auf ihn einzulassen. Es ist genauso, wie du es in dem Gedicht beschreibst...... Danke schön dafür

28.02.2017 10:51 • x 3 #46


P
Liebe Krissie, vielen Dank - es konnt sehr von Herzen bzw. von der Seele. Ich kann es absolut nachvollziehen, wie es Dir geht. Es ist wirklich wie eine Sucht, und auch jetzt noch geht sie mir nicht aus dem Kopf und insgeheim wünsche ich mir, dass sie sich wieder meldet. Andererseits weiß ich natürlich, dass das alles wieder aufreißen würde. Ich habe kein andere Mittel gefunden, als mich darauf zu besinnen, dass es sehr wichtig ist, dass ich mich selbst schütze und gefühlsmäßig akzeptiere, dass es eben eine Sucht ist und keine normale Beziehung. Trotzdem gelingt mnir das oft nicht und ich sehne mir ihre Anwesenheit förmlich herbei. Noch schlimmer ist, dass ich tatsächlich der Meinung bin, eine Bessere werde ich nicht mehr finden. Das ist schon verrückt....
Ich wünsche Dir ganz viel Stärke, Selbstliebe und Mut, der Verlockung zu widerstehen. Symbiose bedeutet in diesem Fall, sich selbst zu verlieren. Du bist nicht alleine!

28.02.2017 15:13 • x 3 #47


A


Trennung von Borderliner - Austausch und Erfahrungen

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Waldfee47
Zitat von PaulSafari:
Denk ich an Dich
durchzuckt es mich
Fühl ich ein Sehnen
unendliches Verlangen
Denk dann an mich
Fühl mich zerrissen
die Unmöglichkeit erkannt.
Du und ich.
Ich könnte weinen
wollt mein Leben mit Dir teilen
Bist, was ich gesucht
Zeigst mir, was ich so ersehne
Und dann blitzt was Böses durch
Unverständlich, irritierend,
was nicht passen mag
zu Deinem süßen Bild
Wo ich blind sein will!
Was ich nicht sehen will!
Was doch nicht sein darf!
Und ich muss erkennen,
dass ich das nicht leben kann.
Weil ich trotz des süßen Bildes
mein Zerreißen spüren kann.
Ich weine, ich zerfließe.
Möchte schreien, wie ein Kind.
Hab dich verloren, bin alleine
nun mit mir
Und erlebe unter Tränen, dass
das das Leben ist
sich selbst zu mögen und zu schätzen
für sich einzustehen und sich zu stärken
bei sich zu sein und zu bleiben
die Basis für die Liebe ist.


Ich vermisse ihn immer noch. Werde ihn wohl IMMER vermissen.
Diese Symbiose... nach dem Hier-Lesen wundert es mich nicht mehr, dass ich, als er mich verließ, dass Gefühl hatte, meine Mutter hätte mich verlassen oder sei zum zweiten Mal gestorben...
das Gefühl ist diese Symbiose.... meine Geschichte.. meine Verlusterfahrungen konzentriert in der Geschichte mit meinem wahrscheinlichen Borderliner
Ich kann nicht aufhören ihn zu lieben...hab ihn nie mehr gesehen und mein Verstand sagt: Es ist besser so.
Suche nun einen guten Therapeuten zum Aufarbeiten...möchte daran wachsen

28.02.2017 21:25 • x 1 #48


Krissie
Es tut gut zu wissen, dass man nicht alleine so fühlt......Dass da auch in euch dieser Teil ist, der ihm/ihr am liebsten in die Arme laufen möchte und alles wird gut........
Kurz bevor ich mich dann vor ziemlich einem Jahr von ihm getrennt habe, war ich bei einer Psychologin, der ich grob die ganze Schwierigkeit dieser Beziehung umrissen hatte.Sie fragte mich , warum ich gekommen sei, was ich mir denn wünsche. Und da sagte ich genau diesen Satz: Ich wünsche mir dass alles gut wird. Darauf kam ihre Antwort: Wenn ich ihnen eins GARANTIEREN kann, dann dass es DAS NICHT wird. Das war schon ein Hammersatz. Aber er hat mir auch klar gemacht, dass ich gar nicht mehr die Kraft und die Nerven hatte, noch Jahre diesem kranken Verhalten ausgesetzt zu sein, getrieben von der Hoffnung auf ein Happy End. Deshalb, liebe Waldfee, ist es eine gute Idee eine Therapie zu machen, um sich selber auf die Spur zu kommen...... Gestern hat mir auch geholfen, noch mal in dem Buch von Manuela Rösel Wenn lieben immer wieder weh tut zu lesen. Sie kennt sich sehr gut mit der Borderline Problematik aus und in dem Buch geht es hauptsächlich um die Partner in der Borderline Beziehung, nämlich um unseren Anteil an dem Ganzen. Sie schreibt an einer Stelle: Eine symbiotische kindliche Bindung kann nur zwischen zwei kindlich bedürftigen Beziehungspartnern entstehen. Sie haben in uns etwas zum Schwingen gebracht, irgendwie den Hunger nach dieser bedingungslosen Liebe gestillt - zeitweise. Und wir haben einen Preis dafür gezahlt........

01.03.2017 09:08 • x 3 #49


P
Krissie, Du hast es sehr schön auf den Punkt gebracht. Seufz. Ich glaube zwar mittlerweile, dass meine Freundin keine Borderlinerin ist, sondern eine Psychopathin, aber beide haben ja eine sehr ähnliche Persönlichkeitsstörung, und es ist ja auch eigentlich egal, denn - wie du es so schön beschrieben hast - es kommt ja auf unseren Anteil an dem ganzen an. Das Wort Bedürftigkeit spielt hier ganz sicher eine wichtige Rolle. Und der Schlüssel zur Lösung ist, sich selbst das zu geben und auch zu holen, wo man meint, bedürftig zu sein. Und auch das Hingezogensein zu fühlen, aber auch die eigenen Bedürfnisse, denn die haben mir auch immer wieder gesagt: Moment mal, das geht doch nicht! Ich versuche gerade, genau das auch wahrzunehmen, denn die eigene Intuition ist ja dafür da, sich selbst zu schützen....
Man, ist das schwer.....

01.03.2017 17:13 • #50


P
Hallo Krissie, eine Frage hab ich, weil ich in einer ähnlichen Situation bin wie Du - ich fürchte einerseits, 'rückfällig' zu werden, wenn sie sich meldet, andererseits bin ich immernoch sehr versucht, den Kontakt wieder herzustellen. Die Trennung und der Kontaktabbruch sind jetzt 4 Wochen her, und es ist Tag für Tag immer wieder aufs Neue schwierig, meine Balance zu finden und zu halten.
Es geht ja darum, dass ich bei mir bleibe, bei dem, was mein Gefühl mir sagt. Es auszuhalten und auszuloten, alleine und bei mir zu sein und zu ahnen, dass das das wichtigste ist.
Krissie, was machst Du für Dich, um Dich zu stärken (und dich nicht der Bedürftigkeit/dem Kindsein hinzugeben)? Ich bin für Tipps dankbar...

02.03.2017 10:37 • x 1 #51


Krissie
Hallo Paul,
jetzt möchte ich erst einmal nachfragen, ob du da vor 4 Wochen rückfällig geworden bist
Weil du ja im November geschrieben hast, dass die Trennung ganz frisch ist.
Ich könnte es verstehen, bin es selber einmal im letzten Jahr nach 4 Monaten Trennung geworden.
Von ihm kam ja ab und zu immer noch eine Mail, auf die ich dann nicht mehr reagiert habe, aber dann ging es mir insgesamt so schlecht, daß ich eines Abends zum Hörer gegriffen und ihn angerufen habe. Tja, das war was......Er war völlig erstaunt darüber, wir haben beide so richtig losgeheult, die ganze Trauer kam heraus und wir konnten danach ganz normal miteinander reden. Das war schön. Er hörte sich da auch sehr normal an, kein ziehen und zerren an mir, wie sonst immer..... Danach haben wir uns einige Mails geschrieben, noch mal telefoniert, er kam dann auch 2 x vorbei. Das eine Mal war noch ok, aber beim 2. Mal ging es dann wieder los.......die Bitte, es doch noch mal mit ihm zu versuchen, er macht doch eine Therapie usw..........Druck Druck Druck .....Es war, als hätte ich die Büchse der Pandora wieder geöffnet......
Habe dann ganz schnell wieder den Kontakt abgebrochen.
Daran denke ich zurück, wenn es zu schlimm wird und vor allem helfen mir meine Tagebuchaufzeichnungen, die ich 1/2 Jahr vor der Trennung begonnen habe. Das war die beste Idee ever, ever ever ! Noch einmal genau nachlesen zu können, wie ver- rückt das Ganze abgelaufen ist, wie durcheinander, zermürbt ich war, Schlafstörungen ohne Ende, total zerrissen von der großen Liebe einerseits -- dann aber die vielen Lügen, diese krankhafte Eifersucht, dieses ganze komplizierte Gebaren von ihm , einmal habe ich auch geschrieben Ich bin hier Teil einer ganz merkwürdigen Bindung, dieses Hineingezogen werden in eine kranke Psyche und all die vergeblichen Versuche von mir, da irgendwie mit klar zukommen, es zum Guten hin zu wenden......alles vergeblich......... DAS bringt mich wieder auf den Boden der Realität.
Und so kann ich dir nur raten, wenn du solch ein Tagebuch nicht hast, setze dich hin und schreibe dir alle schrägen, belastenden Begebenheiten auf, die dir einfallen. -- und wie du dich dabei gefühlt hast. Es ist wirklich gut, das schwarz auf weiss immer wieder nachlesen zu können. Habe mir auch mal aufgeschrieben, was ich mir denn von einem Partner wünsche, wie er sein soll, damit ich glücklich sein kann. Ebenfalls eine Liste, mit all den Dingen, die überhaupt nicht gehen, die nicht akzeptabel sind.....All das hilft Klarheit zu finden, wer man ist und was man braucht.
Und last but not least die Einsicht, dass wir diesen Menschen NUR im Gesamtpaket bekommen würden.
Wir haben Sehnsucht nach der HELLEN Seite, die sie ja zweifelsohne auch haben. Aber diese bekämen wir NIE alleine, sondern immer nur mit der DUNKLEN im Doppelpack. Und DIE macht uns fertig........

02.03.2017 15:30 • x 2 #52


P
Liebe Krissie, also, ja, ich bin im Dezember gleich wieder rückfällig geworden, und das hat dann bis Anfang Februar gehalten. Alleine diese On-Offs waren schon brutal. Innerhalb eines Jahres haben wir uns 5 mal getrennt... und mit jedem Neubeginn wurden die Abhängigkeit und mein Gefühl, innerlich zerrissen zu sein, größer. Auch, wenn ihr euch nach 4 Monaten wieder begegnet seid, ist es schön zu hören, dass Du dich da so wahrgenommen hast und schützen konntest.
Ich denke schon, der zeitliche Abstand und die eigene Gesundung sind ganz wichtige Faktoren, um sich vor Rückfälligkeit zu wappnen oder einfach, um zu wissen, was einem gut tut. Ich habe dieses Ziehen noch sehr gut in Erinnerung: diese Riesengeschwindigkeit, mit der sie Beziehung um jeden Preis definieren wollte - gemeinsamer Urlaub, mit meinen Kindern, Familienfotos machen, mich in den Himmel heben, und diese Eifersucht... das war schon verrückt. Und dann sich aus dem Nichts einem Neuen zuwenden, mich warmhalten wollen und mir jegliches Wort im Mund umdrehen und mir die Schuld geben wollen - sie hatte ja nie Schuld an etwas.
Ich habe aus dieser Zeit kaum Tagebucheinträge, aber sehr viele whatsapp-Nachrichten, bei denen mir beim Durchlesen schon so vieles wieder ein- und aufgefallen ist: seltsame Formulierungen, Spiegelungen meiner Wörter - die mir damals nicht so aufgefallen waren, weil ich sie in meinem Kopf 'korrigiert' habe und ihnen einen Sinn (meinen Sinn) gegeben habe. Eigentlich waren das sehr fragmentarische Worteinheiten, ohne richtige Bedeutung und Tiefe. Ich will das jetzt nicht schlecht machen, denn einen Teil an ihr liebe ich nach wie vor. Aber der andere, dunkle, seltsame, ziehende und impulsive-verächtliche, fast boshafte, war eben auch vorhanden.
Was ich noch habe sind Mind-Maps - ich habe mir damals aufgemalt, was ich liebe an ihr und was so verstörend ist, und was für mich wichtig ist und was ich vernachlässigt habe. Und ich habe viel nachgelesen und wiedergefunden über ihre Störung. Aber es bleibt dieses unbedingte Ach hätt ich sie doch nur wieder, eine bessere gibts nicht! - aber was du schon geschrieben hast: das Eine gibts nicht ohne das Andere. Was für ein Jammer, aber zum Erwachsensein gehört auch, zu akzeptieren.
Dieser Austausch hier im Forum ist eine weitere, sehr gute Stütze. Und Deine Worte sind so, als hätte ichs auch schreiben können über meine Beziehung. Danke dafür! Wir kriegen das hin!

02.03.2017 16:47 • x 1 #53


sappy
Zitat von PaulSafari:
diese Riesengeschwindigkeit, mit der sie Beziehung um jeden Preis definieren wollte -

- mich in den Himmel heben, und diese Eifersucht...

-sich aus dem Nichts einem Neuen zuwenden, mich warmhalten wollen und
-mir jegliches Wort im Mund umdrehen und mir die Schuld geben wollen - sie hatte ja nie Schuld an etwas.
-whatsapp-Nachrichten, bei denen mir beim Durchlesen schon so vieles wieder ein- und aufgefallen ist: seltsame Formulierungen, Spiegelungen meiner Wörter - die mir damals nicht so aufgefallen waren, weil ich sie in meinem Kopf 'korrigiert' habe und ihnen einen Sinn (meinen Sinn) gegeben habe. Eigentlich waren das sehr fragmentarische Worteinheiten, ohne richtige Bedeutung und Tiefe.
Ich will das jetzt nicht schlecht machen, denn einen Teil an ihr liebe ich nach wie vor.
Aber der andere, dunkle, seltsame, ziehende und impulsive-verächtliche, fast boshafte, war eben auch vorhanden.


Kömmt mir irgendwie bekannt vor....das liest sich für mich alles etwas sehr nach NARZISSMUS? Waren das die verstörenden Dinge, die Du in deine mind maps geschrieben hast, oder ist die Liste noch länger ?

02.03.2017 17:30 • #54


P
Ich habe mich seit letztem Herbst nur langsam an eine Diagnose rangetastet - nachdem mich meine Schwester darauf hingewiesen hatte, dass meine Freundin eine Borderlinerin sein könnte. Nach ein paar sehr heftigen, aggressiven Vorfällen in einem Hotel und bei ihr Zuhause bin ich bei der antisozialen Persönlichkeitsstörung (Psychopathie) hängen geblieben. Im Grunde gibt es m.E. bei den schizoiden, narzistischen, antisozialen usw. Persönlichkeitsstörungen wesentliche, übereinstimmende Grundmuster. Weiter bin ich nicht gekommen, v.a. auch weil es meiner Ex-Freundin nicht in den Sinn kommt, dass etwas an ihr nicht stimmt und es daher keine klare Diagnose gibt.
Es ist eigentlich auch egal, denn als Partner von Menschen mit Persönlichkeitsstörung ist man nach gewisser Zeit unweigerlich verstört, hin- und hergerissen, zweifelt an den eigenen Emotionen und Wahrnehmungen und wird langsam aber sicher ver-rückt.
Die Liste in den mind-maps ist länger, es kommen Begriffe wie Arroganz, Aggression, Fahrigkeit, Großspurigkeit, Verantwortungslosigkeit, Verklärung, Ignoranz, kein Schuldgefühl, keine Reue, Unzuverlässigkeit....usw. auf und auf meiner Seite die immer wiederkehrende Erkenntnis: Vorsicht, ich verliere mich!
Wenn man das alles so liest, stellt sich unweigerlich die Frage: warum warst du denn mit ihr zusammen?
Ich war und bin von ihr angezogen und kann es nicht erklären. Es ist sicher eine Mischung aus Da findet mich eine Frau ganz toll und aus der körperlich-s.uellen Anziehung, und wir konnten seltsamerweise stundenlang super miteinander reden (auch wenn mir damals schon von Anfang an auffiel, dass es den Gesprächen irgendwie an Tiefe fehlt).
Zu erkennen, dass eine Partnerschaft mit einem persönlichkeitsgestörten Menschen nicht funktionieren kann, und das auch durchzuhalten, weil es die einzig richtige Lösung ist, ist eine ungeheuer schwere Aufgabe für mich, zeigt mir aber, dass ich da wirklich etwas für mich lernen kann, denn mir ist erst jetzt klar geworden, dass ich in meinem Leben als Beuteschema solch persönlichkeitsgestörte Partnerinnen bevorzugt habe. Was mir zeigt, dass ich mich viel zu wenig selbst wertgeschätzt habe. Das Leben stellt einen immer wieder vor die gleiche Aufgabe, bis man es verstanden hat.

02.03.2017 18:38 • x 3 #55


P
Mittlerweile sind sieben Wochen seit der Trennung vergangen, und ich sehne mich immernoch nach einem Kontakt mit ihr. Sie hat sich bisher nicht gemeldet, und ich weiß, dass ist auch gut so, sonst käme ich wieder in Versuchung.
Auf der Suche nach Bewältigung meines Trennungsschmerzes habe ich unzählige Websiten gelesen und Foren durchforstet und bin dabei auf einen wunderbaren Beitrag des Autors 'Freidenker' im Borderline-Spiegel gestoßen (im Bereich 'Forum' -- Gedanken eines Ex-Partners ).
Er schreibt nicht, wie in den unzähligen Foren, über den Borderliner, seine Eigenheiten und 'Fehler', sondern darüber, warum die Partner von Borderlinern eigentlich überhaupt 'passen', also warum es zu dieser schicksalhaften Begegnung kommt. In den Scherben seiner zerbrochenen Beziehung hat er Muster und Glaubenssätze gefunden, die in seine Kindheit zurückreichen und in denen er eine wunderbare Möglichkeit gefunden hat, sich persönlich weiterzuentwickeln. Er fordert zum Meinungsaustausch auf, und ich würde mich gerne mit ihm darüber austauschen, weil ich vielem, was er schreibt, nur zustimmen kann und ich es wahnsinnig inspirierend finde, was er schreibt.
Leider kann man jedoch nichts mehr im Forum des Borderline-Spiegels posten, und auch irgendeine Kontaktaufnahme mit der Betreiberin der Seite ist fehlgeschlagen.
Vielleicht weiß jemand von Euch, wer 'Freidenker' ist. Das würde mir sehr helfen...

24.03.2017 17:18 • #56


R
Ich war vor 11 Jahren auch mal mit einem Borderliner zusammen, der mich bis heute stalkt. Ihr schreibt mir aus der Seele. Die Höhen und Tiefen eines solchen Mannes sind verheerend und deprimierend. Er himmelte mich an, im nächsten Augenblick verließ er mich wieder. Es war echt schlimm! Da er sich immer wieder in Erinnerung ruft, kann ich ihn leider nicht vergessen und leide sehr unter der 11-jährigen Trennung. Wenn ich ihn anrufe, beschimpft er mich immer. Auch er leidet unter der Trennung und sucht Kontakt. Aber dann macht er mich immer fertig und lügt ständig. Was kann ich in diesem Fall tun?

24.03.2017 17:43 • #57


Krissie
Liebe Rosenna,
bin gerade entsetzt über diesen langen Zeitraum........11 Jahre !
Du hast nur eine Chance das endlich hinter dir zu lassen, wenn du ganz konsequent jeglichen Kontakt abbrichst.
Hör auf ihn anzurufen, wechsel deine Telefonnummer, email Anschrift usw., damit er dich nicht mehr so einfach kontaktieren kann. Du solltest ihn auch nicht mehr anrufen -- es bringt dir nichts als weiteren Kummer..... Die Zeit vergeht und du kannst dir nicht wirklich ein neues Leben aufbauen, weil deine Gedanken sich immer wieder mit ihm beschäftigen. Ich weiss selber wie schwer es ist, damit aufzuhören, aber glaube mir, es gibt in dem Fall kein Happy End. Eine normale Beziehung ist nicht möglich. Wenn du es alleine nicht schaffst, hole dir Hilfe. Es gibt kostenlose Beratungsstellen z.B. von der Caritas oder Diakonie, oder versuche über die Krankenkasse an therapeutische Hilfe zu kommen.

25.03.2017 09:08 • #58


M
Hallo zusammen. Ich bin beim Suchen nach Lösungen auf diese Seite gestoßen und möchte kurz meine Geschichte erzählen. Die Überschrift lautet: Ich bin vor ein paar Tagen zum 4. Mal innerhalb 3 Jahren von meinem Borderline Partner abrupt verlassen worden.

Ein kurzer Überblick, damit ihr versteht.
2014 lernten wir uns kennen über das Internet. Er schrieb so einfühlsam. Als wir uns trafen, kamen wir recht schnell zusammen. Es war wie Seelenverwandtschaft. Absolut perfekt. In dieser Phase ergriff er nach nur 4 Wochen das erste Mal die Flucht. Bis dato waren wir (ich?) glücklich. Wir telefonierten, ich antwortete das Falsche....er legte auf und war 2 Tage nicht mehr erreichbar. Ich schrieb SMS....irgendwann bekam ich Antworten. Er schrieb damals, dass etwas in ihm sei, Wut, Verzweiflung und Unsicherheit - es aber nichts mit mir zu tun habe. Aber einen Tag später kamen wir wieder zusammen.

Die 2. Flucht war heftig. Alles war gut und wunderschön. Er hielt sich 2 Wochen in meiner Wohnung auf. Am Morgen brachte er mich zur Arbeit, und ich hörte nichts mehr von ihm. Ich war unruhig und rief ihn auf der Arbeit an (was ich nie vorher und danach auch nicht tat). Er war komisch. Ich fragte, ob es aus sei. Er bejahte und meinte, er würde mir den Grund schreiben. Als ich nach Feierabend zuhause ankam, traf mich der Schlag. Er hatte mich zur Arbeit gefahren, ist danach in die Wohnung und hatte all seine Sachen mitgenommen.
Ich muss dazu sagen, dass es bis dato keine ersichtlichen Probleme gab.
Das Fatale war, dass wir uns eine gemeinsame Wohnung gesucht haben. Der Mietvertrag war unterschrieben und ich hatte meine Wohnung gekündigt. Das interessierte ihn nun nicht mehr.
Er hat nach 2 Tagen Erklärung geschickt, dass er sich gezwungen fühle und mir Misstrauen unterstellt. Auslöser war übrigens ein leicht genervter Ton von mir.
Ich diskutierte mit ihm - nur per sms, denn er ging nicht ans Telefon. Nach ein paar Tagen war er zur Aussprache und Versöhnung bereit.
4 Wochen danach zogen wir zusammen.
Das 3. Mal packte er wieder seine Sacchen, als ich nicht zuhause war. Jedoch kommunizierte er mit mir und er kam nach 2 Tagen zu mir zurück.
Dieses Mal ist besonders schlimm für mich. Ich habe - nach Absprache mit ihm - aus einer Arbeitslosigkeit heraus eine Teilzeitstelle angenommen, verdiene nicht viel. Er wollte mich unterstützen (nachdem ich ihm all die Jahre unterstützt habe).
Ich komme von der Arbeit und finde einen Zettel, dass er abgetaucht sei, weil er nicht mehr könne und am Ende seiner Kraft sei. Es sei die Hölle für ihn (ich weiß nicht, was er eigentlich meint).
Ich kann hier die Miete nicht zahlen. Komme nicht zurecht. Und er hat den Kontakt total abgebrochen, reagiert auch nicht per SMS. Ans Telefon geht er auch nicht.
Was soll ich tun? Er alleine steht im Mietvertrag. Da der Vermieter sein Kollege ist, möchte er mit mir keinen Mietvertrag machen.
Ein Scherbenhaufen.
Und trotzdem....ich vermisse ihn und hoffe, er kommt zurück. ist das nicht fürchterlich? Ich bin zerrissen, verzweifelt.
Einerseits möchte ich die Beziehung fortführen.....andererseits ist mir klar, dass so etwas sicher immer wieder passieren wird.

23.04.2017 16:58 • x 2 #59


M
...und gerade hat er mich blockiert. Das tut so weh. Ich verstehe nicht das Warum und Wieso.

23.04.2017 17:12 • x 2 #60


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