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Trennung von Borderliner - Austausch und Erfahrungen

M
Zwei TAGE Dauergast wäre korrekt... So schlimm war's Gott sei Dank nicht (kann den Beitrag oben nicht editieren)

03.11.2013 01:03 • #31


O
Hallo ,

..möcht hier mal beschreiben warum die Trennung vom Partner mit Borderline ein so großes Wachstumspotenzial enthält und warum man dann am Anfang einer oft jahrelangen Reise zurück zu sich selbst steht !

Hierzu mein Reisebericht zurück zum Selbst ..
(eigene Erfahrung und Erkenntnis)

..die Beziehung zu einem Borderliner ist keine Liebe sondern eine Symbiose. Wir können nur in Symbiose gehen wenn wir uns noch nicht zu 100% selbst aus der Symbiose zu unserer eigenen Mutter gelösst haben. Wäre diese Loslösung schon zu 100% geschehen würden wir niemals mit einem Borderliner in Beziehung gehen. Wir wären sozusagen nicht mehr „attraktiv“ für diesen.

Durch das aufrechterhalten der Symbiose und die nicht gelungene Loslösung zu unserer eigenen Mutter entwickelt sich bei uns ein falsches Ich (Ego). Nun gehen wir in Beziehung (Symbiose) mit einem Borderliner. Die Symbiose wird von unserer eigenen Mutter auf den Partner oder eben solange von Partner zu Partner übertragen wie diese noch nicht bearbeitet ist. Wie wir nu wissen hat der Borderliner kein eigenes Ich sondern nur Ich-Fragmente. In der Symbiose übernimmt der Borderliner unser Ich und wie oben beschrieben ist es ja unser falsches Ich (Ego). Wir verlieben uns in dieses falsche Ich (Ego) weil es ist ja eine perfekte Spiegelung von uns. Wir verlieben uns eigentlich nur in unser eigenes falsches Ich (Ego) welches uns vom Borderliner gespiegelt wird. Deshalb glauben wir dass diese verliebtheit so unglaublich tief ist.

Im übrigen hat verlieben immer etwas damit zu tun dass wir nur immer an etwas vorbei gehen. Wir ver-Lieben uns und gehen an die eigentliche wirkliche echte Liebe vorbei. Um wirklich lieben zu können brauchen wir keine Spiegelung von unserem eigenen Ich sondern können den Partner annehmen so wie er nun mal ist ohne ihn zu verbiegen oder anders haben zu wollen.

Wenn der Borderliner die Symbiose abbricht und schon bei dem neuen Partner in Symbiose ist haben wir nun die Möglichkeit eine „Reise“ von unserem falschen Ich (Ego) hin zu unserem wahren Selbst anzutreten (den Weg der Selbsterkenntnis).
Es geht nun um die bewusste Loslösung von dem Borderliner. Wenn eine Beziehung zu Ende ist, egal welche und zu was, hat das immer etwas mit Sterben oder einem Tod zu tun.

Wie oben beschrieben spiegelt der Borderliner nur unser eigenes falsches Ich (Ego). Wir müssen nun im Außen von dem Borderliner und somit auch von unserem perfekt gespiegeltem falschen Ich (Ego) loslassen (er, der Borderliner im außen und unser falsches Ich (Ego) bei uns im innern muss sterben). Da ja der Borderliner uns nur unser eigenes falsches Ich (Ego) gespiegelt hat, lassen wir eigentlich letztendlich von unserem eigenen falschen Ich (Ego) los, hin zu unserem wahren Selbst. Wir müssen nicht nur die falschen Ich (Ego) Anteile im außen, die der Borderliner in sich trägt, gehen lassen (sterben) sondern wir müssen gleichzeitig auch alle falschen Ich (Ego) Anteile bei uns im innern gehen lassen (sterben).
Dass heißt, wenn uns diese bewusste Loslösung gelingt, dann stirbt nicht nur der Borderliner im Außen sondern es sterben auch damit all unsere eigenen inneren falschen Ich (Ego) Anteile und was wir dann erkennen können, wenn dieser Prozess gelingt, ist unser wahres Selbst.

Dies, der Weg der Selbsterkenntnis, ist einer der härtesten Wege welchen wir gehen können und dieser tut unglaublich weh. Aber wenn dieser Weg gelingt, wir bewusst durch Schmerz,Trauer, Leid und allem was noch dazu gehört gehen, wie bei einer richtigen Geburt, mit starken Geburtsschmerz und den dazugehörigen Geburtswehen, dann werden wir am Ende in eine neue Freiheit hinein geboren.
Eine Geburt bedeutet immer dass verlassen eines beengten, begrenzten, dunklen (Unbewussten) Raum hinein in einen weiteren, unbegrenzten, helleren (Bewussten) Raum. Im Prinzip ist unser (das) gesammtes Leben eine einzige Geburt und es muß dabei auch immer etwas (das Alte) sterben. Daran erkennen wir Geburt und Tod sind nicht von einander getrennt.

(Selbstheilung = das Selbst muss wieder Heil (Ganz, Gesund) werden und nicht das Ich (Ego). Das Ich (Ego) ist immer Unheil (Gespalten, Krank) in der Welt.

Wir können nun erkennen dass wir ja letztendlich auch selbst in diese Symbiose eingewilligt haben ob bewusst oder unbewusst.
Also, sucht nicht immer die Schuld bei den Borderlinern sondern erkennt eure eigenen Unzulänglichkeiten und übernehmt die Verantwortung für euer eigenes Leben.

“Selbsterkenntnis ist ein Abenteuer, das in unerwartete Weiten und Tiefen führt”
C.G. Jung

P.s. Danke, an meine Ex-partnerin, dass war das beste was mir passieren konnte.
Danke, dass es dich in meinem Leben gegeben hat.
Gott segne dich.

22.05.2016 20:53 • x 9 #32


A


Trennung von Borderliner - Austausch und Erfahrungen

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K
Hallo ohneName,

bin gerade hier auf dieses Forum gestoßen, weil es mir nach der kürzlichen Trennung von meinem Borderliner heute nicht so gut geht -- Trennungsschmerzen eben ....... Ich war in den ersten Tagen sehr erleichtert, daß ich es geschafft habe, mich aus einer destruktiven Beziehung zu befreien, einfach froh, endlich wieder meine Ruhe zu haben und zu mir selbst finden zu können. Hat sich angefühlt, als wäre ich aus dem Krieg zurückgekehrt. Ich wollte diese Symbiose nicht mehr! Habe das Buch gelesen Wenn lieben immer wieder weh tut, daß ich empfehlen kann und daß mir auch schon ganz gut gezeigt hat, wo denn meine eigenen Anteile in der Geschichte liegen...... Deinen Beitrag hier habe ich mit großem Interesse gelesen (und sogar einmal gelacht - bei der Vorstellung, daß ich mich nur in mein eigenes (falsches) Ich verliebt habe und frage mich, woher du dein Wissen hast. Gibt es da auch ein Buch, daß du empfehlen kannst? Ist deine Trennung schon länger her und wie lange hast du ca. gebraucht, um darüber hinweg zu kommen? Und alle Achtung davor, daß du es geschafft hast, das Traurige und Erschütternde, daß so eine Beziehung und dann die Trennung mit sich bringt, für dich als etwas Positives zu verbuchen. So weit bin ich wahrscheinlich noch lange nicht......Bin schon froh und dankbar dafür, mich trotz seines massiven Widerstandes (Er hat wirklich alles versucht, die Trennung rückgängig zu machen) befreit zu haben. Kann nur allen empfehlen sich Hilfe im sozialen Umfeld und ggf. auch therapeutische Hilfe zu suchen. Das schafft man, glaube ich, nicht allein.

23.06.2016 20:27 • #33


O
Hallo Krissie ,

Bücher, welche so tief in die Psychologie führen, findet man leider keine. Das Wissen oder besser die Weisheit aus all dem oben geschriebene beruht natürlich auch auf dass lesen einer menge ausgewählter Bücher aber auch hauptsächlich durch daraus resultierender eigener Erfahrung und Erkenntnise. Bin dadurch sehr tief in die Psychologie und letztendlich dadurch auch sehr tief in die Spiritualität eingetaucht.

Ich litt selbst an der abhängigen dependenten Persönlichkeitsstörung und dachte das so wie ich bin, der so wie ich zu sein glaubte und der ich war richtig ist.
Welch ein Irrtum.
Ich nahm Dro. aller Art (außer Dro.) und bewegte mich in einem sehr destruktiven Umfeld und war immer Stolz darauf das ich anders war als die anderen.
Welch ein Irrtum.
Ich machte Musik, war ein anerkannter DJ in der Scene, und dachte, dass alles so wie es ist, richtig ist.
Welch ein Irrtum.

Die erste und größte Erkentniss hatte ich kurz nach der Trennung wo mein eigenes Ich in Trümmern lag und ich dieses ICH das erste mal hinterfragte.
Es fühlte sich sogar so an als ob ich jeden Moment gleich durchdrehe. Kurzum der BL schaffte es meine Fassade oder Maske hinter der ich mich die ganzen Jahre verstekte, es selber aber nicht bemerkte, zum Einsturz zu bringen und das tut sooo.. unglaublich weh wenn wir mit der *beep* Wahrheit konfrontiert werden. Deshalb schießen wir ersteinmal gegen den BLer was ja völlig normal ist wenn wir auf einmal völlig *beep* und ohne Kleider da stehen.
(wenn nach einer BL- Beziehung das Selbstbewusstsein im Keller ist sollte man sich fragen ob dies jemals wirklich echtes Selbstbewusstsein war)
(Borderlinezone, Trennung Borderline, Ihr ICH nach einer BL- Beziehung)
Dort begann meine Reise. Diese dauerte 4 Jahre und ich kann heute aus ganzem Herzen vergeben und sagen dies war das beste was mir passieren konnte.

Ein Therapeut kann einem da schon helfen aber meiner Meinung nach muss man da schon nach einem wirklich guten suchen der wirklich in der Lage ist einem den Weg der Selbsterkentniss aufzuzeigen den ich selbst gegangen bin.
Hatte ja selbst kurzfristig einen, für die Wiedererlangung meines Führerscheins, aber bemerkte recht schnell, dass er von all dem, als ich ihm von meinen Erkentnissen erzählte, nicht die geringste Ahnung hat und er mehr oder weniger sein Wissen nur aus seinem Studium hat und nicht in der Lage war auch mal über den Tellerrand zu blicken (was ist der Unterschied zwischen Wissen und Weisheit ? ..Wissen ist zu wissen das rauchen schädlich ist, Weisheit ist damit auch aufhören zu können )

Ich nehm heut keine Dro. mehr, trinke gelegentlich Alk. und habe auch das Rauchen eingestellt.
Bin sehr glücklich und zufrieden mit meinem Leben und dies alles nur durch die Trennung von meinem BL- Partner.

Wünsche dir noch viel Mut, Kraft und Ausdauer auf deiner Reise

Gruß Andre

03.07.2016 14:12 • x 3 #34


sappy
@ohne Name: Danke für deine wunderbaren und interessanten Ausführungen!
Wahrscheinlich steckt in jeder Trennung eine Chance zum Wachstum bzw. zur Annäherung an sich selbst.

Mir sind spontan zwei Fragen dazu aufgekommen, ich würde mich sehr freuen, wenn du sie beantworten würdest.
Entspricht also deinen Ausführungen nach das Ego einem falschen Selbst-Ideal?
Was wäre nun der Weg nach einer Beziehung mit einer BL- Persönlichkeit, wenn man schon als Säugling ein falsches Selbst gespiegelt bekommt ( Lacan)

03.07.2016 23:35 • #35


O
Hallo Sappy,

..das ideal-Selbst ist so wie du gerne sein möchtest jene Pesönlichkeitsanteile, Charaktereigenschaften, Fähigkeiten und Verhaltensweisen worauf du für dich den höchsten Wert legst und meißt durch unsere Er(Ver)ziehung entstanden und jaa, können wir auch Ego dazu sagen.
..das real-Selbst beinhaltet all jene Pesönlichkeitsanteile, Charaktereigenschaften, Fähigkeiten und Verhaltensweisen welche du von Geburt an bist und die dir nicht durch Er(Ver)ziehung ausgetrieben wurden.

Ist die Spanne zwischen ideal-Selbst und real-Selbst zu groß, man spricht hier von inkongruent, kann dies zu Depressionen, psychosomatischen Beschwerden, Angst, Sucht und letztendlich auch zu all jenen Persönlichkeitsstörungen führen.


Es ist ja das größte Problem unserer Gesellschaft und der gesammten Menschheit dass all diese falschen-Selbste von Generation zu Generation weitergegeben werden weil die wenigsten in der Lage sind auch mal über den Tellerrand zu blicken. Dies bezeichnet man auch als Unbewusstheit. Ein Weg diese Tretmühle, auch Hamsterrad genannt, zu verlassen geschieht nur durch Bewusstwerdung oder auch den Weg der Selbsterkenntnis genannt. Wir müßten lernen uns selbst zu hinterfragen und uns noch einmal neu und selbst zu erziehen. Habe ich dies nicht getan, habe ich mich auch noch nicht wirklich zu 100% von meinen Eltern gelösst.
Somit ist auch deine zweite Frage beantwortet, wenn ich ein falsches Selbst gespiegelt bekomme kann ja bei mir auch nur ein falsches Selbst entstehen und das schlimme daran, ich bemerke es nicht einmal.

Erleuchtung erlangt man durch das Erkennen der eigenen Dunkelheit

C.G. Jung

Gruß

08.07.2016 21:40 • #36


G
Ich kann ohnenames Ausführungen nur unterstreichen, allerdings, mir hat die Erkenntnis gefehlt, dass ein Zusammenhang besteht zwischen der Ablösung von der Mutter und der Beziehung zu einem Borderliner.

Ich war vor Jahren auch in einer absolut destruktiven Beziehung mit einem BL gefangen, genau in der Zeit, in der eine Ablösung von der Mutter stattgefunden hat.
Geendet ist alles in einer absoluten Katastrophe für mich.

Diese Erkenntnis, dass sich etwas bei mir grundsätzlich ändern muss, kam in der allerdunksten Stunde.
Und von da an war ich innerlich ruhig, das Chaos war aufgeräumt, plötzlich waren die Dinge klar.

Ich habe dann eine Psychoanalyse gemacht (übrigens auch nach Jung, seine Bücher sind auch gut, aber etwas langatmig), ich hatte mich vorher oft Hilfesuchend an Psychologen, Psychiater, Therapeuten gewandt, habe dann da gesessen und immer gedacht: Meine Güte, wir reden so absolut aneinander vorbei...
Irgendwie hatte ich das Gefühl, mir sollte da ein Problem untergeschoben werden, wo ICH keines sah und bei dem, was ich gerne gelöst hätte oder auch nur Tipps bekommen hätte, damit umzugehen, das wurde dann abgetan.
Mir wurden Medikamente verschrieben, die alles nur schlimmer machten, mir wurde zu den Suizidgedanken, die ich von den Tabletten bekam, gesagt: Naja, wir können aber jetzt nicht einfach Ihren Termin vorverlegen, das müssen Sie auch lernen, dass nicht jeder gleich springt, weil Sie Druck machen. (So jemand bin ich nie gewesen, warum mir das so angedichtet wurde, habe ich bis heute nicht verstanden.)

Naja, und da habe ich den Kontakt abgebrochen zu allen.
Meinen Eltern, zu ihm, sogar zu vielen Freunden.
Und habe mein Leben von Grund auf neu wieder aufgebaut.
Und eben düse Analyse gemacht.

Es hat Jahre gedauert, bis ich mich wieder in der Lage sah, eine Beziehung zu führen, was mitunter daran lag, dass es viele Spinner gibt und ich Warnsignale nun erkennen konnte.
Oft habe ich trotzdem hinterfragt, ob ich nicht übervorsichtig geworden bin, überempfindlich und übermisstrauisch.
Das ist mitunter auch so, allerdings ist da für mich der Druck aus dem Kessel.

Es war am Ende ein befreiender Vorgang.
Es war äußerst schmerzhaft, aber es hatte einen Sinn.

Verziehen habe ich, wie ohnename allerdings dem BL nicht können.
Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es wirklich BL war.
Er wurde zwar darauf behandelt, war auch in Therapie, aber diese Zerstörungswut, die so krankhaft war, diese Wutausbrüche, wenn man bei so kleinen Dingen an seinen Selbstbild gewackelt hat.
Eine Szene ist mir noch im Kopf, da ist er so dermaßen ausgerastet, weil er mir erzählen wollte, eine Amsel lässt alle Küken sterben und füttert nur den einen, stärksten seiner Kinder und zieht den groß.
Ich habe gelacht über diese Ausführung und die Hölle brach los.
Wenn er gestolpert ist beim Laufen, wurde ich so dermaßen kaputt geredet, so mies gemacht.

Alles in ihm war auf die Zerstörung meiner Person ausgelegt, psychisch, beruflich (hat er versucht), sozial.

Ich war gezwungen, alles zu verändern, mich selbst komplett zu verändern.
Das passiert meist an Punkten, wo man tiefer nicht mehr sinken kann.
Und das war im Nachhinein gut so.
Es hat mich sehr viel weiter gebracht.

Man bekommt durch sowas eine echte Chance auf ein besseres Leben, das ist das, was ich denjenigen sagen kann, die noch mittendrin stecken.

09.07.2016 06:40 • x 1 #37


P
⁣Ich habe mich gerade (vor drei Tagen) von meiner Partnerin getrennt, nachdem sie mich aus dem Nichts heraus wüstest beschimpft und mich mit Vorwürfen überhäuft hatte. Wir waren 10 Monate zusammen - wobei es mehr eine On-Off-Beziehung war, weil sie von Anfang an überschattet war von drängenden, exklusiven Forderungen und abwertenden Bemerkungen über meine Freunde. Aber ich war auch hin und weg, weil ich in ihr meine Traumfrau zu entdecken meinte. Mir war schon klar, dass da etwas nicht stimmt, aber sie zog mich einfach magisch an.
Vor ein paar Wochen erlebte ich ihren ersten richtigen Wutausbruch: es war  nachts in einem Hotel, ihr war die Musik zu laut, die von einer Hochzeit kam, und sie ist lautstark durchs Hotel gezogen, damit das aufhört. Ich lag damals im Bett und war wie festgewachsen, weil sie wie ausgewechselt und ohne jeglichen Kontakt zu mir herumtobte. Ich hatte da das erste Mal konkrete Fluchtgedanken, weil mir das so extrem seltsam und nur 'bei-sich' vorkam. Ich sagte ihr danach auch, dass ich das nicht will, und sie versprach, sie zu bessern. Sie kenne das Problem schon.
Tja, und nach dem zweiten Ausbruch, der sich direkt gegen mich richtete, folgte ich meinem spontanen Impuls, sofort die Beziehung zu beenden. Sie ist mir nachgefahren, hat unter Tränen versucht, die Wogen wieder zu glätten, mir mit Selbstmord gedroht und gemeint, so eine wie sie  bekäme ich nicht wieder, aber ich war ein Segen klar und deutlich und habe ihr keine Vorwürfe gemacht und sie verlassen.
Erst danach hat mir meine Schwester den Hinweis gegeben, meine Freundin könnte auch eine Borderlinerin sein. Dann hab ich mich informiert - und bin aus allen Wolken gefallen, weil die ganzen Symptome und Verhaltensweisen, die sie zeigte (und immernoch zeigt, per SMS), das bestätigen.
Das Ganze klingt jetzt recht nüchtern, aber ich schreibe hier ja auch, weil ich es verarbeiten will. Ich bin gerade schon etwas auf Entzug von ihr und halte mir stets diesen Abend mit den Beschimpfungen vor Augen, um nicht schwach zu werden, denn ich hab sie schon sehr gerne (gehabt). Andererseits ist mir klar, dass ich Respekt und Wertschätzung von meiner Freundin verlange - genauso, wie ich es ihr gegenüber mache. Und genau das hat gefehlt. Da kann ich auch nicht drüber hinwegsehen, dass sie eine Borderlinerin ist. Außerdem hab ich zwei Jungs, denen ich die unkontrollierten Ausbrüche aus dem Nichts ersparen möchte, ganz abgesehen davon, dass meine Freundin sich auch schon anbot, auf die Jungs aufzupassen, was ich glücklicherweise nicht gemacht habe, weil mein Bauchgefühl mir schon früher gesagt hat: das machst du erst, wenn genug Vertrauen da ist! Aber mir ist nun klar, dass man mit einer Borderlinerin kein Vertrauen aufbauen kann (auch wenn SIE mir immer vorgeworfen hat, ich vertraue ihr nicht).
Ich kann jedem nur raten, ganz egal, in welcher Beziehung, sich seiner Selbst, seinen Wünschen und seinen No-Gos sehr bewusst zu sein und frühzeitig eine klare Grenze zu ziehen oder sich zu trennen, wenn das Bauchgefühl Alarm schlägt - nicht nur bei Borderline-Partern.....

29.11.2016 17:50 • x 2 #38


Waldfee47
Zitat von guter_tipp:
Auf der anderen Seite war er so charmant, aufmerksam, liebevoll usw. wie ich es bei noch keinem Mann erlebt hatte. Ich habe mich wie die wundervollste und begehrteste Frau der Welt gefühlt. Ich habe ihn sehr, sehr geliebt.
Ich konnte es nicht fassen als das Ende kam. Und nie eine befriedigende Antwort zum Grund der Trennung erhalten, bis ich erfuhr das er Borderliner ist.

Hallo Leute, hatte eine Affäre mit einem (sehr wahrscheinlichen) Borderliner...größter Herzschmerz des Lebens, weil: die zitierten Worte könnten von mir sein...
ich habe eine Borderlineberatung in Anspruch genommen, das war hilfreich...
Die Beraterin sagte, dass Borderlinetrennungen immer viel schlimmer sind als normale Trennungen, wenn er geht, nimmt er uns ein Stück mit...
Mir war schon klar, dass da etwas nicht stimmt, aber sie zog mich einfach magisch an.
ER zog mich MAGISCH an.. und die BEGEGNUNGEN waren MAGISCH.. habe noch nie so eine Tiefe erlebt... nach Kindheits-Verlust-Erfahrungen wie ein verlorenes Puzzlestück für mich.
Habe gerade gesehen, dass der Thread schon älter ist....

29.11.2016 17:55 • x 1 #39


P
Die Botschaft an uns, die wir offensichtlich das passende Puzzlestück zu einem Borderliner sind, lautet schlicht: schätze dich, liebe dich, beachte dich und widme dir und deinen Gefühlen und Wünschen die größte Aufmerksamkeit... Wir müssen das tun, was andere manchmal zu viel haben: egoistisch sein

29.11.2016 18:07 • x 2 #40


Waldfee47
Zitat von PaulSafari:
Die Botschaft an uns, die wir offensichtlich das passende Puzzlestück zu einem Borderliner sind, lautet schlicht: schätze dich, liebe dich, beachte dich und widme dir und deinen Gefühlen und Wünschen die größte Aufmerksamkeit... Wir müssen das tun, was andere manchmal zu viel haben: egoistisch sein

Hallo Paul, da hast du Recht.. gut, dass du den Absprung geschafft hast, was nicht einfach ist, denn diese Herrschaften haben ja was extrem Charmantes an sich...waren ihre Emotionen dir gegenüber auch so extrem innig und heftig?
Zitat von PaulSafari:
Aber mir ist nun klar, dass man mit einer Borderlinerin kein Vertrauen aufbauen kann (auch wenn SIE mir immer vorgeworfen hat, ich vertraue ihr nicht).

Mir ging das auch so mit dem Vertrauen... auch wenn ich ihn so liebte.. es war stets dieses Bauchgefühl da..

29.11.2016 18:11 • #41


P
Ja, die Emotionen von Ihr war sehr intensiv und heftig - in beide Richtungen. Ich würde schon sagen, dass mir die Trennung schwer fällt, aber es macht keinen Sinn, jetzt nur auf das zu Schauen, was ich verloren habe, sondern auch auf das, was ich gewonnen habe. Und das ist viel mehr als der Verlust von etwas, was einem schadet. Und ja, das Bauchgefühl hat mir von Anfang an gesagt: da stimmt was nicht, Alarm, Finger weg!
Mein Mitgefühl und mein Mitleid halten sich in Grenzen. Klar tut mir so ein Mensch auch leid. Es muss schrecklich sein, so haltlos zu sein in sich selbst, sich nur über andere zu spüren. Andererseits würde ich mir Leid zufügen, weiterhin in einer solchen Beziehung zu sein. Ich habe diese Störung nicht verursacht, bin nicht dafür verantwortlich und kann sie auch nicht beseitigen. Ich bin verantwortlich für mein Leben, und das ist wertvoll genug.

30.11.2016 09:13 • x 3 #42


K
Im Juni letzten Jahres habe ich hier was geschrieben, als mein Trennungsschmerz noch frisch war. Jetzt ist die Trennung fast ein Jahr her und obwohl mein Verstand ganz klar weiß, dass es richtig von mir war, jault das Gefühl, besonders an Tagen, an denen ich mich alleine fühle, diesem Menschen hinterher. Es ist unglaublich. Ich weiß, daß es keinen Zweck hat, jemanden mit diesem Krankheitsbild und den daraus resultierenden verstörenden Verhalten von Eifersucht auf jedermann (oder auch frau) in meinem Umfeld, Lügen bei jeder Gelegenheit, bei der er Angst vor Ablehnung hatte, diese enge Symbiose einfordernd und die immer häufigeren Streitereien wegen allem und jedem. Es hat mir alles den letzten Nerv gekostet und das Einzige was mir ein wenig hilft, ist in meinen Tagebüchern darüber nachzulesen, wie ich unter seinem Verhalten gelitten habe. Was ist das bloß in mir, daß sich trotzdem immer noch nach diesem Gefühl inniger Liebe und Verbundenheit, die wir ja auch hatten, sehnt. Das hört einfach nicht auf. Was hat er da in mir so angerührt, daß ich es nicht vergessen kann und das immer noch Sehnsucht in mir auslöst........ Kennt ihr das auch ?

25.01.2017 17:45 • x 2 #43


Waldfee47
Zitat von Krissie:
Kennt ihr das auch ?

Ich vermisse IHN immer noch... und immer wieder
weil ich mit ihm so eine Innigkeit erlebt habe wie mit noch keinem anderen Menschen je zuvor...
ich liebe sein Wesen einfach...
vielleicht kommt man schlecht darüber hinweg, weil man immer an diese Symbiose denken muss, wo alles so wunderbar und harmonisch und einfach so LIEBE war..
was meinst du?
Kannst mir gerne eine PN schicken. Dazu musst du dich aber anmelden, wäre schön

25.01.2017 17:48 • #44


P
Denk ich an Dich
durchzuckt es mich
Fühl ich ein Sehnen
unendliches Verlangen
Denk dann an mich
Fühl mich zerrissen
die Unmöglichkeit erkannt.
Du und ich.
Ich könnte weinen
wollt mein Leben mit Dir teilen
Bist, was ich gesucht
Zeigst mir, was ich so ersehne
Und dann blitzt was Böses durch
Unverständlich, irritierend,
was nicht passen mag
zu Deinem süßen Bild
Wo ich blind sein will!
Was ich nicht sehen will!
Was doch nicht sein darf!
Und ich muss erkennen,
dass ich das nicht leben kann.
Weil ich trotz des süßen Bildes
mein Zerreißen spüren kann.
Ich weine, ich zerfließe.
Möchte schreien, wie ein Kind.
Hab dich verloren, bin alleine
nun mit mir
Und erlebe unter Tränen, dass
das das Leben ist
sich selbst zu mögen und zu schätzen
für sich einzustehen und sich zu stärken
bei sich zu sein und zu bleiben
die Basis für die Liebe ist.

21.02.2017 17:39 • x 3 #45


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