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Trennung von Borderliner - Austausch und Erfahrungen

Raida


Ist das Video das mir damals geholfen hat so einiges zu verstehen

(Narzismus und Borderline gehören beide zum Cluster B)

12.05.2020 23:04 • #196


ImKreis
Zitat von Zweizelgänger:
Hallo,
na das liest sich ja sehr nach der typischen inneren Panik nach so einer Trennung.

Zunächst mal, kann ich dich verstehen und sicher auch einige andere hier.

Wie alt seid ihr denn beide und wie war denn die Beziehung so?
Ist ihr Borderline diagnostiziert oder ein Verdacht?
...
...
Alles Liebe


Hallo, es wurde diagnostiziert. Vor ca. 15 Jahren.
Sie ist 50, ich 51.
Sie nimmt täglich Tabletten und geht auch seit ca. 1 Jahr wieder zur Therapie (davor ca. 4 Jahre Pause wegen Umzug).
Es gab wenig bis gar kein schwarz/weiß. Aber viel gefühlte Nähe trotz häufiger Distanz und seltener Treffen.
Auch die Trennung war nicht von Beschimpfung oder Streit geprägt, sondern von Tränen und Traurigkeit.

ON/OFF war bisher kein Thema.
Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie wieder ankommt.
Zumindest nicht so bald.

13.05.2020 06:55 • #197


A


Trennung von Borderliner - Austausch und Erfahrungen

x 3


Zweizelgänger
Guten Morgen,

na dann seid ihr ja nichtmehr im klassischem Alter, in dem das eher unerwartet auftaucht.
Wie weit hast du dich denn bisher mit dem Thema beschäftigt?
Ich hatte in meiner vergangenen Beziehung nur den Verdacht und den nur sehr wage, vermutlich wollte ich es gar nicht wissen, und hab mich deshalb leider nur sehr kurz und oberflächlich damit beschäftigt.
War ein Fehler...

Wie lief denn eure Beziehung so ab, wo waren die Punkte, die mit Borderline in Verbindung standen?
Warst du soetwas wie ihr Beschützer oder sogar Elternteil?
War eure Beziehung mehr auf Augenhöhe, mit Interessen, die jeder auch für sich hatte oder war es wirklich sehr symbiotisch und ungleichmäßig verteilt?

Man sagt auch, dass die Trennung von einem Borderliner, emotional mit dem Tod eines Kindes verglichen werden kann.
Da kannst du dir vorstellen, wie dreckig es dir jetzt gehen darf.

Alles Liebe

13.05.2020 07:52 • x 2 #198


Zweizelgänger
Zitat von Raida:
Ist das Video

Zum Video.
Leider erzählt die Frau auch etwas Blödsinn bezüglich Oxytocin.
Sie gibt an, dass Oxytocin beim Sechs ausgeschüttet wird, was leider sehr falsch ist.
Somit hat Oxytocin auch eine sehr viel wichtigere Bedeutung und sollte nicht unterschätzt werden.

Man kann darüber eigentlich einiges im Netz finden, unteranderem auch bei wikipedia.

Ausschnitt Wiki:
Zudem stimuliert Oxytocin...... sondern auch ganz allgemein soziale Interaktionen.
......
......
Die Ausschüttung von Oxytocin wird durch jede Art angenehmen Hautkontakts mit veranlasst. 

13.05.2020 10:16 • #199


Raida
Zitat von Zweizelgänger:
Leider erzählt die Frau auch etwas Blödsinn bezüglich Oxytocin.


Hoi Zweizelgänger.
In dem Zustand, in dem ich damals war, war das Video ein Rettungsanker.
Und ob sie da sich so korrekt ausdrückt, nicht von Belang.
Habe da inzwischen über Oxytocin schon x andere Varianten gelesen und gehört.

Hast du ein besseres Video?
Oder einen kurzen, knackigen Text?
Den ich so weitergeben kann?

War mir gestern unschlüssig, das Video zu posten, weil ich mir die Dame inzwischen nicht mehr anschaue.

13.05.2020 10:51 • x 1 #200


ImKreis
@zweizelgänger:

Zunächst lief unsere Beziehung sehr symbiotisch ab. Wir brauchten beide viel Liebe und Nähe. Ich war der finanziell stärkere, der Beschützer, der einiges geregelt hat für Sie. Sie gab mir Bestätigung, Liebe und Wärme. Wir hatten schon Eigeninteressen. Sie las gerne, ich bastelte gerne. Das konnten wir ja auch machen, wenn wir zu Hause waren oder auch wenn wir zusammen waren.

Aber sie wurde durch ihren Job immer ausgelaugter und konnte am Abend fast nur noch schlafen. Zwei Kippen, zwei B. und dann ins Bett.
Das lag daran, dass sie sich immer einiges vorgemacht hat. Sie dachte immer sie könne alles lässig, alles ist gut. Das waren ihre Worte. Es ist alles gut. Und ich bin sehr froh. Das hat sie jetzt auch zu einem Freund gesagt. Dass sie sehr froh mit der neuen Trennung ist. Das triggert mich immer noch. Weil man da nie weiß, was war und was unwahr ist. Wobei ich glaube, sie ist sehr froh mit der Trennung und mit ihrem neuen und mit der Situation. Zumindest jetzt und für eine längere Zeit.

Sie wollte auch immer perfekt sein und ihre Rolle spielen. Und so hat sie der ganze Tag von morgens bis Abend total geschlaucht. Manchmal schlief sie nach einer Arbeitswoche den Rest des Freitages und den Samstag durch. Dann waren wir eigentlich nur bei ihr oder mir zu Hause. Oder jeder für sich. Wir haben ja nicht zusammen gewohnt. Und zum Ende hin haben wir uns immer seltener sehen wollen, weil wir beide eigentlich keine Lust darauf hatten.

Sie war auch wirklich häufig krankgeschrieben. Ich hatte schon Angst dass sie irgendwann mal entlassen wird. Trotzdem hat sie sich intern auf Jobs mit Führungsaufgaben beworben. Und sich vorgemacht, dass sie diese Jobs kriegen kann. Aber wenn du im Jahr insgesamt acht Wochen krankgeschrieben bist, dann checken die Kollegen was mit dir los ist.

Zum Ende hin wollte sie wieder selbständiger werden. Trotzdem habe ich sie immer noch stark finanziell unterstützt, anders wäre es gar nicht gegangen.

Dabei und durch ihre Loslösung wurde ich bedürftig. Nach ihrer Zuneigung in Nähe. Und habe sie eingefordert. Das hat mich natürlich nicht gerade als den tollen Typen da stehen lassen, den sie am Anfang in mir sah.

Dennoch habe ich mich weiter um sie gekümmert und sie hat das auch genossen und geschehen lassen.

Sie hatte mir ganz am Anfang eine Mail geschrieben über ihre Borderline Erkrankung und auch weiterführende Links dazu. Ich hätte also wissen können, was kommt. Aber ich dachte wir beiden schaffen das.

Und 6 Jahre ist ja auch nicht so wenig. 4 Jahre davon waren wirklich schön. Danach na ja. Und das letzte Jahr war schlimm.

13.05.2020 11:09 • #201


Zweizelgänger
Ja sechs Jahre sind wirklich lange, für eine solche Konstellation.

Naja, wir glaube eben immer, dass wir das können. Wir denken bei uns ist alles anders oder glauben mit Liebe alles schaffen zu können.
Klassische Borderline-Partner werden oft als sehr positiv eingestellte Personen beschrieben, die bei kleinen Änderungen schon an echte Besserung glauben. Menschen die nicht aufgeben möchten und glauben helfen zu können.
Da liegt eben unser Hund begraben.

Leider ist es eben nicht möglich alles mit Liebe zu schaffen.
Du kannst dich quasi todlieben, wenn der andere nicht das gleiche empfindet oder im schlimmsten Fall gar nicht wirklich dazu in der Lage ist.

Ich halte Borderline für eine der schrecklichsten Krankheiten überhaupt.
Ausgelöst von Missbrauch und/oder Vernachlässigung verändert es das Gehirn irreversibel und lässt einen das was man am nötigsten braucht nicht finden und auch nicht wirklich fühlen - Liebe.
Sehr traurig und noch gemeiner ist, dass dabei die Partner und nahen Menschen im Umfeld, auch verletzt werden und teilweise schwere Schäden davontragen, die erstmal geheilt werden müssen.
Dabei darf man aber natürlich nicht vergessen, dass meistens eine gewisse Disposition da ist, um auf diese Menschen (da sind wir eben bei Cluster B) zu reagieren.
Also müssen auch wir schauen wo wir stehen und was uns dafür so empfänglich gemacht hat.

Zitat von ImKreis:
Weil man da nie weiß, was war und was unwahr ist.

Ja das finde ich auch schrecklich.
Ich war angeblich die große Liebe und am Ende meinte sie, sie hätte mich nie geliebt.
Das kippt dann das Fass endgültig um und man versteht gar nichts mehr.
Wenn man sich dann mit dem Thema eingehend beschäftigt, wird einem das aber langsam klar, was da wie und warum so lief.

Solltest du Informationen brauchen kannst du mir gerne schreiben.

Alles Liebe

13.05.2020 11:45 • x 3 #202


ImKreis
Vielen Dank. Das Schlimme ist, dass NICHTS mehr kommt. Täglich Whattsapp bis kurz vor der Trennung. Dann NICHTS MEHR.

Ich will das alles nicht glauben. Ich verbrenne innerlich. Ich MUSS sie kontaktieren. Ich MUSS sie wiederhaben.
Und das alles wider besseren Wissens und der genauen Vorstellung, wie ich ihr eine Woche nach einer Rückkehr nicht mehr trauen würde, mich über die weiteren Summen ärgern würde, die sie braucht und wieder Abstand von ihr wollte. Und mich ständig fragen würde, wie es mit dem Typen war.

Meine Therapeutin meinte, wenn ich wirklich nicht anders kann, solle ich sie nochmal treffen, solange sie mit dem Neuen auf Wolke 7 schwebt und mir nochmal knallhart sagen lassen, dass es aus ist und sie mich nicht mehr liebt. Damit ich ihr Geschwurbel von MOMENTAN IST ES SO und ICH LIEBE DICH IRGENDWIE NOCH vergessen kann und endlich die Hoffnung loswerde.

13.05.2020 12:25 • #203


Zweizelgänger
Ich kann eins sagen, dass das nichts besser macht.
Das seltsame ist, dass du vielleicht anfangs sauer bist, aber irgendwann kommt das nicht Verstehen wieder durch.
Vielleicht bist du da anders, aber bei mir war es so.
Als nächstes wunderst du dich vielleicht darüber, wie man sich überhaupt so verhalten kann, obwohl du es selbst provoziert hast.

Setze dich lieber mit dem Thema auseinander.
Du bist jetzt auf der schwarzen Seite und das alles kann man eigentlich kaum verstehen.
Ich verstehe es bis heute lediglich inhaltlich, aber in mir drin fehlt eigentlich das wirkliche Verständnis.

Du kannst daß ja mal lesen. Es gilt meiner Meinung nach für alle Geschlechter, auch wenn es da heißt Mann.
https://www.derneuemann.net/borderline-...ltung/7993

Da kannst du auch vieles finden, musst dich halt bisschen durchklicken.
https://www.borderline-trennung.de/stru...ebeziehung

13.05.2020 20:16 • x 1 #204


ImKreis
Danke sehr, aber diese ganz extreme Ausprägung gab es bei meiner Ex nicht mehr.
Ich denke, Therapie und Medikamente haben da viel geholfen.

Sie beschimpfte mich am Schluss nicht, sie sagte mir sogar sie liebe mich noch irgendwie. Sie blockierte mich nicht, zumindest konnte ich noch eine Woche nach der Trennung mit ihr telefonieren ihr schreiben und sie auch besuchen.
Seither habe ich nicht mehr versucht sie zu kontaktieren. Ich gehe aber davon aus, dass ich nicht blockiert bin.

Da gab es ein halbwegs vernünftiges Gespräch und ich erfuhr auch einige Gründe, die ich auch nachvollziehen kann. Auch ich konnte hier ein paar Gründe darlegen, warum ich nicht mehr so ganz begeistert von der Beziehung war, diese aber lieber noch einmal aufgearbeitet hätte, als für einen anderen verlassen zu werden.

Sicher fand eine Abwertung statt. Das hat allerdings gedauert. Und war eben auch nicht ganz so krass, wie in den üblichen Beispielen.
Und es lag natürlich auch daran, dass sie gemerkt hat, dass ich selbst stark an der Beziehung zweifele.
Und umgekehrt.

Sie bedrohte mich nicht, sie beschimpfte mich nicht, sie warf mir nichts Absurdes oder Unwahres vor.
Sie sagte lediglich sie hätte sich von mir entfernt. Ihre Krebserkrankung habe sie aus der Bahn geworfen. Die wolle ihr Leben neu überdenken. Und sie hätte sich nun in einen anderen verliebt (von dem sie wahrscheinlich glaubt, er könne ihr eine bessere und aufregende Perspektive bieten). Und sie könnte dagegen nicht ankämpfen.

Das mag alles nicht ganz wahr sein, aber es ist nicht die typisch extreme Borderliner Reaktion.

Daher glaube ich, man kann eine 50-jährige therapierte Borderlinerin nicht mit einer 25-Jährigen untherapierten Borderlinerin vergleichen und darf nicht alles über einen Kamm scheren. Sicherlich sind typische Dinge passiert und sicherlich leide ich auch deshalb so stark, weil einfach diese extreme Symbiose am Anfang vorhanden war.

Andererseits wird sie wahrscheinlich auch keine On-Off-Beziehung mit mir führen wollen und auch nicht mehr zurückkommen. Wenn ich lese, dass sie mich wieder antriggern wird, dann glaube ich das nicht.

Natürlich ist der warme Wechsel eines ihrer Muster. Und er ist auch typisch für Borderliner. Das ist klar.

Momentan bin ich sogar traurig, dass sie nicht zu mir zurückkommt. Aber wenn ich das alles hier lese, dann sehe ich das natürlich auch als Chance. Ich denke, ihre Verliebtheit wird noch einige Monate andauern und vielleicht wird sie eine vernünftige Beziehung oder Fernbeziehung aufbauen. Und wenn das wirklich zwei oder drei Jahre dauert, bin ich hoffentlich darüber hinweg.

Nur kann ich das drüber hinweg komme nicht ganz glauben. Noch nicht. Aber da wir als Teenager schon einmal zusammen waren und sie mich nach 9 Monaten für einen anderen verlassen hat, weiß ich zumindest, dass ich damals nach weiteren 6 Monaten darüber hinweg war.

Es hat also schon einmal geklappt. Und damals bin ich ihr sicher noch drei Monate nach gerannt. Wenn ich gleich den Stecker gezogen hätte, wäre es vielleicht schneller gegangen. Andererseits denke ich mir, vielleicht hätte ich sie dann gar nicht loslassen können. Diese Schläge, die ich beim Nachrennen bekommen habe, haben mir vielleicht auch ermöglicht, sie irgendwann nicht mehr zu idealisieren.

Insofern bin ich noch unsicher, was ich tun soll. Mir noch ein paar Mal Prügel abholen oder den Kontakt abbrechen. Ich glaube das muss ich für mich selbst entscheiden.

Ich werde aber weiter berichten, auch wenn ich mich irre und sie wirklich in zwei, drei oder sechs Monaten ankommt und sich annähern will (ich würde einen Kasten B. darauf wetten, dass das nicht passiert).

13.05.2020 21:00 • x 1 #205


Raida
Zitat von ImKreis:
Aber da wir als Teenager schon einmal zusammen waren


Damals war sie noch eine Waschechte Borderlinerin?

14.05.2020 01:26 • #206


Zweizelgänger
Ja das kann ich gut verstehen und bin da hundertprozentig deiner Meinung.
Es ist ja auch nicht jeder Borderliner gleich.
Trotzdem denke ich bzw habe ich festgestellt, dass das Verhalten sich ähnelt bzw in abgewandelter Form vorkommt.
Meine Ex hat sich auch nicht unbedingt typisch verhalten, aber irgendwie doch.
Mit ihr gab es kein Gespräch, alles was sie sagte war es fühlt sich nicht gut an, trotzdem hatte sie gleich danach den nächsten am Start, jemand mit dem sie niewieder etwas zu tun haben wollte. Als das nichts wurde, ist sie einem nach dem anderen hinterhergelaufen .Sie hatte mich auch nicht gesperrt, sonder hat plötzlich, was sie sonst nicht tat, ständig neue Profilbilder mit seltsamen Sprüchen hochgeladen. Insgesamt war sie plötzlich wie befreit, überglücklich, aber einfach weg.
Ich hatte sie aber nie irgendwie eingeengt oder ähnliches. Eher habe ich sie dazu ermutigt wiedermal was mit ihren Freundinnen zu machen. Die Anführungszeichen, weil das aus meiner Sicht eher oberflchlich ablief, viel Show, wenig Tiefgang. Ich hatte sie auch immer aufgefangen, wenn es ihr nicht gut ging und sie emotional unterstüzt wo es ging.
Trotz allem, war ich eben plötzlich der Böse und unberührbar.

Für mich war das alles überhaupt nicht nachvollziehbar, bis ich mich, auf einen Rat einer Bekannten, mit der Thematik Borderline beschäftigte.

Was ich damit sagen will ist, dass, auch wenn Symptome nicht so extrem ausgeprägt sind, die Dynamik einfach trotzdem in gewissen Teilen vorhanden bleibt.
Das gilt dann eben auch für die Anteile im Partner.

Wie du damit am besten klar kommst, kannst natürlich nur du wissen, aber was da passiert ist, sollte man nicht ausklammern.

14.05.2020 06:57 • x 2 #207


ImKreis
Zitat von Raida:

Damals war sie noch eine Waschechte Borderlinerin?

Damals mit 18 fing es wohl an und brach dann in ihren 20ern extrem aus.

14.05.2020 09:34 • #208


Zweizelgänger
Zitat von ImKreis:
Damals mit 18 fing es wohl an und brach dann in ihren 20ern extrem aus.

Sorry, fehlt mir der Zusammenhang.
Wann wart ihr damals zusammen..?

14.05.2020 10:19 • #209


Heffalump
Zitat von Zweizelgänger:
Sorry, fehlt mir der Zusammenhang.
Wann wart ihr damals zusammen..?

ja war er. er ist wiederholungsopfer

14.05.2020 10:21 • #210


A


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