Danke sehr, aber diese ganz extreme Ausprägung gab es bei meiner Ex nicht mehr.
Ich denke, Therapie und Medikamente haben da viel geholfen.
Sie beschimpfte mich am Schluss nicht, sie sagte mir sogar sie liebe mich noch irgendwie. Sie blockierte mich nicht, zumindest konnte ich noch eine Woche nach der Trennung mit ihr telefonieren ihr schreiben und sie auch besuchen.
Seither habe ich nicht mehr versucht sie zu kontaktieren. Ich gehe aber davon aus, dass ich nicht blockiert bin.
Da gab es ein halbwegs vernünftiges Gespräch und ich erfuhr auch einige Gründe, die ich auch nachvollziehen kann. Auch ich konnte hier ein paar Gründe darlegen, warum ich nicht mehr so ganz begeistert von der Beziehung war, diese aber lieber noch einmal aufgearbeitet hätte, als für einen anderen verlassen zu werden.
Sicher fand eine Abwertung statt. Das hat allerdings gedauert. Und war eben auch nicht ganz so krass, wie in den üblichen Beispielen.
Und es lag natürlich auch daran, dass sie gemerkt hat, dass ich selbst stark an der Beziehung zweifele.
Und umgekehrt.
Sie bedrohte mich nicht, sie beschimpfte mich nicht, sie warf mir nichts Absurdes oder Unwahres vor.
Sie sagte lediglich sie hätte sich von mir entfernt. Ihre Krebserkrankung habe sie aus der Bahn geworfen. Die wolle ihr Leben neu überdenken. Und sie hätte sich nun in einen anderen verliebt (von dem sie wahrscheinlich glaubt, er könne ihr eine bessere und aufregende Perspektive bieten). Und sie könnte dagegen nicht ankämpfen.
Das mag alles nicht ganz wahr sein, aber es ist nicht die typisch extreme Borderliner Reaktion.
Daher glaube ich, man kann eine 50-jährige therapierte Borderlinerin nicht mit einer 25-Jährigen untherapierten Borderlinerin vergleichen und darf nicht alles über einen Kamm scheren. Sicherlich sind typische Dinge passiert und sicherlich leide ich auch deshalb so stark, weil einfach diese extreme Symbiose am Anfang vorhanden war.
Andererseits wird sie wahrscheinlich auch keine On-Off-Beziehung mit mir führen wollen und auch nicht mehr zurückkommen. Wenn ich lese, dass sie mich wieder antriggern wird, dann glaube ich das nicht.
Natürlich ist der warme Wechsel eines ihrer Muster. Und er ist auch typisch für Borderliner. Das ist klar.
Momentan bin ich sogar traurig, dass sie nicht zu mir zurückkommt. Aber wenn ich das alles hier lese, dann sehe ich das natürlich auch als Chance. Ich denke, ihre Verliebtheit wird noch einige Monate andauern und vielleicht wird sie eine vernünftige Beziehung oder Fernbeziehung aufbauen. Und wenn das wirklich zwei oder drei Jahre dauert, bin ich hoffentlich darüber hinweg.
Nur kann ich das drüber hinweg komme nicht ganz glauben. Noch nicht. Aber da wir als Teenager schon einmal zusammen waren und sie mich nach 9 Monaten für einen anderen verlassen hat, weiß ich zumindest, dass ich damals nach weiteren 6 Monaten darüber hinweg war.
Es hat also schon einmal geklappt. Und damals bin ich ihr sicher noch drei Monate nach gerannt. Wenn ich gleich den Stecker gezogen hätte, wäre es vielleicht schneller gegangen. Andererseits denke ich mir, vielleicht hätte ich sie dann gar nicht loslassen können. Diese Schläge, die ich beim Nachrennen bekommen habe, haben mir vielleicht auch ermöglicht, sie irgendwann nicht mehr zu idealisieren.
Insofern bin ich noch unsicher, was ich tun soll. Mir noch ein paar Mal Prügel abholen oder den Kontakt abbrechen. Ich glaube das muss ich für mich selbst entscheiden.
Ich werde aber weiter berichten, auch wenn ich mich irre und sie wirklich in zwei, drei oder sechs Monaten ankommt und sich annähern will (ich würde einen Kasten B. darauf wetten, dass das nicht passiert).
13.05.2020 21:00 •
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