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Trennung von Borderliner - Austausch und Erfahrungen

T
Mir geht es heute extrem schlecht.
Ich bin seit 10 Jahren mit meinem Mann zusammen. Davon 9 Jahre verheiratet und wir haben ein 6 jähriges Wunschkind. Seit 3 Jahren nimmt er Paroxitin. Borderline wurde in einer 3 wöchigen ambulanten Behandlung festgestellt. Leider brach er immer alle Therapien wieder ab. Ich lese hier soviele Paralellen zu ihm und bin echt geschockt. Seit Anfang des Jahres lebt er zeitweise bei seiner Mutter obwohl ich das stark bezweifle, da er schon oft gelogen hat und selbst wenn er dabei ertappt wird, entweder laut wurde oder überhaupt kein Schuldbewusstsein zeigte. Er findet auch immer Ausreden für alles und erzählt es so überzeugend das man ihm glauben muss. Die Vermutung liegt nahe, das er momentan eine Affäre mit einem Mädel Anfang 20 hat. Angeblich ist sie aber nur eine gute Freundin, die ihm zuhört.
In den letzten 3 Jahren hat er keinen Flirt ausgelassen und sich hinter meinem Rücken SMS geschrieben und Telefonate mit anderen Frauen,die er im Alltag kennengelernt hatte. Er wenn zB die wütenden Ehemänner bei uns Zuhause anriefen und ihm drohten, beendete er es. Mir gegenüber erklärte er dann, das er diese Frauen einfach nur nett fände und auch Freundschaften zu Frauen pflegen möchte, die ich nicht kenne. Da wäre doch nichts dabei?
Er bekam auch Probleme in seiner Firma. Er hatte Probleme mit Vorgesetzten und konnte sich nicht unterordnen, Autoritäten akzeptieren und Anweisungen annehmen. Schnell war der Chef der Böse und er kündigte einen tollen Job in einer super Firma, wo er wirklich nichts auszuhalten hatte. Das wiederholte sich immer wieder- Boss doof-Arbeitsbedingungen doof usw. bis er dann plötzlich arbeitslos war. Die Zeit nutzte er dann um den ganzen Tag durch die Gegend zu fahren und zB zu shoppen. Er ist wahnsinnig schnell euphorisch, wenn er was neues anschaffen konnte oder auch einen neuen Job begann. Diese Euphorie verschwand aber immer recht schnell. Wie bei einem kleinen Kind mit einem neuen Spielzeug. Das Gefühl hatte ich auch nach der Geburt unseres Kindes. Leider hatte ich etliches an Gewicht zugenommen und war nicht mehr das Barbie Püppchen, das er doch vorher auf Händen trug und überall vorführte. Er platzte bis dato regelrecht vor Stolz wenn er mich als seine Ehefrau vorstellte was mir natürlich schmeichelte. Nun kaufte er ALLES aber wirklich ALLES was er wollte. Alle Ersparnisse weg! Er nahm Kredite ü 50000 auf um seinen Kosum und Lebensstandard zu halten. Mir erklärte er, er müsse kaufen um dieses Glücksgefühl zu erleben. Ich resignierte irgendwann und erkaufte mir dadurch die Familienharmonie. Liebe ich ihn doch und konnte nicht mehr kämpfen. Ich wurde immer fetter und trauriger, aber anstatt mir irgendwie zu helfen, beschimpfte er mich als fette und faule Sau, trat und bespuckte mich. Er trägt die teuersten Markenklamotten und ist sehr auf sein Äußeres bedacht. Er ist auch ein wirklich sehr hübscher Mann. Ich kaufe bei KIK und habe mich total aufgegeben, leiste mir nichts. Wir haben 4! Autos, ein Haus mit tollem Grundstück usw. Nun möchte er aber wieder 16 Jahre alt sein und keine Verantwortung mehr tragen. Er kam und ging in den letzten Wochen. Wir hatten fantastischen S.. Aber nach ein paar Stunden oder Tagen haut er wieder ab. Er schwört dann immer wie sehr er mich liebt aber trotzdem weg muss. Das ist jedes Mal ein Fiasko für unser Kind und auch mich. Ich liebe ihn trotz all der Dinge. Jetzt ist alles Geld futsch- die Gerichtsvollzieher drücken sich die Klinke in die Hand, womit ich mich herumärgern muss da er ja bei seiner mutti ist. Und heute sagte er mir, das er sich scheiden lassen will. Er möchte nun Erfahrungen mit anderen Frauen machen und wenn dann könnten wir später die Scheidung und Trennung wieder rückgängig machen. Einen Tag liebt er mich und den nächsten hasst er mich. Es ist eine absolute Achterbahnfahrt und im Normalfall müsste ich doch froh sein, ihn los zu und Mitleid mit diesem kleinen hässlichen Entlein haben, die er genauso ausnutzen wird. Bisher habe ich ihm immer geglaubt, das sie nur eine rein platonische Freundin ist, da er sehr auf das Äussere achtet und dieses Mädel so gar nicht in das Beutschema passt. Aber sie hat eine Wohnung wo er wohnen kann, einen Job und laut seiner Aussage eine Familie mit Geld. Und sie himmelt ihn total an. Wäre sie nicht die Freundin seiner Schwester...er hätte ihr nie eines Blickes gewürdigt. Eigentlich habe ich sogar Mitleid mit ihr auch wenn sie mir den Ehemann und Vater meines Kindes nehmen will.
Heute bin ich plötzlich Schuld an seinen Depressionen und er behauptet gar kein Borderline zu haben. Allerdings ist das mehr als eindeutig.
Wie kann ich ihn davon abhalten unsere Familie zu zerstören? Wie mach ich ihm klar, das neue Frauengeschichten ihn nur kurzzeitig glücklich machen und das er sobald Alltag eintritt, genauso unglücklich wird? Wie bewahre ich ihn vor diesem Fehlern? Ich möchte ihn auf keinen Fall mehr zurücknehmen, wenn er was mit diesem Mädchen anfängt.
Warum kann ich nicht los lassen? Wo ist mein Stolz und meine Würde? Bin ich abhängig und kann mir geholfen werden? Ich leide so sehr, weil er mir immer wieder Hoffnung macht.

05.07.2013 01:39 • x 1 #16


A
Hallo Tyra,

Lügen / Ausreden für Alles / Immer die Anderen die Bösen / Demütigungen / grobe Rücksichtlosigkeiten / Keine Krankheitseinsicht / extreme Wärme, dann wieder Rückzug etc. -- das sind wirklich Parallelen, danke für Deinen Eintrag.

Es tut mir sehr leid, was Du erlebt hast und noch erlebst.

Ich fürchte, Du kannst nicht viel für ihn tun, sondern nur für Dich, denn er ist zu sehr gefangen in seiner Welt, und hat ja auch keine Einsicht, bricht die Therapien ab.

Dass man sich so gedemütigt, würdelos ud dennoch abhängig fühlt, ist wohl eine Folge des Zusammenseins mit so einem Menschen.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du Dich wiederfinden kannst !
Vllt. kannst Du für Dich Hilfe suchen ?

P.S: Ich habe leicht Reden -- mir fällts auch schwer, komplett loszulassen; habe die Sache zwar beendet, aber dennoch steht ein (steiniger) Weg des Durchhaltens vor mir

05.07.2013 10:35 • #17


A


Trennung von Borderliner - Austausch und Erfahrungen

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M
Hallo Alinia

Ich häng mich hier mal mit rein; meine frische Ex ist ebenfalls BLP.
Was ich bisher hier gelesen habe, trifft sowas von auch auf sie zu...

Die ganze (schmutzige) Trennung war gespickt von Widersprüchlichkeiten, Lügen, Vorwürfen, und Verletzungen.

Jedesmal wenn ich die Nachrichten von ihr gelesen habe, wusste ich im ersten Moment nicht, was mir vorgeworfen wurde, was sie von sich auf mich projizierte, was nun gelten sollte weil sie sich im selben Satz widersprach.

Ich hab das Gefühl bekommen - und mir teilweise sogar von ihr einreden lassen - der Teufel in Person zu sein. Währenddem sie sich, selbst wenn sie einer Lüge überführt wurde, als Mutter Theresa aufspielte.

Die Trennung kam überraschend; zwei Tage vor der Trennung machten wir noch Pläne für nach meiner Rückkehr, sie sagte mir wie sehr sie mich liebe; wie glücklich sie mit mir sei, das es ihr gut ginge wie nie... Ich war glücklich mit ihr und kurz davor ihr einen Antrag zu machen... Dann der Knall. Sie machte Schluss; sie hätte seit Wochen keinerlei Gefühle mehr für mich, die Probleme zwischen uns überforderten sie usw; kurz: das genaue Gegenteil zu dem, was sie mir sagte, was sie schrieb, und was sie mir versicherte...

Seitdem kommen von ihr, wenn überhaupt, nur noch Vorwürfe; sie widerspricht sich darin sogar selber. Egal wie ich mich bemühte die Situation friedlich abzuschliessen - sie suchte förmlich nach neuem Streit. Selbst als es nur noch um den Austausch unserer Sachen ging, versuchte sie stets neue Konfikte zu provozieren...

Kurz gesagt: es war die schmutzigste Trennung, die ich je erleben musste. Ich fühl mich (und bin) total zerstört, ausgelaugt, ausgesogen, erniedrigt. Der Boden unter meinen Füssen wurde weggezogen. Sie hat während der Trennung ein Gesicht gezeigt, das ich weder während der Beziehung, noch in der jahrelangen Freundschaft davor je gesehen habe. Und ich habe sie selber durch schwierige Trennungen begleitet (mit all den Ausbrüchen ihrerseits) und habe selber einiges sehen müssen. Ich zweifle an meiner Menschenkenntnis; frage mich wie ich mich je in sie habe verlieben können; zweifel total an mir selber weil ich nicht mehr unterscheiden kann was ich tatsächlich falsch machte, und was sie mir eingeredet hat. Habe Schlafstörungen, finde keine Ruhe mehr.

Zu allem übel verliere mit ihr nicht nur meine Partnerin mit der ich mein Leben verbringen wollte, ich habe auch meine beste Freundin verlohren. Kann mit niemandem so offen reden wie mit ihr. Ich bin alleine.

Es ist wohl schon so, und davor hat sie mich sogar noch selber gewarnt, je intensiver die Gefühle FÜR den Partner eines Borderliners sind, desto grösser der Hass, den der Borderliner dann auf einen loslässt...

Wie es bei mir weitergehen soll, kann ich noch nicht sagen; sämtliche Pläne sind über den Haufen geworfen, so tief verletzt hat mich bisher noch keine... Nur eines ist klar: mit einer Borderlinerin werde ich nichts mehr anfangen. Das stehe ich kein zweites mal durch... Habe mir Freitag beim Arzt ein paar Tabletten geholt; sie sollen beim Einschlafen helfen und mich etwas runter bringen. Bis jetzt merke ich noch nicht viel davon...

Ich hoffe ich werde hier (freundlich) aufgenommen, und kann hier einiges an Hilfe finden... Denn ich fürchte alleine werde ich aus diesem Sumpf nicht mehr raus kommen...

Allen Mitbetroffenen schonmal viel Kraft. Gerade die Trennung von Borderlinern braucht dies.

LG
Mondwolf

07.07.2013 16:03 • x 6 #18


T
Zu allem übel verliere mit ihr nicht nur meine Partnerin mit der ich mein Leben verbringen wollte, ich habe auch meine beste Freundin verlohren. Kann mit niemandem so offen reden wie mit ihr.

Das Gefühl kenn ich zur Zeit auch sehr gut! Mein Mann war auch der Mensch mit dem ich eigentlich alt werden wollte. Und er war mein bester Freund, Vertrauter, Liebhaber, hatten die gleichen Interessen etc. Es tut alles so weh. Aber ich habe herausgefunden, das er mich monatelang betrogen hat. Tut sowas ein bester Freund und Lebenspartner? Nein! Ich hätte ihm das nie antun können, allein schon aus Respekt und weil ich ihn liebe und nie so verletzen könnte.
Wir müssen unsere Naivität ablegen und anfangen sie so zu sehen, wie sie wirklich sind...

11.07.2013 13:09 • x 2 #19


M
Da schreibst du was wahres...

Mein Problem ist - ich weis nicht was falsch war; die Beziehung, die Freundschaft, beides... Selbstzweifel sind Müll, soviel steht fest...

Ich weis - nach der Sache mit der Trennung - nicht mehr, ob ich all die Jahre von meinen Gefühlen getäuscht wurde, oder ob sie mir was vorspielte, ...

Tja. Wie ich geschrieben hab: nie mehr mit ner Borderlinerin; auch wenn's fies verallgemeinernd ist...

:-/

Dir viel Kraft beim Verarbeiten!

PS: bei ihr und mir waren auch die Interessen die gleichen; ich hab bsp. jetzt total Mühe mein Leben zu leben, weil all das, was ich gern mache, eine gemeinsame Tätigkeit war... Wie gehst du mit sowas um? (falls es da ein Mittel gibt?)

11.07.2013 13:17 • x 1 #20


F
Vielleicht schreibe ich auch mal was dazu: bei meiner Frau wurde eine schwere Depression + kombinierte PS (abhängige + emotional instabile + unsichere Anteile) vor 1 1/2 Jahren in der Psychiatrie diagnostiziert. Soviel zum Background ...sie behauptet immer, sie hätte kein Borderline, hätte den behandelnden Arzt gefragt etc. Sie hätte kein Boderline ...wir lebten 23 Jahre zusammen, sind verheiratet. Sie konnte in der Beziehung nie Entscheidungen treffen, musste ich immer und wenn die Entscheidungen dann falsch waren, war ich schuld. So lief das immer. Sie konnte sich nicht von ihren Eltern lösen ...Mama hat sie gehasst, sie war immer auf der Suche nach Liebe, bekam sie aber nicht ...ihr Vater hat ihr als Kind immer den Rücken zärtlich gestreichelt ...Mutter war da lange Zeit im Krankenhaus ...jetzt, in der Psychiatrie, hatte sie ein Arztgespräch nach drei Wochen und danach war alles anders. Ich bin von der Guten auf die schlechte Seite gerutscht. Sie fing an sich zu ritzen und nach jedem Essen zu erbrechen. Immer dann, wenn sie von ihren Eltern gekommen ist ...zwei Jahre lang kein Arztgespräch, einfach nix mehr. Sie hat mich von jetzt auf gleich aus dem Leben gestrichen ...sie fing an zu Lügen etc. Wenn ich sie dann auf die Lügen angesprochen habe, dann sagte sie mir, dass sie die Lügen bräuchte um sich Freiräume zu verschaffen ...so hat sie sich dann auch ihre Wohnung gesucht ...ich war in der Stadt einkaufen - wirklich war eine Wohnungsbesichtigung angesagt. Sie lügt hier, sie lügt da. Das kenne ich nicht von ihr.
Weiter hat sie unmengen an Geld ausgegeben ...Geschenke für die Mama etc. Das hat uns an den Rand des Ruins gebracht ...wie, es ist kein Geld auf dem Konto? Du übernimmst keine Verantwortung für die Familie war dann ihre Antwort ...Emotionen hat sie nicht im Griff ....sie fängt von Jetzt auf Gleich an zu weinen ...der Grund ist lächerlich. Dann aber wieder von einer Sekunde auf die Andere im Kampfmodus ...Ihre Eltern sind das Amen in der Kirche ...Papa hat ihr die Wohnung eingerichtet etc. Papa fährt mit ihr nach Ikea zum Einkaufen etc. Papa ist 71 Jahre alt, sie 45 Jahre....Samstag waren wir auf dem Trödel - da hat sie sich am Abend noch bedankt, wie gut das war. Am Dienstag ist ihre Großmutter gestorben und ich werde nach 23 Jahren Zusammenleben noch nicht einmal in der Todesanzeige erwähnt ....wir wären ja getrennt ...so geht das immer: sie verletzt, hat keine Empathie mehr ...für mich nicht und fürs Kind nicht. Papa und Mama sind die Wichtigsten. Bei der Freundin hat sie sich monate lang nicht mehr gemeldet ...

11.07.2013 14:53 • x 2 #21


F
hallo an alle.....vlt kann ich euch ein wenig mut machen.
ich war 10 jahre mit einem bl verheiratet...sage euch es war die hölle ! allerdings die trennung auch... wobei ich den entschluss fasste und mich von jetzt auf gleich von ihm trennte.
ich war alles...böse, undankbar, ganz beliebt bei ihm war der spruch...du bist eine nulllll....außerdem natürlich krank. unsere scheidung hat ein vermögen gekostet (für ihn) ich war nun am boden und konnte nicht mehr schlafen, essen....wuste nicht mehr ob ich noch ganz normal bin oder bereits verrückt. eine schlimme zeit über ca. 7 jahre !°! solange hat die scheidung gedauert. ich hatte keine achnung von seine krankheit...kannte also meinen feind nicht...die ganze verhaltensweise war für mich nur noch ?
heute sage ich es hat sich geloht...jede min und sekunde...es ist ein harter kampf aber nicht aussichtslos...man kann auch gestärkt aus diese erfahrung gehen. meine nachfolgerinen (alle!) sind fasst daran zebrochen ! immer die gleiche vorgehensweise bei meinem ex bl. ich bin jetzt frei ! und wieder glücklich...ich sage euch es geht !...aber bitte...sooo schnell wie möglich diesen zustand beenden ! denn es ist nur ein zustand keine liebe....

11.08.2013 19:30 • x 2 #22


P
hallo.
ich habe damals die Trennung nur mit dem Buch Bordeline brach Herz geschafft..
es war wirklich schlimm.
lg

13.08.2013 20:15 • x 3 #23


A
Liebe Leidensgenossen,

vorab ein großes Danke für Eure Einträge. Es hilft sehr, zu lesen, dass es Euch ähnlich geht (und einige von Euch den Absprung geschafft haben).

@ fawzy: Danke für Dein Mutmachen !
@ frodo68 und
@mondwolf
@ tyra
@ und an alle anderen:
wie geht es Euch mittlerweile ?

@ peppina: Danke für den Buch-Tipp, dieses Buch habe ich auch schon vor einiger Zeit gelesen und festgestellt, wie viele Paralellen es gibt.

Äußerlich habe ich mich nun zwar mehr abgegrenzt, aber innerlich wütet es trotzdem noch. Ich hoffe, ich schaffe den Absprung nun endgültig. Will ich zwar, aber ich sehe auch, wie oft ich dann doch wieder zurück gegangen bin, in der Hoffnung, dass es sich alles ändert, weil die Einsicht so schmerzhaft ist, an wen ich da geraten bin...es ist wie ständig gegen die Wand zu rennen, bis ich es dann (hoffentlich jetzt mal) geschafft habe.

14.08.2013 11:09 • #24


A
P.S.: Irgendwie stehe ich noch total unter Schock, denn soviele Lügen und Manipulationen erhalten zu haben, hinterlässt nun wirklich Spuren, besser: Gräben in der Seele. Davon könnt Ihr wohl auch ein Lied singen, oder ?
Vllt. ist das auch eine Art Schutzmechanismus von Partnern von Borderlinern, dass sie, wenn sie denn sehen, was da gelaufen ist, erstmal in eine Art Starre verfallen, um nicht den Schmerz zu sehen, wie schlimm das alles war / ist,
so wie eine Art seelisches Koma.
Was meint Ihr ?

14.08.2013 11:24 • x 1 #25


M
Hallo Alinia

Mir geht es soweit ... naja, gut wäre etwas übertrieben.

Ich war ja in einer Fernbeziehung, und konnte - dank dem Schlussmachen von ihr - einen Anker werfen. Es geht zumindest aufwärts...

Meine neue Mitbewohnerin (ich zieh ja nicht mehr um, somit hab ich mich entschlossen einer etwas älteren Katzendame aus dem Tierheim ein Zuhause zu bieten) hilft mir auch ordentlich gegen das Alleinfühlen, und wir kommen gut miteinander aus - tut gut, wenn sich keiner verbiegen muss in der Beziehung ...

Allerdings sind da - wie bei dir - immer noch die seelischen Bombentrichter; gespickt mit Blindgängern die bei der kleinsten Erschütterung hochgehen. Es reicht eine kleine Erinnerung, und schon gehts wieder los... Wobei ich froh sein kann; anstatt ganze Wochen down zu sein geht es nur noch um Stunden bis ich wieder gebased bin...

Und als ob sie merken würde das es bei mir aufwärts geht, kommen von ihr zuweilen Nachrichten via Mail oder SMS, in der sie sich bedankt das ich weg bin, in anderen wünscht sie mir alles schlechte der Welt, wie gut ihr Neuer sei, usw. Fieserweise macht die Dame das immer mit neuen Adressen od. Tel-Nummern, blockieren geht also schlecht... Bin jetzt am Umstellen meiner Mail-Addi; neue Tel-Nr hol ich mir, sobald Vertrag ausläuft (wie lang 4 Monate sein können)... Es ist, als ob sie mir alles nehmen will.

Das seelische Koma kann ich nicht nachvollziehen, ich bin hier in einer Art posttraumatischen Stresssyndrom angelangt; fast wie bei den Vietnam-Kämpfern: ständig Flashbacks... Und darum zu nichts zu gebrauchen...

Ich sehe zwar vermehrt die negativen Seiten in der Beziehung, was sicher auch etwas hilft. Aber denoch sehe ich auch die guten Seiten, und erinnere mich daran, das wenn sie nicht gerade durchdreht sie eine an sich nette und liebevolle Person ist... Persönlich zweifel ich immer noch total an mir; vieles von den Vorwürfen hallt noch immer, obwohl ich zwischenzeitlich weis, das ich an vielen von denen unschuldig war.

Und denoch, trotz allem, ertappe ich mich immerwieder dabei, das ich bereit wäre, ihr erneut meine Freundschaft (aber nicht mehr) anzubieten wenn sie dies denn wollte... Ich weis nicht; bin ich noch normal? Oder gehör ich in eine Therapie wg. selbstverletzendem Verhalten?!

@peppina
danke für den Buchtipp, werd ich mir mal besorgen, mal sehen ob meine Bibliothekskarte noch gültig ist

16.08.2013 12:30 • #26


A
Hallo Mondwolf,

posttraumatisches Stresssyndrom trifft es aber auch , bei mir wohl noch in Abwechslung mit dem seel. Koma.
Meine Seele ist am Ackern wegen der vielen Manipulationen und Lügen, die er mir gegenüber losgelassen hat ( es war ein schleichender Prozess, und anfangs hatte ich das noch als schlechten Tag gehabt seinerseits verbucht etc.).

Zu sehr viel zu gebrauchen bin ich auch noch nicht.

Mondwolf, wie lange ging denn Eure Bez. ?
Und nimmst Du noch die chem. Schlafkeule ?
(Ich teils schon).

Lass Dir von ihr im Nachhinein nichts einreden, es ist ja für BL typisch, dass sie alles verdrehen, kannte ich von meinem auch zu Genüge, und wird ja auch in der Literatur so beschrieben.

Und auch die 2 Seiten, die Du von ihr beschreibst: Auch das ist ja typisch bei solchen Persönlichkeiten - in der guten Seite sind sie hervorragende Blender (was man teils aber erst im Nachhinein als Blenden entschlüsseln kann).

Bei mir wars übrigens auch eine Fernbeziehung.

Ich bin noch nicht ganz durch, habe mich auch schon getrennt, dann wieder zurück gegangen, wegen der schönen Seiten, und um den Schmerz nicht spüren zu müssen, dass ich an den Falschen geraten bin (klingt perv., ich weiss), dann habe ich mich wieder getrennt etc.

Würde mir wünschen, dass er Schluss macht, damit ich endlich loskomme ...

Dass es Partner von BL besonders schwer haben, die Trennung durchzuhalten, wird ja auch oft in der Lit. beschrieben, aber darauf will ich mich jetzt nicht als Entschuldigung ausruhen - ich merke nur, dass es mir verdammt schwer fällt, obwohl ich ja eigentlich anders handeln will.
Schreckliches Gefühl, wenn man nicht so handeln kann, wie man will, aber es liegt ja in meiner Verantwortung

Deine Überlegung bez. Freundschaft würde ich verwerfen. Ich kenne zwar Eure Geschichte nicht wirklich gut, aber ich fürchte, die Freundschaft, die vor Eurer Beziehung war, wird wohl nicht mehr aufkommen können, dazu ist wohl zuviel passiert.
Und vor allem: Meinst Du, es bestünde im Falle einer Freundschaft die Gefahr, dass Du wieder rückfällig wirst ?

16.08.2013 13:38 • #27


M
Unsere Beziehung ging fast ein halbes Jahr; die Freundschaft davor ein halbes Jahrzehnt... (darum war für mich das mit dem Antrag schon so früh klar)

Die chemische Keule habe ich zwischenzeitlich durch natürliche Dragees ersetzt; ich hab wegen einem anderen Leiden Schmerztabletten die etwas stärker sein müssen, und ich hab eine Wechselwirkung zw. der Beruhigungs- und Schlaftabbi vom Arzt und jener Schmerztablette erleiden dürfen... Vorteil der natürlichen Dragees: sie sind auch für die Beruhigung am Tage zu gebrauchen, und ich hab einen friedlicheren Schlaf als mit der chemischen Variante...

Aber ja, ich benötige das Zeugs immer noch; nicht mehr täglich mehrfach wie in der Akkutphase, aber denoch jedesmal wenn einer der Blindgänger hoch gegangen ist, da ich mich sonst sofort in einem Teufelskreis der Gedanken wiederfinde...

Ob ich bei einer erneuten Freundschaft einen Rückfall erleiden würde - wohl eher nicht. Einerseits bin ich nun geimpft, andererseits ist das mit der Freundschaft... Naja, das Herz sagt ja, der Verstand sagt nein...

Und ja, ich muss sagen - bei allen Gefühlen, die ich für sie hatte und teils irgendwo noch habe (sonst würden ihre Mails bez. dem Neuen nicht so schmerzen)... Ich bin froh, das sie Schluss gemacht hat. Auch schon vor der Beziehung war mein Leben irgendwie schon durch die Freundschaft eingeengt; wollte für sie da sein und so. Nun da sie weg ist, bin ich zwar alleine (naja gut, nun werd ich von 4 Beinen rumkommandiert anstatt von 2 aber ich kann endlich wieder nach vorne schauen... UND ich habe endlich Anker werfen können...

16.08.2013 15:31 • #28


M
Hallo ihr lieben, auch ich möchte gerne ein paar Worte schreiben, wenn gleich der letzte Beitrag schon vier Wochen her ist.
Ich habe vor dreieinviertel Jahren einen Mann kennengelernt und was soll ich sagen das war Liebe auf den ersten Blick. Wir haben uns danach ein Jahr aus den Augen verloren und sind dann zusammengekommen.
Ich war zu dem Zeitpunkt im siebten Jahr leider unglùcklich verheiratet, eine sechsjährige Tochter. Mein Mann ist ein dreiviertel Jahr später ausgezogen.

Die neue Beziehung habe ich anfangs geheim gehalten und nach dem Auszug meines Mannes langsam öffentlich gemacht. Habe mich aber mit meinem Freund nur selten dort gezeigt wo man auf Bekannte meinerseits oder gar auf meinen Mann und dessen Verwndschaft treffen konnte.
Mein Freund ist heute 49, ich bin 35.

Mein Freund hat sich mir relativ früh anvertraut und die Diagnose Borderline erzählt. Für mich eine unbekannte Krankheit über die ich mir wenig Gedanken gemacht habe, es war ihm auch nichts extrem seltsames anzumerken. Ein Fehler wie ich heute weiss.

Wie gesagt ich hab ihn oft versteckt, irgendwo im Cafe warten lassen wenn ich mich mit meinem Mann zur Übergabe Kind zum Papawochende getroffen habe.Ihn vertröstet wenn mein Mann sich nicht an Vereinbarungen gehalten hat, vermieden das mein Mnn und mein Freund sich treffen aus schlechtem Gewissen meinem Mann gegenüber und und und.

Hinzu kommt das ich in einem kleinen Dorf lebe und mich aus Selbstschutz vor dem Gerede der Nachbarn, Kollegen quasi versteckt und mich mit ihm nicht gezeigt habe.

Teilweise war mein schlechtes Gewissen meiner Tochter gegenùber so heftig, weil ich ihr den Papa genommen habe das ich meinem Freund sagte wir sollten uns trennen. So würde ich ihm nicht mehr schaden denn ich wusste ja das dieses Versteckspiel und das Gefühl nicht wirklich zu ihm zu stehen kein schöner Zustand waren.
Er hat mir gegenüber aber immer beteuert das es ok für ihn ist.

Einmal hab ich mich dazu hinreissen lassen mit meiner Tochtermund meinem Mann auf ein Volksfest zu gehen, Lea zu liebe, fùr mich auf meinen Mann bezogen ohne Bedeutung. Danach hatte ich aber wieder so ein schlechtes Gewissen das ich meinen Freund das eine Woche hab spüren lassen.

Mein Freund hat mich vom ersten Tag an mitmsoviel Liebe überschüttet und umgekehrt auch. Wie für einander bestimmt, das haben wir uns immer gezeigt und gesagt, ich hab so etwas noch nicht erlebt.

Leider wurde ich immer wieder duch mein Gewissen und Selbstschutzaktionen meinerseits ausgebremst.

auch zu dieser Zeit war mir nicht bewusst was sich in meinem Borderlinepartner anstaut...

Um Pfingsten rum hat sich das Blatt plötzlich gewandelt. Während ich anfing mehr zu mir selbst, zu ihm und meiner Entscheidung zu stehen hat er sich von mir abgewandt, ich hab das sofort gemerkt. Von einem Tag war von inniger Liebe und alles für einander tun nichts mehr zu spüren.
Ich hab auch da nicht gleich gemerkt das es wieder ausgebrochen ist, wie auch er hat ja die ganze Zeit beteuert das alles gut ist und er zurecht kommt.

Seit nunmehr über vier Monaten sehen wir uns nur noch sporadisch, smsn werden nicht beantwortet, telefonieren will er nicht, besuchen bei ihm zu Hause nicht, zu mir nach Hause kann er nicht, Therapienangefangen und abgebrochen.
Er hat einen wahnsinnigen Hass auf meinen Mann dem er die Schuld gibt weil ich soviel Rücksicht genommen habe. Ausse mit einigen Therpeuten hat er nur mit mir über seine Krankheit gesprochen. Weder seine Kinder, Ex frau, Eltern Geschwister ... wissen davon

Im letzten Jahr dachte ich kurzzeitig ich könnte schwanger geworden sein und hab ihm gesagt das es der völlig falsche Zeitpunkt ist. Er hat mir beteuert zu mir zu stehen auch wenn ich mich jetzt gegen ein Baby entscheiden würde. Zum Glück war es ein Fehlalarm. wir waren uns einig das wir noch ein Baby haben wollen, nur eben etwas später.

Heute hält er mir vor das ich wohl nur mit meinem Mann nicht aber mit ihm ein Kind haben wollte. Und deshalb will er jetzt auch auf gar keinen Fall mehr eins.

In seinem Urlaub war er alleine drei Wochen mit dem Auto in Osteuropa unterwegs und hat mir von dort aus per sms geschrieben das er am liebsten dort bleiben wùrde. Das hat mich sehr verletzt und meine Frage danach was ihn daran hinder war sicher nicht hilfreich. Einfach aus der Enttäuschung raus das er lieber dort bleiben als mir zusammen sein möchte.

Ich könnte noch so viel mehr schreiben. Es tut so weh nicht zu wissen wie man dran ist. Seit ich erkannt habe was ich verliere bin ich so etwas wie aufgewacht. Natùrlich hätte ich mir nie wirklich von ihm trenn wollen, ich hätte mich auch nicht gegen das Kind entschieden. Im ersten Schreck sagt man vielleicht das falsche oder erkennt keinen Ausweg.

All mein Reden und beteuern kommt zu spät

Heute ist er wieder gen Osten gefahren um dort seine freien Tage zu verbringen.

13.09.2013 18:16 • #29


M
Hallo Miri

... wenn ich das lese komm ich mir fast mies vor; ihr habt es Jahre lang ausgehalten, bei mir gings nur ein halbes Jahr... Und ich heul so rum, nach nur 6 Monaten...

@all

Bin auch wieder da...

Hab mich selber auf eine Tretmine gesetzt; ging, nach meinem letzten Beitrag hier, am See spazieren - um einen klaren Kopf zu bekommen. Ich bekam Durst, und setzte mich in den nächsten Biergarten; bekam kurz nach dem Hinsetzen ein mulmiges Gefühl, Tunnelblick stellte sich ein; dann kam die Kellnerin und fragte möchten Sie schon bestellen, oder kommt ihre charmante Begleiterin vom letzten mal auch noch? ...kawumm - da ging die Tretmine hoch... Die Erinnerungen kamen. Wir waren dort - bei dem einen mal, bei dem sie mich besuchen kam; haben uns dort mehrere Stunden lebhaft unterhalten... Respekt an die Kellnerin die mich erkannte, bei der Kundschaft die jener Biergarten hat eine echte Leistung...

Naja jedenfalls bin ich aufgestanden, hab noch ein Entschuldigung gestammelt und bin wie in Trance nach Hause. Auch wenn's nun nach Weichei klingt - aber ich hab die nächsten beiden Tage nur geheult. Als ich mich wieder aufraffen konnte, war mir klar das es so nicht mehr weiter gehen kann. Ich hab viel gesehen in meinem Leben; viel erleben und durchmachen müssen; aber so dreckig ging es mir nie. Also bin ich zur nächsten Klinik - war zwei Wochen Dauergast, danach Tagesklinik bis neulich...

Mir geht etwas besser jetzt. Aber alles in allem war die Klinik ein Erlebnis das ich nicht noch einmal durchmachen will. Obwohl einiges zurecht gerückt worden ist; ich hab immernoch Alpträume in denen es um sie geht. Und zu allem Überfluss ist das Gefühl vom Ankerwurf weg, dafür sind die Selbstzweifel wieder da... Hab nun einen Platz für ambulante Therapie. Ich hoffe da ist es etwas angenehmer als in der Klinik, und das die Therapie einen baldigen Abschluss ermöglicht.

Immerhin habe ich nun eine neue Telefonnummer, sodas ich wenigstens ihre regelmässigen Sticheleien durch falsch adressierte SMS nicht mehr aushalten muss...

Meine aufrichtige Hochachtung an euch und alle, die nach einer mehrjährigen Borderline-Beziehung die Trennung ohne Klinik schaffen...

03.11.2013 00:38 • #30


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