@Anonym1303
Hallo und guten Morgen Zusammen,
bei mir waren es 16 Jahre, davon 10 verheiratet mit allem drum und dran, also zwei Kinder, Haus, ja...
Nachdem ich meine bessere Hälfte gefragt habe, was denn los sei und Sie nach einer Weile, wo Sie mir nur in die Augen schauen konnte, gesagt hat, das Sie einen anderen Mann kennengelernt hat und sich unter mir der Boden aufgetan hat und ich Tage/Wochen im freien Fall war, geht es heute wieder etwas.
Natürlich bin ich noch lang nicht über dem Berg, habe immer mal wieder Tage an denen gemischte Gefühle auftauchen, wie Verzweiflung, Wut, das ich mich ungerecht behandelt fühle und und und...
Aber die Tage an denen ich mich wie der letzte Dreck gefühlt habe, weil man ja einfach so ausgetauscht wurde, die sind eigentlich vorbei. Ich weiß inzwischen das ich meinen Job gut gemacht habe, sicher nicht immer, aber meistens und auch ICH habe angeboten für unsere Beziehung zu kämpfen, aber Madame hatte keine Lust mehr, also bin ich am Ende auch nicht der Schuldige, sondern Sie.
Ich habe am Anfang, Sie hat auch noch Monate hier gewohnt, unten im Wohnzimmer, sehr viel Sport gemacht. Teilweise 3-4 mal am Tag, einfach raus, auf's Fahrrad, oder laufen, irgendwas um den Kopf frei zu bekommen. Ich habe Sie immer wieder gebeten, zu Ihrem neuen zu ziehen, der schließlich nur ein Kilometer weit weg wohnt.
Es war die Hölle für mich, mein ganzes Selbstbewusstsein hat Sie zerstört, ist ja auch logisch wenn man plötzlich für jemand anderen verlassen wird, wie ein altes Spielzeug das durch ein neues, interessantes, links liegen gelassen wird. Ich habe Sie immer telefonieren hören, Sie hat gelacht, Ihr ging es super, ich wollte einfach nicht mehr sein. Dann ging Sie Abends weg, kam erst früh morgens wieder Heim, verklebte Höschen in der Wäsche... das volle Programm. Da blieb Streit natürlich nicht aus.
Irgendwann, nachdem eigentlich das gröbste gesagt wurde, meinte Sie das ich egoistisch bin. Das habe ich nach 16 Jahren das erste mal gehört, das sind einfach nur Gründe, mit denen Sie Ihr Handeln, schön reden will.
Meine beiden Jungs, vor allem, der Kleine (7), sind damit relativ gut zurecht gekommen. Der Große (10) hat auch bitterlich geweint, für den Kleinen war es wie ein Abenteuer. Er hat bspw. stolz erzählt das sie jetzt ein eigenes Zimmer beim neuen bekommen, usw.
Wir wechseln uns immer Sonntags ab, der Große sagt dann oft das er keinen Bock hat zu Mama zu gehen, die ist streng und meckert immer nur, ich weiß aber nicht in wie weit er was über mich sagt wenn die beiden bei Ihrer Mutter sind.
So geht es halt, Woche für Woche, Sport ist immer noch mein Flucht-Instrument Nummer eins.
Reden tun wir nur das nötigste, ab und zu denke ich noch, ob ich nicht wieder mal richtig mit Ihr reden sollte, aber andersrum, wofür? Es wird nichts ändern und am Ende kochen die Emotionen nur wieder auf.
Ich wünsche Dir viel Kraft, es wird lange dauern, aber auch ich glaube inzwischen, das es doch irgendwann mal ein Ende hat und man wieder normal leben kann. Diese Community ist ein super Ort, wenn es einem nicht gut geht und man einfach mal seine Trauer von der Seele schreiben möchte.
Viele Grüße
Dennis
29.12.2022 10:57 •
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