Ich bin inzwischen manche Stellen bereits mehrmals durchgegangen und staune, dass ich jedesmal wieder neue Sachen finde, die dann gehen dürfen. An andere Bereiche wage ich mich noch immer nicht so richtig ran, die kommen aber ganz sicher früher oder später auch noch an die Reihe.
Mein Ausmist-Tempo ist naturgemäß nach der ersten Euphorie etwas reduziert, aber ich habe immer einen großen Karton herumstehen, in den mehr oder weniger regelmäßig noch schöne und brauchbare Teile hineinwandern, von denen ich mich trennen möchte. Wenn der Karton voll ist, bringe ich ihn zum Sozialkaufhaus und fange an, einen neuen Karton oder auch mal so eine Einkaufs-Großraumtasche zu befüllen. Im Müll landet bei mir so gut wie nichts, was daran liegt, dass ich Kaputtes und Unbrauchbares ohnehin in der Regel sofort entsorge.
Einiges an Büchern, DVDs etc. konnte ich auch über Momox noch zu etwas Geld machen. Ebay oder Kleinanzeigen läuft leider so schleppend, dass ich mir diese Mühe mit dem Fotografieren und Beschreiben nicht mehr machen möchte. Ein einziges Teil habe ich bisher auf diesem Wege verkaufen können, das lohnt sich nicht. Also werde ich wohl auch die wirklich tollen und wertigen Dinge, die ich eigentlich verkaufen wollte, zur Spende geben müssen. Denn alles behalten kommt auf Dauer für mich nicht mehr in Frage.
Ich merke auch, dass ich mich viel leichter von Dingen wieder trennen kann, die neu in mein Leben kommen. Beispielsweise von Geschenken. Ich freue mich daran, aber wenn ich weiß, dass ich sie auf Dauer nicht gebrauchen oder behalten möchte, fällt es mir viel leichter als früher, sie auch wieder gehen zu lassen. Das ist toll und gibt mir ein gutes Gefühl von Entscheidungsfreiheit und Selbstbestimmung.
Immer noch genieße ich also das Aussortieren und spüre auch immer mehr den nachhaltigen Effekt, den das auf mich und mein Zuhause hat. Es war ja nie wirklich problematisch vollgestellt bei mir, aber dennoch konnte ich schon etliche Kartons voller Zeug loswerden und insgesamt ist es daheim aufgeräumter und fühlt sich leichter und großzügiger an. Auch wird Aufräumen und Saubermachen ganz ganz kleinschrittig etwas mehr zum Selbstläufer, ich muss mich weniger aufraffen weil ich insgesamt diesbezüglich motivierter geworden bin. Zudem konnte ich viele Bereiche neu ordnen und effektiver oder schöner organisieren, was mir auch Freude macht.
Das einzige, was bei all dem ein wenig nachteilig ist, ist mein geringerer Überblick über meine Besitztümer. Ich erwische mich ständig dabei, zu überlegen, wo ich wohl dieses oder jenes hin umgeräumt habe - oder ob ich es überhaupt noch besitze. Das wird wohl eine Weile brauchen, sich neu einzuspielen. Aber das nehme ich gern in Kauf angesichts der anderen, positiven Auswirkungen.