Ausmisten Wegwerf-Challenge 2024

Zitat von blackqueen:

Und selbst wenn ich das selbst auf eigene Kappe machen würde, dann bräuchte ich vermutlich eine neue Arbeitsplatte, da hab ich nun wirklich auf eigene Kosten keine Lust zu. Das nervt gewaltig.

Ich habe jahrelang so gedacht und war hin- und hergerissen und hab mich so oft geärgert, unwohl gefühlt und Energie+Zeit verschwendet mit Überlegungen, ob ich oder ob ich nicht soll. Ich kann dich nur ermuntern: Tu es! Pfeif was auf die Kosten, du wirst dich daran erfreuen, dass du ein schönes und gemütliches Heim nach deinen Wünschen hast. Das ist unbezahlbar. Nach all den Jahren ärgere ich mich höchstens, dass ich so spät angefangen hab, es so zu gestalten und zu erneuern, wie es mir gefällt. Das Leben ist viel zu kurz, derart zu hadern und es sich selbst offensichtlich nicht wert zu sein. Du verdienst das Beste!

Zitat von thegirlnextdoor:

Klar, wenn man nun plant, sehr bald (also z.B. in wenigen Monaten) wieder umzuziehen lohnt es vielleicht nicht.
Aber wenn man das nicht vorhat und offen ist wie lange man in der Wohnung bleiben wird...

Als ich hier einzog (Mietwohnung), war ich tatsächlich unschlüssig, ob ich hier wohnen bleibe. Das war vor 15 Jahren. Jahrelang dachte ich auch „ach, lohnt doch nicht - oder vielleicht doch? …“ und das obwohl ich mit dem Einzug bereits die Wohnung massiv aufgewertet habe. In der Zwischenzeit sind die Mieten (Großstadt) so extrem gestiegen, dass an Umzug schon alleine deshalb nicht zu denken ist. Wenn ich gefragt werde, wieviel Miete ich zahle für diese Wohnung, können die Leute das immer kaum glauben …

Momentan sind noch einige Projekte/Umbauten offen und ich freue mich, dass es tatsächlich immer schöner wird. Wie könnte man sein Geld besser anlegen? Jeden Tag halte ich mich schließlich hier auf - um zu leben - nicht um zu hadern und aufzuschieben ...

Etwas Deko un Blumenvasen weggeschmissen.

Zitat von blackqueen:

von ungebrochenem Elan kann ich derzeit nicht berichten. Warum? Weil ich vorgestern schon wieder den Fehler begangen habe, darüber nachzudenken ob mir das nun Spaß macht es zu tun. Fehler, Rieeesenfehler.

Ja, ich gewöhn mir das grad ab und kehre in den natürlichen Zustand zurück. In 300.000 Jahren Menschheitsgeschichte sind wir darauf ausgelegt, Dinge einfach zu tun, weil wir es tun müssen, damit es uns gut geht. Du überlegst dir nicht, jagen zu gehen oder Brennholz zu sammeln, weils mehr weh tut, es nicht zu tun. Das weißt du intuitiv. Dasselbe, wenn deine Höhle zu stinken anfängt oder Getier anzieht. Irgendwie haben wir es aber geschafft, den Schmerz, den Chaos auslöst, wegzustecken. Aber er ist da.

Ich merk das, wenn ich auf den Schreib- oder Küchentisch blicke, wie wohltuend es ist, wenn die einfach Ruhe ausstrahlen.

Ich bin viel weniger gestresst. Und Stress ist eine der Haupttodesursachen unserer Zeit. Die Suche nach dem ewigen Spaß kostet uns zuviel. Ist echt viel anstrengender als andersrum.

Also weiterhin einfach machen. 1 Ding oder 15 Minuten stehen in keiner Relation zu dem Gewinn.

Heute werde ich mal unterm Bett ausmisten. Da ist es zwar sauber, aber es sind ein paar Sachen gelagert. Ich mags mehr, wenn dort nichts ist. Und auch laut Feng Shui ist es offenbar wichtig für Schlaf und Erholung. Die werden’s schon wissen. Wichtiges lagert dort eh nicht bzw. kann (mittlerweile ) auch wo anders hin. Und beim Putzen ist es auch leichter.

Und da wie dort stimmt das alte Wort: Wie man sich bettet, so liegt man.

Na bumsti! Jetzt hab ich grad 55 Euro in Kleingeld auf der Bank eingezahlt. Und eine alte Spardose durfte auch gehen.

Zitat von Doppelherzchen:

Du verdienst das Beste!

Wow, der Satz gestern hat mich echt geflasht. Es hat mehrere Stunden gebraucht, bis ich für mich erkennen konnte warum. Der Schlüssel ist das Wort verdienen im Zusammenhang mit das Beste. Ich wurde natürlich in meiner Kindheit fündig, wo auch sonst. Von dort kannte ich das Wort verdienen nur im Zusammenhang mit Prügel, die ich für jede Nichtigkeit bekam mit der Begründung das hast du dir verdient.

Das Gefühl hingegen DAS BESTE zu verdienen war mir unterbewusst wohl bislang eher fremd. Da werde ich mal mehr hinschauen und vor allem mehr hinfühlen müssen. So will ich das nämlich nicht haben. Bekanntlich ist das Erkennen schon ein großer Schritt. Deshalb hab vielen Dank für den Denkanstoß @Doppelherzchen

Und damit miste ich für heute und die Zukunft, diese falsche Assoziation aus. Mal sehen ob auch noch etwas greifbares dazukommt.

Zitat von Arnika:

Also weiterhin einfach machen. 1 Ding oder 15 Minuten stehen in keiner Relation zu dem Gewinn.

Ja, Arnika, da hast Du sowas von Recht. Es gilt den Blickwinkel zu ändern, von macht mir das TUN Spaß hin zu macht mir das Ergebnis Spaß. Jedesmal wenn ich mich nun erwische, wieder das TUN zu bewerten, zwinge ich mich den Fokus auf das Ergebnis zu richten. Bin mir sicher, dass das irgendwann zur Routine wird.

Überhaupt helfen die Routinen - die ich doch verher so gehasst hatte - hierüber weniger Gedanken zu verschwenden, die Sachen gemacht zu bekommen und damit stressfrei nach und nach zum gewünschten Ergebnis zu kommen.

Der Thread hier, bringt mich wirklich weiter. Stelle ich immer wieder fest.

Zitat von thegirlnextdoor:

Ich meine... so ein an sich harmloses Thema wie aufräumen/putzen/ausmisten, und dann wird so etwas angestoßen!

Na, so harmlos, wie ich auch erst dachte, ist es eben nicht. Ich mache da auch eine richtige Erkenntnisreise durch meine Psyche durch, wo ich mir selber im Weg stehe und warum.

Die Challenge ist besser als jede Therapie Nicht ohne Grund sagt man, wie es Außen aussieht, so siehts im Inneren aus. Ich hab da wohl auch noch ein paar verborgene Flecken. Aber tut unterm Strich gut und ist heilsam.

Zitat von blackqueen:

Ja, Arnika, da hast Du sowas von Recht. Es gilt den Blickwinkel zu ändern, von macht mir das TUN Spaß hin zu macht mir das ...

Ja, mir gehts auch genauso. Routine war für mich das Allerletzte, jetzt stelle ich erstaunt fest, wie blöd ich eigentlich war. Die machen das Leben echt um einiges leichter und entspannter.
Und etwas einfach zu machen kostet tatsächlich weit weniger Energie und Zeit, als sich regelmäßig in Verdrängung zu üben. Was wohl auf viele Bereiche des Lebens zutrifft.

@thegirlnextdoor

Ja, in der Tat. Als ich den Satz gelesen habe, kamen mir die Tränen. An sich lächerlich, aber mir war damit klar, dass da mehr dahinter stecken muss und kramte gedanklich ein paar Stunden in meinen Emotionen und der Vergangenheit.

Zwar habe ich im ersten Moment gezögert, es hier reinzuschreiben. Aber weißt Du was, erstens kann ich nichts dafür und zweitens ist es vielleicht auch für andere ein Denkanstoß, den ich deshalb gerne teilen möchte.

Manchmal sind es solche im ersten Anschein harmlosen Aussagen, die eine ganze Lawine auslösen können, wenn wir nur bereit sind hinzu sehen.