Ausmisten Wegwerf-Challenge 2024

Zitat von thegirlnextdoor:

Einer, der sich über meine innere Entwicklung freuen würde, ist mein Vater. Der war absoluter Minimalist und sah es immer mit großer Besorgnis, wie vollgerümpelt unsere Wohnung war...

Kommt mir so bekannt vor. Ich habe in jungen Jahren ja auch mal postuliert, dass mir ein Raum mit Bett und Stereo-Anlage genügen würden. Kann man natürlich von dann an nicht mehr durchhalten, wenn man mit einer Frau zusammen lebt.

Challenge heute = ein kleines Holzkästchen, das sich im Keller versteckte. Ist schon im Ofen, der beim nächsten Schneefall wieder angemacht wird.

Was war darin? Alles ebenfalls entsorgt und im Ascheimer - unter Anderem
* ein paar Ohrclips mit Kugelanhänger in blau-weiß-rot a la France (Carnaby-Street Style)
* eine kleine Windmühle als Ohranhänger
* eine Armbanduhr, ganz winziges Gehäuse. Meine Frau meinte, die hätte meine Mutter ihr mal gegeben. Aber zu zierlich für den täglichen Gebrauch. Zwar goldgfarbig, aber kein Gold. Und auch nicht so richtig hübsch.

Die kleine Windmühle erinnert mich an den Laden am Eppendorfer Weg zwischen Löwenstraße und Falkenried. Vor so 15 Jahren, als ich noch regelmäßiger in Hamburg war, gab es da so einen Laden, da konnte man Einzelteile für Ohrschmuck kaufen und dort hatten sie auch einen Raum, wo man das Gekaufte zusammen basteln konnte - Ketten, Armbänder, Ohrringe usw. Da saß ich dann drei- oder viermal zwischen 10-jährigen Mädchen und 40-jährigen Frauen und baute die Einzelteile zu Ohrringen zusdammen. Für 10 bis 20 Euro für das Material konnte man hübsche Dinger fabrizieren. Auf die Frage, woher sie die Ohrringe hattte sagte meine Frau stets cool: Einzelstück. Aus einem Laden in Eppendorf! Hamburger werden wissen, was ich meine.

Zitat von Arnika:

weil der Krempel Staub anzieht.

Staubanziehen geht auf das Konto der Fußbodenheizung .
15 Minuten täglich zu wischen, ist mE. zu wenig, fängt man im Keller an, endet im 1. Stock ist man Jahre unterwegs, wobei dann die Mitte und der Beginn völlig vernachlässigt sind.
Ich wische z.b. den Keller 5 Räume, an 1 Tag, wenn ich nicht dort arbeite, reicht das für 1 Woche.
Tja, wenn alle Flächen clean sind, kein Krimskrams rumsteht, geht das schnell und Bodenplatten sind leicht gewischt, Parkett dauert etwas länger, aber passt schon.
Bücher, Nippes und Co findet sich bei mir nicht, cleane Linien, hervorragend.

Zitat von Arnika:

Die jungen Mädels laufen ja ohnehin grad 1:1 rum wie ich Ende der 90er

Da es angeblich nur 12 Möglichkeiten gibt, eine Frau anzuziehen, wiederholen sich die Stile alle 30 oder 40 Jahre.

Zitat von Arnika:

Vor mir liegt grad eine College-Tasche mit Kurt Cobain drauf Ob ich die nicht einfach wo vergessen sollte? Die jungen Mädels ...

Was du so alles aufzählst. Wohnst du bereits Jahrzehnte im Eigenheim?
Da verstehe ich sehr gut wie dich das ausmisten befreit.

@Hola15 Nein, seit zehn Jahren in meiner Mietwohnung. Aber ich bin eben auch noch nie abgebrannt und es summiert sich über die Jahrzehnte. Die Tasche stammt wohl noch aus meiner Studentenzeit, hat mir mal meine Cousine zum Geburtstag geschenkt. Und da wir mal sehr auf Grunge standen, ich meine Cousine mag und die Tasche an sich sehr praktisch ist, Festivals erlebte und so, hat sie halt die Jahre überdauert. Eine Zeit lang nutzte ich sie zur Lagerung von irgendwas, sieht dadurch noch immer fast aus wie neu. Wird ja nicht kaputt, das Zeug. Aber ist eben aus einer anderen Ära. Ich laufe schon lang nicht mehr damit rum, also darf sie gehen.

@all, stell mir mich gerade als eine fast Hundertjährige vor, die mit ihrem Rollator in ihrer zugemüllten Wohnung festklemmte, gut konserviert in den Liter Flaschen Gin, die sie sich täglich hinter die Binde kippte...selbst die Nachbarn haben sie nie bemerkt..

Wie gesagt mein Problem ist nicht Sauberkeit Ordnung oder zu viele Dinge, sondern meine emotionale Bindung an Dinge, die ich nicht loslassen kann und ich erhoffe mir hier mehr Klarheit über diese Prozesse.

@Arnika

Ja so hat jeder seine anderen Blockaden. Ich bin Minimalist, mags klar und luftig und hab nicht viel Schnickschnack. Meine Herausforderung wird aber der Dachboden mit den hunderten Kinderbüchern und dem ganzen Spielzeug (Playmobil und Schleich - frage nicht ). Da hängen so viele Erinnerungen dran und nicht nur meine.

Zitat von Hola15:

und dem ganzen Spielzeug (Playmobil und Schleich - frage nicht

Inzwischen neu geordnet und raumsparender gestored - aber auch nur, weil die beiden Jungs mich überredet haben, Lego und Playmobil zu behalten. O.k. - da liegt es nun wohl weitere Jahre herum. Ich hätte es durchaus verkauft oder einem der örtlichen Kindergärten gespendet.

@Falkenmädchen tja, ich habe ein paar Apparaturen meiner Oma, aus Sentimentalität trennte ich mich bisher nicht von ihnen, einsetzbar sind sie, nur sie kosten Zeit wenn man mit ihnen arbeitet.
Irgendwie kann ich sie nicht hergeben:-)!

danke aber ich hab keine 'leichten' Dinge mehr, nur noch die Schweren und die sind wirklich schwer, aber immerhin schau ich
mir das Schwere hier mal an und rede darüber. Schluss mit den Verdrängungsprozessen...

Zitat von ElGatoRojo:

Inzwischen neu geordnet und raumsparender gestored - aber auch nur, weil die beiden Jungs mich überredet haben, Lego und Playmobil zu behalten. O.k. ...

Das ist mein großes Problem. Nehm ich die Kids mit auf den Dachboden, kann ichs vermutlich vergessen, dass was entsorgt wird. Aber mir fällt es auch extrem schwer was wegzuwerfen an denen die Kids evtl emotional hängen. Für mich selbst entscheiden ist deutlich leichter.

vllt sollte ich es einfach so machen wie die Eltern einer Freundin. Die haben den Dachbodeninhalt einfach stehengelassen und ihren erwachsenen Kindern die Entrümplung überlassen

Auf garkeinen Fall, ich finde die Leute richtig mies, die ihren Müll den Enkeln überlassen, wieviel Zeit das meine Freunde gekostet hat, die alle irgendwelche zugemüllten Häuser geerbt haben..