Huhu,
so, Zeit um mal wieder ein paar Zeilen hier zu schreiben. Habe mich in den letzten paar Tagen hier im Forum zurükgezogen, da neue so akute Dinge geschehen sind, welche ich erst mal ganz mit mir alleine verarbeiten musste. In sehr schlimmen Phasen, brauche ich diesen Rückzug immer.
Eigentlich war ich kurz davor Euch so schöne Dinge zu schreiben, es ging mir wirklich etwas besser, wenn auch lange noch nicht gut.
Maja, habe mir die CD bestellt, und bin vor dem traurigen Ergeignis 4 mal dazu gekommen, sie zu hören, ich hatte den Eindruck, dass sie mir hilft, und werde, wenn ich wieder in der Lage dazu bin, weiter machen...
Am Sonntag dem 13. 05. hatte ich einen richtig tollen Tag, mit meinem besten Freund verbracht, welcher sich ganz toll um mich kümmert, verbracht. Wir sind erst mit meiner Maus im Wald gewesen, danach haben wir zusammen ein tolles Menü gezaubert, und auf dem Balkon gesessen.
Mein Kumpel hat die Eigenschaft mich immer sehr schön zum Lachen zu bringen, und an diesem Tag, konnte ich endlich mal wieder so richtig schön, aus dem Bauch heraus lachen..... Es ging mir wirklich gut.
Wer nun glaubt, ich könnte mich evt. in ihn verlieben,- nein,- geht bei mir nicht. Schreibe dies nun mal dazu, da ich gerade beim Schreiben bin, auch zu diesem Thema gerne Ratschläge von euch hätte, aber das wirklich Schlimme kommt erst noch, und hat nichts damit zu tun.
Mein bester Freund (seit vielen Jahren) wohnt in der Wohnung, direkt gegenüber von mir. Wie gesagt, kümmert er sich ganz toll um mich, als ich ihm von unserer Trennug erzählte, wurde ihm sogar schlecht, so nah ging ihm die Sache, da er eine ähnliche Geschichte vor gut 10 Jahren erlebte. Ich kann also sehr gut mit ihm reden. Wir unternehmen viel zusammen, da wir beide alleine sind. Oft komme ich nach Hause, und vor meiner Tür steht ein super schön angerichteter Teller mit Essen, Kuchen..... Da ich ja zur Zeit so wenig esse und soviel abgenommen habe.
Im Hausflur läuft er mir nun sehr oft zufällig über den Weg, und fragt, ob wir etwas zusammen machen wollen.....
Meist liege ich ja richtig mit meinem Bauchgefühl, und irgendwie habe ich Angst, dass er sich da ich ja nun alleine bin, irgendwelche anderen Hoffnungen machen könnte, mich halt mit anderen Augen sieht, als vorher, denn um in eine Partnerschaft einzudringen, wäre er viel zu anständig.
Dass letzte, was ich möchte, ist es einem Menschen weh zu tun, welcher mir auf eine andere Art so viel bedeutet.
Könnte mir wunderbar vorstellen zb. mit ihm in einer WG, zu leben, aber niemals mehr.
Habe ja schon öfters geschrieben, dass ich nicht der Mensch bin, welcher sich schnell verliebt,- Aussehen, Beruf, Geld..... solche Dinge, sind mir nicht so wichtig, aber es muss einfach der gewisse Kick da sein.
Diesen haben bei mir einfach nur sehr wenige. Wie gesagt, vom Wesen her würde alles passen, aber was bei mir gar nicht geht, ist der Geruch, und auch dieser muss bei mir eben auch stimmen. Schwer zu beschreiben, ich meine damit wirklich nicht, dass er ungepflegt wäre, im Gegenteil, aber einige von Euch wissen vielleicht, wie ich es meine....
Ich habe ihm in Gesprächen, zwischen den Zeilen, bereits sehr oft zu verstehen gegeben, dass für mich wirklich nur sehr wenige Männer in Frage kämen, (dabei bewusst noch übertrieben), dass ich halt viele sehr nett finde, und sehr gerne mag, aber dass da nie mehr wäre, als Freundschaft, und auch, dass ich meinen NM. noch liebe....
Ich hoffe er versteht richtig. Er hat mir ja keine Liebeserklärung gemacht, da kann ich ja schlecht sagen.....
Trotzdem, habe ich Sorge, dass er sich da in etwas verrennt, und ich bin die Letzte, welche so einem tollen Menschen weh tun möchte.
Obwohl ich sehr gerne mit ihm zusammen bin, überlege ich, den Kontekt erst mal abzubrechen, auch wenn mir dann noch ein guter Freund, mit dem ich gerne zusammen bin, sehr fehlen wird. Hatte dies sogar für einige Zeit, bis auf kurze Gespräche auch schon getan, aber immer geht es ja nicht so. Was meint ihr, ist es okay, wenn ich mit offenen Karten spiele, oder verletzte ich trotzdem einen Menschen, der mir sehr viel bedeutet? Dies möchte ich nämlich nicht, auch wenn es mir sehr gut tut, mit ihm zusammen zu sein.
So, dies wollte ich eigentlich schon vor längerer Zeit schreiben, aber nun komme ich zu dem so traurigen, akutem Problem.
Am Morgen, nach diesem schönen Tag, ist meine Mutter ganz plötzlich und unerwartet verstorben. Mein Vater wollte sie zum Frühstück aus dem Bett holen, und bekam sie nicht mehr hoch. Er sagte: Hilf mir doch mal, zu ihr, da war sie sehr wahrscheinlich, bereits tot, und er hat es wohl nicht bemerkt. Der Rettungsdienst, hat noch einiges versucht,- aber leider ohne Erfolg.
Meine Mutter erkrankte bereits im Alter von 40 Jahren an Parkinson, davor hatte sie schon sehr schlimme Depressionen, Zwänge, Ängste, und etliche andere Erkrankungen in dieser Art. Die Ärzte vermuten, dass in dieser Nacht, bez. am Morgen, ihr Herz einfach aufgehört hat, zu schlagen. Es war ein wahnsinnig großer Schock, und so ganz realisieren, kann ich es immer noch nicht,- so dieses endgültige...
Wer meinen Thread verfolgt hat, weiß dass ich durch ihre geistigen Erkrankungen, eine sehr schwere Kindheit erlebt habe, aber auf eine andere Art geliebt, habe ich sie trotzdem. Wenn es ihr gut ging, war sie sehr einfühlsam und verständnisvoll, und in ihren klaren Phasen, tat ihr all dies, was sie ihrer Familie, angetan hat, so unendlich leid. Mein Vater hat sie trotz allem wahnsinnig geliebt, und auch ich habe ihr später alles verziehen, da ich ja wusste, dass sie krank war, und nichts dafür konnte.
Ich weiß, dass sie uns sehr geliebt hat. In den letzten Jahren, bestand ihr Leben nur noch aus Ängsten, Angst vor dem Leben, da sie körperlich immer schlechter konnte, und immer mehr Ängste empfand,- und Angst vor dem Tod.
Über ihre letzte Angst, habe ich oft mit ihr gesprochen. Ich habe zwar auch Angst davor, wie ich mal sterbe, aber nicht vor dem Tod als solchen, da ich an ein Weiterleben, der Seele glaube, wenn ich auch nicht religiös bin,- habe mir meinen eigenen Glauben selbst so zusammengebastelt, spüre halt einfach, dass es da noch etwas gibt.
Ich musste ihr dann oft erzählen, wie ich es mir vorstelle, und sie fand dies sehr schön. Dann haben wir noch gescherzt, und ich habe ihr gesagt, auf deinem Stein steht dann: Nun ist sie endlich frei von jeder Angst. Da hat sie so gelacht, und noch angefangen Sprüche zu reimen, welche dies aussagen könnten. All dies geht mir nun durch den Kopf.
Sie hatte immer so eine Angast davor, dass es eine Hölle gibt, wo sie für alles bestraft wird. Auch wenn sie immer versucht hat, alles zu verdrängen, was sie durch ihre Krankheit getan hat, so war es ihr wohl doch zwischenzeitlich bewusst. In der letzten Zeit, wollte sie sich immer mit mir aussprechen. Ich bin dieser Situation immer aus dem Weg gegangen, da ich nicht gerne mit diesen Erlebnissen konfrontiert werde. Ich hätte ihr auch nicht weh tun wollen, habe immer gesagt, es ist alles okay, und verziehen habe ich ihr ja schon lange alles, da ich ja wußte, dass es nur wegen ihrer Krankheit so gehandelt hat.
Sie hatte nun auch noch beginnende Alzheimer,, für sie ist es so, wie es geschehen ist, eigentlich das Beste. Sie ist nun befreit, von ihren Ängsten, von den schrecklichen Auswirkungen des Parkinsons, und sie braucht es nicht mehr zu erleben, wie sie all ihre Erinnerungen verliehrt, und uns irgendwann nicht mehr erkennt... Der Tod, vor dem sie sich so gefürchtet hat, kam ohne dass sie es wusste, und dass sie nichts davon gemerkt hat, sagte der Arzt uns mehrfach.
Genauso, habe ich es ihr eigentlich gewünscht, und trotzdem, kann ich es gar nicht begreifen, sie nun nie wieder (zumindest hier), zu sehen.
Es gibt doch noch so viele Dinge, welcht ich ihr vielleicht hätte sagen können, aber ich hoffe, dort wo sie nun ist, weiß sie, was ich empfinde.
Dieses Erlebnis, hat mich nun auch noch ganz heftig in meinen Liebeskummer zurückgeworfen. Ich könnte alles viel besser verpacken, wenn mein Mann noch da wäre, mich trösten und in den Arm nehmen könnte, aber der, ist ja lieber bei seiner Blondine. Dies so allein zu erleben, empfinde ich als doppelt schlimm. Abends traue mich gar nicht mehr einzuschlafen, weil ich Angst davor habe, zu träumen.
Anfangs, hatte ich überlegt, ob ich ihm überhaupt Bescheid sagen soll, habe es dann aber getan. Er war schon sehr geschockt...
Er hat mich dann auch gebeten, meine Mutter noch mal sehen zu dürfen, Als er meine Mutter dann sah, hat er bitterlich geweint, bei der Beerdigung auch. Irgendwie hatte ich das Gefühl, er weint nicht nur um sie, sondern wegen der ganzen Situation... In der letzten Zeit, kommt er mir ja öfters recht traurig rüber, und wenn er seinen Hund mittags abholte, und ich zu Hause war, haben wir in der letzten Zeit schon mal einen Kaffee zusammen getrunken. Ich hätte ihn, bei der Beerdigung so gerne in den Arm genommen, aber ich konnte nicht...
Ja, ich denke, leider liebe ich ihn immer noch, und wäre wohl immer noch bereit, ihm eine Chance zu geben. Dabei habe ich mich doch schon so stark gefühlt,- nun ist alles wieder anders.
Zum Glück war mein kleiner Bruder da, er blieb eine Woche bei mir, dass war sehr schön. Er wohnt leider in Berlin, ganz schön weit weg von uns. Eigentlich wollten wir den 70. Geburtstag meines Vaters feiern, nun kam alles ganz anders.
Tut mir leid, dass ich jetzt so viel geschrieben habe, aber wer nicht will, muss es ja nicht bis zum Ende lesen, mir hat es jedenfalls geholfen, nun endlich alles rauszulassen, und es sind nochmal viele Tränen dabei geflossen.
Ich glaube so langsam habe ich keine Tränen, und keine Kraft mehr,- zuviel auf einmal.
Trotzdem werde ich mir Mühe geben, bald wieder nach vorne zu schauen, und irgendwie, werde ich es auch schaffen, vielleicht war das Schreiben ja der erste neue Schritt.
24.05.2012 22:51 •
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