Kennt ihr das Gefühl, ausgestoßen zu sein? Nicht absichtlich, nicht bewusst, einfach das Gefühl, nirgendwo zuhause zu sein, nirgendwo hinzugehören und vor allem zu niemandem zu gehören. Genauso fühle ich mich zur Zeit. Wie in einer Parallelwelt oder als wäre alles um mich herum ein Film, den ich zwar sehen, aber an dem ich nicht teilhaben kann. Keiner dringt zu mir durch und umgekehrt. Und ich habe keine Ahnung, wie ich das ändern könnte.
Zuerst dachte ich, ich tue mich einfach nur schwer, mit den Menschen und den Orten, die mein und sein Leben verbinden.
Dann dachte ich, ich kann zur Zeit einfach nicht mit anderen Menschen umgehen, die mich nicht verstehen können und ich ich kann/will nichts über glückliche Partnerschaften, Kinderkriegen oder aus meiner momentanen Sicht banale Beziehungsprobleme hören.
Aber an diesem WE habe ich festgestellt, dass ich mich sogar bei meiner eigenen Familie, im Rahmen meiner eigentlich sehr geschätzten Verwandten wie eine Aussätzige fühle.
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich das alles verarbeite, es kommt mir eher so vor, als ob mein Leben immer mehr in sich zusammenfällt.
Mir fehlt jegliche Motivation, jedes Ziel für die Zukunft, für mein Leben. Und ich kann mich einfach nicht mehr erinnern, was mich vor all dem angetrieben hat.
Ich hatte so viele Hoffnungen und Träume. Aber zusammengefasst wollte ich nur eins: Liebe.
Die ganze Zeit habe ich geglaubt, es wäre nur eine Frage des wanns, nicht des ob überhaupt.
Jetzt frage ich mich, woher ich meine Zuversicht genommen habe. Warum sollte ich es Glück verdient haben? Was habe ich schon getan oder erreicht um überhaupt irgendwas zu verdienen? Und wer sagt, dass jeder Mensch eine gewisse Menge an Glück im Leben verdient hat bzw. bekommen wird? Ich hatte in anderen Dingen Glück. Ich hatte bisher z.B. nie Probleme einen Job zu finden und finanziell liege ich zwar im Mittelmaß, hatte aber zumindest nie wirkliche Geldsorgen. Kann ich da wirklich erwarten, auch noch Glück in der Liebe zu haben? Und doch scheint es mir so unfair.
Auch wenn es für die meisten von euch sicher sehr ungewöhnlich klingen mag, aber ich habe mit meinen 25 Jahren wirklich bisher nur diese eine richtige Beziehung #8211; wenn man das überhaupt so nennen darf, denn es hielt ja auch nur knappe 2 Monate. Es war das erste und einzige Mal in meinem Leben, das ich wirklich das Gefühl hatte, geliebt zu werden und einfach nur glücklich war. Ich dachte ich bekäme endlich auch meinen Anteil an dem Glück der Liebe, das ich sonst nur bei anderen mitbekam. Ich habe so vielen Tage und Nächte dafür gebetet. Und jetzt scheint sich alles in Luft aufgelöst zu haben. Das klingt sicher alles so theatralisch. Die meisten von euch haben vielleicht schon mehrere Trennungen durchgemacht, wodurch man zwar wohl nicht weniger leidet, aber das Ganze vielleicht nicht mehr als Weltuntergang und Zusammenbruch seines ganzen Lebens sieht und den Glauben an eine neue Liebe eher behalten kann (man hat ja schon erlebt, dass das vorübergeht und man wieder lieben kann). Ich möchte auch zu gerne glauben, dass das ein #8222;normaler#8220; Vorgang im Leben ist und immer wieder passieren kann. Aber ich kann mir auch irgendwie nicht vorstellen, wie ich das öfters durchstehen soll. Mal abgesehen davon, dass ich nicht recht daran glauben kann, dass ich die Liebe in einem anderen Menschen wiederfinden kann.
Wieso kann eigentlich ein Mensch mein ganzes Leben zerstören? Ich habe 22 Jahre gelebt ohne ihn überhaupt zu kennen und obwohl ich auch da oft einsam war, habe ich doch gelebt, hatte Spaß und konnte mich über so viele Dinge freuen. Jetzt scheint mit dem Verlust der Liebe dieses einen Menschen plötzlich alles positive aus meinem Leben verschwunden zu sein. Aber wie kann das sein? Ist mein Leben nicht mehr als der Wunsch von ihm geliebt zu werden? Im Grunde wohl schon. Mein ganzes Leben habe ich nur nach einem gesucht: Liebe. Und dann, als ich geglaubt habe, sie endlich gefunden zu haben, wurde sie mir wieder entrissen. Und mit ihr alles Hoffnungen darauf und das bisschen Würde, Stolz und Selbstvertrauen, dass ich zu diesem Zeitpunkt hatte. Ich kann nicht sagen ob es wirklich Liebe war oder nur Verliebtheit. Ich habe ja keine Vergleichsmöglichkeiten. Ich weiß nur, dass ich noch nie so viel für einen Menschen #8211; zumindest nicht für einen Mann #8211; empfunden habe und es noch immer tue. Aber wenn das keine richtige Liebe war, dann weiß ich nicht, ob ich mir wünschen soll, sie zu erleben. Denn wie furchtbar muss es erst sein, einen Menschen zu verlieren, der einem noch mehr bedeutet?
Ich bin mir bewusst, was er mir angetan hat und kann sein Verhalten nach mittlerweile einem knappen Jahr auch als feige, schwach, egoistisch und bequem #8211; auf jeden Fall aber als Fehler seinerseits #8211; sehen und mit einem Gefühl aus Trauer, Schmerz, Demütigung und Wut betrachten. Ich weiß, er hat es nicht verdient, dass ich ihm so nachtrauere und ich habe wohl was besseres verdient als jemand der mich so behandelt. Aber all dieses Wissen ändert nichts an meinen Gefühlen für ihn und dem Bewusstsein, wie schön es war, wie nahe wir uns waren und wie gut alles zusammengepasst hat. Und es ändert auch nichts an dem Schmerz, dass er mich scheinbar vergessen hat, all meine Kontaktversuche ignoriert hat und ich ihm wohl vollkommen egal bin. Es fällt mir einfach so unsagbar schwer zu begreifen, dass ich ihm nach allem was zwischen uns war ganz gleichgültig geworden bin.
Das er mich nicht mal mehr ein bisschen gerne hat, dass er nicht mal mehr einen Gedanken an mich verschwendet.... Er fehlt mir so sehr! Der Mensch an sich beinahe ebensosehr als Freund (was er vorher war) wie als Partner. :(
In wenigen Tagen habe ich Geburtstag. In meinem ganzen Leben habe ich mich noch nie nicht auf diesen Tag gefreut. Er war irgendwie immer was besonderes. Dieser eine Tag gehörte einfach mir und an diesem einen Tag war ich wichtig. Aber auch das ist dieses Jahr anders. Zu viele schmerzhafte Erinnerungen an letztes Jahr und kein Mensch, mit dem ich diesen Tag wirklich teilen könnte. Die Menschen die mir gratulieren werde ich auch an einer Hand abzählen können. Nicht dass es wichtig wäre, wie viele es tun. Aber irgendwie macht es einem die Einsamkeit noch deutlicher. Und obwohl ich genau weiß, dass ER sich nicht melden wird #8211; warum sollte er, wo er sich seit über 5 Monaten nicht gemeldet hat und alle Versuche meinerseits ignoriert hat #8211; bleibt doch die winzige Hoffnung tief in mir, dass er es doch tut. Und auch die wird wieder enttäuscht werden. Und obwohl ich genau weiß, dass es so kommen wird, weiß ich auch, dass es wieder weh tun wird. :(
It only hurts when I'm breathing... (Shania Twain)
restless
05.05.2003 16:28 •
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