Hallo,
ich bin neu hier und komme gerade aus einer zweijährigen (Fern)beziehung mit dem Mann den ich lieb(t)e - und der meiner Meinung nach ein Narzisst ist.
Uns trennten 160 km und für ihn war es ein Graus, diese Strecke zu fahren, obwohl er ein Fimenfahrzeug besass und ich einen Privatwagen/Privatbenzin. Ich habe alles - IMMER -möglich gemacht, ihn zu sehen. Für ihn war das immer schön aber von seiner Seite aus erfolgten kaum Anstrengungen, etwas für die Beziehung zu tun. Wenn es in Richtung Wochenende ging, wurde ich schon innerlich angespannt, weil ich nicht wusste, ob wir uns sehen und wenn ja, wie lange. ALLES andere, seine Freunde (Freundschaften waren wirklich oberflächlicher Natur und ich habe viele kommen und noch mehr gehen sehen, in der Zeit), oder einfach die Bequemlichkeit - war immer wichtiger.
Wenn er zu mir kam, nie für ein komplettes Wochenende - Sonntags vormittags war er spätestens wieder weg - um dann zu jammern, dass er nun alleine sei. Bei mir war er so ungerne, weil ich nicht viele Freunde (Pärchen) zum Ausgehen habe und wir hier auf uns selbst konzentriert waren. Ich habe auch den Eindruck, dass meine Kinder für ihn eher lästig waren. Wohingegen seine Tochter häufig mitkam, wenn er hier war, da sie hier Freunde hatte. Dies war gegen Ende auch der einzige Grund, warum er sich noch zu mir begab.
Mit Worten war er immer ganz vorne dabei, was mir auch meist reichte, um glücklich zu sein. Es kamen viele mündliche Liebesbekundungen - mir war aber jederzeit bewusst, dass ich, wenn es mir nicht gut ginge nicht auf ihn zählen kann. Ich verkümmerte mehr und mehr, da ich ständig darauf bedacht war, ihm alles Recht zu machen, weil ich wusste, die leiseste Kritik, das kleinste Aufbegehren oder gar zicken würde ihn in die Flucht treiben. Ich war sein Anker, sein offenes Ohr und seine Quotenfrau, wenn es galt, mit Partnerin aufzukreuzen, bei seinen zahlreichen, sehr oberflächlichen Freunden.
S. hatten wir keinen. Es klappte nicht. Gleich zu Beginn stellte sich dies heraus - lag aber natürlich nicht an ihm. Ich bin nicht unattraktiv für mein Alter (Mitte 40)und habe eine gute Figur. Und hatte beständig das Gefühl, ihm nicht zu genügen, besonders optisch. Sich selbst hingegen fand er unheimlich attraktiv (trotz fortscheitender Glatze und grösserer Gewichtszunahme...). Gingen wir aus und ich hatte mich schön zurecht gemacht kam von ihm sehe ich heute gut aus Schatz, kann ich so gehen? - Zu mir - kein Wort. Es war nachher so weit, dass ich mich nur noch im Dunkeln ausgezogen habe, weil das Thema S. so ein Tabu geworden war. Anfangs hatte es Gespräche dazu gegeben, die für mich demütigend waren, weil immer durchklang, dass es an mir liege. Ich hatte nie das Gefühl, dass er mich gerne anfasst. Körperkontakt, kuscheln, hatten wir häufig, aber eben nicht mehr.
Es gab für ihn nur einen Menschen auf dieser Welt - und das war er. Dass ich das 2 Jahre mitgemacht habe - erschüttert mich - noch mehr allerdings, dass ich ihn so wahnsinnig vermisse jetzt. Obwohl ich doch eigentlich froh sein sollte. mich aus dieser einseitigen Beziehung befreit zu haben. Ich bin kaum in der Lage, zu arbeiten. Habe Selbstzweifel und bin traurig. Musste mir das einfach einmal von der Seele schreiben.
... zunächst, unmittelbar nach der Trennung morgen vor einer Woche, überwog die Wut und Enttäuschung. Ich konnte nicht einmal weinen. Dann gab es Sonntag einen email Verkehr zwischen uns und seitdem bin ich völlig am Ende, denke hauptsächlich an die schönen Zeiten, die wir hatten und glaube, das jetzt nicht auszuhalten. Ablenkung nutzt nur kurzfristig. - Herz und Kopf spielen gerade in absolut unterschiedlichen Ebenen.
02.09.2016 18:10 •
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