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Auseinandergelebt und Fremdliebe

N
Guten Morgen,

bisher war ich nur ein stiller Mitleser hier in diesem Forum. Danke an alle, die sich hier so kräftig einbringen, Tipps geben und versuchen zu helfen. Jetzt ist es an der Zeit, dass ich auch vom stillen Mitleser zum Hilfesuchenden werde. Ich bin in ein Loch gefallen, aus dem ich ohne Hilfe oder Rat nicht mehr heraus komme.

Wo fange ich an? Am besten am Anfang:

Ich habe meine Frau vor 15 Jahren kennen gelernt. Wir sind sehr schnell etwa hundert Kilometer von meinem bisherigen Leben entfernt in ihrem Heimatdorf zusammen gezogen. Es war die Verliebtheit auf den ersten Blick, alles perfekt bis dahin. Nach 5 Jahren war die Familienplanung abgeschlossen und wir plötzlich eine fünfköpfige Familie.

Nach der Geburt der Kinder schlich sich dann langsam der Alltag ein. Meine Frau war zu Hause, machte ihr Hobby zum Teilzeitjob und ich war ganztägig in der Arbeit. Mit der Zeit bemerkte ich, dass sie zunehmend rastloser wurde und sprach sie darauf an. Sie sagte damals, dass sie raus müsse und mit dem momentanen Zustand nicht klar komme. Gemeinsam suchten wir nach Lösungen und kamen am Ende überein, dass sie jederzeit weg gehen könne, während ich zu Hause auf die Kinder aufpasse. Letztendlich ist meine Frau ein sehr freiheitsliebender Mensch. Ich hatte nie Anlass daran, an ihr zu zweifeln oder ihr zu misstrauen. Ich war glücklich, dass wir eine Lösung fanden, mit der alles wieder gut werden würde.

Ich habe mich leider so geirrt…

Vor einigen Jahren eskalierte die Situation. Die auswärtigen Termine häuften sich, meine Frau wurde verschlossen und mir gegenüber sehr gefühlskalt. Damals bekam mein Vertrauen Risse und ich dachte, dass nur ein anderer Mann im Spiel sein könne. Wir konnten nicht mehr darüber sprechen, sie verschloss sich mir komplett. Alle Gespräche wurden meinem Gefühl nach ins negative gekehrt und sie machte komplett zu. Sie litt, sprach aber nicht mit mir. Ich litt, versuchte mit ihr zu sprechen. Ich hatte damals den Eindruck, dass ich mit den Gesprächsversuchen mehr kaputt mache, als das es uns vorwärts bringen könnte. Mittlerweile weiß ich, dass es keine Affäre gab, sondern sie mit der Gesamtsituation einfach überfordert war. Ich war kurz vorm durchdrehen, besonders als ich mitbekam, dass sie sich mit einem entfernten Bekannten austauschte und diesen von unseren Gesprächen und ihren Problemen erzählte. Warum sprach sie mit einem anderen und nicht mit ihrem Mann?

Die Antwort war einfach, wir waren damals schon zu weit voneinander entfernt. Gehen oder bleiben war nun die Frage… Ich beschloss zu bleiben und abzuwarten. Das Ganze zog sich viele Monate hin. Letztendlich fanden wir wieder einigermaßen zusammen. Sie gab sich Mühe, ich gab mir Mühe. Der Riss konnte aber nie richtig wieder geschlossen werden.

Im Laufe der Zeit häuften sich danach unsere Streits. Ich machte bei den Gesprächen irgendwann zu, sie machte zu und jeder zog sich zurück. Ihre auswärtigen Termine waren nach der Phase zwar weniger, allerdings nahmen sie im Laufe der Zeit immer wieder zu. Mir war es recht, so hatte ich Zeit für mich alleine und für die Kinder. Gemeinsame Abende und Aktivitäten verkümmerten zu Gesprächsrunden über den Alltag und über die Kinder. Kurz gesagt, es lief immer schlechter.

Vor zwei Jahren suchte ich mir ein Hobby und fing an, ebenfalls zweimal in der Woche am Abend diesem nachzugehen. Sie kam mir entgegen und übernahm an diesen Abenden die Kinder. Wir hatten zuletzt Wochen darin, in denen ich zweimal weg war und sie drei- oder viermal. Es wird deutlich, wir hatten uns auseinandergelebt. Jeder von uns beiden machte nun sein Ding, wir funktionierten einigermaßen als Eltern, hatten uns aber als Paar verloren.

Vor vier Wochen hat sie mir eröffnet, dass sie einen neuen Mann kennen gelernt und sich in ihn verliebt hat. Das Ganze liefe bereits seit vielen Wochen. Ich ahnte es schon seit einiger Zeit, fiel aber trotzdem aus allen Wolken. Mein Standpunkt war klar, entweder ich oder er. Dazwischen gibt es keine Möglichkeiten für mich. Sie sagte zu mir, dass sie das nicht so schnell entscheiden könne. Das einzige Zugeständnis, dass sie mir machte, war das sie den Kontakt zu dem anderen für den Zeitraum bis zu ihrer Entscheidung abbrechen würde. Ich sagte zu ihr, dass ich zügig diese Entscheidung möchte und keine drei Wochen abwarten werde. Nach ein paar Tagen zog ich aus, um zur Ruhe zu kommen. Nach zweieinhalb Wochen ohne Entscheidung habe ich jetzt den Schlussstrich gezogen. Es ging nicht mehr, meine Kräfte sind erschöpft.

Wir waren für außenstehende ein Traumpaar, finanziell unabhängig, Haus abbezahlt und drei meist liebe Kinder. Jetzt stehe ich vor einem riesigen Scherbenhaufen. Es gibt hier kein Schwarz oder weiß, wir beide haben Fehler gemacht. Der Meister im Konfliktvermeiden trifft auf die Meisterin im Weglaufen. Die letzten Jahre liefen unsere Gespräche schlecht, es eskalierte immer öfter. Am Ende machte jeder sein Ding. Das konnte nicht gut ausgehen. Sie konnte nun die Entscheidung nicht treffen, ich konnte es nicht mehr länger ertragen zwischen den Stühlen zu sitzen und habe sie ihr abgenommen. Im Endeffekt habe ich den Eindruck, ihr damit einen großen Gefallen getan zu haben, so braucht sie sich nicht länger selbst darüber Gedanken machen. Sie plant jetzt bereits das Leben ohne mich und hat wieder Kontakt zu dem anderen Mann aufgenommen, schließlich habe ich ja Schluss gemacht.

Was mich gerade aber wirklich verbittert, ist meine Chancenlosigkeit die Beziehung zu retten. Es besteht von ihrer Seite keine Bereitschaft, es noch einmal zu versuchen oder überhaupt zu kämpfen. Alle üblichen Lösungsvorschlägen weicht sie aus. Entscheidungen werden ausgesessen. Meine Frau fällt weich in eine neue Beziehung. Unser Haus, die Kinder, ihre Familie und Freunde sind hier.

Ich ließ damals alles zurück und sitze nun ohne alles mutterseelenalleine in einem kleinen möblierten Zimmer. Es ist einfach zum unfair und kotzen….

Danke fürs lesen. Das Schreiben beruhigt ein wenig.

Ich wünsche euch allen einen guten Start in den Tag.

29.06.2023 06:32 • x 19 #1


alleswirdbesser
Guten Morgen und herzlich willkommen im Forum!

Eins verstehe ich nicht
Zitat von NRW1976:
Ich ließ damals alles zurück und sitze nun ohne alles mutterseelenalleine in einem kleinen möblierten Zimmer. Es ist einfach zum unfair und kotzen….

Warum bist du ausgezogen? Natürlich läuft alles bestens für sie, aber was ist mit dir?

29.06.2023 07:11 • x 11 #2


A


Auseinandergelebt und Fremdliebe

x 3


N
Guten Morgen,

danke für die Antwort. Ich bin zuerst ausgezogen, um ein wenig Ruhe und Klarheit zu bekommen. Im gemeinsamen Haus drehte sich alles nur um den Gedanken, wie ich sie davon überzeugen könnte, dass ich dich letzten Jahren nicht einfach so in den Wind schießen wollte. Dachte, Abstand wäre gar nicht schlecht und es könnte zu viel zerredet werden.

Alles zurückgelassen war bezogen auf die Jahre vor unserer Beziehung. Auf den eigenen gewachsenen Freundeskreis, auf Familie, die alte Heimat, usw.

Mir gehts echt nicht gut. Jeder Tag ist eine Qual, komme mir vor wie in einem bösen Traum.

29.06.2023 07:22 • x 4 #3


unbel-Leberwurst
Zitat von NRW1976:
Alles zurückgelassen war bezogen auf die Jahre vor unserer Beziehung. Auf den eigenen gewachsenen Freundeskreis, auf Familie, die alte Heimat, usw.


Sorry, wenn ich das so schreibe, aber wenn man Deinen Beitrag so liest, frage ich mich, warum Du diese Beziehung überhaupt noch retten willst?
Du sagst selbst, dass sie seit Jahren tot ist.

Man sagt ja, dass die Heimat da ist, wo man Freunde hat.
Warum ist es Dir nicht gelungen, in 15 Jahren neue Freunde zu finden?

29.06.2023 08:04 • x 7 #4


N
Zitat von unbel Leberwurst:
Sorry, wenn ich das so schreibe, aber wenn man Deinen Beitrag so liest, frage ich mich, warum Du diese Beziehung überhaupt noch retten willst? Du sagst selbst, dass sie seit Jahren tot ist. Man sagt ja, dass die Heimat da ist, wo man Freunde hat. Warum ist es Dir nicht gelungen, in 15 Jahren neue Freunde zu finden? ...

Danke für deine Antwort. Braucht kein sorry dabei zu sein. Das sind die zentralen Fragen über die ich auch immer wieder nachdenken muss.

Tja, das mit der Rettung ist die große Frage, die mich umtreibt. Ich sehe selbst, dass die Beziehung seit Jahren schon am absterben ist. Die Hoffnung stirbt am Ende halt zuletzt. Ich hoffte bis zuletzt, dass noch ein Quentchen da gewesen wäre, auf dem neu aufgebaut werden könnte. Es ist nur verdammt schmerzhaft sich mit der Realität auseinanderzusetzen. Irgendwie ein würde- und chancenloses Ende.

Ich dachte, dass ich hier eine neue Heimat gefunden habe. Freunde und Bekannte sind hier natürlich auch da. Leider halt alle im Dunstkreis meiner Frau. Ich wurde als Mann von (Name) mit in ihren Freundeskreis integriert. Es war so in Ordnung für mich, da zu faul und ausgelastet mit Familie und Vollzeitarbeit. Das fällt mir jetzt halt recht brutal auf die Füße.

29.06.2023 09:34 • x 3 #5


unbel-Leberwurst
Zitat von NRW1976:
Ich dachte, dass ich hier eine neue Heimat gefunden habe. Freunde und Bekannte sind hier natürlich auch da. Leider halt alle im Dunstkreis meiner Frau. Ich wurde als Mann von (Name) mit in ihren Freundeskreis integriert. Es war so in Ordnung für mich, da zu faul und ausgelastet mit Familie und Vollzeitarbeit. Das fällt mir jetzt halt recht brutal auf die Füße.


Tja, wohl das Los vieler Zugezogener, nur der Mann von X zu sein...

Und wenn die Familie der einzige Lebensinhalt ist und der wegfällt, ist es natürlich doppelt schwer.
Gut, dass Du Deinem Hobby seit einiger Zeit nachgehst.
Und Sport hilft wirklich, die Birne freizubekommen.

29.06.2023 09:45 • x 7 #6


N
Zitat von unbel Leberwurst:
Tja, wohl das Los vieler Zugezogener, nur der Mann von X zu sein... Und wenn die Familie der einzige Lebensinhalt ist und der wegfällt, ist es natürlich doppelt schwer. Gut, dass Du Deinem Hobby seit einiger Zeit nachgehst. Und Sport hilft wirklich, die Birne freizubekommen.

Kann ich leider voll unterschreiben als Zugezogener. Vor allem hier im kleinen Dorf, wo jeder jeden kennt.

Jeden Tag Sport, das tut echt gut. Als schöner Nebeneffekt zwicken die Hosen nicht mehr so arg am Bauch.

29.06.2023 09:56 • x 5 #7


A
Zitat von NRW1976:
Tja, das mit der Rettung ist die große Frage, die mich umtreibt. Ich sehe selbst, dass die Beziehung seit Jahren schon am absterben ist. Die Hoffnung stirbt am Ende halt zuletzt. Ich hoffte bis zuletzt, dass noch ein Quentchen da gewesen wäre, auf dem neu aufgebaut werden könnte. Es ist nur verdammt schmerzhaft sich mit der Realität auseinanderzusetzen. Irgendwie ein würde- und chancenloses Ende.

Willst du die Beziehung retten, weil du deine Frau liebst oder damit du noch eine Beziehung hast?

Diese Frage zu beantworten wäre wichtig für dich um zu erkennen woran es dir mangelt bzw. wie du aus deinem Tal wieder rauskommst.
Deinen Ausführungen folgend gehe ich davon aus, dass du nur die Beziehung retten willst um der Beziehung willen. Nicht weil du deine Frau noch liebst.... Das das ein Fehler ist muss ich glaube ich nicht erwähnen.....

Im Endeffekt hast du jetzt das Problem vieler Männer: Eigenen Freundeskreis nicht gepflegt (weil wir schlicht nicht so viele Kontakte brauchen bzw. die soziale Komponenten sich bei uns in der Beziehung abspielt), deswegen auch keinen zum reden und Torschlusspanik wegen dem Alleinsein. Kenne ich, auch wenn meine Situation vor 6 Monaten nicht ganz so dramatisch war....

Mache dir deutlich, dass du zwar etwas ändern solltest aber nicht um deine Frau wiederzubekommen, sondern um selbst wieder glücklich zu sein. Such dir Freunde, spreche vielleicht mal mit einem deiner Hobbykollegen oder lade die mal auf ein Getränk ein. Vielleicht findest du dadurch schon neue Freunde...


Zitat von NRW1976:
Jeden Tag Sport, das tut echt gut. Als schöner Nebeneffekt zwicken die Hosen nicht mehr so arg am Bauch.




Zitat von NRW1976:
Ich dachte, dass ich hier eine neue Heimat gefunden habe. Freunde und Bekannte sind hier natürlich auch da. Leider halt alle im Dunstkreis meiner Frau. Ich wurde als Mann von (Name) mit in ihren Freundeskreis integriert. Es war so in Ordnung für mich, da zu faul und ausgelastet mit Familie und Vollzeitarbeit. Das fällt mir jetzt halt recht brutal auf die Füße.

Gibt es in dem bestehenden Freundeskreis keine Freunde, die auch mit dir befreundet bleiben wollen?

29.06.2023 10:16 • x 11 #8


G
Zitat von NRW1976:
Guten Morgen, bisher war ich nur ein stiller Mitleser hier in diesem Forum. Danke an alle, die sich hier so kräftig einbringen, Tipps geben und versuchen zu helfen. Jetzt ist es an der Zeit, dass ich auch vom stillen Mitleser zum Hilfesuchenden werde. Ich bin in ein Loch gefallen, aus dem ich ohne Hilfe oder Rat ...

Hallo NRW1976, erst einmal willkommen im Forum, auch wenn der Anlass kein guter ist. Ich denke, du
bist hier gut aufgehoben und hier wird immer jemand da sein, der versucht dir zu helfen. Alleine schon
das Schreiben hier kann helfen.

Dass du jetzt in ein Loch gefallen bist und dich Zweifel, Unsicherheit und Zukunftsängste quälen ist in der
Situation ganz normal und alle die in einer solchen Situation waren können das nachfühlen wie es dir geht.

Du konntest nicht mehr und hast selbst die Entscheidung zur Trennung getroffen. Klar, wenn man nicht
mehr kann, möchte man sich aus der Situation befreien. Die Trennung ist nun Fakt und so wie du das
geschildert hast, war eure Ehe am Ende. Mit Kindern, Immobilie und alles, was insgesamt daran hängt,
ist eine Trennung ein gewaltiger Schritt. Das ganze Leben verändert sich total.

Bitte lasse den Kopf nicht hängen. Deine Kinder brauchen gerade jetzt einen Vater, der sie auffängt,
Halt gibt. Bitte sagen ihnen, dass du immer für sie da sein wirst und dass du sie liebst. Die Kinder
können nichts dafür, aber sind Betroffene.

Warum machst du es deiner EF so einfach? Sie hat eine Affäre. Schon das kann ein gewichtiger Grund
für den Betrogenen sein, die Ehe zu beenden. Sie hätte erst einmal ausziehen müssen, und nicht du.
Wer auszieht gibt damit eindeutig - und das zählt bei Gericht - zu erkennen, dass er die eheliche Ge-
meinschaft verlassen hat. Das kann zu erheblichen, negative Problemen führen.

Bitte, auch wenn es schwerfällt, ziehe umgehend wieder ein. Bleibe ihr gegenüber freundlich, höflich,
aber distanziert und regelt auf der Elternebene die Betreuung der Kinder. Mache umgehend einen
Erstberatungstermin bei einem Fachanwalt für Familienrecht, um Rechtssicherheit zu bekommen und
um eigene, teuer werdende oder nur noch bedingt behebbare eigene Fehler zu vermeiden.
Gebe nichts mehr von dir preis und lasse sie im Ungewissen. Gehe Hobbys nach und lasse dich ihr
gegenüber nicht hängen. Im Gegenteil versuche ihr zu vermitteln, es geht dir jetzt sogar besser als
vorher. Das regt zum Nachdenken bei ihr an. Mache ihr klar, dass ihr AM nichts im Haus und in deinem
direkten Umfeld verloren hat.

Du musst jetzt stark sein, denn alles, was jetzt kommt, wird dich fordern. Aber, vor dir haben es viele
geschafft und sind heute glücklicher als vorher. Nur Mut. Kopf hoch und viel Glück.

29.06.2023 10:53 • x 4 #9


N
@ Alduin: Vielen Dank für deine Antwort. Das ist auch eine der zentralen Fragen die mich quälen. Liebe ich sie noch oder will ich die Bequemlichkeit der gewohnten Beziehung zurück? Die Frage kann ich dir nach momentanen Gefühlsstand nicht beantworten. Sicherlich ist noch ein Rest da, aber reicht das aus und ist es die notwendige Liebe? Das weiß ich nicht.

Und ja, es gibt auch Freunde, die zu mir halten. Momentan habe ich das Gefühl ich suhle mich im Mitleid und sehe nicht klar. Ich muss erst wieder zu meiner Mitte finden.

@ Gast2000: Auch dir vielen Dank für die Antwort. Du hast vollkommen ins schwarze getroffen. Auch der Punkt bewegt mich. Es ist alles viel zu einfach gelaufen. Sie hat mit dem wenigsten Aufwand das Maximum erreicht.

29.06.2023 11:13 • x 5 #10


M
Man bekommt bei Euch den Eindruck, dass es nach langer Quälerei einfach nicht mehr geht.
Es war bei Euch ein zermürbendes Trennen auf Raten.
Und ich glaube die Worte vertraute Gewohnheit stehen Dir auf der Stirn geschrieben.
Ich kann Dir nur wünschen, dass Du es irgendwann als Chance begreifst, von dieser erschlagenden Last loszukommen und wieder frei zu werden, frei zu SEIN. -Ihr und Dir selbst zu verzeihen und nach vorn zu blicken!
Ihr seid wie 2 Soldaten, die im selben Krieg gedient haben - verbunden auf ewig. Aber der Krieg ist vorbei, und jeder muss nun sein eigenes Leben leben.
Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine!

01.07.2023 01:03 • x 2 #11


Heffalump
Zitat von NRW1976:
Sie hat mit dem wenigsten Aufwand das Maximum erreicht.

Wem gehört Haus + Grund?

Zitat von NRW1976:
Tja, das mit der Rettung ist die große Frage, die mich umtreibt

Das Problem, der Neue bietet eine unbefleckte Partnerschaft. Dazu der Kick von frisch verliebt, das könntest du als alt-ehrwürdiger Partner gar nicht leisten. Zudem ihr beide eine gewisse Art von Vermeidungshaltung angenommen habt, die sich schwer überwinden lässt.

Die früher oder später jedoch wieder Einfluss nimmt, auf Bestehendes.
Deine Frau nimmt ihre Probleme mit zum neuen Mann - unbearbeitet, wird sich das Gleiche wieder und wieder abspielen, wenn man sich nicht kümmert.

Ihr seit ja trotz allem durch die Kinder verbunden. Nicht einfach, von der Paarebene auf die Elternebene zu kommen. Wie stellt sich das bei Euch zur Zeit dar?

01.07.2023 05:38 • x 3 #12


R
Zitat von NRW1976:
Was mich gerade aber wirklich verbittert, ist meine Chancenlosigkeit die Beziehung zu retten.


Zitat von NRW1976:
Es wird deutlich, wir hatten uns auseinandergelebt.


Zitat von NRW1976:
Mir war es recht, so hatte ich Zeit für mich alleine und für die Kinder.

Ich lese Deine Geschichte, die meine sein könnte. Und ich frage mich die ganze Zeit was Du erwartet hast?

Ihr seid sehenden Auges hinein gelaufen. Scheinbar wäre es nur mit Hilfe von außen möglich gewesen wieder miteinander ins Gespräch zu kommen. Aber ihr beide habt völlig blockiert.

Dachtest du das macht ihr so bis zum Ende eures Lebens? Hätte sie sich nicht fremdverliebt, wärst Du es gewesen. Jede Wette.

Deine Situation jetzt ist natürlich enorm schwierig. Aber ihr braucht irgendeinen Mediator. Um zumindest eure wirtschaftliche Beziehung und die als Eltern ordentlich zu klären. Sie scheint ja auch vor diesen Entscheidungen davon zu laufen.

Versteh mich nicht falsch. Es tut mir ehrlich Leid für Dich. Ich sehe auch, dass Du Deine Anteile an der Situation annehmen kannst. Aber sie hat mit eurer Ehe abgeschlossen und ich sehe keinen Grund warum sie das nicht tun hätte sollen. So hart das klingt. Dafür ging das schon viel zu lange schief. Sie blieb vermutlich wegen den Kindern, wie Du vermutlich auch. Und jetzt sieht sie, dass da noch was anderes ist. Und ehrlich, auch auf Dich wartet noch deutlich mehr, als in dieser unglücklichen Beziehung auszuharren.

01.07.2023 08:34 • x 2 #13


Gurkensalat
Zitat von NRW1976:
Sie konnte nun die Entscheidung nicht treffen, ich konnte es nicht mehr länger ertragen zwischen den Stühlen zu sitzen und habe sie ihr abgenommen. Im Endeffekt habe ich den Eindruck, ihr damit einen großen Gefallen getan zu haben, so braucht sie sich nicht länger selbst darüber Gedanken machen. Sie plant jetzt bereits das Leben ohne mich und hat wieder Kontakt zu dem anderen Mann aufgenommen, schließlich habe ich ja Schluss gemacht.

Das klingt nach meiner Affäre. Sie hat auch gewartet, bis die Probleme sich von alleine lösen. Am liebsten so, dass alle zufrieden sind. Aber in so einer Situation ist es unmöglich. Und ganz ehrlich. Ich wäre froh, wenn ihr Freund Schluss gemacht hätte, damit wir beide eine relativ unbelastete Beziehung führen könnten. Du klammerst Dich an einer Sache, die seit Jahren schlecht lief. Überlege, ob es auch nicht für Dich eine Chance ist, dass Du wieder glücklicher werden kannst. Auch sie hat es verdient, eine gute Beziehung zu führen (was allerdings nicht die Affäre rechtfertigt). War denn eure Beziehung wirklich noch so gewinnbringend für euch beide? Wenn nicht, dann war die Trennung wohl schon überreif. Was hat sie Dir gegeben, außer dem Gewohnten, dem Zusammenleben im Haus? Was hat gefehlt? Ist es jetzt eher verletztes Ego bei Dir und die ungewohnte Situation? Das Alleinesein?


Zitat von Multiversum:
Ihr seid wie 2 Soldaten, die im selben Krieg gedient haben - verbunden auf ewig. Aber der Krieg ist vorbei, und jeder muss nun sein eigenes Leben leben.

Hier hat wohl jemand schon wieder Filme geschaut

01.07.2023 09:16 • x 2 #14


N
Guten Morgen,

vielen Dank für die Antworten. Es ist schön, eine Ansprache zu haben. Schreiben tut echt gut.

Es ist nach wie vor schwierig. Ich habe die letzten Tage versucht zu reflektieren, was ich eigentlich möchte. Möchte ich die Frau um jeden Preis zurück oder tatsächlich nur die Bequemlichkeit unserer bisherigen Beziehung? So schmerzhaft es auch ist, ich denke, dass ich die Antwort gefunden habe. Unsere Beziehung ist einfach am Ende und ich möchte abschließen können. Die nächste Frage war, was ist mir wichtig, wo bin ich glücklich? Ich bin mir wichtig und die Kinder sind mir wichtig. Ich möchte nicht alleine und ohne sie in dem Zimmer herumsitzen, dort bin ich unglücklich.

Momentaner Stand der Dinge ist, dass ich vorgestern wieder zu Hause eingezogen bin. Meine EF und ich versuchen, uns auf Elternebene zu verständigen und den Kindern zu zeigen, dass wir beide für sie da sind und nach wie vor miteinander umgehen können. Darüber hinaus haben wir Regeln vereinbart, an die wir uns halten müssen. Wir gehen freundlich miteinander um und versuchen gemeinsam eine Lösung für die Zeit während und nach der Trennung zu finden.

Wir hassen uns zum Glück nicht und können bisher noch miteinander sprechen. Ich hoffe, dass es auch so bleibt.

Es schreibt sich einfach, ist aber wirklich schwer. Die Verletzung sitzt einfach brutal tief. Der Krieg ist vorbei, jetzt gilt es die Schäden soweit wie möglich zu reparieren.

01.07.2023 09:38 • x 12 #15


A


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