Ich muss jetzt auch kurz was dazu schreiben.
Bei mir ist die Trennung jetzt genau 2 Jahre her ( noch nicht geschieden). Ich habe wirklich gelitten, war zeitweise gar nicht Herr meiner Sinne. Ganz ganz schlimm war für mich, dass genau zum Zeitpunkt der Trennung, meine Tochter mir verkündete, dass sie schwanger ist. Für mich ist damals eine Welt zusammen gebrochen. Auf einen Schlag ist alles anders und niemals wird es sein, wie es mal war.
Mein NM hat gemeint, er zieht das jetzt durch und kehrt nie mehr in das alte Leben zurück. Das er zu diesem Zeitpunkt Opa werden wird, hat ihn richtig genervt. Er hat sogar gesagt, er halte das für schwachsinnig, dass unsere Tochter ( 26 Jahre alt war sie damals und 8 Jahre mit ihrem Partner zusammen) jetzt schwanger ist.
Ich konnte es nicht fassen, was er damals alles so gesagt hat. Diese und viele andere Sätze haben sich eingebrannt in meinen Kopf. Immer und immer wieder tauchten sie nachts und am Tage auf.
Dann habe ich im Juli eine stationäre psychosomatische Reha bekommen. Drei Wochen war ich raus und diese drei Wochen haben mir soooooo gut getan. Ich habe die Zeit an der Ostsee sowas von genossen. Für mich war es auch ein bisschen wie Urlaub. Zwischen und nach den Behandlungen habe ich so viel unternommen. Lag am Strand oder war in irgendeiner Stadt unterwegs. Und das ohne Stress und Ärger, weil ich entscheiden konnte, wann ich was mache. Ich bin ein sehr offener Mensch und komme schnell mit Leuten ins Gespräch. Diese Zeit dort an der Ostsee hat mir gezeigt, dass ich keine Angst vor Reisen haben muss, die ich alleine machen werde. Im Gegenteil, ich werde es genießen.
Nach der Reha bin ich kurzzeitig wieder in ein kleines Loch gefallen. Aber nur in ein kleines. Denn den ganz entscheidenen Punkt zur Wendung hat es gestern gegeben!
Eigentlich sollte es kommenden Montag ein Treffen mit meinem NM, seiner Anwältin, meinem Anwalt und mir geben. Wir haben das Treffen vorgeschlagen, damit eventuell nach so langer Zeit eine gemeinsame Lösung gefunden wird. Diese Treffen hat mein NM nun abgelehnt. Die Gründe kannte ich zuerst noch nicht, nur dass es dieses Treffen nicht gibt. Ich habe mir stundenlang den Kopf zerbrochen, warum er nicht kommt. Und dann kam am Nachmittag per Mail das Schreiben von meinem Anwalt.
Er teilte mir mit, dass mein NM sich momentan in einem derartigen Wutzustand befindet, dass seine Anwältin es nicht für ratsam hält, dass wir aufeinander treffen. Auf Nachfrage warum er sich denn so ärgert, meinte seine Anwältin, dass er nicht verstehen kann, warum er die Kontoauszüge der letzten 10 Jahre von unserem Gemeinschaftskonto nicht von mir bekommt. Mein Anwalt meinte, die kann er jederzeit von der Bank bekommen! Fertig aus die Maus!
Für mich ist mit diesem Schreiben ein Schalter umgelegt worden. Habe ich mir doch ständig vorgestellt, dass er jetzt alles ganz toll macht, alles organisiert, was ich sonst immer gemacht habe. Nein, macht er nämlich nicht! Er bekommt nach wie vor die kleinsten Dinge nicht geregelt und ist dann wütend. Genau wie immer. Ich liefere ihm nicht mehr alles auf einem goldenen Teller und seine Trulla anscheinend auch nicht und schon klappen die einfachsten Dinge nicht. Ich habe mit einem Lächeln auf dem Gesicht nur gedacht, : ,, Tanz du mal schön weiter wie das wütende Rumpelstilzchen uns Feuer! Monat für Monat - kostet es doch schön dein Geld! Der Trennungsunterhalt läuft und läuft.
Und wisst ihr was? Es ist sowas von befreiend! Endlich
Bis vor kurzem hätte ich es nicht gedacht, dass es doch noch ein Licht am Ende des Tunnels gibt. Sicher weiß ich, dass es immer mal wieder anders aussehen kann, aber es macht mir nicht mehr so viel Angst.
Ich wünsche jedem hier endlich einen Schalter, mit dem ihr das Licht in einem langen dunklen Tunnel anstellen könnt.
22.08.2019 22:07 •
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