Ich muss meine Geschichte wohl auch mal loswerden,da sich meine Gedanken im Kreis drehen. Ich weiß,dass ich loslassen und die Hoffnung aufgeben sollte,aber es ist so schwer!
Nächsten Monat wären mein Mann und ich 24 Jahre zusammen und kurz danach wäre unser 19.Hochzeitstag.
Doch nun hat er die Beziehung beendet und ich kann es nicht fassen.
Wir haben schon 2 große, eigentlich sehr ähnliche Krisen überstanden und doch ist es dieses Mal anders.
Durch die Erfahrungen in der Vergangenheit, habe ich gespürt, dass mein Mann wieder tief in einer Krise steckt. Er zog sich extrem zurück,wollte nicht reden,machte immer mehr dicht.
Ich hakte also nach ,denn mir ging es nicht gut damit und ihm ja auch nicht.Dann gestand er mir, dass er wieder alles anzweifelt und nicht weiß ob es so weitergeht. Ich war geschockt ,da wir im letzten Jahr große Probleme mit unserem Jüngsten (10) hatten, diese aber gemeinsam bewältigt haben und eigentlich auf einem guten Weg waren,dachte ich.
Er meinte,dass ich ja wieder bohren musste und nun hätten wir den Salat. Hätte ich nicht nachgehakt, wäre es vielleicht so wieder vorbei gegangen,aber nun müsse man sehen. ( Seine Worte)
Als ich das nächste Mal nachfragte, wurde das Wort Trennung in den Raum geworfen.
Er ist wohl schon länger oder auch immer mal wieder unzufrieden , hat aber entgegen früherer Vereinbarungen ,nicht mit mir darüber gesprochen, es überspielt und sich durchgebissen.
Er zweifelt alles an.Das fängt schon bei der Entscheidung für ein Kind an, die seiner Meinung nach viel zu früh getroffen wurde. Unser Ältester ist 21 und wir haben uns damals gemeinsam für ein Kind entschieden, genau wie 3 Jahre später für ein weiteres.
Sein Verhalten erinnerte mich sehr an unsere beiden vergangenen Krisen, wo er jemanden kennengelernt hatte und uns aufgeben wollte ,unter anderem weil er der Meinung war, dass er nicht für Familie geschaffen sei.
Das sagte ich ihm auch und fragte,ob da jemand sei. Er verneinte es, meinte er bräuchte niemanden für so eine Entscheidung und ich würde ihm unterstellen,das da jemand wäre.
Ich habe ihn gebeten, ehrlich zu sein, habe gesagt selbst wenn da jemand wäre, würde es zwar bedeuten,dass etwas an der Beziehung nicht stimmt,aber dann sollte man sich nicht gleich darauf einlassen, sondern inne halten und sich überlegen,was nicht stimmt und ob man es gemeinsam ändern kann und will.
Er sah irgendwie alles negativ, ich musste mir Sachen anhören, die mich ziemlich verletzt haben. Positives wollte er nicht hören, ließ es irgendwie nicht an sich ran.
Sein Verhalten passte leider nicht zu dem,was er gesagt hatte und so stellte sich dann heraus, dass da doch jemand war. Zwischen ihnen sei nichts gewesen, er hätte keine Telefonnummer oder so,aber es würde eben etwas in unserer Beziehung nicht stimmen sonst wäre ihm das nicht passiert,meinte er.
Da mag er ja Recht haben,aber warum hat er nicht mal was gesagt?
Da er schon 2x an dem Punkt war, überlegte er,ob er die Chance dieses Mal ergreifen sollte,bevor er sich später ( wieder) ärgert,es nicht getan zu haben.
Unser Nachzügler entstand ungeplant während der ersten Krise und hat uns schon viele Nerven gekostet. Ich musste mir auch anhören,dass es ihn ja gar nicht gäbe,wenn er sich damals gleich getrennt hätte.
Ein paar Tage,Lügen und Gespräche weiter, gestand er mir ,dass er sich doch mit dieser Frau getroffen hat und sie telefoniert haben und er unsere Beziehung nicht weiterführen möchte.
Angeblich ist noch nichts gelaufen, aber er möchte sein Interesse nicht wieder wegdrücken,meint dass wir beide zusammen nicht (wieder) glücklich werden .
Sie ist wohl ungebunden und kinderlos und ich denke,dass das sehr wichtig für ihn ist. Denn scheinbar hat er ja im Laufe der Jahre festgestellt,dass er wohl nicht für Familie geeignet ist,so hat gerade das natürlich einen besonderen Reiz.
Ich bin so verletzt! Natürlich wäre ich ähnlich traurig,wenn er unsere Beziehung ohne jemanden im Hintergrund beendet hätte,aber durch dieses Leugnen,Hintergehen und Belügen fühlt es sich so unfair an.
Und ich habe keine Chance zu kämpfen,da er ja nichts Positives zulässt.
Ich habe immer zu ihm gesagt,dass ich nicht möchte,dass er unsere Beziehung aufrecht erhält,aus Verantwortungsgefühl ,Mitleid oder weil eben vieles dranhängt,sondern nur,wenn auch noch Gefühle für mich da sind. Das sehe ich heute noch genau so!
Und nun stehe ich da,vor den Trümmern einer so langen Beziehung und muss komplett von vorn anfangen.Ich soll gehen,da er sein Haus nicht aufgeben will und seine Eltern nebenan wohnen. Unser Jüngster ist 10, wir wohnen auf dem Dorf. Der Kleine hatte letztes Jahr große psychische Probleme ,ist immer noch in Behandlung und ich weiß nicht, wie er das Ganze wegstecken wird. Unser soziales Umfeld ist hier und wir müssen es aufgeben,da es hier in der Nähe keine bezahlbaren Wohnungen gibt.
Eigentlich bin ich wütend,dass er es sich so einfach macht.
Aber an meisten bin ich traurig, dass wir es nicht geschafft haben und verletzt,dass er uns nun doch aufgibt. Auch dass vom ersten Nachhaken meinerseits bis zu seiner Entscheidung nur wenige Wochen lagen kann ich absolut nicht verstehen. Da lernt er Anfang des Jahres eine Frau beim Sport kennen, es entwickeln sich Gespräche und scheinbar Interesse und schon kurz danach ist diese Chance mehr wert als fast 24 Jahre?
Ich schlafe und esse kaum und idiotischerweise habe ich immer noch einen winzigen Hoffnungsschimmer,dass er doch noch merkt,dass wir ihm fehlen,wenn wir dann getrennt sind. :'(