Hallo Taleja,
erstmal tut es mir sehr leid, was du grade durchmachen musst. Es ist unfassbar, wozu Menschen fähig sind, die man doch mal geliebt hat. Wenn es nicht so traurig wäre, könnten man über die Naivität deines Mannes schon lachen, aber das ist hier fehl am Platz. Dir ist im Moment alles andere als zum Lachen.
Du musst überhaupt nicht von jetzt auf gleich ausziehen. Sein Haus oder nicht. Kein Richter dieser Welt würde dich vor die Tür setzen nach der langen Ehezeit und mit einem minderjährigen Sohn, der dazu noch besonders geschützt werden muss wegen seiner Probleme. Du hast also erstmal noch Zeit. Ich würde jetzt nichts überstürzen.
Er möchte keine Familie, also geht er erst einmal. Du brauchst Zeit dich zu sortieren.
Bitte mache dir so schnell wie möglich einen Termin bei einer Scheidungsanwältin. Dann bekommst du einen ersten Einblick, was auf dich zukommen kann, was deine Rechte sind und gibt dir Sicherheit. Der Mann legt dein Leben mal eben in Schutt und Asche und da brauchst du nicht auch noch Zukunftsängste ausstehen. Überlege dir genau, wie du dir eine Trennungsvereinbarung vorstellst. Was kannst du ertragen, was brauchst du und wie könnte es für dich bei all dem Schmerz weitergehen.
Du darfst Grenzen ziehen und auch aussprechen, wie du einen Umgang möchtest. Er ignoriert dich und möchte nicht mit dir in einem Raum sein. Kein Problem. Bitte Ihn um einen gepflegten Umgang oder um Abstand. Er kann sich jetzt nicht die Rosinen rauspicken. In erster Linie geht es darum, das es dir und deinen Kindern gut geht. Das hat er zu respektieren.
Gut ist, du hast den Weg hierher gefunden. Hier darfst du alles loswerden, weinen oder auch mal richtig wütend werden. Hier sind immer Menschen, die dich in den Arm nehmen und einen Kaffee machen. Du kannst jetzt alle Unterstützung gebrauchen. Hast du Freunde oder Familie die dich unterstützen können? Oder möchtest du erstmal selber verdauen, bis du es jemandem erzählst?
Lass ihn so schnell wie möglich, die Konsequenzen einer Scheidung spüren. Du hast auch ein Privatleben und er kann z.b. nicht kommen und gehen wann er will. Bitte ihn höflich, Absprachen bez. des Umgangs mit dem Sohn zu machen.
Der feine Herr muss mal aufwachen.
Ich wünsche dir viel Kraft und gute Nerven. Schau jetzt ganz besonders auf dich und deinen Sohn. Macht es euch grade jetzt ganz besonders schön. Auch wenn es schwer fällt.
Ganz liebe Grüße
Bridget
23.04.2019 08:23 •
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