Aus nach fast 24 Jahren, total verletzt

Warum kann ich nicht einfach denken
Nach mir die Sintflut ?
Meine Großen haben schon kurz nach der Trennung gesagt, sie würden an meiner Stelle hier gar nichts mehr machen, vielleicht auch nach dem Motto 'Dann sieht Papa mal, was du immer alles gemacht hast. '

Aber so bin ich nicht. Ich versuche alles unter einen Hut zu bekommen:
Wohnung bezugsfertig machen ,
mich um alles kümmern, was noch zu erledigen ist, da mein Vermieter irgendwie nicht mitdenkt,
arbeiten ,
hier Haushalt,Wäsche , Einkauf und so für 4 Personen,
Hausrat aufteilen und schon mal Sachen in die Wohnung bringen
und beim Aufteilen der Sachen werden dann auch noch gleich die Schränke ausgewischt.
Schön blöd von mir!

Der Auszugstermin rückt näher, ich bin ziemlich deprimiert und weine wieder öfter und trotzdem versuche ich alles mögliche gut in Schuss zu halten oder zu bringen, damit mir nichts nachgesagt wird.

Vor Kurzem hat mein Ex großspurig gesagt, ich bräuchte hier nichts mehr machen.
Guter Witz, wo er zumindest in letzter Zeit, wirklich so gut wie nichts hier im Haus macht.

Eigentlich sollte ich es wirklich schleifen lassen. Er und seine Mama werden sowieso irgendetwas finden, was in ihren Augen nicht gut genug gemacht ist und seine Entscheidung zusätzlich rechtfertigt....

Ich weiß ja, dass es Blödsinn ist, kann aber eben schlecht aus meiner Haut.
Ich weiß ja jetzt schon nicht , was über mich so erzählt wird. Wir leben ja auf dem Dorf, da ticken die Uhren anders, wie man so schön sagt.

Tja, gestern Abend gab es wieder ein Streitgespräch.Es geht ihm alles nicht schnell genug.
Er erzählte, dass ein Kollege sich an einem Wochenende 3 Wohnungen anguckt , das man durchaus auch auf einer Matratze schlafen und auch ohne befestigte Dusche duschen kann.
Wenn man raus will, dann geht das auch!

Was er nicht bedacht hat:
1. hatte ich das nächste Wochenende ins Auge gefasst, aber danach hat er ja gar nicht erst gefragt.
2. Ich möchte nicht ins Chaos ziehen, sondern mich wohl fühlen (darum habe ich immer Sachen in die Wohnung gebracht und sie gleich sinnvoll verteilt)
3. Es fällt und mir unheimlich schwer, diesen letzten Schritt zu gehen , auch wenn ich weiß, dass es nicht anders geht, weil da für mich eben viel mehr dran hängt.

Er meinte, dass er heute anfangen wird zu reißen. Auf die Frage , was das bedeutet, meinte er , er würde , alles was nicht da bleibt einpacken (Deko Sachen u.s.w.)
Die Weihnachtssachen, die bei seinen Eltern standen hatte er gestern endlich von dort rüber geholt ( ich gehe da nicht mehr ins Haus) und meinte dann abends, dass er diese einladen und zu meinen Eltern bringen würde, bevor sie da noch wochenlang rumstehen. ( das war nicht vorgesehen, nur hatte ich gestern schon andere Sachen für den Transport)

Ich habe ihm natürlich gesagt, dass er nichts davon machen wird.
Aber nach diesem Gespräch war ich total traurig, habe aber trotzdem schweren Herzens eingepackt, bevor er heute alles ins Chaos gebracht hätte.

Mein Mittlerer kam zu mir und war total lieb. Er hat mich in den Arm genommen und gesagt, er wäre so froh , dass ich noch da bin.
Ich soll das in Ruhe machen. Er findet es total unfair, wie sein Vater mit mir umgeht.

Wir hatten dann später ein Nachtgespräch. Er versteht seinen Vater nicht, er würde ihm auf einmal Nachrichten schicken und so, das hätte er nie gemacht und es wäre einfach albern. Er würde so tun, als hätte er Interesse, was ja nie der Fall war. ( sein Wortlaut)

Und was mache ich? Sitze da und sage tatsächlich sowas wie, dass sein Vater ja vielleicht auch etwas begriffen hat und jetzt versucht etwas zu ändern.
( natürlich hätte ich ihm eigentlich gerne zugestimmt, fand das aber nicht fair.
Ich hätte ja es aber ja auch einfach so hinnehmen können, anstatt seinen Vater quasi noch in Schutz zu nehmen, vor allem, wo er ja gerade vorher wirklich wieder echt gemein zu mir war)

Zitat von Anaria:

Ein bisschen beratungsresistent bist du aber schon.

Ja, das stimmt wohl.

Wobei es eben manchmal so ist, dass man eigentlich nur kurz etwas klären möchte und dann von einem zum anderen kommt.

Dieses Stehenlassen kann ich tatsächlich eher selten und das kommt daher, dass ich früher oft stehen gelassen wurde, mich nicht verteidigen durfte und einfach hinnehmen musste, das etwas ist wie es ist, ob ungerecht oder nicht.