Zitat von MisterJohn: Mir kommen da so einige Fragen in meiner Situation:
Hallo John,
deine Geschichte ähnelt sehr meiner. Scheidung nach 25 Jahren, 3 Kinder (22,21,16). 2 Jahre WG, jetzt ist sie endlich ausgezogen, Notarentwurf ist fertig, ich zahle sie aus, bleibe mit den Kindern im Haus.
Auch bei mir schwanke die Stimmung zwischen Aufbruchstimmung und tiefer Trauer. Nach 2 Jahren bin ich da fast durch. Manchmal falle ich kurzfristig in ein Loch, wenn das Kopfkino Erinnerungen abspielt. Mein Umfeld hat mich gut aufgefangen und getröstet.
Zu deinen Fragen:
1. Arbeiten half mir, vor allem, als ich nach 2 Jahren Home Office wieder zurück ins Büro musste/durfte. Neue Menschen, Tapetenwechsel, all das hat mir extrem geholfen. Und auch die Kinder brauchen einen. Brauchen ist vielleicht das falsche Wort, vor allem die älteren wünschen sich nur, dass es einem gut geht.
2. Ist bei jedem anders. Es tut der Seele gut, wenn man mal mit einer anderen Frau was unternimmt, wenn mal mal Anerkennung und Sympathie spürt. Dann wird einem klar, dass man nicht grundsätzlich versagt hat, sondern nur in den Augen eines einzelnen Menschen (Ex) unerträglich geworden ist. Aber Partnerschaft? Das käme noch viel zu früh. Auch wenn es abgedroschen klingt, man muss erstmal lernen, mit sich allein klar zu kommen. Alleine Sachen unternehmen, reisen, usw. Irgendwann wird der Kopf langsam frei, man sammelt neue Erinnerungen, die alten verschwimmen.
3. WG ist nur was für die Harten. Das ist extrem schmerzhaft. kalter Entzug Du musst dich entlieben, obwohl Ex täglich vor deiner Nase rumtanzt. Ging bei mir 2 Jahre so. Nach 1,5 Jahren der Heimlichtuerei kam dann auch raus, dass es einen Next gibt. Wir sind uns aus dem Weg gegangen, lediglich 2 min gesehen in der Küche täglich. Und da hab ich ihr nicht mehr in die Augen gesehen. So geht das. Man stumpft irgendwann ab. Empfehlenswert ist das aber nicht.
4. Völlig nachvollziehbar. Wenn man die Phasen der Trennung durchläuft, dann will man den Auszug noch nicht, weil man hofft, dass noch ein Turnaround passiert. Irgendwann, wenn man akzeptiert hat, dass es nix mehr wird, dann freut man sich auf den Auszug. Kinder und ich freuen uns, hab mir ein neues Bett gebaut, und wir wollen das Haus umgestalten, neue Möbel und so. Ok, irgendwann ziehen die Studenten auch aus, und dann die jetzt 16jährige. Was dann wird, allein im 200qm Haus, keine Ahnung.
Alles Gute Dir.