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Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

Joshu
Zitat von Paradigma:
ch jedenfalls, bin mir durchaus bewusst dass ich selbst auch einen grossen Teil dazu beigetragen habe dass wir jetzt geschieden/getrennt sind, und da muss ich mir selbst an die Nase fassen und kann diese Schuld nirgendwo sonst abgeben. Bis ich deswegen mit mir im Reinen sein werde, oder mir zumindest guten Gewissens in den Spiegel schauen kann, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Vorher eine neue Beziehung ein zu gehen, wäre dieser neuen Person gegenüber nicht fair.



Ja, ich bestreite auch gar nicht, dass auch ich schwer mit mir im Unreinen bin seit der Trennung und seit der Ehekrise schon. Aber ich teile erstens den Optimismus nicht, dass man sich so essentiell umpol und zu einem besseren Menschen wird wenn man sich zurück zieht vom Leben, ein Lernprogramm durchläuft um dann als quasi gereinigter vollkommener Mensch eine Beziehung einzugehen, in der man keine Fehler mehr macht.
Ich hab auch mal so gedacht - ich war schon einmal fast verheiratet, die Beziehung ging in die Brüche, ich war lange allein, und dachte, Junge, die Fehler wirst Du nie mehr machen.
Unsinn, ich habe alte Fehler wiederholt und neue gemacht, wenn man das überhaupt Fehler nennen kann, einfach ein bestimmtes Verhalten, dass für sich allein seine Berechtigung haben mag, aber im Zusammensein mit dem anderen sagen wir mal - problematisch - werden kann.

Ich jedenfalls bin eh aus dem Alter raus, mich grundsätzlich zu ändern. Aber lernen tue ich ständig, ich bin ein reflektierter Mensch, ich stelle mich immer wieder kritisch in Frage, das mache ich aber sowohl allein als auch in einer Partnerschaft. Mit oberflächlichen Zerstreuungen (wenn sie überhand nehmen) kann man seine Entwicklung sowohl allein als auch in einer Partnerschaft hemmen.

Und natürlich muss ich mich weiterentwickeln, aber zu meiner Weiterentwicklung gehört die intensive Begegnung mit anderen Menschen dazu, auch eine intime persönliche, in welcher Art auch immer, auch eine Neu-Begegnung, die immer ein Wagnis ist.

Und: Das ist MEIN Weg, ich würde nie jemandem ausreden wollen, der glaubt, er müsse sich eine Weile von der Welt zurückzieheh, das kann ein sinnvoller und notwenidger Durchgangsschritt sein - ich bin jedoch gerade an einem anderen Punkt

Zitat von Paradigma:
Kann es nicht doch sein dass du insgeheim eben doch diese eine Frau suchst, die das Feuer der Liebe wieder bei dir anzündelt? Die dich versteht wie dich noch keiner verstanden hat?


Tja, wie schon beschrieben, ich glaube nicht, ich kann es mir nicht vorstellen.

Aber falls doch - dann werde ich es schon herausfinden. :

27.02.2019 10:20 • x 3 #841


P
Zitat von Joshu:
Und: Das ist MEIN Weg, ich würde nie jemandem ausreden wollen, der glaubt, er müsse sich eine Weile von der Welt zurückzieheh, das kann ein sinnvoller und notwenidger Durchgangsschritt sein - ich bin jedoch gerade an einem anderen Punkt
:


Aufgepasst: Dass wir uns richtig verstehen, ich will mich keinsfalls von der Welt zurückziehen, das würde ich nicht lange aushalten, ich liebe und brauch genau wie du den Austausch und Kontakt zu anderen Menschen, und gebe dir auch recht dass das uns weiter bringt in sehr vielen Belangen! Aber: ich beziehe mich spezifisch darauf, dass ich keine neue romantische Beziehung eingehen will jetzt, weil ich da halt zumindest das Gefühl haben will halbwegs mit mir im Reinen zu sein (Perfektion gibt es natürlich nicht), denn momentan bin ich eine emotionale Ruine, und das kann ich doch im Grunde niemandem antun jetzt, ich will erst aus alten Verhaltensmustern raus eher ich was Neues anfange, denn genau diese Muster haben dazu beigetragen dass meine Ehe in die Brüche ging.

Was das grundsätzlich ändern angeht... man sagt ja dass der Mensch im Grunde schon ab 30 Jahren (oder war es sogar noch jünger?) fertig ist im Sinne dass der Charakter und die Hauptverhaltensmuster gefestigt sind und sich diese eigentlich nicht mehr ändern werden. Trotzdem, versuchen kann man es ja mal

27.02.2019 15:40 • x 1 #842


A


Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

x 3


Joshu
Zitat von Paradigma:
Aber: ich beziehe mich spezifisch darauf, dass ich keine neue romantische Beziehung eingehen will jetzt, weil ich da halt zumindest das Gefühl haben will halbwegs mit mir im Reinen zu sein (Perfektion gibt es natürlich nicht), denn momentan bin ich eine emotionale Ruine, und das kann ich doch im Grunde niemandem antun jetzt, ich will erst aus alten Verhaltensmustern raus eher ich was Neues anfange, denn genau diese Muster haben dazu beigetragen dass meine Ehe in die Brüche ging.


Ja, das verstehe ich. Da ist doch gar kein Widerspruch zwischen uns. Ich will auch keine romantische Beziehung eingehen, und das schreibe ich doch andauernd! ich möchte lediglich Menschen und auch Frauen persönlich kennenlernen, Freundschaft, einen netten interessanten Abend, oder so etwas.

Wobei Du mich ja schon dahingehend überzeugt hast, dass man das Irrationale, Unvorhersehbare nie ganz ausschließen kann, wenn ich das auch fü rmich für komplett unwahrscheinlich halte, und den Ball werfe ich jetzt mal zu Dir zurück:

Wenn Du eine Frau treffen würdest, kennenlernen würdest, die Dich völlig flashen würde, dann würde ich Dich nochmal an das erinnern, was Die hier über das erst mit Dir ins Reine kommen schreibst.

Ich sage das durchaus aus Erfahrung - mit zwei guten Freunden, die dasselbe von sich gesagt haben, lange Ehe vorbei, nie mehr binden, erst mit sich ins Reine kommen und dann per dummem Zufall jemanden kennengelernt haben, mit denen sie mir jetzt glücklicher scheinen als sie in den Ehe je waren.

Ich weiß, diese Argumentation wird jetzt auch für mich selbst heikel, aber dann verweise ich jetzt auch einfach mal auf das was unten in meiner Signatur steht....

Kurz ist das Leben, lang ist die Kunst, verrückt die Liebe. Oder so.

27.02.2019 16:20 • #843


C
Zitat von Paradigma:

Was das grundsätzlich ändern angeht... man sagt ja dass der Mensch im Grunde schon ab 30 Jahren (oder war es sogar noch jünger?) fertig ist im Sinne dass der Charakter und die Hauptverhaltensmuster gefestigt sind und sich diese eigentlich nicht mehr ändern werden. Trotzdem, versuchen kann man es ja mal


Bestimmte Verhaltensmuster sind sicher schwer aufzubrechen, aber das Erkennen dieser Muster ist doch schon ein erster Schritt. Ich habe mich im Rahmen meiner Krise auch hinterfragt und musste mir da bestimmte Dinge eingestehen. Ich hab dann im Alter von über 45 Jahren es erst geschafft, Verhaltensweisen, die ich von meinem Elternhaus übernommen habe, abzulegen. Das tut mir selbst gut, ich mag mich selbst so besser leiden. Also an sich ändern kann man immer etwas, wobei man sicher nicht ganz aus seiner Haut kann.
Frisch verliebt bin ich immer viele Kompromisse eingegangen, also in der Jugend. Ich hatte immer Sportler als Partner, einmal auch einen Leistungssportler- und hab da versucht mitzuhalten. Da verbiege ich mich heute nicht mehr, ich mache meinen Sport, es macht mir Spaß aber wenn ich bestimmte Dinge nicht mag, dann mach ich das auch nicht mehr! Man könnte sagen, dass ich mehr auf mich schaue...

27.02.2019 16:30 • #844


Joshu
Zitat von Candice50:
Bestimmte Verhaltensmuster sind sicher schwer aufzubrechen, aber das Erkennen dieser Muster ist doch schon ein erster Schritt. Ich habe mich im Rahmen meiner Krise auch hinterfragt und musste mir da bestimmte Dinge eingestehen. Ich hab dann im Alter von über 45 Jahren es erst geschafft, Verhaltensweisen, die ich von meinem Elternhaus übernommen habe, abzulegen. Das tut mir selbst gut, ich mag mich selbst so besser leiden. Also an sich ändern kann man immer etwas, wobei man sicher nicht ganz aus seiner Haut kann


Ich sehe das ganze eh immer umgekehrt SIch ganz so wie man ist, anzunehmen und zu akzeptieren, das ist der Weg um mit sich selbst im Reinen zu sein. Wenn ich diesen Terminus jetzt mal übernehmen möchte.

Ich möchte jedenfalls nichts und gar nichts an mir ändern!

Nur manchmal etwas freundlicher zu mir selbst sein. Das heißt, Selbstakzeptanz. Zu vertrauen darauf, dass ich genau so richtig bin, wie ich bin. Offen gegenüber meinem eigenen Denken, Wahrnehmungen und Stimmungen, offen gegenüber der Welt und ihren Vorstellungen und Herausforderungen!

Mehr ist es eigentlich nicht. Sich so wie man ist, ganz und gar anzunehmen.

27.02.2019 16:37 • x 3 #845


P
Wenn man denn das Gefühl hat, dass bestimmte Aspekte an einem selber einen stören, dass man nicht mehr so sein will, dann soll man versuchen das zu ändern.

Hat man allerdings das Gefühl, dass man im Grunde doch gut so ist wie man ist, dann ist das auch ok, aber dann braucht man sich im Grunde ja auch nicht wirklich zu akzeptieren weil man ja schon gut so ist wie man ist oder?

Was deinen Ball angeht, ja warscheinlich würde es schwer werden zu wiederstehen ABER: diese ganze Geschichte hat mich leider vorsichtiger und verletzlicher gemacht. Ich bin jetzt ein gebranntes Kind, was ich vorher nicht in dem Ausmass war. Ich werde mir 3 mal überlegen ob ich noch einmal eine tiefe, feste Beziehung eingehen will, denn glaub mir, obwohl ich die Lehren und Einsichten hieraus sehr schätze, mein Körper verträgt nicht mehr all zu viele solcher Phasen wie ich sie jetzt hatte. Ich werde halt auch sehr leicht körperlich krank wenn ich seelischen Stress habe(Das ist ein durchaus normales Phänomen, aber in meinem Falle so ausgeprägt dass ich nicht mehr normal funktionnieren kann).

Deswegen auch in letzter Zeit viele Ueberlegungen in Richtung Single bleiben einfach aus Selbstschutz obwohl ich mich wie jeder, nach Zuneigung und Liebe sehnen werde auf Dauer.

27.02.2019 16:59 • x 3 #846


Joshu
Zitat von Paradigma:
Wenn man denn das Gefühl hat, dass bestimmte Aspekte an einem selber einen stören, dass man nicht mehr so sein will, dann soll man versuchen das zu ändern.

Hat man allerdings das Gefühl, dass man im Grunde doch gut so ist wie man ist, dann ist das auch ok, aber dann braucht man sich im Grunde ja auch nicht wirklich zu akzeptieren weil man ja schon gut so ist wie man ist oder?


Aber nein, ich meine nicht, dass man nicht versuchen sollte, sich zu entwickeln, von Banalitäten wie dem Ablegen unschöner Angewohnheiten bis hin zum ergebnisoffenen Lernen, zur Selbstvervollkommung.

Aber dazu gehört - wenn man sich wirklich offen entwickeln müsste - eine gelassene Selbstbeobachtung, freundlich und selbstbezogen, alles was geschieht darf sein, und letztlich auch eine wertfreie Haltung sich selbst gegenüber, ein Sich-Nicht-Verurteilen. Das kann man sehr weit spannen, tiefenpsychologisch oder aus der Hinsicht der tiefsten östlichen Weisheitslehren, die letztlich propagieren, dass das Höchste Erkenntnisziel ist, die eigene Selbstvollkommenheit zu erkennen, die eigentlich immer schon da war.

Vor allem jedenfalls ist diese offene wertfreie Achtsamkeit sich selbst gegenüber die Voraussetzung für das Lösen von Blockaden, die eine wirklich tiefgehende Entwicklung verhindern.

Ich will das jetzt nicht zu weit führen, aber das ist keineswegs so leicht und einfach auf der Oberfläche abzuhandeln. Und das tangiert auch die Liebesfähigkeit: Nicht, wenn man sich so weit geändert hat, dass man ein für den anderen liebenswerter Mensch ist, ist man bereit für eine liebevolle Beziehung sondern dann ,wenn man absolut mit seinem Handeln und Denken im Einklang lebt und also keine Rolle, kein Sich Verbiegen für den anderen, mehr erforderlich ist. Wenn man sich also in absoluter Freiheit begegnet.....

Das ist schwer ,möglicherweise ist der Weg für mich dorthin zurück auch für mich zu lang. Oder ich habe es mal gehabt und wieder verloren. Aber auch ich - und damit bin ich voll bei Dir ,Paradigma - hätte Angst, dass das wieder schief läuft, und ich bin auch in einem Alter, in dem ich nicht mehr mit letztem Einsatz spielen kann.

Auch ich hatte trotz Selbstdisziplin, gesunder Ernährung und viel Sport eine Menge psychosomatischer Probleme, Schlaflosigkeit (ich finde immer noch zu wenig Schlaf), andauernde Nervosität, Magen, deutliche Gewichtsabnahme, und noch anderes.

Auch ich bin schon von daher sehr vorsichtig und sehr skeptisch.

27.02.2019 18:06 • x 1 #847


C
Zitat von Joshu:

Ich sehe das ganze eh immer umgekehrt

Warum wundert mich das jetzt nicht?
Ich wollte damit auch nur ausdrücken, dass ich diese Krise, was ja für mich nicht nur eine Ehekrise war, sondern auch eine Lebenskrise, für Veränderungen genutzt habe. Es war gar nicht geplant, es hat sich ergeben.

Und wenn ich eins erkennen musste, letztendlich bleibt nichts wie es war.

@ Joshu du betrauerst das Ende deiner Ehe, was zeitgleich mit dem Weggang deines Sohnes zum Studium erfolgt ist.
Ein Kind loszulassen ist ein komisches Gefühl, ich hab das auch erlebt und die Schritte unserer Kinder von uns Eltern fort werden immer größer. Auch wenn deine Ehe weiterbestanden hätte, hättest du den Auszug deines Sohnes als schmerzhaft empfunden. Eingebürgerte Familienrituale fallen weg, ich hab manchmal das Gefühl, ich bin zum Statisten im Leben meiner Kinder geworden.
Dann gibt es doch wieder innige Momente mit den Kindern, aber es ist anders als vorher.
Rational betrachtet weiß ich, dass das alles normal ist, aber mein Gefühl ist halt ein anderes. Die Erkenntnis, dass diese Zeit vorbei ist, hat mich schon getroffen.

So und nun werde ich meine rote Pappnase suchen, bei uns ist ab morgen mal wieder Ausnahmezustand...

27.02.2019 19:08 • x 2 #848


Mia2
Ich kenne das auch mit dem leeren Nest. Ich fühle mich auch nur noch als Zuschauer bzw. Statist beim Leben der Kinder.Es ist wohl immer schwer .

27.02.2019 19:15 • x 3 #849


P
@Candice50

Das ist eine unglaublich grosse Erkenntnis, die ich auch gerade im Begriff bin zu machen. Nichts bleibt wie es war. Leben bedeutet Veränderung. Jeder weiss das, und doch können es im Endeffekt NUR die nachvollziehen die gerade eine massive Veränderung durchmachen, für alle andern ist und bleibt es eine Platittüde, ein Schauermärchen welches einem den Tag vermiesen will, man ist doch viel zu sehr mit dem Leben beschäftigt. Nur wenn einem der Boden unter den Füssen wegezogen wird, wird es real, fühlbar.

@Joshu

Ja ich gebe dir schon Recht, ich habe aber vorher nicht achtsam gelebt, und im Grunde mich auch nie wirklich selber akzeptiert, jedenfalls nie den Mut gehabt meine Ideale auch so durch zu setzen. Das sind Gründe mich zu verändern, von Grund auf.

Diese Vorsicht von der du sprichst übersetze ich für mich so als dass ich durchaus in einer neuen Beziehung mit angezogener Handbremse fahren müsste, eben aus Angst zu sehr wieder verletzt zu werden.

Ich weis

27.02.2019 21:16 • x 2 #850


C
Zitat von Paradigma:
Leben bedeutet Veränderung. Jeder weiss das, und doch können es im Endeffekt NUR die nachvollziehen die gerade eine massive Veränderung durchmachen, für alle andern ist und bleibt es eine Platittüde, ein Schauermärchen welches einem den Tag vermiesen will, man ist doch viel zu sehr mit dem Leben beschäftigt. Nur wenn einem der Boden unter den Füssen wegezogen wird, wird es real, fühlbar.


Das ist so und ich fühle da mit dir!
Ich habe das bei einer Freundin miterlebt und habe gesehen wie paralysiert sie war. Sie hat ein Jahr gebraucht, sie war zeitweise handlungsunfähig und sie ist eine starke Persönlichkeit.
Das mit dem Boden wegziehen trifft es, das war auch mein Eindruck.
Ich hab das so ja nicht erlebt, aber Einsamkeit in der Ehe kenne ich auch und damit verbunden ein ganz schlechtes Gefühl, man könnte es auch als Trauer bezeichnen.

28.02.2019 14:21 • x 1 #851


Joshu
Ja, natürlich. Da gibt es kein Entrinnen mehr. Du musst Dich verändern oder Du gehst unter oder dein Leben läuft ab jetzt an Dir vorbei. Genau so ist das. Und du lernst dabei Seiten und Sachen von Dir kennen, von denen Du gelaubt hast, dass sie längst überwundene Traumata aus einem früheren Leben sind. Nein. Vieles von dem, was ich mir aufgebaut habe, an Selbstbewusstsein zum Beispiel, erweist sich als nicht wirklich tief gegründet. Ich habe das Gefühl, mich völlig neu zusammensetzen zu müssen, mich in gewisser Hinsicht neu erfinden zu müssen. Deswegen probiere ich ja auch soviel aus, Rückzug in die Stille sowohl als auch meine Interessen (Musik) zu vertiefen wie auch neue Leute kennenlernen.

Aber eine Linie ist da noch lange nicht wirklich in meinem Leben. Heute, wo alle bei uns in der Stadt wie wild feiern, fühle ich so richtig, wie ich durch eine feine Wand abgetrennt bin vom Leben....

28.02.2019 15:05 • x 3 #852


Joshu
Mit verändern meine ich sich weiterentwickeln, festzustellen, dass all das bisherige Leben nicht mehr passt die Zahnräder nicht mehr ineinander greifen wie bisher. Damit meine ich nicht, sich selbst umpolen zu wollen, das wäre ja im Widerspruch zu dem oben von mir Geschriebenes. Im Gegenteil, es heißt, sich schonungslos selbst anzunehmen, nicht mehr wegzuschauen, auch die Eigenschaften und unangenehmen Dinge im Inneren anzuschauen, die vorher übertüncht waren in dem Leben vorher.

Das ist jedenfalls mein Weg, den ich glaube erkannt zu haben. Sicher bin ich mir dabei nicht. Ich bin mir bei gar nichts mehr sicher. Aber ich glaube, dieses radikale Sich-Infragestellen ist jetzt gerade notwendig. Auch die Möglichkeit, dass das alles völlig in die Irre führt und es vielleicht keinen Ausweg mehr zu einem guten erfüllten Leben gibt. Diese Möglichkeit ist stark einbezogen.

Ich hoffe irgendwer versteht noch, was ich sagen will....

Auf der Oberflächestruktur meines Lebens frag ich mich gerade, was meine Frau so anders macht und denkt und fühlt, dass sie tagelang offenbar ganz unbeschwert feiern kann in der Karnevalszeit, mit Freunden und weiß ich wem.

Ich habe gerade versucht, ein wenig Party mitzufeiern - ich kann es nicht wirklich. Es fühlt sich mühsam an, und so weit bin ich nicht.

28.02.2019 16:05 • x 1 #853


C
@ Joshu
Ich hab auch mal versucht, mich mit Feiern abzulenken bei Liebeskummer, ist mir nicht gelungen. Ich hab das Gefühl gehabt, ich schaue mir selbst zu.
Und auch heute kann ich bei irgendeiner Art von Kummer mich nicht ablenken. Ich muss das für mich auch anders lösen.
Mir hilft darüber zu sprechen, aber man muss natürlich den entsprechenden Gesprächspartner haben. Alles Gute für dich!

28.02.2019 16:28 • x 1 #854


Joshu
Ja, das kenne ich mit dem sich selbst zuschauen nur zu gut. Dennoch ist es wichtig für mich, wieder ins Leben zu gehen, Begegnungen mit anderen, auch Fremden zuzulassen, auch wenn ich mir dabei zuschaue und die Trauer noch groß ist. Und das ist sie, das spüre ich gerade in solchen Momenten, in denen um mich die geballte Fröhlichkeit losbricht.

28.02.2019 17:33 • x 1 #855


A


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