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Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

Sabine
Ja, und klar, rein hypothetisch

Man sagt doch, Geld macht nicht glücklich.

(Doch es beruhigt)

23.01.2019 06:44 • x 1 #571


Sabine
Ich finde das gerade sehr interessant, was passierte hier in den letzten 48 Stunden der aufeinander folgenden Beiträge?

Lesen wir das, was der andere schreibt?

Oder schreiben wir das, was wir Aussagen wollen?

Wer fühlt sich angegriffen,
wer meint sich verteidigen

zu müssen?

Ich verstehe das gut.

Und nein, ich bin auch nicht frei von Fehlannahmen.

Die Grundaussage, auf die ich ursprünglich eingegangen bin:

Zitat:
Wir haben auf unsere Ehen nicht gut aufgepasst.

sinngemäß von @Mia2


Wir haben unser Bestes gegeben. Mehr und besser ging es zu diesem Zeitraum nicht.

Jammern hilft da nicht, denn wir müssen vorwärts leben und nicht in der Vergangenheit.

23.01.2019 06:55 • x 1 #572


A


Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

x 3


P
Zum Geld würd ich mal spontan sagen:

Geld macht nicht glücklich, aber kein Geld KANN unglücklich machen wenn man denn drauf angewiesen ist (die einen mehr, die andern weniger).

Zu dem vorigen Argument dass man frisch getrennt eine ganz andere Perspektive zum Alleinsein hat, das kann ich so nur unterstreichen! Ich weiss noch genau wie ich JAHRELANG während meiner Ehe ständig an nix anderes gedacht habe als mehr Zeit haben zu wollen für mich und meine Projekte, zum Durchatmen, für Hobbies und Freunde usw. usw.

Tja, die Geister die ich rief... Jetzt wo es so weit ist traure ich den Momenten der Gemeinsamkeit und des Beieinanders nach und bemerke nebenbei wie ich retrograd DIESE Zeiten idealisiere in meinem Geist. Man will dann doch irgendwie immer gerade das was man eben NICHT hat oder?

Ist schon ok... ich hab es ja alles irgendwie kommen sehen unterschwellig, nun muss ich es halt nur ausleben.

23.01.2019 08:33 • x 6 #573


Joshu
Zitat von Holle:
Tschuldigung, darf ich mal?

Bei dem Zitat fehlte leider auch der Teil hinter dem Komma.

Es ist die Wahrheit, die dich frei macht, nicht deine Anstrengung, frei zu sein.


Ja, Du darfst natürlich. Fühle Dich eingeladen.
Okay, die Aussage ist jetzt ein wenig differenzierter, aber ich verstehe sie immer noch nicht. Was ist das für ein Wahrheitsbegriff, von dem Krishnamurti hier ausgeht? Ich habe mich mit seiner Lehre nicht differenziert auseinandergesetzt ,deswegen bitte ich um Erläuterung.
Wohl kenne ich den Satz, der mir gestern noch eingefallen ist, aus einem Buch oder einer Rede von ihm: Die Wahrheit ist ein Land ohne vorgegebene Wege. Damit kann ich wesentlich mehr anfangen. Weil sie den Wahrheitsbegriff eben nicht essentialistisch festlegt sondern die Offenheit der Erkenntnis und des Strebens danach betont.


Zitat von Sabine:
Lesen wir das, was der andere schreibt?

Oder schreiben wir das, was wir Aussagen wollen?

Wer fühlt sich angegriffen,
wer meint sich verteidigen

zu müssen?


Oh, ich lese sehr genau, was Du schreibst und nehme das ernst und hab mich genau damit auseinandergesetzt und zum Teil gegen Deine Behauptungen argumentiert. Deswegen kann ich Deine ersten Fragen verneinen. Und nein, ich argumentiere, aber ich fühle mich weder angegriffen noch verteidige ich mich. Das richtet sich auch alles nicht gegen Deine Person sondern ich setzte mich nur mit den Aussagen auseinander, die Du geschrieben hast. Schade, dass Du nicht darauf eingehst, was ich geschrieben habe, das würde die Diskussion viel lebendiger machen. Also nein, ich fühle mich nicht angegriffen und ich verteidige mich auch gar nicht.

Zitat von Sabine:
Jammern hilft da nicht, denn wir müssen vorwärts leben und nicht in der Vergangenheit


Und auch hier möchte ich sagen. Ich habe in meinen thread noch keinen Beitrag von jemandem gelesen, mich eingeschlossen, der jammert. Wohl gehört zu einer Trauerarbeit und Bewältigung das Auseinandersetzen mit der neuen Situation und den Dingen, die in der Vergangenheit schiefgelaufen sind und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit dazu.
Das gilt umso mehr, je länger die Beziehung oder Ehe gedauert hat. Bei mir sind es 21 Jahre nebenbei.
Das heißt, da hier niemand jammert, sich alles tatenlos in seinem Elend suhlt, könnte der Appell leicht als Aufruf zur Verdrängung mißverstanden werden.

Es ist ganz wahr, was die Philosophie sagt, daß das Leben rückwärts verstanden werden muß. Aber darüber vergißt man den andern Satz, daß vorwärts gelebt werden muß. So hat es Sören Kierkegaard in einem Tagebucheintrag ausgedrückt. Natürlich leben wir vorwärts. Aber der Versuch, die Vergangenheit und was deren Resultate in der Gegenwart mit uns machen zu vestehen, ist nicht Jammern.

23.01.2019 10:08 • x 1 #574


Sabine
Der Unterschied zwischen Jammern und Trauern:

Jammern, wenn man im Außen sucht, Schuld zu weißt und, gerade für mich so empfunden Erlösung und Freisprechung irgendwie erwartet.

Trauer, ist für mich die Akzeptanz loszulassen und zu verstehen, was ich nicht ändern kann.

Ich bezog mich in meiner ersten Aussage zu Mia2 ihren Beitrag.


Zitat von Joshu:
Schade, dass Du nicht darauf eingehst, was ich geschrieben habe, das würde die Diskussion viel lebendiger machen.


Kannst du das dann bitte noch einmal vor holen, denn ich denke, dass mich in meiner Wahrnehmung etwas anderes mehr interessiert hat.

Und ich gebe gerne zu, etwas provokant zu sein.
Meinen Art die auch dazu führt, dass jemand sich noch mehr mit sich selbst auseinander setzt.
Mich inbegriffen.

Am Rande bemerkt, ich empfinde die Diskussion nicht als langweilig.

23.01.2019 12:05 • x 1 #575


Joshu
Zitat von Sabine:
Kannst du das dann bitte noch einmal vor holen, denn ich denke, dass mich in meiner Wahrnehmung etwas anderes mehr interessiert hat.


Das kannst Du oben in einem Beitrag von mir von nachlesen, all das was ich über Glück, den Weg zum Glück und dem Finden von Erfüllung in der schöpferischen Anstrengung geschrieben habe.

Zitat von Sabine:
Und ich gebe gerne zu, etwas provokant zu sein.
Meinen Art die auch dazu führt, dass jemand sich noch mehr mit sich selbst auseinander setzt.
Mich inbegriffen


Och, ich sehe das gar nicht als provokant. Nur wenn ich Sätze lese, die meiner eigenen Wahrnehmung nicht entsprechen oder Behauptungen, die ich als falsch empfinde, dann begründe ich das und formuliere Argumente, warum. Mehr nicht. Und natürlich hilft mir das auch, meine eigenen Gedanken zu überprüfen und zu sortieren. Klar.

Zitat von Sabine:
Am Rande bemerkt, ich empfinde die Diskussion nicht als langweilig.


Da besteht Einigkeit. ;.)

23.01.2019 12:30 • x 1 #576


Joshu
Zitat von Mia2:
Du hast alles sehr schön geschrieben. Ich überlege auch oft, warum musste manches so kommen. Wir haben wohl alle nicht gut auf unsere Ehen aufgepasst, irgendwie im Alltag verloren.


Meinst Du dieses Zitat von Mia2, Sabine? Ich lese da kein Jammern heraus, nur begründete Trauer. Und gerade wie Du Jammern definierst, als Schuldsuche außen, bei den anderen, ist die Trauer hier geradezu im Gegensatz begründet.

23.01.2019 12:39 • x 2 #577


BrokenHeart
Zitat von Sabine:
Ja, und klar, rein hypothetisch


rein hypothetisch ........ ? Mmh
Ich persönlich betrachte da eher die Realität .....

25.01.2019 00:18 • x 1 #578


N
Es sind wohl auch immer Beide Schuld,wenn eine Ehe nicht funktioniert.
Nur war ich bereit zu kämpfen,habe an mir gearbeitet und wollte eine Paartherapie machen.Und ja,ich war wieder voller Hoffnung,als ich zufällig herausfand,dass er mich betrügt und dann verlassen hat. Und ich merkte,dass ich schon lange keine Chance mehr hatte.
Es wäre was anderes gewesen,wenn wir Beide gekämpft hätten und dann die Entscheidung getroffen hätten.Aber so vor eine Entscheidung gestellt zu werden,die man selber nicht will,ist grausam

25.01.2019 18:19 • x 6 #579


T
@NatSa
unterschreibe ich genauso!

25.01.2019 21:17 • x 1 #580


Joshu
Ja, NatSa, das ist es. Grausam, brutal, alles.
Das einzige, was ich dem positiv abgewinnen kann ist die absolute ernüchternde Klarheit der Situation, schonungslose Ehrlichkeit, das erwachte Bewusstsein, auf verlorenem Posten zu kämpfen.

Wenn man das erkannt hat, gibt es nur eins, um zu überleben und irgendwann wieder Stärke zu gewinnen: Sofortiger bedingungsloser Rückzug!

Ich hab´s eigentlich nicht mit Krieg-Metaphorik, aber ich denke, dass es sich in so einer Situation genau so hart und grausam für die Seele anfühlt.

Oh, Mann, warum passiert das alles.

25.01.2019 22:59 • #581


K
Zitat von Joshu:
Wenn man das erkannt hat, gibt es nur eins, um zu überleben und irgendwann wieder Stärke zu gewinnen: Sofortiger bedingungsloser Rückzug!

denke ich auch, machste aber nicht - Du erlaubst ihr Zugang zu Dir, zu ihren Schwiegies und machst null noise.
Das ist okay denke ich, aber Du widersprichst Dir halt wenn - siehe oben

25.01.2019 23:14 • #582


N
Habe ich auch nicht hingekriegt.
Weil man irgendwie doch noch hofft,nicht loslassen kann und den Anderen immer noch mag

25.01.2019 23:53 • x 1 #583


Joshu
Zitat von Küstenperle:
enke ich auch, machste aber nicht - Du erlaubst ihr Zugang zu Dir, zu ihren Schwiegies und machst null noise.
Das ist okay denke ich, aber Du widersprichst Dir halt wenn - siehe oben


Stopp - das ist jetzt nicht richtig, Frau Küstenperle. Ich bezog mich auf das, was NatSa geschrieben hat - nämlich die harte Tatsache des Betrugs und des offensichtlich Verlassenwerdens wegen einer anderen. Das ist ja nun bei mir nicht der Fall - deswegen gibt es diese Form der klaren Erkenntnis im meinem Fall nicht Was natürlich andere Schwierigkeiten mit sich bringt. Und natürlich würde ich mich in dem Fall auch anders verhalten - den Rückzug antreten. Aber jeder Fall ist anders. Alle unglücklichen Familien sind auf ihre eigene Art unglücklich, wie Tolstoi in Anna Karenina schreibt...

Und nebenbei - Zugang zu ihren Schwiegis, das ist nicht etwas, dass ich erlaube. Das müssen die Schwiegis und meine Frau schon selbst regeln.

Und doch, noise hab ich schon gemacht, so ist es nicht. Aber jetzt in der Phase macht es keinen Sinn mehr. Bei uns geht es darum, es so aus der Ferne - damit meine ich unseren Beziehungsstand - so hinzubekommen, dass es mit unserem Sohn und wegen unseres Sohnes noch okay ist. Das ist mein Thema derzeit.

Und wir sehen uns durchaus selten genug.

26.01.2019 00:14 • x 2 #584


N
Ich habe mich gestern,mit einer Bekannten unterhalten,die vor ein paar Jahren ähnliches durchgemacht hat. Sie sagt,seid dem er sich bei ihr ausgeheult hat,dass es mit der Neuen auch nicht alles rosig ist,kommt sie besser mit beiden klar. und das ist genau dass,was ich denke.Die meisten schnallen nicht,dass sie nach einiger Zeit rosaroter Brille mit einem neurn Partner wieder genau bei den gleichen Problemen landen wie vorher.Da man nämlich bei sich selber was ändern muss.Und hätte man das in der alten Beziehung gemacht und zu schätzen gewusst,was man zusammen aufgebaut hat,hätte man es hinbekommen

26.01.2019 11:21 • x 1 #585


A


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