So, jetzt ist es fast vorbei, dass Weihnachten in dem Jahr, dass mir mit sicher immer als einschneidend - im wahrsten Sinne des Wortes in Erinnerung bleiben wird.
Ich werde nie das Silvester letztes Jahr vergessen - wir waren gerade vom Kurzurlaub aus Norddeutschland bei der Familie meiner Frau - wie jedes Jahr - zurück. Wir wollten uns einen ruhigen Abend machen, ein bisschen spielen, Raclette, ein wenig Feuerwerk beobbachten, nur meine Frau, mein Sohn und ich. Haben wir auch gemacht. Aus irgendeinem Grund war mein Sohn um Mitternacht auf seinem Zimmer - und meine Frau war allein auf dem Balkon und ich allein am Fenster. Irgendwie wollten wir da jeder für sich sein - und ich habe wirklich noch nie, noch nie ein solches Katastrophenvorgefühl für das neue Jahr gehabt wie dieses, und diese Ahnung hat sich ja mehr als bestätigt.
Jetzt ist es fast vorbei, ich habe kein Katastrophenvorgefühl, ich habe gar kein Vorgefühl. Ich bin in der reinen Gegenwart, und das ist schwer genug zu bewältigen. Ich versuche es gut wie es geht.
Ich merke auch, wie sehr ich in dieser Zeit von der Tageszeit abhängig bin. Morgens und tagsüber bin ich einigermaßen aktiv, jetzt vor vor dem winterlichen frühen Dunkelwerden ist es am schwierigsten. Sonst rettet mich der Sport, aber jetzt muss ich das so wie es ist aushalten.
Bertrand Russell sagte über den Philosophen Ludwig Wittgestein, dass er jeden Morgen voller Hoffnung beginne, aber jeden Abend in Verzweiflung ende. Ein wenig muss ich daran denken, zumindest an so stillen Tagen wie am 1. Weihnachtstag und heute.
Heiligabend war eigentlich recht antithetisch der Teufel los. Mein Sohn hatte plötzlich am Morgen Kopfschmerzen und recht hohes Fieber, ich hatte einen Bereitschaftsdienst übernommen, die Chance alarmiert zu werden, war äußerst unwahrscheinlich, aber promt passierte es gegen .9.00h, ich musste also noch eine gute Stunde ins Büro, die letzten Einkäufe erledigen, zum Glück war meine Frau dann schon um 11.00h bei mir, da mein Sohn den ganzen Tag nicht aufstehen konnte, haben wir zwei den Baum allein gepflückt, ich habe mit dem Wagen meine Eltern geholt, wie letztes Jahr, und dann habe ich gekocht und mir ist ein vorzügliches Menü gelungen, dann hab ich meine Eltern nach Hause gefahren, meine Frau, und das war´s dann gegen 23.00h.
Eigentlich gar nicht viel anders als letztes Jahr. Außer dass mein Sohn krank war, wir uns natürlich auch um ihn gekümmert haben, dann sind sie ja wieder Kinder, die jungen Erwachsenen, und meine Frau nicht hier übernachtet habe.
Aber die Stimmung zwischen uns war nicht schlechter als im letzten Jahr.
Gestern und heute war ich dann mit meinem Sohn allein. Sein Fieber ist abgeklungen, die Chose entpuppte sich als veritabler Darm-Infekt, er ist immer noch nicht ganz auf dem Damm. Der gestrige äußerst ruhige Tag nach dem rasanten Heiligabend war bedeutend schwieriger zu ertragen. Am Heiligabend gab es nur den kurzen Moment des Schmerzes, als ich meine Frau nach Hause gebracht habe, und sich die Tür hinter mir schloss. Aber damit konnte ich umgehen, ich war auch völlig übermüdet nach diesem Tag.
Aber gestern der Tag war schon sehr schwer, Heiligabend mit meinem noch etwas kranken Sohn allein zu verbringen, ohne meine Frau. Gut, dass der Tag vorbei gegangen ist und gut, dass ich morgen wieder im Büro bin. Dann denk ich nicht so sehr daran, dass ich unter normalen Umständen unterwegs wäre nach Norddeutschland, in das große Haus meiner Schwagerfamilie, wo wir immer Weihnachten nachgefeiert haben, gut gegessen und getrunken haben, Ausflüge nach Hamburg gemacht haben, meistens dort ins Theater gegangen sind und mit den Kindern was gemacht haben.
Vorbei! Meine Frau und mein Sohn fahren morgen allein, nur für zwei Tage, sofern der Junge wieder ganz auf dem Damm ist.
Immerhin, eins in diesen natürlich schweren Tagen hat mich gefreut: Ich habe ein Karte von meiner Schwägerin und meinem Schwager bekommen mit sehr freundlichen Worten und Grüßen zu Weihnachten und dem geäußerten Wunsch, dass unsere freundschaftliche Verbindung bestehen bleibt.
Ich weiß nicht, was die Zeit bringen wird. Es ist sehr schwer im Augenblick. Aber das wusste ich ja.