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Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

C
Zitat von Joshu:
Es gibt keinen plausiblen Grund, Weihnachten mit meiner Frau zu verbringen, es gibt auch keinen plausiblen Grund, Weihnachten nicht mit meiner Frau zu verbringen.
Also wähle ich einfach Entscheidung 2 und sehe, was mir das hinterher eingebracht hat. Wenn ich es bereue, weiß ich genau, dass ich im anderen Fall die Entscheidung auch bereut hätte. Also brauche ich nichts zu bereuen.


Das ist absolut nachvollziehbar. Hättest du oder deine Frau einen neuen Partner, würde die Situation natürlich anders aussehen.

17.12.2018 18:45 • x 1 #466


T
Hi Joshu, wir werden es genauso machen. Wir sind schliesslich immer noch eine Familie, kein Paar mehr, aber Eltern. Ich sehe es wie Du, warum sollte mein sohn hin und her fahren und einer von uns dann alleine sitzen. Das wuerde sich fuer mich falsch anfuehlen. Thanksgiving haben wir ja auch geschafft und meinen Geburtsta. Naechstes Jahr wird es bestimmt anders, aber dieses Jahr moechte ich es auch noch auch wenn ich meinen Mann sicher nicht mehr zurueck moechte, er hat mich zu sehr verletzt.

17.12.2018 19:29 • x 3 #467


A


Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

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L
Das erste Weihnachtsfest danach.....ich erinnere mich daran.

Für die Kinder haben wir es zusammen verbracht und es war richtig so.

Die Wege trennen sich dann irgendwann, unweigerlich. Jeder geht seines Weges.

Aber, wenn große Momente geschehen.......Hochzeit, Enkel oder ähnliches.......man wird sich wieder begegnen, und es soll gut sein.

Wenn man gescheit ist, wird es gelingen.

17.12.2018 20:56 • x 5 #468


Joshu
Löwenherz, Traumvorbei, na also!

Gut zu wissen, dass andere das auch so sehen.
Ich danke Euch.

17.12.2018 22:11 • x 2 #469


M
Zitat von Joshu:
Es führt wirklich zu nichts, wenn ich schreibe, dass ich froh bin, dass ich mit meiner Frau wieder einigermaßen befreit und gelöst reden kann, zumindest manchmal, gleich wieder ein Schalter umgelegt wird, aha, da macht sich wieder jemand Hoffnungen.


Die Hoffnung als erwachsener Mensch, beide einst durch vieles verbunden, nun normal, freundlich miteinander umzugehen. Wie ich es mit meinem Ex auch tue. Über Jahre als Paar und Einheit nun als Einzelperson einfach einen Kontakt pflegen zu können, der Vergangenheit Rechnung trägt.

So würde ich es sehen und hoffe, Du nimmst mir dies nicht übel.

18.12.2018 05:56 • x 1 #470


Joshu
Zitat von mcteapot:
So würde ich es sehen und hoffe, Du nimmst mir dies nicht übel.


Warum sollte ich Dir das übel nehmen?
Ich denke genau so.


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Jetzt ist es schwer, aber es vergisst sich alles oder gewinnt wieder ein freundliches Gesicht. Und eines Tages bist Du wieder glücklich und vielleicht ich auch.
Glaubst Du`s? Und wenn nicht, was dann?
Dann lebt man ohne Glück.
(Theodor Fontane: Irrungen, Wirrungen)

18.12.2018 08:01 • x 1 #471


Joshu
Im Grunde bin ich jetzt ganz sicher ,dass es die richtige Entscheidung ist, eineinhalb Weihnachtstage zusammen zu verbringen.

Ich bin dazu bereit, all das auszuhalten, was da passieren kann. Das impliziert auch die Möglichkeit, wenn es auch nicht wahrscheinlich ist, dass es einigermaßen angenehm und entspannte Tage werden. Einigermaßen. Aber wahrscheinlicher ist natürlich, dass es sehr schwierig werden wird. Ich bin bereit, das auszuhalten und zuzulassen. In jedem Fall kann ich aus der Erfahrung lernen, und ich glaube auch, dass es ein weiterer Schritt in der Entwicklung der Trennung von meiner Frau und mir ist.

Denn Entwicklungspotential steckt in der ganzen Chose, das merke ich. Schon allein daran, wie sich der Umgang mit meiner Frau geändert hat seit der Trennung. Der Druck ist in unsrem Umgang vom Kessel, der eigentlich in den letzten gut 2 Jahren latent bestanden hat.

Jede potentielle Energie strebt dahin, in ihrem System einen Gleichgewichtszustand zu erreichen, dieses physikalische Postulat lässt sich auch soziologisch oder auch familienpsychologisch interpretieren.
Nach einer Trennung steckt in dem System Familie oder System Beziehung eine Menge von vielleicht destruktiver jedenfalls aber großer Energie, was dazu führen kann, dass wir Trauerarbeit leisten müssen, und all die negativen Gefühle zu verarbeiten und zu verhindern, dass sich allzu viel Aggressionen und vor allem Autoaggessionen der Psyche bemächtigen. Das heißt, es muss etwas geschehen, es bedarf eines Prozesses. Wie der aussieht, dass kann nur jeder für sich herausfinden und im besten Fall können es die beiden Ex-Partner immer noch miteinander gestalten. Wenn nicht, hilft nur die völlige Kontaktsperre.

Ich sehe aber die Möglichkeit, dass mein angestrebter Gleichgewichtszustand in Kongruenz mit meiner Frau zu so etwas führen kann, was mcteapot oben beschreibt, einen ruhigen, normalen, freundlichen Umgang! Das ist jedenfalls das, was ich innerhalb meines relevanten zeitlichen Horizonts erkennen kann.

Es ist noch ein weiter Weg bis dahin, aber die ersten Ansätze sind ja da. Weihnachten ist insofern ein interessanter Prüfschritt.
Sollte die Kiste aber irgendwann auf dem Weg gegen die Wand fahren, bliebe als ultima ratio natürlich immer noch die Kontaktsperre.

Dass das mit Schmerzen verbunden ist, ist klar. Ich bin bereit, das zuzulassen.

18.12.2018 12:48 • x 2 #472


Rheinländer
Joshu,
ich habe ebenfalls das erste Weihnachten nach der Trennung mit meiner zukünftigen EX-Frau verbracht.
Die Situation war sicherlich angespannt, aber wir hatten einen ruhigen Abend im Kreise der ganzen Familie. Ich würde das immer wieder so machen. Ein Versuch ist es allesamt wert. Drücke dir /euch die Daumen, dass ihr ein ruhiges und gesegnetes Fest feiern könnt.

18.12.2018 13:09 • x 3 #473


Joshu
Lieben Dank, Rheinländer. Macht Mut.

18.12.2018 13:56 • #474


Joshu
X plus 74 Tage seit der Trennung.
Erstaunlich, das Trennungswochende war wahrscheinlich das in der subjektiven Wahrnehmung längste meines Lebens, und jetzt hab ich doch wieder die Empfindung, dass die Zeit seitdem rast....

Irgendwo hab ich geschrieben, dass mein Ziel wäre, dass es mir nach 200 Tagen besser ginge, oder mein Wunsch zumindest.
Das heißt, ich werde hier in diesem Thread noch bis dahin gelegentlich weiterschreiben, wenn es was zu berichten gibt und dann eine kleine Bilanz ziehen. Und dann schließe ich diesen thread, dann ist es genug hier.

Irgendwie bin ich mehr und mehr davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, Weihnachten wie geplant zu verbringen. Derzeit bin ich ganz zuversichtlich, dass sich das einigermaßen entspannt und vernünftig über die Bühne bringen lässt mit vielleicht sogar einigen schönen Momenten. Mehr Erwartung habe ich natürlich nicht.
Aber wir haben alles bisher in unserer Trennung friedlich und mit Anstand hinbekommen, da ist es jetzt an der Zeit, den nächsten Schritt zu tun.
Gestern morgen haben meine Frau und ich einen Kaffee in der Frühe zusammen bei mir getrunken, als sie wie vereinbart unseren Hund wieder abgeholt hat, alles sehr entspannt.

So ist es nun einmal im Moment, die nächste dunklere Welle wird natürlich wieder kommen - ich weiß natürlich wie hochvolatil die Situation und auch mein Zustand noch ist, aber im Moment ist es okay. Weihnachten werd ich gut überstehen.

So individuell die Menschen und ihre Beziehungen sind, so individuell ist die Art und Weise, wie die Trennung vollzogen wird.
Wut und Kontaktsperre sind nicht mein Weg, ich kann es nur immer wieder betonen. Meine Frau und mein Sohn bleiben meine Familie, trotz der Trennung. Und das ist fühlt sich richtig an.

20.12.2018 16:03 • x 5 #475


Gorch_Fock
Joshu, das Problem ist aber so auch, dass man nie wirklich einen Abschluss findet. Die beliebten Katalysatoren Kinder und das Tier werden immer wieder in den Vordergrund geschoben und so bleibt ein Abschluss aus.
Sobald neue Partner auf der Bildfläche erscheinen wird sich diese Konstellation auch verändern. Natürlich soll und muss eine gute Elternebene sein für die Kinder und reibungslose Abläufe. Aber wenn man getrennt ist, ist man getrennt. Dies anzuerkennen dauert meist, ist aber wichtig.

20.12.2018 20:43 • x 2 #476


Joshu
Zitat von Gorch_Fock:
Aber wenn man getrennt ist, ist man getrennt


So einfach ist das nicht. Dss Ende einer über 20jährigen Beziehung ist ja nicht wie eine Vertragsauflösung mit dem Erlöschen von Rechten und Pflichten oder eine Firmenliquidation.
Jede Beziehung - wenn sie nicht arrangiert ist sondern aus Liebe eingegangen ist - beruht ja auf der tiefen Begegnung zweier indivudeller Existenzen und ist daher so einzigartig, wie die jeweiligen Partner einzigartig sind. Und dies beruht a priori aus der völligen Freiheit der Partner, ihre Liebe so zu gestalten, wie es für ihre je eigene Beziehung und ihre je eigene persönliche Entwicklung angenessen ist. Im Idealfall. Zu dieser Freiheit gehört es aber ebenso, das Ende so zu gestalten, wie es im individuellen Fall den Partnern adäquat erscheint, ihren Persönlichkeiten entsprechend.
Und dann kann ich in meinem Fall nur sagen, was ich hier schon oft geschrieben habe: Es ist nicht mein Weg, nicht unser Weg, einen völligen Schlussstrich zu ziehen. Ich will keinen totalen Cut und meine Frau offenbar auch nicht. Natürlich ist es richtig, dass sich die Parameter ändern, wenn einer von uns jemand anderes kennenlernt. Das wird man dann sehen, es ist aber außerhalb meines Ereignishorizonts der Gegenwart.
Aber selbst wenn ich jemand anderes kennlerne, wird meine Frau immer eine wichtige Person für mich bleiben!

Ich weiß, dass ich es mir damit nicht besonders einfach mache. Aber es war noch nie meine Lebensmaxime, es mir besonders einfach zu machen!

21.12.2018 00:04 • x 2 #477


T
Für mich klingt das aktuell noch sehr masochistisch. Ich lese immer noch zu oft uns, wir, meine Frau....

Willst du nach dem was abgelaufen ist ehrlich immer noch den weißen Ritter spielen?

Du verlängerst so nur unnötig dein Leiden und hast Angst vor Veränderung, vor allem deines Selbst!
Komm mal langsam raus aus deiner heimeligen Ecke, das Leben ist zu kurz um zu Erstarren.

21.12.2018 07:15 • x 1 #478


V
Zitat von Joshu:
Ich weiß, dass ich es mir damit nicht besonders einfach mache. Aber es war noch nie meine Lebensmaxime, es mir besonders einfach zu machen!


Ich denke, es ist umgekehrt: Du machst es dir einfach..
Der schwere Weg ist der durch die Trauer, durch die Wut, weg von deiner Noch-Frau. Durch die Phasen der Trauer, zu der auch die von dir so negativ bewerteten Gefühle der Wut und Abgrenzung gehören, muss jeder. Das bedeutet ja nicht, dass du negative Gefühle destruktiv ausleben musst. Ich habe beim Lesen deiner Posts das Gefühl, dass es in der Tiefe deines Herzens noch gar nicht angekommen ist, dass sie sich von dir getrennt hat.

21.12.2018 07:30 • x 1 #479


Joshu
Zitat von vollhorst:
Ich denke, es ist umgekehrt: Du machst es dir einfach..
Der schwere Weg ist der durch die Trauer, durch die Wut, weg von deiner Noch-Frau. Durch die Phasen der Trauer, zu der auch die von dir so negativ bewerteten Gefühle der Wut und Abgrenzung gehören, muss jeder.

Zitat von The_Who:

Für mich klingt das aktuell noch sehr masochistisch. Ich lese immer noch zu oft uns, wir, meine Frau....

Willst du nach dem was abgelaufen ist ehrlich immer noch den weißen Ritter spielen?

Du verlängerst so nur unnötig dein Leiden und hast Angst vor Veränderung, vor allem deines Selbst!



Okay. Das zeigt eigentlich genau das an, was ich oben geschrieben habe. Dass nämlich jeder seinen indivdiuellen Weg finden muss, aus einer elementaren Krise wie das Scheitern einer langjährigen Beziehung hindurch und irgendwann herauszufinden.

Denn wenn ich 1:1 auf die Ratschläge hören würde, was sollte ich daraus mitnehmen? Nach Ratschlag Nummer 1 mache ich es mir zu einfach - indem ich angeblich keine Trauer zulasse und den leichten Weg gehe, und nach Ratschlag Nummer 2 bin ich im Gegenteil masochistisch, indem ich mein Leiden sogar noch verlängere.

Ich kann den Widerspruch auflösen, indem ich zeige, dass das beides nicht auf mich zutrifft.

Zu The Who: Ich habe überhaupt keine Angst vor Veränderung. Ich habe wohl oft genug erklärt, dass ich den Zustand der Veränderung - und es ist die krasseste Veränderung, die ich mir vorstellen kann, Frau weg, mein Sohn weg, der Hund auch - alles in kürzester Zeit, die ganze Familie existiert nach fast 20 Jahren nicht mehr - ich habe oft genug erklärt und gezeigt, dass ich das offensiv angehe schaue, dass ich mein Leben geregelt bekomme. Ich mache das sehr gut. Ich habe Phasen der Trauer und auch der Wut, wie das passieren konnte, abwechselnd auf mich, meine Frau oder uns beide, aber Angst? Nein. Davon nicht. Das musst Du mir einfach glauben, denn Du bist ja nicht ich... Ich bin in Kontakt mit vielen Menschen, mache Musik, habe zum ersten Mal seit Jahren wieder Auftritte, viel Sport, lese viel und schreibe - mit heimeliger Ecke und Erstarren hat das aber mal gar nichts zu tun!
So, jetzt mal zu der leidigen Kritik, dass ich immer noch von meiner Frau schreibe und was das mit Masochismus zu tun haben soll. Also, irgendwie muss ich sie ja hier ansprechen. Den Vornamen würde ich am liebsten schreiben, so rede ich auch mit meinen Freunden, die sie kennen. Aber hier mag ich den Namen nicht hinschreiben, in dem doch anonymen Forum. Und da schreibe ich von meiner Frau. Denn erstens sind wir ja noch verheiratet, wenn auch getrennt lebend, ob wir verheiratet bleiben, weiß ich nicht, liegt hinter meinem Horizont, ad hoc uninteressant für mich. Daher ist sie nun einmal noch meine Ehefrau. Meine Ex klingt mir zu abwertend im Hinblick darauf, dass wir die eine tolle lange Zeit bis vor drei Jahren noch verbracht haben. Eigentlich sollte ich schreiben meine-von-mir-getrennt-lebende-Frau, aber das ist mir ein bisschen lang, deswegen bleibe ich einfach bei meiner Frau. Wenn ihr da irgend etwas hineinlest, dann ist das einfach Überinterpretation.

Zu Vollhorst: Wie kommst Du darauf, dass ich keine Phase der Trauer, der Wut und der Abgrenzung bei mir stattfindet? Das Gegenteil ist der Fall. Ich erlebe das andauernd, ich denke, dass ich diese Phasen, die immer wieder kommen und mitunter sehr dunkel sind, hier oft genug dokumentiert habe.
Mir ist sehr genau bewusst, dass wir getrennt sind, das heißt, dass unsere symbiotische Beziehung, unser Zusammenleben, unsere körperliche Nähe, vorbei ist. Übrigens meldet sie sich öfter bei mir als ich bei ihr. Wir reden auch nicht mehr über uns, da wissen wir beide sehr genau, dass das keinen Sinn hat. Ich wäre nicht bereit, mich ihr gegenüber wirklich zu öffnen, ich denke, ein besseres Anzeichen für Abgrenzung gibt es nicht.
Nur nochmal: der Weg, zu akzeptieren, dass man eine sehr lange, wertvolle, einmalige Zeit miteinander verbracht hat, die so nicht wiederkommt und deswegen einen respektvollen von einer Art Freundschaft geprägten Umgang miteinander prägt, ist der schwerere Weg bei einer Trennung als einfach einen Schlussststrich zu ziehen und sich vielleicht rasch wieder in die nächste
Beziehung zu stürzen. Für meine Entwicklung jedenfalls ist das wesentlich.

Wer das mit Hoffnung, dass sie wieder zurückkommt, gleichsetzt, der hat mich nicht verstanden. Oder vielleicht nicht genug hier gelesen in meinen zugegeben mittlerweile sehr angewachsenen Beiträgen.


Zitat von The_Who:
Komm mal langsam raus aus deiner heimeligen Ecke, das Leben ist zu kurz um zu Erstarren.


Wenn ich in der heimeligen Ecke bleibenwollte, hätte ich übrigens wohl kaum das Fontane-Zitat als Motto genommen.
Übrigens ist die heimelige Ecke zuhause mir ziemlich unheimlich geworden.

Also danke für Eure Beiträge! Aber mit mir hat das nicht wirklich was zu tun.

21.12.2018 10:40 • x 5 #480


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