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Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

Joshu
Männer, das sind aber echt jetzt harte Wirkungstreffer, die ihr gerade setzt. eine Mutter mit ihrem grenzdebilen Sohn, so weit würd ich jetzt nicht gehen mit unserer Kommunikation. Im übrigen hab ich ihr ja auch geschrieben, dass mich das nervt (mit ein paar Zitaten). Und sie meint, dass sie einen freundlichen Umgang mit mir wünscht, da sie sich mir gegenüber nicht mehr emotional öffnen kann.
Ja, dem Grunde nach habt ihr ja recht.
sie ist raus aus der Nummer, das war ihre ureigene Wahl und sie ist Dir emotional Meilen voraus - das spürst Du und darum wirst Du ärgerlich, weil die distanzierte, freundliche und zuvorkommende Art Dich abnervt. Würde mich auch.
Ja, das ist es.

Natürlich will ich kein Mitleid, deshalb denke ich, versuche ich ja manchmal, dass sie wütend auf mich wird. Aber nicht mal das klappt.

ich weiß auch nicht. Ich geb ja nicht auf, ich würde alles tun, um aus dem Loch rauszukommen, ich bin ja auch alles andere als tatenlos. Nur bewegt sich irgendwie alles im Kreis, ich sehe den Weg nicht, kein Licht am Ende des Tunnels. Nur irgendwie weiter, ein finsterer Tunnel geht ja irgendmal zu Ende, irgendwann erscheint in der Ferne das kleine Lichtlein, was die Sonne ankündigt, die ja noch irgendwo da draußen ist.

Nur denk ich manchmal und eigentlich oft, es ist wie der Tunnel in einer Erzählung von Dürrenmatt, eigentlich dürfte er gar nicht auf der Strecke sein, die man doch schon hundertmal routiniert durchfahren ist, und keiner von den anderen Zuggästen wundert sich, dass er da ist, alle finden es gar nicht mal schlimm. Aber der Tunnel geht immer weiter, er war vorher noch nie da, er hört nie auf und führt immer tiefer in die Erde herein.

Manchmal, manchmal jedenfalls beschreibt das meine Stimmung.

Ich geh mich frischmachen, bin heute auf einem Jazzfestival mit ein paar alten Bekannten.

Danke allen für Ihre Beiträge

09.11.2018 16:29 • x 1 #376


K
hau rein und vergiss das mal mit keinen Alk. (es sei denn Du bist trocken, dann vergiss den letzten Satz)
Jazz
höchstens mit Simone erträglich, aber da wirklich gut!

es klappt nicht, weil sie meilenweit weg ist und warum sollte man wütend auf jemanden sein, der einem egal ist - Das Gegenteil von Liebe ist nie Hass - es ist immer Gleichgültigkeit -

09.11.2018 16:37 • #377


A


Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

x 3


hahawi
Ja, debil war übertrieben, sorry!

Aber ein wenig bemutternd klang es nach deinen Worten hier.

09.11.2018 17:12 • x 1 #378


Joshu
Jetzt helft mir doch bitte noch mal beim Einsortieren, liebe mitfühlende Gemeinde.

Heute um 10.00h kam eine Nachricht, von meiner Frau, dass sie gerne ein Trimmfahrrad hier abholen wollte, was ihr gehört und mir nur im Weg rujmsteht und den Hund vorbeibringen wollte, weil sie mit ihren Eltern, die zu Besuch da sind, einen Ausflug machen wollte.
Alles kein Problem. Und dann fragte sie, ob es für mich okay wäre, wenn ihr Vater mitkäme. Und ich sah mir selbst beim Schreiben zu, wie ich schrieb, natürlich, er wäre mir willkommen.
Und dann kamen Sie und mein Schwiegervater begrüßte mich wie immer, wir plauderten wie immer, als wäre gar nichts gewesen, Kaffee wollte er allerdings keinen, weil er es an der Blase hätte. Sie sind dann schnell wieder gefahren, nachdem ich mit meiner Frau noch eben ausgemacht hatte, dass wir zusammen Weihnachten feiern würden.

Was war das jetzt? Wieso fühlt sich das so merkwürdig harmonisch an? Vorgestern war ich noch so sauer wegen der Weihnachtspläne. Was war das jetzt mit meinem Schwiegervater? Ich war auf ein längeres Gespräch eingestellt, ich hätte ihm gerne ein paar Sachen gesagt, die mich so verletzt haben. Aber dazu war die Zeit nicht da, und Teufel, es fühlte sich irgendwie gut an, ihn wiederzusehen, wir haben uns immer so gut verstanden.

Auch das wir zusammen Weihnachten feiern, fühlte sich da ganz normal an. Meine Frau schien sich zu freuen, küsste mich auf die Wange.

Nein, bitte es hat nichts mit Hoffnung zu tun, ich bin nur selbst überrascht, was ich gerade in dem Moment fühle, nämlich Erleichterung. Verstehen tue ich mich selbst da nicht. Weiß auch nicht, ob das jetzt gut oder schlecht war.

Alles sehr merkwürdig.

11.11.2018 12:02 • #379


Mia2
Es war gut. Joshu, alles was dir gut tut, ist auch gut. Ich bleibe dabei, deine Frau scheint nicht froh zu sein, dass sie dich los ist. In Krisen ist man oft blind. Heute Jahre später denke ich oft, auch weil ich im Forum lese, dass ich manches einfach falsch verstanden habe und deshalb auch falsch reagiert habe. Man reflektiert die eigenen Fehler, die ja jeder macht, plötzlich nochmal. .Missverständnisse und Verletzungen erscheinen im ganz anderen Licht. Und selbst, wenn es Hoffnung wäre, das ist nicht schlimm.Schlimm ist bloss falscher Stolz, meistens schadet man sich selbst. Die vielen Jahre wischt man nicht weg. Wer das sagt, hat nicht wirklich geliebt, meiner Meinung. Es hat auch nichts mit klein machen zu tun.Sie möchte dich beim Fest dabeihaben. Sie hat dich gefragt. Auch das sie ihren Vater mitbringt,ist vielleicht eine Reaktion auf deine Kritik. Genieße den Rest des Tages und behalte deine gute Stimmung.Lg

11.11.2018 12:24 • x 2 #380


Joshu
Vielen Dank, Mia!

11.11.2018 12:40 • #381


EmmaPee
Ich finde es unheimlich schwer, Deine Fragen zu beantworten. Insbesondere, weil man in seiner eigenen Situation steckt und sich automatisch fragt, was man selbst dabei empfinden würde bzw. empfunden hätte. Die Antworten sind da wohl eher subjektiv, oder?

Dein Schwiegervater wollte Dich mit Sicherheit gern wiedersehen. Schließlich warst Du lange Zeit Teil seines Lebens. Auch er wird auf die eine oder andere Weise trauern.

Zitat von Joshu:
Was war das jetzt? Wieso fühlt sich das so merkwürdig harmonisch an?


Zitat von Joshu:
Auch das wir zusammen Weihnachten feiern, fühlte sich da ganz normal an.


Das finde ich gefährlich. Deine jetzige Situation ist für Dich noch nicht normal, sondern ein Ausnahmezustand. Immer noch sind es die letzten 20 Jahre, die sich als normal anfühlen. Weil Du es noch so gewohnt bist und auch viel zu wenig Zeit hattest, Dich umzugewöhnen.


Zitat von Joshu:
Nein, bitte es hat nichts mit Hoffnung zu tun, ich bin nur selbst überrascht, was ich gerade in dem Moment fühle, nämlich Erleichterung.


Ich glaube Dir nicht, dass Du keine Hoffnung mehr hast. Es mag keine 'bewusste Hoffnung' sein. Vielleicht ist Hoffnung auch nicht das richtige Wort. Ich versuche es mal anders -- Deine Seele ist schwer verletzt. Und jeder Deiner Handlungen, auch das Verrichten von ganz alltäglichen Dingen, sind unter anderem auch Versuche Deiner Seele, wieder Normalität herzustellen. Aber das will einfach nicht gelingen. Nichts scheint wirklich und langfristig zu helfen. Nichts ist mehr wie es war, alles ist anders und neu.

Aber das Alte, die Gewohnheit, die so lange andauerte, könnte sofort helfen. Das Alte wieder zu bekommen, würde die Probleme, die da waren, nicht in Luft auflösen. Deine Seele jedoch könnte sich in die bequeme Hängematte der Gewohnheit legen und der akute Schmerz wäre zunächst weg.
Hätte Deine Seele Hände, würde sie jede Gelegenheit ergreifen, die Heilung verspricht. Und dann ist sie da, die Gelegenheit. Und Deine Seele greift mit vollen Händen zu. Weihnachten, das Fest der Liebe, mit der Familie zu verbringen. Das gute Gefühl von Gewohntem, von Normalität. Nur ein Bruchstück der Zeit, in der noch alles gut zu sein schien, zurück in Dein jetziges Leben holen zu können, wirkt schon jetzt beruhigend.

Aber es ist nicht die Realität. Und vor allem ist es von kurzer Dauer. Wenn die Feiertage vorbei sind, wirst Du mit viel Wucht wieder in die jetzige Situation katapultiert und das stelle ich mir schlimm vor.

Ich selbst habe mir schon so oft vorgestellt, dass mein Mann mit der Idee kommt, Weihnachten zusammen zu verbringen. Und der erste Impuls ist, sofort zuzugreifen. Aber das wäre nur eine Illusion, ist nicht mehr mein reales Leben. In meinem realen Leben bin ich kein Paar mehr. Und in diesem neuen Leben musste und muss ich noch durch so viele Situationen, die ich in den vergangenen 20 Jahren mit ihm durchlebt habe. Sollte ich das wirklich aufschieben, indem ich mir noch einmal die Illusion erschaffe, dass dieses aktuelle Leben nur ein kurzer Irrweg auf dem Weg zurück zum 'uns' ist?

Wie gesagt, das ist sehr subjektiv geschrieben, aus meiner Situation heraus. Aber vielleicht kannst Du davon doch etwas mitnehmen?

11.11.2018 16:41 • x 3 #382


L
Hallo Joshu,
mir kommen gerade beim Lesen voll die Tränen, weil ich diesen Zustand selber auch gerade erlebe und das eigentlich nicht das Leben ist, was ich haben möchte. Meine Trennung ist jetzt zwei Monate her, mein Sohn ist ausgezogen und meine Katze gestorben.
Wenn ich arbeite oder unterwegs bin geht es teilweise wieder ganz gut. Jetzt habe ich aber seit eineinhalb Wochen einen grippalen Infekt und war eine Woche krank geschrieben. Das hat mich wieder voll nach unten gezogen. Eigentlich bin ich noch nicht wirklich gesund, aber ich gehe morgen wieder arbeiten - nur weil ich diesen Zustand nicht weiter ertrage.

Ich glaube, man muss es einfach schaffen, sich auch wieder alleine richtig wohl zu fühlen. Wie kann ich auch noch nicht genau sagen. Nur weiß ich selber, den aktuellen Zustand kann ich nicht ändern, aber die Art und Weise wie ich damit umgehe.

Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir Besserung.

Grüße,
Lilly

11.11.2018 17:15 • x 2 #383


Herzschmerz100
@Joshu
Ich hab deine ganze Geschichte grade nicht mehr im Kopf . Aber du hast noch Hoffnungen das es wieder was wird zwischen euch ?
Ich wünschte mir, ich hätte auch noch meine Familie und könnte Weihnachten zu Hause sein . Ich weiß nicht wie ich die Tage überstehen soll . Es gibt für mich kein zurück , so schmerzvoll wie es auch ist . ich habe Urlaub gebucht über Weihnachten . Und bin dann mal weg

11.11.2018 17:31 • x 1 #384


Joshu
Dank Euch alle für die sehr aufmerksamen, gedankenvollen Beiträge.
Schwer ist es auf jeden Fall. Aber ich denke, ich werde versuchen, es bewusst zu erleben und zu gestalten, in vollem Bewusstsein, dass das so schwierig gewordene Leben danach weitergeht.

Aber mal ganz grundsätzlich: Es ist doch eigentlich nur ein gradueller, kein fundamentaler Unterschied zu einem normalen Weihnachten. Sind doch auch da Konflikte und Spannungen im interfamiliären Bereich oft nur überdeckt und verdrängt zugunsten einiger Tage oberflächlich harmonisierter Eintracht. Ich meine das nicht mal negativ, weihnachtlicher Friede ist nun einmal auf die drei Tage beschränkt und ein Innehalten, Atemholen, so gut wie nie aber der Anstoß für ein völlig neues, harmonischeres Leben.
Und warum soll uns das nicht in dieser wenn auch ungleich komplizierteren Situation gelingen.
Ich habe den Tag mit meiner Frau bei meinem Patenkind überstanden, ich werde auch das überstehen. Denn nur darum geht es zur Zeit! Um's Überstehen.

11.11.2018 19:30 • x 1 #385


e2b
Joshu, wie geht's dir heute?

14.11.2018 18:12 • #386


Joshu
Hey, danke, ganz okay. War viel los heute und ich bin eben erst spät nach Hause gekommen. Ein Tag, an dem nicht viel zum Nachdenken bleibt. Ich hab meinen Hund heute bis morgen hier, der hat mich den ganzen Nachmittag und Abend begleitet.
Jetzt liegt sie erschöpft und pennt, die alte Lady....

Tja, wie geht´s mir. Indifferent. Nicht gut, nicht schlecht. Ein Tag mehr vergangen, ein Meilenstein liegt wieder hinter mir auf der staubigen Straße, die es zu durchfahren gilt. Noch kann ich das Ziel hinter dem Horizont nicht erkennen.

14.11.2018 23:10 • x 1 #387


Mischka
Irgendwann wird der Staub sich legen. Bis dahin sind es noch ein paar Meilen. Der Weg ist das Ziel.

14.11.2018 23:17 • x 2 #388


Joshu
Der Weg kann nur dann zum Ziel werden, wenn klar ist, welche Richtung zu gehen ist und welchen Weg man an welcher Gabelung einzuschlagen hat. Aber dazu muss sich der Staub legen, schon richtig.

Übler kleiner hässlicher Streit mit meiner Frau bei der Hundübergabe heute früh. Nicht schön, wenn der Tag so anfängt.

Hat wieder einiges an Staub aufgewirbelt.

15.11.2018 09:31 • x 1 #389


hahawi
Kennst Du den Strang von @DerImmerLacht
Ich sehe da ein paar Ähnlichkeiten.

15.11.2018 09:59 • #390


A


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