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Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

E
Natürlich geht das Leben weiter! Man sollte auf Scherben nie stehen bleiben, irgendwann bluten die Füße - Fazit man kann nicht mal mehr stehen. Und wie sagt man so schön.. Auch wenn alles zerbricht, die Scherben spiegeln das Licht

12.10.2018 12:59 • #196


Joshu
Schon klar. Auch wenn ich kein Andreas Bourani Fan bin, aber der singt ja was Änliches , und dieser Text zeigt doch mal etwas Bedenkenswertes.

Gleichzeitig zeigt sich da aber auch eine unüberwindliche, abgrundtiefe Trauer. Das, was mal das Wichtigste uns schönste in meinem Leben war, die Zeit mit meiner Familie, meinen Sohn heranwachsen zu sehen, das ist unwiederbringlich vorbei. Und ich muss auch noch alles daran setzen, um dies Erinnerung blasser werden zu lassen.

12.10.2018 13:07 • #197


A


Frau zieht nach 18 Jahre aus - keine Hoffnung mehr

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M
Höre auf, den Tag X wehmütig als den letzten Tag deiner Ehe zu sehen. Es ist der erste Tag deines neuen Lebens.

12.10.2018 13:41 • x 1 #198


Joshu
Er ist nun einmal beides. Das ist die fundamentale Widersprüchlichkeit, die auszuhalten ist.

12.10.2018 14:01 • x 2 #199


H
Lieber Joshu,

Jetzt ist Zeit für Trauer. Du bist traurig über den Verlust deiner Frau als deine Geliebte und über den Verlust deiner Familie. Das ist nur zu verständlich. Alle Versuche, dich jetzt darüber hinweg zu trösten, würden ins Leere laufen und wären Energieverschwendung. Durchlebe diese Trauer, suche dir Orte und Symbole dafür. Schau dir alte Bilder an und heule. Rieche an der letzten Bettwäsche deiner Frau und kuschel dich in ihrem Duft ein.

Nimm dir aber ab und zu auch mal eine Auszeit von der Trauer. Gehe raus mit Freunden. Tanzen, Musik hören oder selber machen. Auspowern durch einen Waldlauf, alles das brauchst du jetzt.

Sorge gut für dich!

LG Shedia

12.10.2018 14:37 • x 2 #200


Joshu
Danke Shedia,
genau das ist der Weg, den ich gerade versuche, zu gehen. All das was Du schreibst, mache ich!
Alles das - außer das mit der Bettwäsche, die habe ich schon gewaschen.....

12.10.2018 15:04 • x 1 #201


Joshu
Es sind manchmal so Kleinigkeiten, die einen wieder aus der Bahn bringen können.
Wir haben immer noch ein gemeinsames Mailkonto. Also ich nutze für private Sachen längst ein eigenes, meine Frau auch. Da konnte ich nicht verhindern, eine mail von einer ihrer besten Freundinnen zu sehen. Meine Frau hat wohl ihre zwei oder drei besten Freundinnen auf einen Sekt nächste Woche in ihrer neuen Wohnung eingeladen. Das ist ja auch völlig in Ordnung!
Aber da hab ich nur unten einen Gruß gesehen: Liebe Grüße und viel Spaß beim Einwohnen!.

Also Frage an die Ladies hier. Wie unsensibel sind eigentlich Frauen manchmal im Umgang nebenbeinander. Die guten Freunde die ich treffe, sind alle sehr betroffen. Habe gestern einen gemeinsamen Freund getroffen, einer der auf den ersten Blick harten Kerle, der mir gesagt hat, seine Frau und er hätten ne Woche gebraucht, um das zu verarbeiten, dass wir nicht mehr zusammen sind.
Und wenn ich Nachrichten bekomme, dann ein aufmunterndes: Wie geht´s Dir? Alles gut? Kommst Du klar? Vielleicht auch sowas wie Sie zu, dass Du unter Leute kommst, auch Ablenkung und Zerstreuung findest.

Aber nie würde einer dieser Kerle mir sowas wie Viel Spaß beim Einwohnen! wünschen. Was bedeutet das? Wie waren die im Gespräch? Wird da gefeiert, dass endlich die Trennung von mir, den lästigen, nervigen Ehemann, der Altlast, vollzogen ist?

Ich bin gerade einfach wütend!

12.10.2018 16:41 • #202


Fidschicat
Nicht überbewerten !
Sind doch nur aufmunternde Worte unter Freundinnen!
Weiter nix
Und ob Party oder nicht und aus welchem Anlass ist Spekulation
Vllt nur Ablenkung?
Es gibt viele Möglichkeiten

12.10.2018 17:07 • x 1 #203


K
kann ich verstehen, aber ich denke auch, dass ihr einfach an unterschiedlichen Stationen der Trennung steht. Sie hat sich von Dir getrennt und sich sicherlich schon sehr viel länger intensiv mit dem Thema beschäftigt, bevor bei Dir die Bombe der Einsicht einschlug es ist ernst und gibt kein zurück - das liest man hier ja auch häufiger, sie hat sich schon entfernt von Dir und Frauen untereinander reden ggf. auch anders.
Und natürlich wünscht Dir niemand viel Spaß beim einwohnen, wenn Du noch so offensichtlich verletzt bist und leidest. Das ist wohl - zur Zeit jedenfalls - bei Deiner Frau anders. Und ja, vielleicht empfindet sie es als Erleichterung, alleine zu wohnen. Also, nicht nur vielleicht. Sehr sicher - die letzten Monate waren bestimmt für euch beide unheimlich schwer.

Versuche nicht allzu wütend zu sein und vor allem würde ich Dir wirklich ans Herz legen, so wenig Kontakt wie möglich zu ihr zu haben.

12.10.2018 17:12 • x 1 #204


Joshu
Das soll mich jetzt nicht wütend machen, Küstenperle? Ich bin der Blödmann, der leidet, zum Teil wie ein Vieh, weil meine Familie nicht mehr da ist, wir das letzte Familienwochenende zusammen noch mal zelebrierten, bevor sie ging?
und jetzt,wo meine Frau, die es ja schon so viel länger geplant hat und mir das Schritt für Schritt mitgeteilt hat, es jetzt als Erleichterung empfindet, allein zu wohnen, ihre Freundinnen ihr Spass beim Einleben wünschen, jetzt wo der Sohn aus dem Haus ist und sie endlich, endlich die Altlasten, den Ballast loswerden kann, und der Ehemann baut noch ein schönes sentimentales Abschiedsalbum und versucht dem Einsamsein zu entfliehen oder wenigstens damit klarzukommen -

ernsthaft: Das soll mich nicht wütend machen?

12.10.2018 17:27 • x 1 #205


K
wie schon gesagt:
Zitat von Küstenperle:
kann ich verstehen
und ich sagte
Zitat:
Versuche nicht allzu wütend zu sein
und klar versteh ich das und vielleicht ist Wut gar nicht schlecht (gibt ja die Phasen der Trennung, mit Wut bist Du schon in Phase 2.
Und was das Abschiedsgeschenk betrifft, ich glaube da haben Dir hier einige abgeraten und naja, sie hat Dich ja nicht darum gebeten. Sie steht einfach an einem anderen Punkt im Leben und da kannst Du halt nichts machen. Diese Ohnmacht ist sicher der Kern des Übels, auch für die Wut.

12.10.2018 17:43 • x 1 #206


hahawi
Zitat von Joshu:
Was bedeutet das? Wie waren die im Gespräch? Wird da gefeiert, dass endlich die Trennung von mir, den lästigen, nervigen Ehemann, der Altlast, vollzogen ist?

Anscheinend hat sie ihren Freundinen die Situation mit Dir anders geschildert, als sie Dir gegenüber darüber gesprochen hat.
Das hat eher weniger mit Schadenfreude Dir gegenüber als mit Erleichterung ihr gegenüber zu tun, dass sie diesen Schritt gemacht hat.

12.10.2018 17:46 • x 1 #207


Mia2
Nimm dir das nicht so an. Soll wohl die Einweihung der Wohnung sein. Was manche Freundinnen raten, ist eh mit Vorsicht zu genießen. Ich habe auch schon Bekannte erlebt, für die alles lustig ist, hauptsache es gibt was zu feiern. Deine Frau ist noch im Aktionsmodus. Wenn es ruhiger wird, wird auch das Nachdenken kommen. Ich hätte auch nicht anstoßen wollen. Mir ist aufgefallen, dass du unglaublich viel machst. Es klingt so, als wäre sie viel allein gewesen. Kann das sein? Ich bin mir sicher, dass sie auch ihre traurigen Momente hat. Sehe dich bitte nicht als Blödmann, du bist es nicht. Manchmal sind solche Missverständnisse gerade die, die alles verschlimmern. Ausserdem reden die wenigsten so schlecht über die Männer. Das ist so ein Klischee aus manchen Filmen.

12.10.2018 18:41 • x 1 #208


Carmen
Ich denke, dass der Satz nichts mit der Einstellung deiner Frau zu der Trennung zu tun hat.
Vielleicht kann diese Freundin gar nicht mit Eurer Trennung umgehen und überspielt durch gespielte Fröhlichkeit.

Kurz nachdem mein Ex sich von mir getrennt hat, hat mir eine Freundin gesagt, dass das doch toll ist, weil ich dann demnächst wieder das Gefühl frisch verliebt zu sein erleben darf (wenn ich mich nochmal verlieben sollte).
Nach meinem entsetzten Schluchzen hat sie sich dafür entschuldigt. Sie wollte mich aufheitern.

12.10.2018 18:51 • x 2 #209


EmmaPee
Joshu, ich würde auf den Satz der Freundin auch nicht zu viel geben. Es kann so viele Gründe geben, warum sie das schrieb und keiner davon muss mit Dir, Deiner Frau oder Eurer Trennung zu tun haben.

Dir tut es weh, zuzusehen, wie Deine Frau sich ein neues Leben aufbaut. Wie sie scheinbar ganz einfach einen Schritt nach dem anderen ging und jeder dieser Schritte sie von Dir entfernte. Ich kann Dir sagen, wie es mir ging, als ich die Partnerschaft mit dem Mann beendete, mit dem ich vor meinem aktuellen Ex zusammen war: ich war froh, fühlte mich befreit, war voller Neugier und Erwartung auf das vor mir liegende Leben. Da der Mann mich betrogen hatte und das letztendlich (auch wenn es zwei Jahre dauerte) der Grund war, warum ich mich getrennt habe, hat es mich nach der Trennung auch nicht mehr interessiert, wie es ihm geht, was er macht usw. Ich habe ihn nicht gehasst, aber er war eine Altlast und ich wollte mich nicht mehr mit ihm beschäftigen.

Bei Euch sieht es anders aus. Du hast sie nicht betrogen, Eure Trennung verlief reifer, sanfter, verständnisvoller. Nichtsdestotrotz ist es eine Trennung und Deine Frau ist - wie Du selbst weißt - sehr viel weiter als Du. Dein Abschiedsgeschenk hatte mir auch zu denken gegeben. Vielleicht liege ich da völlig falsch, aber für mich kam es wie ein allerletzter Aufschrei herüber. Schau' was wir alles hatten. Geh' nicht, bitte. Aber sie war schon lange vorher gegangen.
Hatte Dein Abschiedsgeschenk denselben Wert für sie, wie für Dich? Mein Mann hatte kein Interesse an vielen Erinnerungsstücken. Ich habe das im Kopf, brauche keine Dinge, um mich zu erinnern. Die Fotos und Videos unseres Urlaubs in Tokyo, den wir uns so sehr gewünscht hatten, wollte er dagegen sehr gern haben. Doch bis heute hat er mich nicht danach gefragt. Die kleine Figur, die an seinem Bettpfosten hing, die ich ihm geschenkt hatte... Ich fragte, ob er sie mitnehmen wollte. Wollte er. Ich sagte noch: Nicht, dass sie in irgendeinem Karton verschwindet. Nein, nichts von Dir wird in einem Karton verschwinden. Als er ging, ließ er die Figur einfach hängen

Dir war es wichtig, bis zum Schluss oder besonders zum Schluss nochmal als Familie zu leben. Dahinter steckt viel Sentimentalität, Wehmut und Trauer. Ging es Deiner Frau auch so? Oder hat sie sich gesagt: 'Ok, das stehe ich noch mit ihm durch. Und danach kann ich endlich weg.' Man kann es nicht wissen. So vieles wird noch gesagt und gemacht - oder auch nicht gesagt oder gemacht - um den anderen Menschen, der einem mal so wichtig war, nicht noch mehr zu verletzen.

Und im 'Danach' werden auch immer wieder Dinge passieren, die alles ganz plötzlich in ein anderes Licht rücken. Plötzlich sind da Erklärungen, für so vieles, was im 'Vorher' nicht erklärbar war. Ich habe gestern z.B. von ihm erfahren, dass er die Frau, mit der er mich vor Jahren betrog, die er als beste Freundin bezeichnet, mit der knapp eine Woche nach seinem Auszug im Bett war, die ca. 900 km entfernt wohnt, als seine neue Freundin sieht. (Was er danach noch über sie sagte (neben der Tatsache, dass er sie optisch als absolute Katastrophe bezeichnet), weiß sie nicht. Aber selbst wenn sie es wüsste, würde sie ihn wohl immer noch mit offenen Armen aufnehmen. Jetzt, nach 20 Jahren mit mir, ist sie endlich am Ziel). Er hat also warm gewechselt. Womit sich also das meiste, was er in den letzten Wochen noch sagte, als Lüge herausgestellt hat. Es erklärt aber auch, warum es seit Mai - da war er das letzte Mal dort - mit uns bergab ging. Wahrscheinlich hatte er, als er dort war, um angeblich Freunde und Mutter zu besuchen, auch was mit ihr.

Und prompt ärgere ich mich wieder über mich selbst. Denn ich dachte, dass er nach all dem Lügen und Betrügen der letzten Jahre, jetzt doch keinen Grund mehr zum Lügen gehabt hätte. Und trotzdem hat er damit weiter gemacht. Und ich war - ja im wahrsten Sinne des Wortes - so blöd, dass ich ihm all das Gesagte der letzten Wochen geglaubt habe. Ich hätte es doch besser wissen müssen. Das Bild, was ich jetzt von meinem Mann bekomme, gibt mir das Gefühl, dass ich um die letzten 20 Jahre meines Lebens betrogen wurde. Und ich kann ihm noch einmal die volle Schuld geben, da die schrecklichen Erlebnisse seiner Kindheit eben diese Borderline-Störung hervorgebracht haben. Doch das Gefühl, mit die besten Jahre meines Lebens an jemanden verschwendet zu haben, bleibt irgendwie

Ich wünsche Dir, dass Dir das nicht passiert. Dass ihr beide den Weg weitergeht, den ihr schon eingeschlagen habt: respektvoll. Wenn was ist, dann melde Dich hier.

13.10.2018 13:05 • x 2 #210


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