Hallo zusammen,
mach ich hier aus einer Mücke einen Elefanten?
Er hat gestern Nachmittag angerufen, tat so, als sei nichts gewesen, und wollte mich sehen. Ich war noch so verletzt und deshalb wütend, dass ich ihm das auch so gesagt habe, worauf er erwidert hat, das sei ok, dann ein andern Mal und er hat recht kurz angebunden aufelegt.
Nach ein paar Stunden tat mir meine Reaktion leid, und ich habe ihn angerufen, um mich bei ihm zu entschuldigen. Er sagte, das sei schon ok, und wir begannen, über die Situation zu reden. Er sagte, er war letzte Woche für ein paar Tage einfach furchtbar mies drauf, und es gab auch keinen konkreten Grund dafür. Er sagte, er wollte einfach mit niemandem reden, auch nicht mit mir, und dass das nichts mit mir zu tun hätte. Das kann ich ja irgendwie verstehen, ich kenne selbst Momente, an denen ich am liebsten von der ganzen Welt in Ruhe gelassen werden möchte. Das habe ich ihm auch gesagt. Allerdings wollte ich, dass er begreift, wie weh er mir damit tut, dass er sich so total abwendet und noch nicht einmal sagen kann, „ jetzt nicht, ich bin gerade super schlecht drauf, bitte lass mich im Moment in Ruhe“ oder so was ähnliches (das, was ich in solchen Situationen mache). Dann wäre die Sache für mich total ok, ich wäre vielleicht etwas enttäuscht, aber nicht so verletzt. Als ich ihm das versucht habe, zu erklären, wurde er wieder sehr defensiv, er habe sich doch schon entschuldigt und erklärt, was wolle ich denn noch von ihm. Ich habe nochmals versucht, ihm das klarzumachen. Er sagte nur sowas in die Richtung ich solle doch gefälligst akzeptieren, dass er nicht mit mir reden wollte, und zwar gar nicht, dass das einfach zu viel Auwand gewesen sei. Das hat mich wieder verletzt. Ich habe ihm daraufhin gesagt, dass ich nur will, dass er meine Gefühle nachvollziehen kann und er mir nur kurz zurückschreibt, damit ich Bescheid weiss. Er wollte davon nichts wissen, worauf ich mit den Worten „denke mal über dein Verhalten nach“ aufgelegt habe. Er hat sofort zurückgerufen, und als ich ranging, sagte er, bitte lass mich nicht in dieser Situation hängen. Da hat es mir völlig gereicht, und habe nur gesagt, lass mich bitte in Ruhe, jetzt siehst du mal, wie sich das anfühlt und habe aufgelegt.
Nun zu meiner Frage: ich spüre bei mir, dass er hier eine Grenze überschreitet, und ich möchte, dass er das auch sieht. Ich fühle mich seinem Verhalten gegenüber machtlos, habe das Gefühl, er macht, was er will ohne Rücksicht auf meine Gefühle und erwartet von mir, dass ich das ok finde. Auch wenn die Angelegenheit selbst kein großes Drama ist – er ist sonst wirklich sehr zuverlässig, steht in allen Dingen zu mir – habe ich immer wieder mit diesem tagelangen Schweigen zu tun, auch nach Streits. Ich bin dem also immer wieder ausgesetzt, und es verletzt mich immer wieder zutiefst. Während ich das nach einem Streit noch irgendwie aushalten kann, fällt mir das so aus heiterem Himmel besonders schwer.
Bin ich zu stur, wenn ich erwarte, dass er meine Gefühle in diesem Punkt zumindest versucht zu berücksichtigen, oder ist das „die eine kleine Macke“ bei ihm, mit der ich mich irgendwie arrangieren muss? Ich weiß ja, dass er mich liebt, zu mir steht, alles für mich tut usw. Mit anderen Worten, ansosnten ist er eigentlich ein wunderbarer Freund, und er muss schliesslich auch meine Macken akzeptieren irgendwie? Ich möchte wegen so einem eigentlich so kleinen Anlass nicht die Beziehung aufs Spiel setzten oder in Frage stellen, trotzdem bin ich immer wieder verletzt und werde wohl auch in Zukunft immer wieder verletzt werden, es sei denn, ich lerne für mich, damit umzugehen.
Was meint ihr?
... und noch eine kleine Entschuldigung an engelliz, meine Fragen in meiner Antwort an dich waren eigentlich an Björn83 gerichtet, ich habe mich im Absender geirrt, tut mir leid
11.04.2016 18:29 •
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