So, da bin ich wieder.
Es verwundert mich nicht, wie sich dieser Thread hier entwickelt hat. Ist es doch eigentlich immer dasselbe hier.
Ich bin seit vielen Jahren hier stille Mitleserin, ursprünglich im Affärenbereich – nur soviel dazu, weil hier Fragen kamen, warum ich so einen Thread in einem Liebeskummerforum erstelle und warum ich überhaupt hier bin.
Ja, auch Menschen, die Affären haben/hatten, kennen Liebeskummer. Ich hatte genug in den letzten Jahren, nachdem ich die Affäre zu meinem Freund beendet hatte.
Aber: was zusammen kommen soll, findet irgendwann zusammen.
Für diejenigen, die immer noch nicht verstanden haben, warum ich diesen Thread hier erstellt habe;
Ich wollte nicht direkt in einem Thread von Verlassenen schreiben, das gehört sich nicht.
Aber zu vielem, was ich dort lesen muss, habe ich eben eine Meinung, die einfach mal raus musste.
Ebenso provokativ geschrieben, wie man es in den Threads von Verlassenen liest – wo halt über die Next abgelästert wird, dem Matratzerl, der Trulla, dem naiven Nextmopsi und was ich nicht alles für Bezeichnungen gelesen habe.
Und die substanzlosen Sprüche wie die Next würde auch nur mit Wasser kochen und wenn der Alltag mal eingekehrt wäre, dann würde sich der hormonvernebelte Ehegatte schon wieder eines Besseren besinnen.
Was immer alle mit dem bösen Alltag haben, als wäre das was Schlimmes. Den Alltag gemeinsam in einer liebevollen Beziehung zu gestalten, kann sehr bereichernd sein. Und seine schmutzigen Unterhosen wasche ich doch gerne mit einem Lächeln auf den Lippen – denn jedes Mal, wenn ich seine Wäsche in den Schrank einräume, denk ich mir: Endlich ist er hier bei mir.
Und natürlich kochen wir alle nur mit Wasser, Frauen wie Männer, Ehefrauen wie Geliebte, Ex wie Next. Aber es gibt schon Qualitätsunterschiede wie es sie auch gibt zwischen frischem kristallklaren Bergwasser und altem abgestandenem Wasser. Wie der Alltag unsere Beziehungen beeinflusst und mit welchem Wasser wir in unserem Beziehungen kochen, haben wir doch alle, die wir eine Beziehung führen, zu 50 % selbst in der Hand.
Warum nicht einfach leben und leben lassen? Warum nicht einfach den Menschen, der nicht mehr mit einem zusammen sein will und den wir mal geliebt haben, loslassen ohne ihm was Schlechtes zu wünschen oder über ihm und die Next schlecht zu reden bei Kindern, Freunden und Verwandten? Warum sich so an der Schuldfrage aufhängen, anstatt mal sich selbst und sein Verhalten in der Beziehung zu reflektieren?
Die Ehefrau ist nicht meine Kontrahentin und ich bin nicht ihre Feindin, die ihr den Mann ausgespannt hat. Sie hatte ihn so viele Jahre und es hat sie nicht interessiert, dass sie beide nur noch nebeneinanderher gelebt haben. Ihre jetzige offen zur schau gestellte Kränkung ist angesichts der Vorgeschichte schwer nachzuvollziehen.
Mir käme nie in den Sinn, im Bekannten- und Freundeskreis, gegenüber seiner oder meiner Familie die NEF als Trulla oder ähnliches zu bezeichnen. Sie ist die Mutter seiner Kinder, die er mal geliebt hat, mit der er lange zusammen war und mit der er sich was aufgebaut hat. Nun hat er sich entschieden, die Beziehung zu beenden und mit mir neu anzufangen, nachdem die Ehe seit vielen Jahren für beide lieblos war. Auch sie konnte damit nicht glücklich sein, wenn sie ehrlich wäre zu sich selbst. Anstatt sich nach vielen Monaten des eiserenen Schweigens nach der Trennung endlich auf ein Gespräch – mit oder ohne Mediator – einzulassen, hängt sie sich nach wie vor an der Schuldfrage auf und versucht die Kinder auf ihre Seite zu ziehen, anstatt sich wenigstens mal die Vorschläge für eine wirklich gütliche Trennung, von der sie nur profitieren kann, anzuhören. Ich würde es verstehen, wenn die Trennung aus heiterem Himmel gewesen wäre, aber das war hier nicht der Fall. Es ist nicht so, als hätte sie nicht ahnen können, was irgendwann passieren wird, wenn man die Dinge einfach so weiterlaufen lässt. Sie wollte es nicht sehen und sie wollte es nicht hören.
So wie sie sich in der Beziehung Gesprächen entzogen hat, tut sie es auch jetzt. Und das ist natürlich durchaus auch ein Thema, das meinen Freund und mich belastet. Denn eine einvernehmliche Scheidung kann nur gelingen, wenn beide es wollen. Ein Rosenkrieg, in dem nur noch über Anwälte kommuniziert wird und gemeinsam geschaffene Werte verloren gehen, wäre eine Katastrophe für die Kinder. Warum mag sie das nicht sehen? Steht ihr ihr Ego im Weg?
Es bedeutet mir sehr viel, dass der älteste Sohn uns seinen Segen gegeben hat und das Verhältnis sehr gut ist. Aber das ist nicht bei allen Kindern so – und hier macht sich der Einfluss der Mutter, der auf gekränktem Stolz basiert, stark bemerkbar. Es zeichnen sich bereits Loyalitätskonflikte ab. Mein Freund leidet sehr darunter, denn er liebt seine Kinder über alles. Das tut auch mir weh.
Viele Dinge hat er ganz bewusst von ihnen ferngehalten, auch wenn er damit einige Argumente seiner NEF entkräften könnte, hat er sich entschieden, seine Kinder mit Details zu verschonen und will sie auch gar nicht auf seine Seite ziehen. Wenn an ihnen gezogen werden soll, dann nur von ihrer Seite. Er vertraut darauf, dass die Kinder irgendwann ihre eigenen Schlüsse ziehen werden.
Es ist ihm nur wichtig, dass sie verstehen, was als nächstes passiert, dass sie mit allen Sorgen und Nöten zu ihm kommen können, aber auch, dass sein Entschluss feststeht und die Beziehung zur Mutter für ihn beendet ist.
Es wäre schön, wenn die beiden, nachdem sie ihren Kindern schon keine liebevolle Ehe vorleben konnten, wenigstens eine vernünftige Trennung hinbekommen würden.
Das ist meine Sicht der Dinge.
16.05.2023 19:01 •
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