Aus der Bahn geworfen-nach 18 Jahren Ehe

G
Hallo Forums-Gemeinde . Ich bin den neue und komme vielleicht öfters hier vorbei. Mir geht´s im Moment nicht besonders. Vielleicht hilft es, wenn ich meine Gedanken ordne und hier aufschreibe.

Meine Frau hat sich nach fast 25 Jahren Zusammensein, 18 Jahre davon verheiratet, von mir getrennt. Ich bin nicht ganz unschuldig. Sie sagt, ich trinke zu viel. Sie will zur Ruhe kommen und ihre Krankheiten in den Griff bekommen. Wir haben uns auseinandergelebt.

Zur Vorgeschichte

Wir lernten uns früh kennen, ich 17 sie 16. Wir waren sehr ineinander verliebt und unternahmen sehr viel zusammen. Für uns beide war es jeweils der erste Partner. Bald zogen wir zusammen. Mit der Hochzeit ließen wir uns Zeit, bis sich Nachwuchs einstellte. 2 Jahre später kam dann der 2. Junge. Bald wurde die Wohnung mit einem Kinderzimmer zu klein und wir entschieden uns für Hausbau.

Durch Probleme auf Arbeit, mit ihren Eltern und unserer Beziehung hat meine Frau eine längere Krankengeschichte. Die will ich hier aber nicht breittreten, aber es ging auch auf die Psyche. Ich konnte ihr nicht helfen.

Trennung

Meine Frau besuchte im Februar 2012 eine Kur. Dort lernte Sie Ihre jetzt beste Freundin kennen. Über Ostern fuhr sie eine Woche zu Ihr. Nach ihrer Rückkehr sagte Sie, dass sie sich trennen wollte und eine eigene Wohnung sucht. Das Haus und der Garten seien ihr egal, sie könne und wolle so nicht mehr weiterleben. Anfang Mai zog sie aus unserem Haus aus. Mitte Mai folgte mein ältester, 18 Ausbildung eigene Wohnung Freundin. Er hat die Change genutzt, kann ich verstehen. Nun war ich erst mal beschäftigt mit Wohnungssuche, Hausausräumen, Hausverkauf. Ich kam kaum zur Ruhe. Das ist jetzt alles über die Bühne. Bin jetzt auch umgezogen, mein jüngster, 15, wollte bei mir bleiben. Wir haben eine 2 Zimmer-Wohnung, jeder hat sein Zimmer.

Jetzt

Wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, schaffe ich gerade noch das nötigste, einkaufen, essen machen, Wäsche, putzen. Ansonsten ist die Luft raus. Ich habe keine Lust die Wohnung zu dekorieren oder rauszugehen. Mit meinem Sohn lebe ich wie in einer WG, wir sehen uns zum Essen oder kurz auf dem Flur. Wenn ich jetzt abends zur Ruhe komme, merke ich wie sehr sie mir doch fehlt. Ich fühle mich als gestrandeter. Ich bin noch nicht angekommen in meiner neuen Realität. Im Moment will ich auch gar nicht ankommen, zu sehr schmerzt mich meine derzeitige Situation. Ich bin komplett neben der Spur, richtig aus der Bahn geworfen.

Wir haben uns auseinandergelebt und eigentlich nicht gemerkt. Jeder hatte seine Rolle und seine Aufgaben. Es gab gemeinsame Unternehmungen aber auch unterschiedliche Hobbys. Wahrscheinlich hat sie während der Kur ihre Situation erkannt und wurde von Anderen zu diesem Schritt ermutigt.

Kontaktsperre ist bis jetzt nicht möglich, wegen Formaltäten Haus Finanzen Versicherung und wegen der Kinder. Will ich auch eigentlich gar nicht, da sie mir doch noch einiges bedeutet. Ich will nicht jammern, ich hab´s ja mit verbockt. Aber ich kann und will die Hoffnung noch nicht aufgeben. Am Wochenende kommt sie wieder aus dem Urlaub, dann will ich noch mal mit ihr reden. Es gibt sowieso noch ein paar Dinge zu klären. Mal sehen.

Danke fürs zuhören. Hat gut getan.
Garp

16.08.2012 14:00 • #1


S
hallo garp, ich lese in letzter zeit immer wieder diese geschichten: ungefähr 25 jahre gemeinsam verbracht - einer bricht aus. das ist total hart. aber offensichtlich hast du einige leidensgenossen, vielleicht ein kleiner trost. lies mal die entsprechenden themen, tut gut.
dass dir im augenblick die motivation fehlt, weil alles so schmerzlich ist, kann ich gut nachvollziehen. du hast aber schon einiges geregelt und wohnst nun mit deinem sohn zusammen. so bist du nicht ganz allein.
noch ist das ungewohnt und du fühlst dich trotzdem einsam. aber das wird mit der zeit besser. ich wohne auch allein mit einem meiner söhne und bin froh, wenn freunde mitkommen und leben in der bude ist. das lenkt ab.
lg steph

16.08.2012 16:03 • #2


G
Hallo steph07
danke für deine Antwort. Ich lese schon eine Weile mit hier im Forum. Daher kenne ich auch einige Geschichten, die meiner ähneln. Dies gab mir auch den Mut hier zuschreiben. Ja im nachhinein ging bei mir alles ziemlich schnell und ich kam kaum zum nachdenken. Jetzt komme ich langsam zur Ruhe und merke die Einsamkeit. Aber ich habe ja noch meinen Sohn bei mir.
Bis später Garp

16.08.2012 18:24 • #3




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