Hallo,
Ich habe mir hier viele Geschichten durchgelesen und habe beschlossen auch meine zu schreiben. Vielleicht hilft es mir. Ich versuche es relativ kurz zu halten.
Ich war 5 Jahre mit meinem Freund zusammen und habe mich getrennt. Ich bin letztes Jahr 30 geworden und steckte in einer emotionalen Krise, wo stehe ich, wo will ich hin, Famillienplanung, ist das der richtige Mann an meiner Seite, könnte er eine Famillie ernähren usw. Ich hätte sehr gerne mit der Familienplanung angefangen und war emotional bereit dafür und auch beruflich war/bin ich ganz gut aufgestellt (ich bin selbständig und habe immer ein unsicheres Einkommen), Das Problem war, er wollte weg aus Deutschland, er ist gebürtiger Schweizer und will in der Schweiz arbeiten und da sein berufliches Glück finden (auch mit einer Selbstständigkeit aber keinerlei Ersparnisse oder Kapital) das war immer wieder ein Thema in unserer Beziehung und ich wollte so offen wir möglich sein für die Zukunft, ich hatte Angst keine Arbeit zu finden, meinen Beruf aufgeben zu müssen und was ganz anderes zu machen nur damit ich mit ihm in die Schweiz gehen kann. Ich hatte Angst mich aufzugeben für seine Zukunft. Er hat mich geliebt und wollte auch eine Zukunft und Familie mit mir aber ist zu sorglos und planlos in die Zukunft gestolpert und hat meine Ängste nicht ernst genommen. Er hat selber zugegeben keinen genauen Plan für die berufliche Zukunft zu haben und mit einem Bauchgefühl in die Schweiz zu gehen. Wenn man alleine lebt dann ist das völlig okay, aber wenn man einen Partner hat (der gerne ein Kind planen würde) ist das sehr schwierig und viel verlangt. Es kommt noch hinzu das er 5 Jahre jünger ist als ich, was nie ein Problem war, aber ich glaube wir stehen an unterschiedlichen Lebenspunkten und konnten diese nicht zusammenfügen. Ich habe mich getrennt aus Angst das ich die nächsten 1-2 Jahre in einer Fernbeziehung lebe und ich vergeblich auf eine Familie hoffe, das ich nicht mehr von ihm loskomme und dann zu alt bin um noch jemanden zu finden der mit mir eine Familie gründet. Das mag vielleicht auch Feige klingen aber ich war verzweifelt und meine Angst war zu groß. Die Trennung ist jetzt 3 Monate her.
Wir wohnen noch zusammen und es ist furchtbar. Mir geht es schlecht. Ich fühle mich fast jeden Tag wie im Wachkoma, ich funktioniere einfach, ich gehe arbeiten, esse, schlafe. Ich fühle mich so unglaublich einsam und habe das Gefühl nie wieder jemanden so lieben zu können wie ihn. Manchmal überkommen mich Schubweise Erinnerungen von uns und ich kann nur noch weinen, ob auf Arbeit, im Bus, ich kann es kaum kontrollieren. Ich wache morgens auf und denke, ich bin allein, er ist nicht mehr da und ich bin selbst Schuld. Ich bin unfähig was zu machen und lenke mich nur mit Arbeit und Serien ab. Ich liege im Bett, schaue auf die Uhr und es ist 15.30Uhr und ich denke, oh Gott ich habe diesen Tag noch nicht überstanden wie schaffe ich das heute.
Ich habe eine tolle Familie und auch gute Freunde nur sind fast alle meine Freunde in Beziehungen, haben Kinder oder sind verheiratet. Auch erinnern sie mich alle an ihn und an die Beziehung, und von meinen Freunden belächelt zu werden und zu hören Du wirst wieder jemand finden, hilft mir gerade überhaupt nicht und trägt nur dazu bei das ich mich nicht ernst genommen fühle. Ich kenne diesen Zustand von mir nicht. Ich sehe keinen Sinn mehr in meiner Zukunft, ich weiß nicht was ich mit meinen Leben anfangen soll. Wir hatten schon über heiraten und Kinder gesprochen und jetzt stehe ich vor einem großen Nichts und ich fühle mich dem völlig ausgeliefert. Ich weiß nicht wie ich emotional damit fertig werden soll.
10.04.2018 21:40 •
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