Aufgeopfert und es reicht nicht

Zitat von Liessa:

Du aber auch nicht. Du hast sie ja auch immer zurückgenommen, obwohl du wusstest, sie geht wieder zu ihm. Wie du oben schriebst, wer es 10 mal macht, ändert daran auch nach dem 20. Mal nichts.

Ich hatte allerdings die Hoffnung, dass sie es besser macht. Bzw. wusste ja, dass so dort leidet.
Gewusst, dass sie zurückgeht habe ich natürlich nicht, aber ich habe es befürchtet/vermutet. Ja.

Ich hatte aber jedes mal das Gefühl, dass sie es sein Stück mehr begriffen hat. Aber das war wohl subjektiv.
8 Wochen am Stück bei mir (zu Hause) ist schon Rekord gewesen. Aber im Endeffekt ist es wie immer.

Aber vermutlich hast du recht. Ich habe es anscheinend auch nicht verstanden - aber unter ganz anderen Gesichtspunkten.

Zitat von Psychomantis:

Ich hatte allerdings die Hoffnung, dass sie es besser macht.

Klar, hatte sie bei ihm ja auch. Die Frage ist nur, wie realistisch ist diese Hoffnung. Und da sehe ich zwischen dir und ihr nicht viel Unterschied.

Zitat von Liessa:

Klar, hatte sie bei ihm ja auch. Die Frage ist nur, wie realistisch ist diese Hoffnung. Und da sehe ich zwischen dir und ihr nicht viel Unterschied.

Ich habe jetzt eine Minute überlegt, wie ich dem entgegentreten kann. Ich kann es nicht, weil du Recht hast. Auch wenn es weh tut.

Ich glaube halt einfach an das gute im Menschen - das habe ich nun bei der falschen Person getan. Ich wollte einfach, dass sie glücklich wird - das ist sie seit Jahren nicht. Leider. Aaaaaaaaaaaaber, man kann nur Menschen helfen, die sich helfen lassen wollen, meine kleine Maus gehört nicht dazu (sorry, Schwächeanfall ).

Ich hoffe einfach, dass mich das nicht so sehr brandmarkt, dass ich das mein restliches Leben mitschleppe. Andere Frauen können ja nichts dafür - aber da habe ich Angst vor.

Natürlich prägen einen die Erfahrungen, die man macht. Manche Dinge würde man nie wieder machen, manche aber vielleicht doch. Ich hab meinen Ex auch x mal wieder genommen, obwohl er mich belogen und betrogen hat, weil ich dachte, vielleicht aber jetzt...

@Psychomantis
sagt Dir der Begriff 'Dramadreieck' etwas? Das beschreibt eine Dynamik von 3 Menschen, dem Täter, dem Opfer und dem Retter.

Du stellst die jeweiligen Positionen hier recht eindeutig aus, und ich nehme Dir das auch einfach mal so ab. Dich sehe ich da ganz klar als Retter, der zum Opfer wird. Eine Umkehr der Positionen ist beim Dramadreieck üblich.
so oder so: ich kann Dir nur ans Herz legen: raus da, so schnell es geht. es hat Dich schon Deines Gleichgewichts beraubt; lass es nicht noch schlimmer werden.
ein Opfer vorm Täter retten zu wollen mag ja erstmal eine gute Absicht sein. Aber im Dramadreieck gibt es sehr schnell nur noch Verlierer. und aus Rettern werden irgendwann auch Täter. Lass Dich nicht so weit runter und rein ziehen!

Zitat von Dattel:

sie schreibt herzzerreißende mails oder Abschieds-SMS, die sofort an Selbstmord denken lassen (sollen).

Also, gestern meldete sie sich und sagte mir, dass sie mich sehr vermisst und nicht dachte, dass es so schwer ist.
Und das sie mich vielleicht noch ein bisschen mehr vermissen lernen muss.

Kannte ich Gott sei Dank alles schon.

Heute wäre der Anwaltstermin gewesen (Scheidung), sie schrieb mir heute Mittag, dass ich mir keine Sorgen machen soll, Sie den Termin aber verschiebt für Anfang des Jahres. Dann kamm, dass sie mich schützen will, ich solle ihre Nummer löschen etc. Da wusste ich es dann

Ich habe ihr dann nur geschrieben, dass sie mit den Märchen aufhören soll und ich genau weiß, dass sie zurückgeht. Und sie bestätigte dann, dass sie ihn Sonntag Abend schon kontaktiert hat es ihr leid tut aber sie den Absprung nicht schafft. Vielleicht ändert er sich ja jetzt ( ).

Ich habe ihr alles gute gewünscht und die Nummer gelöscht.
Wenn da jetzt noch was kommt, blockiere ich sie auch.

Ich muss gestehen, es tut weh, aber bei weitem nicht so wie Sonntag (als sie gegangen ist). Keine Ahnung, woran das liegt.

Erfahrung gesammelt.
Herz vernarbt.
Hingefallen.
Aufstehen und weitermachen (ohne sie)!

Ich hänge mir jetzt einen Zettel an meine Mikrowelle: Ich lebe jetzt MEIN Leben!.

Das hast Du sehr gut gelöst, denn ihre Strategie des Warmhaltens ist ja leider sehr durchschaubar.
Sie wird höchstwahrscheinlich regelmäßig anklopfen kommen, denn sie muss einfach wissen:
ob Du als ewiger Retter parat stehst
ob ihr keine andere Dame den Platz bei Dir streitig macht
ob Du Zorn, Wut, Enttäuschung oder gar Ablehnung entwickelst
ob Du auf Tränen und Schwüre und Fingerschnippen immer noch hungrig anspringst

Die klassische Märtyrer-Nummer (Ich tu' Dir nicht gut, bitte lösch' und vergiss' mich...schnief...) ist ja enorm abgenudelt, aber Du kennst jetzt die Abläufe.
Sie selbst dreht sich mit ihrem Mann seit Ewigkeiten im Kreis, sie wird staunen, dass das parallel mit Dir NICHT funktioniert.

Ja, weh tut es trotzdem.
Jetzt gerade sogar sehr - sind auch wieder die Tränchen gekommen.

Tut halt weh zu wissen, dass sie jetzt bei wem anders ist und wieder erniedrigt wird.

Aber ja, verdammt. Es darf und ist nicht mehr mein Problem.

Zitat von Psychomantis:

wieder erniedrigt wird.

Das war ihre ureigenste und freie Entscheidung.

Zitat von Psychomantis:

Es darf und ist nicht mehr mein Problem.

Das ist die richtige Einstellung.

Zitat von Psychomantis:

Tut halt weh zu wissen, dass sie jetzt bei wem anders ist und wieder erniedrigt wird.

erniedrigt zu werden, kann auch das Gefühl geben, dass es jemand wirklich ernst mit einem meint.
in destruktiven Beziehungen, die länger halten, greifen Hingabe und Defizite in einer Dynamik ineinander, die von außen kaum zu verstehen ist. sehr lebendig, sehr intensiv, sehr pathologisch.

Aber solche Beziehungen einzugehen, oder an ihnen teil zu nehmen, kann einen genauso kaputt machen, wie der Konsum harter Dr. die sind übrigens häufig mit im Spiel.

ich hatte mal was in der Entwicklung mit einer Borderlinerin. Die hat mir den Kopf verdreht, das war unglaublich. So geliebt, gebraucht, gewollt und gefordert hatte ich mich noch nie gefühlt.
Glücklicherweise hatte ich mir davor schon gewisse Einstellungen erarbeitet, die verhindern sollen Dramen endlos ausufern zu lassen.
Aber seither kann ich sehr gut nachvollziehen, warum manche Menschen sich aus ihrem gesamten Leben heraus reißen lassen, und Dinge tun, die sie von sich selbst nie gedacht hätten.
Drama kann für Menschen guten Willens einen unglaublichen Sog entfalten, denn es fühlt sich so sinnvoll und wichtig und richtig an, sich da einzubringen. und zu retten.
Aber das ist ein Trugschluss, denn das Drama ist ausagiertes Defizit der beteiligten Persönlichkeiten. Darauf lässt sich keine Beziehung aufbauen, die tragfähig ist auch für den Alltag, die Mühen der Ebene.
Darauf lässt sich nur Drama aufbauen.
An dem Punkt bist Du als Retter schon. Eure Beziehung ist bereits dramatisch.
willst Du wissen, was passieren würde, gelänge es Dir, sie zu retten?
Du würdest sie langweilen.
Sobald ihr in ruhigerem Fahrwasser angekommen wärt, und Dir praktische Fragen des Zusammenlebens in den Sinn kämen, würde sie sich gar nicht mehr gemeint fühlen. Und sie würde Dir irgendwo in Deine Persönlichkeit reinschlagen, wo es bleibende Schäden verursacht. Nur um wieder Leben in der Bude zu haben.
und wolltest Du das wirklich? ein Drama leben, das niemals endet?

vielleicht liest Du Dich mal etwas in die Fachliteratur solche Beziehungen betreffend ein, Psychomantis?
für Therapeuten ist das verpflichtend, denn in ihrer Helfer-Rolle sind sie anfällig für die Retter-Rolle. Ihre Supervisionen haben unter anderem auch diesen Zweck: zu verhindern, dass sie in solche Dynamiken hinein gezogen werden.

Zitat von Animo-ody:

willst Du wissen, was passieren würde, gelänge es Dir, sie zu retten?
Du würdest sie langweilen.
Sobald ihr in ruhigerem Fahrwasser angekommen wärt, und Dir praktische Fragen des Zusammenlebens in den Sinn kämen, würde sie sich gar nicht mehr gemeint fühlen.

Korrekt. Sie hatte ja zwei Wochen wenig Zeit weil sie nur mit lernen für die Prüfung beschäftigt war. Aber als die Prüfung war und sie runterkommen konnte, hat sie einen ganzen Tag geschafft (Samstag). Sonntag ging das Drama ja schon los. Verstehe nur nicht ganz, warum man mir sagt, dass man mich liebt, dass es aber nicht passt, man es aber nicht erklären kann und auf keinen Fall zurück will obwohl man das schon beschlossen hat. Naja, vielleicht dachte sie, ich raste raus. Trotzdem feige. Aber was will man von einer chronischen Lügnerin erwarten.

Dann kommt gestern das oben genannte und heute die Bombe.

Jetzt ist es auch wieder in Ordnung. Aber es schwankt halt.
Ich versuche immer, wenn ich an die schönen Dinge (die wir definitiv auch hatten) denke, direkt an die schlechten zu denken. Mal klappt es, mal nicht.

Es tut auf jeden Fall gut, eure Zeilen zu lesen. Das hilft mir definitiv besser beim verstehen.
Ist schon krass, was heutzutage für Menschen auf der Welt rumlaufen, keine Ahnung warum ich sowas immer finde

Ich hätte auf mein Bauchgefühl hören und SPÄTESTENS beim zweiten-mal-zurück-gehen abschließen müssen. Dann hätte es mir auch weh getan, aber sicher nicht so wie Sonntag. Aber man lernt ja dazu. Passiert mir sicher nicht nochmal.

Zitat von Psychomantis:

keine Ahnung warum ich sowas immer finde

wenn dem so ist, dann ist das die eigentlich interessante Frage

@Psychomantis


Mal hier rein gestolpert ohne viel zu lesen
Ich bin ja ehrlich

Also Herzlich willkommen hier


Dein Thread Titel hat mich bewegt hier mal rein zu schauen


Dein Titel sagt schon viel über dich aus

Aufopfernd

Ja und warum ?

Weil du um liebe , Anerkennung buhlst ... wie ich damals auch , wie viele andere auch

Du ziehst so Menschen an , weil du etwas ausstrahlst
Siehe Beitrag von @Scheol

Sorry falls ich den Nagel auf den Kopf getroffen habe
Und die Worte verletzend sein könnten , wirken

Zitat von Psychomantis:

Ich glaube es passt einfach nicht, ich habe kein gutes Gefühl

Das sowas kommt war schon absehbar, nachdem du das erste Mal beschrieben hast wie siee zurückgegangen ist.
Natürlich passt das nicht für sie.
Es gibt ja verschiedene Ansätze was Liebe und Anziehung ausmacht, warum wir uns für die Person entscheiden für die wir uns entscheiden.
Manche sehen einen entscheidenden Faktor im Gewohnten, in dem was bekannt ist, weswegen auch oft das Gefühl beschrieben wird als würde man sich schon ewig kennen. Irgendwas ist vertraut an der Person.
Wenn wir Menschen daten die ganz anders sind und nicht dem entsprechen, dann fühlt es sich oft komisch an oder es fehlt das gewisse Etwas wie gerne gesagt wird.
Wie der Philosoph Alain de Botton beschrieben hat geht es oft darum den Menschen zu finden, der einem im richtigen Maße wehtut. Ja - das Drama.
Das klingt erstmal komisch, aber ich denke da ist wohl was dran. Viele Prozesse sind unterbewusst und jeder hat ein anderes Maß an verletzenden Erfahrungen in seinem Leben gesammelt.
Deswegen ist es Manchen wohl vertrauer als Anderen.

Die gute Marta sollte sich lieber eine gute Therapeutin suchen. Aber das nicht dein Job.
Dein Verhalten neigt sich für mich in Richtung Helfersyndrom. Vielleicht könnte es eine Idee sein sich mal damit zu beschäftigen.