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Auf einmal gehts ihr schlecht.

U
Hallo,

ich lese schon seit ein paar Wochen die Beiträge im Forum, habe mich bisher aber nicht zu Wort gemeldet. Mein Fall deckt sich im Prinzip mit dem Bernhards. Sie hat sich nach drei Jahren von mir getrennt. Es ging dann sehr schnell. Es gab ein sehr langes Gespräch, in dem sie mir mitteilte, mit welchen Eigenschaften unserer Beziehung (und das waren wesentliche) sie nicht mehr leben wolle, ihr Gefühl weg sei und sie nicht wüßte wohin, es aber keinen anderen gebe. Nach diesem Gespräch wollte sie erst einmal eine Denkpause. Nach verzweifelten Versuchen meinerseits an den ersten beiden Tagen folgte eine Woche Stille. Dann meldete sie sich wieder, Hoffnung keimte auf, aber es stellte sich heraus, dass ihre Gedanken bereits abgeschlossen waren und meine Bemühungen hoffnungslos waren. 14 Tage nach Beginn der Denkpause meinte sie, ich müsste sie loslassen und für sie wünschte sich mit mir befreundet zu bleiben. Sie hatte auch kurz nach Beginn unseres ersten Gesprächs Kontakt zu einem anderen aufgenommen, mit dem sie in der Funkstille der ersten Woche auch im Bett war. Ich hatte es herausbekommen, weil sie ihr Handy in meinem Auto vergessen hatte. Die Notsituation zwang mich dazu, die Sms zu lesen, die einen recht eindeutigen Schluss zuliessen. Ich konfrontierte sie langsam damit, sie kam aber von sich aus nicht raus mit der Sprache und log. Natürlich auch aus Not. Mir hat mal jemand gesagt: die erzählen Dir das nie. Also nannte ich ihr meine Quelle. Sie begann zaghaft zu reden. Ausrutscher, etc., es wäre aber das gewesen, was sie in dem Moment gebraucht hätte. Es wäre aber einmalig und sie wolle nichts von ihm. Ich machte mir meinen eigenen Reim. Wie bereits gesagt trennten wir und danach. Sie meinte ich müsse sie jetzt loslassen. Ich ging und war natürlich voll am Ende. Ich war die ganze Zeit ruhig geblieben und hatte sie weder beschimpft noch sonst etwas. Vier Tage später meldete sie sich und bat mich um einen Gefallen. Ich überlegte, sagte dann aber doch zu, tat ihr den Gefallen wußte aber nach einer belanglosen SMS von ihr am Folgetag, dass ich den Kontakt zu meinem Schutz ganz abrechen musste. Dies schrieb ich ihr in einem Brief. Danach kam nichts mehr. ich habe nur von ihrem Mitbewohner gehört, dass ihr einmaliger Ausrutscher wohl wieder zu Besuch war, was aber eigentlich auch völlig klar war, obwohl ich es mir natürlich nicht wünschte. Der Brief ist jetzt drei Wochen her und mein Zustand ist so, wie bei allen anderen hier auch, denen es so erging. Ich wurde psychisch immer labiler, etc.

Jetzt mein eigentliches Problem: Gestern abend habe ich mich hingesetzt und angefangen ihr eine Email zu schreiben. Ich wusste, dass es keinen Effekt haben würde und ich sparte mir auch irgendwelche Liebesbekundungen. Trotzdem wollte ich mir ein letztes Mal was von der Seele schreiben. Ich las es 20 Mal durch und im Gegensatz zu den anderen Briefen in den letzten Wochen, die ich nach dem dritten Durchlesen wieder verwarf, war ich davon überzeugt die Mail abzuschicken. Ich wollte es aber erst heute früh machen und nochmal eine Nacht darüber schlafen. Heute früh habe ich mich wieder vor den Rechner gesetzt und noch mehr dazu geschrieben als das Telefon klingelte und ihr Name auf dem Display stand. Ich ging ran und dachte es ginge wahrscheinlich um irgendwelche Sachen, die wir noch voneinander haben. Sie meldete sich und brachte kaum ein Wort heraus. Sie weinte und sagte ihr ginge es ganz schlecht, sie hätte versucht meine Sachen zusammen zu räumen und könne es nicht.
Ich fragte, ob sie kommen wolle. Sie sagte, sie könne jetzt nicht von der Arbeit weg. Dann fragte sie ob wir uns irgendwo treffen wollen heute abend. Ich sagte ich hole sie ab. Dann war das Gespräch beendet. Ich war eine halbe Stunde lang fix und fertig und einem Zusammenbruch nahe. Die Hoffnung war wieder da, obwohl ich mir einrede, sie kann nur den finalen Schritt nicht gehen und hat Angst davor die Erinnerungen aus ihrer Wohnung zu bannen.
Ich versuche mir keine Hoffnung zu machen. Ich werde sie treffen und mir anhören was sie zu erzählen hat. Eigentlich schienen ihre Gründe zu klar zu sein, die sie mir vor 6 Wochen genannt hatte, als dass noch Hoffnung bestehen könnte, ihre Gefühle hätten sich gedreht.
Anderseits sage ich mir, wieso ruft sie mich an? Sie kann sich doch denken wie es mir geht, oder? Wenn es nur ihre persönliche Befindlichkeit ist, der kurze Schmerz aufgrund der Erinnerungen, warum ruft sie dann nicht ihre beste Freundin oder ihre Mutter an? So unsensibel ist sie eigentlich nicht. Ich danke Euch für eure Meinung.
jo

10.10.2005 11:46 • #1


I
Hallo
ich hab Deine Geschichte gelesen und denke du solltest das Treffen auf dich zukommen lassen. Natürlich wird sie auch noch Gefühle haben und es tut ihr wahrscheinlich weh.

Ich denke du willst sie auch immer noch nicht verlieren, deshalb würde ich dir raten aufmerksam zu beobachten wie Sie sich verhält und darauf einzugehen, macht nicht den Fehler und versucht jetzt über Eure Beziehung zu diskutieren.

Ich wünsche Dir viel Kraft

10.10.2005 12:36 • #2


A


Auf einmal gehts ihr schlecht.

x 3


U
Hallo,

vielen Dank für Deine Antwort. Mein Problem ist eben, dass ich nicht mehr einschätzen kann, ob ich es bin, der ihr fehlt, oder ob sie einfach nur Schmerz empfindet, weil sie die Erinnerungen in Kisten packen muss und aus dem Zimmer tragen. Sie tat in der ganzen Trennungszeit sehr stark und abgeklärt und es schien sie wenig aus der Fassung zu bringen. Es fällt mir daher schwer zu glauben, dass jetzt auf einmal wieder ein Gefühl für mich da sein könnte, welches stärker ist als vertraute Freundschaft. Das hatte sie ja am Ende nahtlos gewollt. Wahrscheinlich kann mir aber nur das Treffen Aufschluss darüber geben. Ich habe nur Angst davor, dass ich danach wieder auf dem Stand von vor 4 Wochen bin. Das sollte mich aber nicht abhalten. Ich liebe sie immer noch wahnsinnig.

liebe grüße
jo

10.10.2005 14:15 • #3


G
[quote author=urploetzlich link=board=allgemeines;num=1128941166;start=0#2 date=10/10/05 um 15:15:09]Mein Problem ist eben, dass ich nicht mehr einschätzen kann, ob ich es bin, der ihr fehlt, oder ob sie einfach nur Schmerz empfindet, weil sie die Erinnerungen in Kisten packen muss und aus dem Zimmer tragen.[/quote]
Lieber jo, ich könnte mir gut vorstellen, dass es ihr genauso geht. Die Frage ist nur, ob ihr das bewusst ist. Und leider musst du wohl wirklich damit rechnen, wieder um ein paar Wochen zurückgeworfen zu werden. Aber vielleicht bringt es dich auch ein Stück weiter....

Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut geht.

LG,
gesi

10.10.2005 14:26 • #4


U
Hallo Gesi,

danke - ich kann garnicht genügend gedrückte Daumen brauchen! Ich habe vorher zum ersten Mal seit Wochen wieder die Mundwinkel gehoben als ich durch die Stadt lief. Ich hoffe mein Gefühl betrügt mich nicht und es hat sich tatsächlich ein Wandel in ihr vollzogen. Nicht mal mehr zwei Stunden und das mulmige Gefühl deutet sich wieder an...

gruß
jo

10.10.2005 14:33 • #5


B
hallo urploetzlich,

ist ja ganz schön schwer verdauliche kost, was du hier zu schlucken bekamst.
glaub mir, ich weiss genau wie dir vor diesem treffen zumute war. inzwischen dürftest du ja bereits mehr darüber wissen, was dich erwartet hatte...

unter den gegebenen umständen finde ich es gut dass du dich auf die begegnung mit deiner ex eingelassen hast, jedoch bewusst ohne dir hoffnungen bzgl. des treffens zu machen (hier auch wirklich nichts vormachen!!! der wunsch wieder zusammenzukommen ist da und er ist stark...ich weiss!!!). du wirst heute bestimmt mit mehr klarheit nachhausekommen...
sollte wieder kein anzeichen auf einen rückkehrwillen ihrerseits erkennbar sein, dann überlege dir aber ob du dir weitere treffen wirklich antun willst! ich hatte mir in meinem fall übrigens immer ein lebenszeichen von meiner ex gewünscht, wollte weiterhin an ihrem leben teilhaben.
aber den seelischen mülleimer solltest du als verlassener für sie nicht spielen, wenn das ihr ganzes anliegen sein sollte!

ich wünsche dir viel glück (wer weiss...?)
und dass es dir in jedem fall bald und stetig besser geht!

bernhard

10.10.2005 19:08 • #6


E
ICh drücke auch nachträglich die Daumen! Erzähl dann mal, wie es gelaufen ist.

10.10.2005 19:12 • #7


U
Hallo Bernhard,

vielen Dank für deine Worte! Ich habe deinen Fall auch sehr genau verfolgt, weil die Paralellen einfach zu groß waren. Bei mir gab es auch die Feier bei Freunden. Zu meinem Glück kam sie aber allein. Es war in dieser Zeit, als ich gedacht hatte vielleicht wieder einen Draht zu ihr zu bekommen und diese Party war dann eigentlich der Moment der Klarheit für mich, weil ich absolut nicht mehr an sie rankam. Dieses Gefühl neben ihr zu sitzen und zu spüren, dass es vorbei ist obwohl man es nicht wahrhaben will. Der gestrige Abend war eine absolute Achterbahnfahrt und zwischenzeitlich fühlte ich mich tatsächlich wieder um 6 Wochen zurückgeworfen. Wir sprachen über die Zukunft, über unserer Pläne, die nichts mit dem anderen zu tun hatten und wir sprachen über Belanglosigkeiten. Es war alles sehr diffus. Ich vermochte die Situation nicht mehr einzuschätzen. Irgendwann fragte ich sie dann, wieso sie mich am Morgen angerufen hätte. Zuerst wollte sie sich wieder nicht öffnen und meinte der Erinnerungsschmerz wäre eben zu groß gewesen. Dann kam sie langsam hinter ihrer Mauer hervor und es wurde sehr emotional. Obwohl ich mir vorgenommen hatte, nicht über die vergangene Beziehung zu sprechen war es ihr offenbar ein Anliegen viele Dinge ins rechte Licht zu rücken. Also liess ich es über mich ergehen. Sie meinte es hätte noch nie jemand um sie gekämpft so wie ich. Obwohl sie weinte blieb sie versteinert. Ich nahm sie in den Arm und langsam löste sich ihre Spannung. Danach ging alles viel zu schnell, aber ich konnte mich auch nicht so bremsen, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte. Auf der einen Seite war ich überglücklich, andererseits ist eben die Angst allgegenwärtig. Wir müssen jetzt sicher sehr langsam an die Sache herangehen. Mein Gefühl ist nach wie vor sehr stark, aber sie ist sehr sehr unsicher. Das ist wahrscheinlich normal. Ich war zumindest stark genug, ihrem Angebot zu widerstehen, bei ihr zu übernachten. Der Typ spielt für mich keine Rolle, zumindest rede ich mir das immer ein. Wir haben Pläne geschmiedet, wollen gemeinsam für eine Weile weg aus der gewohnten Umgebung. Ich denke es geht alles viel zu schnell, aber ich bin nicht stark genug, die Bremse zu drücken. Ich werde den Weg jetzt gehen und ich bin mir bewußt, wieviel ich zurücklassen muss dafür. Aber der Weg ist es mir wert. Wir haben sehr viel zu klären und ich glaube nicht, dass dies beim Tee kurz vor dem Schlafengehen passieren kann. Vielleicht helfe ich ihr auch nur beim Weglaufen. Die Euphorie war sehr groß, aber heute morgen war alles schon wieder ziemlich nüchtern. Die letzten sechs Wochen haben tiefe Spuren hinterlassen und als ich sie vorher bei der Arbeit anrief war sie sehr nachdenklich. Die Zeit wird die Antworten bringen müssen. Ich habe in sehr kurzer Zeit enorm viel Kraft gelassen und die muss erst wieder kommen. Vielleicht bin ich auch nur geblendet aber ich nehme es in Kauf.

Ich wünsche Euch alles Liebe und viel Kraft

jo

11.10.2005 11:21 • #8


L
hallöchen!

ich könnte mir vorstellen, dass es auch für sie eine unangenehme situation ist...
vielleicht ist sie auch verängstigt und verzweifelt?
aus meiner situation (er hat sich vor 1 woche nach 11 jahren getrennt) kann ich nur sagen: dem verlassenen geht es natürlich erstmal immer schlechter. aber der verlassende, besonders wenn er/sie noch starke gefühle hat, hat es auch nicht leicht. mein freund hat sich getrennt, weil er unzufrieden und unglücklich war. (wir passen wohl einfach nicht zusammen) es ist ihm aber sehr schwer gefallen (er hat fast 1 jahr gebraucht um sich durchzuringen) weil er mich immernoch lieb hat und wir uns einfach sehr nah waren/sind.
das ist auch eine seite der medaille.
wenn man sich trennt, weil man nicht zusammen glücklich weden kann, sich aber noch liebt oder lieb hat, dann ist das für beide seiten schmerzhaft.

der bruch ist in jedem fall da. und auf hoffnungen allein kann man keine beziehung aufbauen/kitten.

alles liebe und gute.

11.10.2005 12:07 • #9


U
Hallo,

sie ist auf jeden Fall sehr unsicher. Ich bin mir sehr sicher, dass sie sich in den Typen verliebt hat, er aber kein Interesse an mehr als Bett und ein paar nette Stunden hatte. Dass sie nun zu mir zurückkommt könnte man auch der Tatsache zuschreiben, dass sie nicht alleine sein kann. Ich will aber nicht zu pessimistisch sein. Ich liebe sie und bin bereit die Zeit in Kauf zu nehmen. Schlechter gehen kann es mir schliesslich nicht mehr. Ich hoffe nur, dass ihr Gefühl wieder stark genug wird, mich richtig lieben zu können. Momentan kann ich das aber auch nicht erwarten. Heftig ist nur, dass es mal wieder ein nahtloser Übergang - sowohl von mir zu ihm, als auch von ihm zu mir war. Sie muss sich ihrer Gefühle bewußt werden. Es wäre nur sehr schade, wenn sie aus Angst vor dem Alleinsein die Reumütige spielt. Mein Vertrauen ist da, aber die Haut ist hauchdünn...

12.10.2005 10:15 • #10


U
Hallo,

ich hatte mich die letzten 10 Tage hier zurückgezogen, weil ich alle meine Energie in die Zeit mit ihr gesteckt habe und für anderes nicht empfänglich war. Leider weiss ich jetzt, dass unser 2. Anlauf nach nur 6 Wochen Trennung a) viel zu früh kam und b) sich meine Befürchtung bestätigte, dass sie Gefühle für den anderen bekommen hatte, er diese aber nicht in dem Maße erwiderte, wie sie sich das vielleicht gewünscht hätte. Sie hatte trotz allem große Probleme ehrlich zu mir zu sein, obwohl wir uns vorgenommen hatten mit absoluter Offenheit an die Sache heranzugehen, weil es ansonsten nichts bringen würde. Anfangs hatte sie behauptet, sie hätte diese Affäre die ganze Zeit über im Griff gehabt, sie hätten sich sehr gut verstanden, an mehr als Kurzweil wäre beiden aber nicht gelegen gewesen. Der erste Tag unseres Wiedersehens war sehr zärtlich verlaufen. Wahrscheinlich hatte sie für ein kurzen Moment den anderen ausblenden können. Doch schon am zweiten Tag kam die Distanz zurück. Wir verbrachten sehr viel Zeit miteinander, aber der Funke schien nicht auf sie überzuspringen.
Letzten Donnerstag hatte sich der Typ bei ihr gemeldet und wollte wissen, wieso sie einfach feige von der Bildfläche verschwunden sei.
Sie hat es mir erzählt und das lange Gespräch danach mündete eben in der Erkenntnis, dass die Gefühle ihrerseits doch größer waren als sie mir eingestehen wollte. Ich hatte es ja sowieso vermutet aber ich hatte gedacht, dass mit der Zeit die Wunde heilen könne und ihr Gefühl zu mir wieder stark werden könnte. Sie sagte schliesslich, dass sie einfach nicht in der Lage wäre mir derzeit mehr als Freundschaft zu geben und wenn ich nicht damit leben könne, wäre es wahrscheinlich besser, wenn wir vorerst getrennte Wege gingen. Mir gefiel ihre zeitliche Einschränkung nicht, weil ich denke, dass dies ein endgültiger Schnitt war. Sie hatte sich selber was vorgemacht und gehofft durch die Nähe zu mir ihre Gefühle für den anderen ersticken zu können.
Die Wärme und Geborgenheit, die ich ihr geben würde, wäre das schönste, was sie je erlebt hätte, aber die Leidenschaft wäre bei ihr einfach weg und sie würde steif bei dem Gedanken mit mir zärtlich zu werden, meinte sie.

Ich bin wieder so verzweifelt und weiss nicht was ich machen soll. Es bringt wahrscheinlich nichts, zu warten und zu hoffen, weil ich dadurch immer mehr Kraft verliere. Seit Donnerstag ist Sendepause. Ich habe sie gestern kurz gesehen, weil sie was (nicht ihre Sachen) abholen kam. Sie wirkte sehr abgeklärt. Sie kam nur bis zur Tür, ich wollte stark sein, aber als sie mich fragte, ob sie mich umarmen dürfte, hielt ich sie im Arm bis sie sich löste. Es war von ihr aber eher die Umarmung eines Freundes, weil sie ganz steif war dabei. Ich bin immer nur in der Position des Reagierenden und das ist glaube ich nicht gut.
Heut habe ich eine Dummheit begangen und ihrer Mutter geschrieben, ob wir uns mal unterhalten könnten. Es hatten mir alle davon abgeraten, aber wieso soll ich gegen mein Gefühl ankämpfen. Ich will einfach mit jemandem reden, der ihr näher steht als mir. Vielleicht bekomme ich dadurch eine Klarheit, die mir bisher verwährt blieb.
Wie denkt ihr über die Sache? Danke für eure Hilfe.

Liebe Grüße
jo



24.10.2005 23:01 • #11


E
Hallo Urplötzlich,

hier meine Gedanken zu Deinem Posting.

Ich versuche schon immer beide Seiten zu sehen,
aber ich erlebe gerade etwas ähnliches wie Deine Ex, von daher schreibe ich wohl doch eher aus Ihrer Sicht gefärbt.

Was SIE letztendlich wirklich fühlt, weiss ich natürlich nicht, von daher ist das, was ich schreibe nur eine entfernte Stimmung, die ich auffange...

...hoffe ich verwirre dich jetzt nicht zu sehr, möchte das nur vorausschicken. :-/

Also, ich meine Du hast schon ganz viele Indizien zusammen, um die nötige Klarheit für Dich zu bekommen.

Die Frage ist kannst oder willst Du die Wahrheit jetzt schon sehen?

Vieleicht brauchst Du auch noch eine Weile? Dann nimm dir die Zeit und hoffe, solange Du möchtest. Du wirst merken in welche Richtung es geht.... :-X

Ich finde, Deine Ex hat Dir ganz deutlich gesagt und sogar gezeigt!, was und wie sie fühlt bzw. was sie sich wünscht.

Sie fühlt und wünscht sich von dir Freundschaft, aber sie fühlt keine Leidenschaft mehr. Für Sie macht die Beziehung daher keinen Sinn mehr, weil es ihr wichtig ist ihre Leidenschaft auszuleben und verzichtet daher auf die gewohnte Sicherheit. Und Ihr tut das bestimmt auch höllisch weh, sich sich von Dir zu entfernen...
Nun, das gehört leider dazu.

Das es zwischen Euch so passierte, dafür gibt es sicher Gründe. Es mag sein, das sie zu lange gewartet hat, um mit dir darüber zu reden, was ihr fehlt. Daran ist jetzt nichts mehr zu ändern.

Es kann sein, sie hat erst durch ihre Affäre deutlich gemerkt, das etwas für Sie nicht mehr stimmte... was auch durch Reden und Veränderte Verhaltensweisen, nicht mehr rückgängig zu machen wäre.

Gefühle kommen und sie gehen auch wieder....

Gruß Efeu

25.10.2005 09:57 • #12


U
Hallo Efeu,

vielen Dank erstmal für deine Sicht. Dies ist der erste Beitrag zu meinem Thema, bei dem ich richtig schlucken musste.
Wie ist es bei Dir? Hast Du Dich schon getrennt oder siehst Du selber noch Hoffnung für die Beziehung?
Ich denke Du triffst ziemlich genau den Punkt, was uns anbetrifft. Ich versuche auch, mich mit der Erkenntnis zu arrangieren, trotzdem kann ich die Hoffnung nicht gänzlich aufgeben. Du schreibst recht vielsagend: ...hoffe so lange Du möchtest...du wirst sehen in welche Richtung es geht....
Ja, ich hoffe noch. Ich bin aber schon so weit, dass mir klar ist, dass es kurzfristig nichts mehr mit uns werden kann. Ich verschliesse mich aber gleichzeitig vor dem Gedanken, es könne NIE mehr wieder etwas werden. Kann nicht die Leidenschaft zurückkehren? Sind die Gewohnheitsmuster so verkrustet, dass ich als Mann auf alle Zeit nicht mehr attraktiv für sie sein kann? Das will mir nicht in den Kopf!
Gefühle kommen und gehen - können sie nicht wiederkommen?

Ich hatte echt gedacht ich wäre schon weiter aber anscheinend drehe ich mich im Kreis.

jo

25.10.2005 10:50 • #13


E
hallo urplötzlich,

es freut mich sehr, das ich Dich erreicht habe.  :)

zu Deinen Fragen:
nein ich sehe keine Chance mehr bei uns, denn das Defizit ist trotz vorhandener Liebe, einfach zu groß. Und ich leide auch unter der situation,  das kannst du mir glauben,  nur es gibt keine einfache Lösung für uns und da hilft auch kein Reden.  :(


Die Leidenschaft kann schon wiederkommen, auf jeden Fall. Hab ich selber schon  erlebt, aber dazu müssen dann auch die Vorraussetzungen gegeben sein.
Und im moment bist Du, so glaube ich, grade nicht  sehr anziehend für deine Ex, sorry  wenn ich das so hart sage :-/

aber das ist auch vollkommen verständlich, denn es kam anscheinend für dich wirklich zu plötzlich. Und das wird seine Zeit dauern bis du damit umgehen kannst und aus dem Kreis heraus kommst und wieder zu dir selber findest...

lieber Gruß
Efeu

25.10.2005 11:47 • #14


I
Hallo Urplötzlich,

lange habe ich hier nicht mehr geschrieben, aber dein Thema erinnert mich stark an meine Trennung.
Meine Frau hat mich und unsere beiden Söhne nach 20 Ehejahren aus dem gleichen Grund verlassen.
Sie hat einen Mann getroffen, für den sie (kurzfristig) mehr
Leidenschaft empfunden hat, als für mich.
Sie trennte sich, kam nach 6 Wochen reumütig zurück, weil sie den größten Fehler ihres Lebens eingesehen hatte.
6 Wochen ging der Neuanfang gut, dann zog sie wieder aus, und lebt jetzt seit einem Jahr mit diesem Mann zusammen.

Die Leidenschaft ist dort lange auf der Strecke geblieben, die rosarote Brille ist abgesetzt und sie hat erneut versucht, eine weitere Chance in ihrer alten Familie zu bekommen.

Sie ist heute sehr unglücklich, ihre vertraute Umgebung, ihr Mann und ihre Kinder fehlen ihr sehr.

Obwohl es mir heute noch nicht besonders gut geht, kann ich nach allem was passiert ist keinem weiteren Neuanfang zustimmen, zu weh tut das, was sie getan hat.

So viel nur zum Thema Leidenschaft, die leider in den meisten Fällen sehr schnell auf der Strecke bleibt, wenn der Alltag einkehrt.

Du kannst im Moment gar nichts tun, außer den Kontakt zu ihr kompl. abzubrechen. Ich weiß wie schwer das ist, es hilft dir aber auf der einen Seite vor weiteren Verletzungen, für sie entsteht aber erst dann der Verlust des einst geliebten Menschen.
Verliere nicht deinen Stolz, ich glaube das ist noch schlimmer,
als die geliebte Frau zu verlieren, die einen leider so entsetzlich
weh getan hat.

Ich wünsche dir alles erdenklich gute und werde weiter bei dir mitlesen.

Viele Grüße

Ingma

25.10.2005 14:10 • x 1 #15


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