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Auf der Suche nach Hilfe/Austausch (Berlin)

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Liebe Forenmitglieder,

Nach einigem Stöbern durch die aktuellen Themen, habe ich den Mut gefasst, meine Gedanken und Ängste hier zu teilen, in der Hoffnung, verstanden zu werden.
Auch ich komme wie so viele andere hier ganz frisch aus einer Trennung. Nach dreieinhalb Jahren Beziehung (ich bin Ende, sie Mitte Zwanzig) scheint es vor ein paar Tagen unwiderruflich zu Ende gegangen zu sein, ohne dass ich noch irgendwelche Mittel hätte, an ihrer Entscheidung irgendetwas zu ändern.
Momentan kommt einem das Leben wie ein einziger Alptraum vor, aus dem man nicht aufwachen kann, nur der Schmerz und die Tränen erinnern einen daran, dass es real ist. Die Intensität dieser Trennung und meine Unfähigkeit damit umzugehen sind in der Form neu für mich. Ich tue mir enorm schwer gerade eine Perspektive zu sehen oder mich durch die Phase der Akzeptanz zu kämpfen, vor allem weil mir dieses Ende so willkürlich, so unbegreiflich erscheint. Ich kenne mich als sehr stabilen, rationalen und sehr einfühlsamen Menschen, aber es gelingt mir nicht dieser Trennung irgendeinen Sinn, eine Erklärung für das emotionale Chaos meiner früheren Partnerin zu finden. Hoffnung gibt es, denke ich, keine.

Die Beziehung selbst war einmalig in ihrer Intensität, die Nähe und das Verständnis, das wir zueinander hatten, viele oberflächlichere Gemeinsamkeiten, ein Traum auf körperlich-sinnlicher Ebene - das alles trotz auch einiger markanter Unterschiede in Lebensweise, Bedürfnis nach sozialen Kontakten.
Sie ist seit einiger Zeit in Therapie gewesen, um ihren inneren Konflikten nachzugehen, die allzu oft Auswirkungen und Anlass für Entfremdung in unserer Bindung waren. Ich habe sie als Menschen kennegelernt, der zwei sehr starke und durchsetzungswillige Pole in sich trägt. Ganz grob umrissen: Der eine ist so etwas wie ein Bedürfnis nach Heimat, Geborgenheit, Ruhe, Verlässlichkeit und Stabilität (und mir eigentlich sehr ähnlich), der andere lehnt jegliche Form der Beziehung im Grunde ab, fühlt sich - ohne dass sich dafür konkrete, tatsächlich vorhandene Gründe in unzähligen Gesprächen festmachen ließen - schnell beengt und sucht die Leichtigkeit, Unabhängigkeit. Dabei haben wir, so glaube ich zumindest, in den letzten Monaten große Fortschritte gemacht, wenn sie auch durch äußere Umstände sehr überfordert war in letzter Zeit.
Es ist schwierig so etwas in wenigen Worten zu verpacken.. Ich möchte es nur irgendwie verstehen können und sicher sein, dass nicht mein sicher auch schwieriger Charakter dafür der Auslöser war. Ich glaube, alles in meiner Macht Stehende getan zu haben, um diese Bindung am Leben zu erhalten, habe versucht unzählige klärende und ordnende Gespräche zu führen, war kompromissbereiter als wahrscheinlich viele andere in meiner Situation - aber es scheint einfach nicht genug gewesen zu sein und das macht mich unendlich traurig.

Die Anzahl meiner wenigen, verlässlichen sozialen Kontakte, die ich damit belasten will, hält sich momentan in Grenzen und ich habe nicht das Gefühl, dass mir von ihnen geholfen werden kann. Vor einigen Tagen hatte ich den Entschluss gefasst, eine Klinik aufzusuchen, weil das quälende Voranschreiten jedes Tages einfach unerträglich wurde. Als ich dann in der Notaufnahme saß, bin ich dann wieder nach Hause gefahren, die Vorstellung dort zu bleiben mit sehr extremen Fällen war mir dann doch unangenehm.
Zu Hause fällt mir natürlich die Decke auf den Kopf, die Stadt ist ein einziges Minenfeld, das hinter jeder Ecke Erinnerungen offenbahrt.
Ich wäre sehr dankbar, wenn sich - entweder direkt hier im Forum - oder möglicherweise sogar in natura Gleichgesinnte fänden, die zu einem Austausch oder auch nur einer gemeinsamen Unternehmung bereit wären.
Danke.

25.09.2012 12:29 • #1


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Noch ein kurzer Nachtrag:
Meine Situation zu akzeptieren fällt mir gerade umso schwerer, weil ich sehe, dass sie selbst enorm leidet, dass es einen Teil in ihr gibt, der nicht alleine sein will, der das Besondere an uns noch sieht und wahrnimmt, aber eben auch entkräftet ist und wenig Perspektive für die Auflösung ihrer eigenen inneren Konflikte sieht.
Trotzdem ist ihre emotionale Haltung in dieser Phase ganz klar und sie scheint aus welchen Motiven auch immer eine endgültige Entscheidung getroffen zu haben, obwohl sie selbst sagt, dass sie nur auf das böse Erwachen wartet.

25.09.2012 12:45 • #2


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Auf der Suche nach Hilfe/Austausch (Berlin)

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Ich hoffe, mein Threadtitel war nicht falsch gewählt, sodass sich einige durch die örtliche Eingrenzung womöglich nicht angesprochen fühlen..

Es hat mir geholfen gestern meine Gedanken hier preiszugeben, deswegen versuche ich das fortzuführen:
Ich kann mich kaum dagegen wehren, mich verantwortlich zu fühlen für die Trennung, auch wenn ich dafür wie auch für alles andere, keine Gründe sehen kann. War ich vielleicht nicht geduldig, nicht kompromissbereit genug? Habe ich ihr nicht genug Bestätigung und Liebe geben können?
Warum muss ich derart leiden, womit habe ich das verdient? Was hätte ich nur anders machen können?
In ähnlicher Weise ist meine letzte Beziehung zu Bruch gegangen vor fünf Jahren (nach viereinhalb Jahren). Damals kam ich mit unzähligen therapeutischen Sitzungen so halbwegs da raus, auch wenn letztendlich die neue Beziehung, auch wenn sie zu Anfang unter meinem Ballast gelitten hat, mir ganz hinweggeholfen hat, wieder an Partnerschaft zu glauben.
Ich sehe mein Vertrauen in die Menschen, in Partnerschaft komplett verloren.
Noch vor wenigen Wochen stand Trennung nicht zur Disposition. Wie soll ich die noch kürzlich erfahrenen Worte und Gesten der Liebe, des Vertrauens, des Zusammenhalts, der Pläne jetzt einordnen? Alles nur Lüge? Das glaube ich nicht, sie waren ernst gemeint und aufrichtig empfunden, aber was bedeuten sie, wenn sie nach wenigen Wochen ohne äußeren Anlass keinen Wert mehr haben, nur noch eine traumhafte Erinnerung an bessere Zeiten sind?
Warum muss so etwas gerade mir passieren? Bin ich etwa nicht ein umgänglicher, liebenswerter, liebevoller, sensibler Mensch, der einen traumhaften Job hat, eine hervorragende Ausbildung, nicht unansehnlich ist?
Ich kann nicht aufhören, mir diese Fragen zu stellen, auch wenn ich weiß, dass sie nie beantwortet werden können und mir nicht weiterhelfen.
Ich weiß nicht, woher ich die Kraft nehmen soll, wieder aufzustehen, Tag für Tag, zu vergessen, zu verzeihen, meinen Alltag, die Arbeit wieder auf die Reihe zu bekommen. Wofür? Nur um sich dem Risiko auszusetzen, irgendwann ohne eigenes Zutun, ohne Möglichkeiten etwas zu ändern, wieder in so einer erbärmlichen Situation befinden?
Woher soll ich das Vertrauen nehmen, mich einem Menschen wieder so bedingungslos anzuvertrauen?
Das habe ich nicht verdient! Das hat kein vernünftig denkender Mensch auf dieser Welt verdient, der sich aufrichtig um Partnerschaft bemüht!

Ich schaffe es kaum einmal, mich für einige Minuten, eine Stunde abzulenken, nicht an diesen unerträglichen Schmerz zu denken. Ich versuche mir Gutes zu tun, mich von belasteten Orten / Gegenständen fern zu halten bzw. diese zu entsorgen, mich unter Menschen zu begeben. Ich weine unentwegt und alles schafft mir nicht die geringste Erleichterung. Vor der Perspektive, dass dieser Zustand noch Wochen und Monate so weitergeht, graut es mir einfach nur. Das möchte ich meinem schlimmsten Feind nicht wünschen.

26.09.2012 14:27 • #3


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Zitat von Eusebius:
Ich hoffe, mein Threadtitel war nicht falsch gewählt, sodass sich einige durch die örtliche Eingrenzung womöglich nicht angesprochen fühlen..


Vielleicht kann einer der Moderatoren hier ihn in etwas Sinnvolleres umbenennen oder zumindest die örtliche Eingrenzung entfernen.

26.09.2012 15:23 • #4


P
Hallo Eusebius,
wir alle hier in diesem Forum haben Probleme und suchen Hilfe.
Gerade aus der der Berliner Gegend sind viele vertreten.
Geh einfach mal in andere thraed's und lies die Beiträge anderer.
Du wirst sehen, Du bist nicht allein.
Geteiltes leid ist halbes leid.

Ich habe durch das Forum viel Hilfe erfahren und habe inzwischen auch Telefonkontakte mit anderen Betroffenen, die das gleiche durchleben wie ich.

Es hilft, zu reden bzw. zu schreiben. Schreib dir alles von der Seele. Es hilft, glaub mir.

Vor allem sind die Menschen , die in diesem Forum schreiben , in der Lage Dich zu verstehen, da sie das Gleiche durchmachen, nämlich Beziehungsprobleme oder Trennungen.

Im eigenen privaten Umfeld stösst man oft auf Unverständnis.

Du schaffst es, die Trennung zu verarbeiten.
Es gibt immer ein Leben danach, glaube mir.

ich selbst stecke auch immer noch in der Trennung. habe noch einen Rosenkrieg vor mir. trennungsjahr, Scheidung, Teilung des Hab und Gut. usw.
Ich muss mich auch neu orientieren und ein neues Leben beginnen.
ich bin 56 und ich werde es schaffen.
Du bist noch jung, Du wirst es auch schaffen.
Glaub daran.

LG Power

26.09.2012 18:05 • x 1 #5


P
Hallo Eusebisu,

habe Dir mal einen Beitrag aus einem anderen Thread reinkopiert.
Vielleicht kannst Du Dich da an schlissen ?
Nich zu Hause vergraben. geh raus. Triff Leute
LG power

Verfasst am 16.09.2012, 22:07 Sonntagsbrunch in Berlin

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Hallo Leute,

vor ein paar Wochen hat sich hier eine wunderbare, inspirierende und aufbauende Gruppe zusammengefunden, und seitdem treffen wir uns regelmäßig zu verschiedenen Veranstaltungen. Da wir uns auf keinen Fall abschotten wollen, würden wir uns über jeden freuen, der noch dazustößt, um mit uns nicht nur den Schmerz, sondern auch die Freude am Beisammensein und an schönen Gesprächen zu teilen.
Am kommenden Sonntag wollen wir uns aller Wahrscheinlichkeit nach zum Brunch treffen.
Genauere Informationen gibt es dann noch, wenn wir uns über Zeit und Ort 100%-ig klargeworden sind.
Falls einer von Euch da draußen noch Interesse hat, kann er das hier ja schon einmal bekunden.
Wir würden uns sehr freuen.

Liebe Grüße von Thilo

Nach oben

26.09.2012 18:11 • #6


E
Danke Dir für Deine Worte und den Link, auf den ich mittlerweile auch schon gestoßen war.
Ich denke, ich werde mich hier einfach von Zeit zu Zeit melden und meine Gedanken aufschreiben. Vielleicht hilft es anderen - das tut es bei mir jedenfalls - zu lesen, dass man nicht alleine ist mit seinem Schmerz und es vielen anderen ähnlich geht.

Und ja, das mit dem Weggehen ist so eine Sache. Ich versuche es, aber die Gelegenheiten dazu sind einfach zu rar. Zumal es mir unangenehm ist aus heiterem Himmel vor Bekannten einfach loszuweinen oder Tränen in den Augen zu haben und so das Gespräch auf mich zu bringen.
Ich hoffe so sehr, dass sich das bald etwas bessert.

26.09.2012 22:13 • #7


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Ich komme nicht weiter, liebe M. Mir ist unbegreiflich, wie Du Dich zu diesem Entschluss hast durchringen können, obwohl ich denke, dass es nicht nur eine Handlung aus einer Deiner Launen heraus war, wie schon so oft zuvor. Warum kann ich kaum aufhören an Dir festzuhalten, obwohl auch ich über lange Phasen nicht glücklich mit unserer Partnerschaft war? Warum werde ich für meine Bindungsfähigkeit, meinen Bindungswillen derart von Dir bestraft?
Ich weiß, wie schwierig die letzten Monate für Dich waren. Ich weiß, dass es Dir zu viel wurde, Dich auch noch um die Partnerschaft zu kümmern, dass Du mich nur selten als stärkendes Element empfinden konntest, das immer - egal was kommen möge - an Deiner Seite gewesen wäre. Ich habe Dir gesagt, dass ich bereit wäre, uns durch diese schwierige Zeit zu tragen, ohne Erwartungen an Dich, ohne Dir die Schuld für irgendetwas zu geben. Du wolltest nicht, Du warst ganz sicher. Und doch glaube ich in Deinen weinenden Augen, an Deinen zittrigen Händen unglaublichen Schmerz, Zweifel und Selbsthass abgelesen zu haben, auch wenn das für das Ergebnis nun keine Rolle spielt. Lag ich falsch?
Ich weiß, dass auch Du leidest, dass es auch Dir alles andere als leicht fällt, dass auch Du durch die Hölle gehen musst gerade. Ich hoffe nur, dass Deine Entscheidung irgendwann einen Sinn für mich ergeben wird.
Ich weiß immer noch nicht, welche Perspektive Du für Dich ausmalst. Du sagtest, Du willst nicht alleine sein, willst aber auch nicht weiter um uns kämpfen. Ich weiß, dass kein konkreter anderer Mann für Deine Entscheidung eine Rolle spielt - wieviel leichter wäre es für mich, wenn es so wäre. Ich weiß, dass der Gedanke an andere Männer Dich noch vor kurzer Zeit regelrecht angewidert hat.
Ist Deine Seele vielleicht einfach nur krank und verkraftet nicht, für einen anderen verantwortlich zu sein? Trägst Du Deine inneren ungelösten Konflikte mit mir aus?
Ich hätte Dir so gerne geholfen, auf die Beine zu kommen. Du weißt, wir hätten über alles sprechen können, dass ich zu allen vernünftigen Kompromissen bereit gewesen wäre.
Die Erkenntnis, dass Du vielleicht einfach zu jung, nicht bereit für die Beziehung, für eine Partnerschaft auf Lebenszeit warst, dass wir uns zu früh kennen gelernt haben und Dein nächster Partner es irgendwann einfach leichter haben wird, ist unerträglich.
Ich hoffe und wünsche Dir, dass Du richtig liegst mit Deiner Entscheidung, dass es ein Problem der Konstellation war, das wir nicht hätten lösen können, dass Du nicht in Zweifel gerätst, auch nicht bei Deinem nächsten Neuanfang. Ich würde alles darum geben zu sehen, zu begreifen, dass es kein irreparabler, gigantischer Fehler war.

27.09.2012 13:01 • #8




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