Hallo und erst einmal vielen Dank für dieses Forum, ich habe in den letzten 2 Wochen wirklich viel darin gelesen, und es hat mich so manches Mal davor bewahrt, die Kontaktsperre (die ich seit der Trennung konsequent einhalte) doch nicht zu brechen.
Heute ist wieder einer dieser Tage, an dem selbst noch so positives Denken mich (37 Jahre) nicht weiter bringt bzw. ich so traurig bin und ihn so sehr vermisse, so dass ich beschlossen habe, Euch meine Geschichte zu erzählen.
Ich würde mich freuen, wenn ich Eure Meinungen dazu hören könnte!
Im November letzten Jahres habe ich in einem lokalen Internetportal das Bild DES Mannes (43 Jahre) entdeckt (bin neu in der Gegend und kenne noch nicht viele Leute hier, das Portal war eine gute Gelegenheit, einsame Abende zu verbringen). Er hat mich daraufhin angeschrieben und so kamen wir ins Gespräch. Wir haben viel geschrieben, 2 Wochen später stand er plötzlich leibhaftig am Adventsmarkt vor mir. Was hab ich mich gefreut! Er hat mich gesucht! Wir verbrachten einen wunderschönen Abend miteinander. Das Kennenlernen und Herantasten verlief sehr gefühlvoll und langsam, alles deutete darauf hin, hey, da meinen es zwei Menschen ernst. Relativ schnell meinte er, er sei sehr froh, mich damals angeschrieben zu haben, denn dadurch hätte er einen besonderen Menschen kennengelernt, er hat mich sehr lieb, usw. Vertraute mir viel Geschäftliches an (er sagte, dies erzähle er nur der Familie und seiner Partnerin), erzählte seiner Familie, seinen Freunden von mir.
Er hat von Anfang an gesagt, er arbeitet sehr viel, ich erwiderte, das sei kein Problem, solange ich nicht das Gefühl hätte, alles andere sei wichtiger, und ich käme immer an letzter Stelle. Zudem war er noch im Trennungsjahr, hat erzählt, wie er mit der Trennung umgegangen ist (viel Party, aber keine Frau an sich herangelassen). Nun gut, in dieser Anfangszeit haben wir uns 3-4 mal die Woche gesehen. Weihnachten, das wir beide eigentlich getrennt bei unseren jeweiligen Familien verbracht haben, haben wir spontan abgebrochen bei unseren Familien, um den ersten Weihnachtsabend, die Nacht und den Tag darauf miteinander zu verbringen. Silvester hatte er bereits einen Skiurlaub mit seinen Freunden gebucht, kein Problem. Wir hatten jeden Tag Kontakt, das Wiedersehen war wunderbar, beide haben wir uns sehr aufeinander gefreut. Immer wieder sagte er, ich sei einfach so in sein Leben geplatzt, das war keineswegs geplant, aber ich bin die erste Frau, die er wieder an sich heranlässt.
Mitte Januar war sein Scheidungstermin. Auch hier hatte er im Vorfeld gesagt, wenn er Probleme hat, zieht er sich gerne zurück, macht das mit sich selber aus. So war es auch, er rief mich zwar jeden Tag an, suchte den Kontakt, wir sahen uns in dieser Zeit aber fast gar nicht. Ich gab ihm diese Zeit, hab zwar selber noch keine Scheidung durchgemacht, aber kann mir vorstellen, was da in einem los ist. Gut, Scheidung vorbei, wir uns wieder gesehen. Total schön, so vertraut, alles wunderbar. Er meinte, er hat die Zeit für sich auch genutzt um zu sehen, ob ich ihm fehlen würde und er meinte, das wäre der Fall gewesen. Balsam für die Seele für mich. Kurz darauf wurde er krank, Lungenentzündung, er zog sich wieder zurück. Ist ein Typ, der still vor sich hinleiden möchte anstatt jemanden um sich zu haben. Auch das habe ich akzeptiert. Hier und auch zur Zeit seiner Scheidung ihm stets das Gefühl gegeben, hey, ich bin da für dich, mich aber nicht weiter aufgedrängt.
Langsam kamen aber auch in mir alte Gefühle hoch, hab das schön öfter miterlebt, dass wenn sich Männer vor mir zurückgezogen haben, die Trennung nicht mehr weit war. Hab ihm meine Ängste mitgeteilt, wir haben darüber gesprochen, er meinte, ich denke zu viel nach, es sei alles in Ordnung.
Als er wieder gesund war, stieg er wie Phönix aus der Asche. Er hatte durch seine Scheidung viel Geld verloren, das wollte er nun so schnell wie möglich wieder hereinholen. Er ist bereits selbständig, machte sich zudem jetzt noch als Immobilienmakler selbständig. Wir sahen uns nur noch einmal in der Woche für ein paar Stunden zum Fernsehschauen, er rief zwar immer noch jeden Tag an, aber es ging nur noch um seine Arbeit. Das bisschen freie Zeit, das blieb, verbrachte er entweder allein oder bei seiner Familie. Einmal fuhr er spontan mit Freunden nach Kitzbühel zum Feiern, auch hier hab ich noch nix gesagt…als er mir dann aber am nächsten Tag absagte (ich hätte ihn gern bei mir gehabt, weil ich am nächsten Tag einen wichtigen Termin in der Arbeit hatte und nervös war), weil er zu müde war und noch vorbereiten musste für den nächsten Tag, habe ich das erste Mal „aufgemuckt“. Daraufhin reagierte er sehr sauer und bockig (ich musste mich melden, um das zu klären), meinte, er sei kein Prellbock für sauere Frauen und er würde sicher keine Frau mehr hinterherlaufen, das hätte er schon zu oft gemacht. Zwei Tage später folgte ein vernünftiges Gespräch, er meinte, er würde mich verstehen.
Eine Woche später wieder so ein Wochenende, nur mit Arbeit vollgestopft, keine Zeit für mich. Dazu möchte ich anmerken, ich bin keine Frau, die ihren Freund täglich um sich haben muss, Freiraum für mich und ihn erachte ich als wichtig. Aber das war mir einfach zu wenig, zumal es ja vorher auch ging und er sich Zeit für uns genommen hatte. Naja, dieses Mal war es wohl zu viel für ihn, dass ich wieder zu wenig Verständnis für seine Arbeit zeigte. Nach 2 Tagen Funkstille schrieb ich ihm, dass dieses Schweigen grausam ist. Daraufhin machte er kurz und schmerzlos per SMS Schluss. Er meinte, er möchte dazu nichts mehr sagen, er muss seinen Weg gehen, seine Arbeit und seine Ziele sind ihm wichtig. Es liegt nicht an mit, aber er hat nur einen Kopf für seine Arbeit, daher ist es sinnvoller, er bleibt alleine und tut so niemandem weh. Es fällt ihm auch nicht leicht, aber er kann nicht anders, es tut ihm leid. Das wars, auf meine Antwort, dass ich ihm das nicht glaube, dass es ihm leid tut, weil er das sonst nicht so einfach wegschmeißen würde bzw. dann zumindest mit mir persönlich gesprochen hätte als das Ganze per SMS zu beenden, kam nichts mehr. Seitdem Funkstille, sogar auf Facebook wurde ich blockiert.
Und nun stehe ich da, habe tausend Fragen in mir und muss zusehen, wie ich klar komme. Nach Tagen des Schmerzes versuche ich zu analysieren, frage mich, ob ich ohne ihn besser dran bin, ob ich nicht doch zu wenig Verständnis aufgebracht habe, frage mich, wie es ihm geht, ob er an mich denkt, ob er zurück kommt, ob ich ihm genau so fehle wie er mir. Eine totale Gefühlsachterbahn, manchmal sagt die Vernunft, hey gut so, aufstehen, weiter geht’s. Das Herz schreit aber ganz laut: NEIN! Das ist der Mann, der dich so glücklich gemacht hat hier in der neuen Stadt, alles verbinde ich mit ihm, was es sehr schwer macht, loszulassen. Wenn er mich angesehen hat, wie er mich berührt hat, was er gesagt hat…alles hat mich so glücklich gemacht. Jetzt ist da nur noch Leere…
Ich könnte noch so viel schreiben über meine Gefühle, denke, es ist aber fürs Erste mal genug Text Freue mich, wenn sich jemand für meine Geschichte interessiert…gerne ehrliche Meinungen!
03.03.2014 20:11 •
#1