Auf dem Boden der Tatsachen

Zitat von QueenA:

um unsere langjährige Ehe weiterzuführen als Team

Du sprichst hier von einer langjährigen Ehe, die es zu retten gilt. Na ja, bei dreizehn Jahren kann man vermutlich von einer langjährigen Ehe reden, das stimmt.

Ich möchte aber zu bedenken geben, dass die TE innerhalb dieser dreizehn Jahre geschlagene zwölf in einen anderen verliebt war, nach dem sie Sehnsucht hatte und hat.
Das relativiert die langjährige Ehe, die es zu retten gilt, doch ziemlich, finde ich.

Zitat von Ema:

Du sprichst hier von einer langjährigen Ehe, die es zu retten gilt. Na ja, bei dreizehn Jahren kann man vermutlich von einer langjährigen Ehe ...

Da hast Du Recht!
Finde trotzdem eine Ehe / Beziehung inkl. Kids usw real gelebt im Vergleich zu einer Büro-Träumerei/Illusion doch noch stärker zu bewerten.
Fuer mich wäre es vergleichbar, wenn der Kollege mit ihr Patchwork lebt und dann mal schauen, ob sie in ihn verträumt verliebt bleibt oder die Realität was anderes mit sich bringen würde.

Wichtig finde ich, dass die TE hier eine Entscheidung getroffen hat und nicht ewig herumeiert. Ob ihre Ehe es wert ist erhalten zu bleiben oder doch die Verliebtheit zum Kollegen intensiver ist, das kann sie am besten selbst beurteilen.

Daher wünsche ich viel Erfolg auf diesem Weg, denn einfach wird er trotzdem nicht werden.

Zitat von QueenA:

Finde trotzdem eine Ehe / Beziehung inkl. Kids usw real gelebt im Vergleich zu einer Büro-Träumerei/Illusion doch noch stärker zu bewerten.

Und ich würde mich umgekehrt fragen, wieso ich unbedingt eine Ehe retten will, wenn ich zwölf von dreizehn Jahren in dieser Ehe von einem anderen geträumt habe und weiterhin träume.

Stell es dir mal umgekehrt vor: Dein Partner hat sich ein Jahr nach Beginn der Ehe in eine andere verknallt. Und zwar total. Und träumt die nächsten zwölf Jahre von der.
Bei dir bleibt er aus Vernunftgründen. Und weil man ja eine Ehe erhalten muss.
Wie hoch würdest du den Wert dieser Partnerschaft einschätzen?
Wie würdest du dich fühlen, wenn du es erfährst?
Irgendwie wie zweite Wahl, nehme ich an?

Ich kann nur von mir reden: Aber wenn ich so hartnäckig und so lange von einem anderen träume und es auch nicht besser wird und ich denjenigen nicht vergessen kann, würde ich handeln, statt nur zu träumen.
Umgekehrt würde ich einen Partner, der so hartnäckig von einer anderen träumt, auffordern zu gehen, weil ich nicht seine Vernunftentscheidung sein möchte.

So richtig verstehe ich nicht, wieso so viele hier nach einem bereits vergangenen Zeitraum von zwölf (!) Jahren der Ansicht sind, man müsse unbedingt diese Ehe retten und den anderen vergessen. Denn letzteres gelingt der TE ja ganz offensichtlich nicht.
Wieso sollte das jetzt anders werden?

@Ema

@Ema
Es ist ja eigentlich egal, was die anderen hier denken und erwarten. Wichtig ist, was die TE will und sie hat sich entschieden. Schlimm ist es ja nur, wenn man jetzt weitere 12 Jahre nichts macht.

Inhaltlich bin ich gabz bei Dir. Eine Ehe ohne Liebe aufrechtzuerhalten wäre für mich auch nicht erstrebenswert Aber sie scheint das anders zu sehen. Ob ihr Mann das bis in die letzte Konsequenz weiß ist unbekannt

@Ema
Es sind 18 Jahre Partnerschaft und 13 Ehejahre.

Und ja, ich komme immer mehr zu dem Entschluss, dass es beides in meinem Leben gibt: eine glückliche Ehe (ja, wirklich!) und trotzdem eine Verliebtheit/ Sehnsucht/ zweiten Mann...

Ich trenne mich von diesem zweiten Mann, weil es zu nichts führt und seit Jahren (im auf und ab) nur meine Sehnsucht füttert, mein zweites inneres Leben füttert.

Ich möchte aber dieses eine Leben mit meinem Mann leben und nicht mit einer Phantasie.

Zitat von Roland78:

@Ema Es ist ja eigentlich egal, was die anderen hier denken und erwarten. Wichtig ist, was die TE will und sie hat sich entschieden. Schlimm ist es ...

Ich habe nie gesagt, dass es keine Liebe ist! Ich habe mich gefragt, was Liebe überhaupt ist...

Liebe ist für mich mehr als nur das Feuer und das Kribbeln.

Liebe ist für mich die Geborgenheit, Sicherheit, die Wärme und Vertrautheit, die ich durchaus mit meinem Mann (er)lebe!

Vielleicht ist es auch so etwas polyamouröses...

Zitat von SummerDay:

Ich trenne mich von diesem zweiten Mann, weil es zu nichts führt und seit Jahren (im auf und ab) nur meine Sehnsucht füttert, mein zweites inneres Leben füttert.

Habe ich deine Aussage richtig verstanden, dass du nur deswegen den zweiten Mann aufgibt, weil er nicht bereit ist, teil deines realen Lebens zu werden?

Zitat von SummerDay:

Ich trenne mich von diesem zweiten Mann, weil es zu nichts führt und seit Jahren (im auf und ab) nur meine Sehnsucht füttert, mein zweites inneres Leben füttert.

Dein tiefstes Inneres liebt aber eben diesen zweiten Mann offensichtlich wesentlich intensiver als Deinen Ehemann und das nun bereits seid über 12 Jahre.

Zitat von SummerDay:

Ich trenne mich von diesem zweiten Mann, weil es zu nichts führt und seit Jahren (im auf und ab) nur meine Sehnsucht füttert, mein zweites inneres Leben füttert.

Was heißt denn, du trennst dich? Es ist dir doch offensichtlich seit mehr als einer Dekade nicht gelungen, diese Sehnsucht loszuwerden. Wieso glaubst du, dass du es jetzt kannst?
Offenbar wirken da doch Kräfte in dir, die du nicht unter Kontrolle hast?

Dein Plan ist also in meinen Augen keiner.
Wenn du meinst, du seist polyamourös, dann sag es doch deinem Mann und schau, wie er reagiert. Vielleicht findest du eine Lösung mit ihm.

Oder willst du einfach so weitermachen?

@Ema verstehe auch den Blickwinkel.
Bloede Situation!
Träumen ist am Ende nicht das Leben!
Versuchen kann man in der Situation alles - im Kopf sollte klar sein, dass man am Ende evtl ohne einen der beiden sein könnte! Kann aber auch die richtige dann sein, wenn man geht oder bleibt. Das Dilemma muss sie selbst bewältigen!
VG

Ich habe vor ein paar Jahren mal einen Artikel gelesen, in dem es um Scheidungen ging. Ca. 70 - 80% aller Scheidungen werden durch Frauen eingereicht. Als Hauptursache für die Scheidung wurde von den Frauen angegeben, das Sie unglücklich und/oder gelangweilt in der Ehe sind. Mit anderen Worten, diese Frauen haben ihr Glück bzw. das sich glücklich fühlen als wichtiger erachtet als den Mann/Kinder/Familie. Aber die Ehe an sich ist Bündnis zwischen zwei Menschen die auch Pflichten beinhalten. Die Pflicht an der Ehe so zu arbeiten das man/Frau glücklich sein kann. Sich glücklich fühlen ist ein Zustand, der in Wellen kommt und geht. Bei einer anderen Befragung wurden Männer und Frauen befragt, ob sie sich glücklich fühlen in der Ehe. Dabei kam heraus, das sich Männer und Frauen gleichermaßen glücklich oder unglücklich fühlten, wobei die meisten Männer lieber unglücklich in der Beziehung bleiben als die Familie zu verlassen. Das heißt diese Männer sich gegen ihr eigenes Wohlbefinden und für die Familie entscheiden. Sie denken eher rationaler als emotional.

Zitat von SummerDay:

Es sind 18 Jahre Partnerschaft und 13 Ehejahre.

Und ja, ich komme immer mehr zu dem Entschluss, dass es beides in meinem Leben gibt: eine glückliche Ehe (ja, wirklich!) und trotzdem eine Verliebtheit/ Sehnsucht/ zweiten Mann...

Ich trenne mich von diesem zweiten Mann, weil es zu nichts führt und seit Jahren (im auf und ab) nur meine Sehnsucht füttert, mein zweites inneres Leben füttert.

Ich möchte aber dieses eine Leben mit meinem Mann leben und nicht mit einer Phantasie.

Das ist eine rationale Entscheidung der Vernunft und nicht des Gefühls. Die TE ist ja zum großen Teil glücklich in der Ehe und kann selbst mit ihrem Mann daran arbeiten, dieses Gefühl am laufen zu halten bzw. zu erhöhen und so die Gefühle für den Anderen kleiner werden zu lassen.
Sie schlägt hier einen Weg für sich ein (entgegen den allgemeinen Trend), der schwierig ist und Arbeit bedeutet und nicht den vermeintlichen leichten Weg, je nach Gefühlslage sich einfach zu trennen und ein Leben zu suchen, welches vermeintlich glücklicher ist.

Zitat von SummerDay:

Liebe ist für mich mehr als nur das Feuer und das Kribbeln.

Liebe ist für mich die Geborgenheit, Sicherheit, die Wärme und Vertrautheit, die ich durchaus mit meinem Mann (er)lebe!

Du hast mit deiner getroffenen Entscheidung jetzt die Chance, deinem Mann mitzuteilen was dir fehlt. Oder um es netter zu sagen, was du dir noch wünschen würdest. Es gibt hier etliche Threads in denen sich einer der Partner emotional getrennt hat, den anderen vor vollendete Tatsachen stellt (frappierend wie oft das genau in diesem Alter passiert) und der andere aus allen Wolken fällt. Du kannst es anders machen... Sag ihm was du an ihm schätzt, daß du diese Geborgenheit und Wärme willst und behalten möchtest, du aber trotzdem auch nach 18 Jahren noch mehr für ihn sein möchtest als Teampartner, Hausfrau und Mutter seiner Kinder. Irgendeine dunkle Ecke in meinem Verstand beneidet ihn irgendwie ein bisschen um die reflektierte und rationale Partnerin die er mit dir hat.

Zitat von Blindfisch:

Ca. 70 - 80% aller Scheidungen werden durch Frauen eingereicht.

Tja. Allerdings... nicht 70-80% sind für die Trennung verantwortlich! - Auch wenn es ein paar geben mag, die unzufrieden sind. Die Mehrheit trennt sich aber nicht aus Jux und Dollerei!
Eine Freundin von uns hat auch die Scheidung eingereicht - nachdem ihr Mann sie betrogen und verlassen hatte. ER wollte nicht und meinte immer langsam, SIE meinte mit einem Betrüger bleibe ich nicht verheiratet.
Eine andere Freundin hat die Scheidung eingereicht nachdem ihr Mann sie geschlagen hat.
Die bösen, bösen Frauen, hm...?
(Ich könnte dir noch mehr Fälle aufzählen on denen die Frauen die Scheidung zwar eingereicht haben, der Wunsch nach Trennung aber nicht von ihnen ausging. Manche Männer scheinen da nur anders zu ticken - ich glaube @alleswirdbessser wurde ja auch von ihrem Mann betrogen und verlassen und er wollte sich trotzdem nicht scheiden lassen...)