Auch in glücklichen Beziehungen kommt Untreue vor

Guten Morgen allerseits,
ich komme gleich zum Punkt, Nein, eine Affäre hat in glücklichen Beziehungen keinen Platz, ich setzte mal keine Fernbeziehung voraus, oder krankhaftes Fremdgehen ( 6 als Triebfeder)
In einer glücklichen Partnerschaft geht niemand fremd, dass widerspricht sich ja völlig.
Nimmt man persönlich, ohne Rücksicht auf den eigenen Schmerz, eine aufgeflogene oder gebeichtete Affäre innerhalb der Partnerschaft, auseinander, stellt man doch sehr nüchtern fest, dass der Betrüger eben nicht glücklich war.

Eine Affäre ist immer ein Zeichen, dass die Beziehung nicht in Ordnung ist.
Einzig, der Einsicht beider Seiten und dass Interesse diese Beziehung neu zu beleben, da Gefühle noch vorhanden sind, hilft nach einer Affäre, diese weiterzuführen.

Leider aber, dass sieht man bei Dir lieber TE, steckt aber immer noch nach so vielen Jahren der Stachel im Pelz.
Vielleicht solltest du aufhören, dich damit immer wieder zu befassen, aber scheinbar, haben Männer da ein weit aus grösseres Problem mit, endlich abzuschliessen. Siehe @paulaner.

Das ist nicht böse gemeint, aber da solltest du ansetzen, warum du nach über 5 Jahren immer noch so sehr darin rumrührst.

Zitat von BernhardQXY:

Hier im Forum herrscht überwiegend die Auffassung, dass nur in unglücklichen Beziehungen Untreue vorkäme.

meiner meinung gibt es nichts was es nicht gibt.

mein langjähriger affairenmann war glücklich verheiratet, hat seine frau und familie geliebt, regelmäßig S. zuhause und trotzdem mich als geliebte.

diese konstellation ist wahrscheinlich seltener, aber geben tut es sie allemal.

für viele schwer nachvollziehbar. finde ich aber auch verständlich.

Zitat von Brennessl:

mein langjähriger affairenmann war glücklich verheiratet, hat seine frau und familie geliebt, regelmäßig S. zuhause und trotzdem mich als geliebte. diese konstellation ist wahrscheinlich seltener, aber geben tut es sie allemal.

Oder noch andere Konstellationen. Mit oder ohne viel Lügen und Verstecken dabei. Mit oder ohne quasi genötigte Öffnung der Beziehung. Und eben auch die, wo die Beziehung so unglücklich ist, dass die Affäre beinahe als Notwehr erscheint. Daher sind diese Schwarz-Weiß-Ansichten überhaupt nicht zielführend oder hilfreich.

Ich kenne einige Paare, die glaubwürdig glücklich wirken und es dennoch Affären gibt. Die Gründe sind vielfältig, aber das Ego sticht schon hervor, so nach dem Motto, man kann auch anderweitig landen, man wird anderweitig begehrt und genießt das inklusive Umsetzung, man kommt in den Genuss von fremder Haut und hat dennoch zu Hause seine Basics.
Ich staune, wie leicht es fällt, dieses Risiko inklusive der massiven Verletzung des Partners, mit dem man ja ganz glücklich ist, einzugehen.

Zitat:

Weil ich es kann

Das wird sicher auch der Beweggrund sein, warum Partner in eigentlich guten und intakten Beziehungen dennoch fremdgehen.
Weil es funktioniert und sie damit ihr Ego pushen

Bei Affären wird vermutlich so einiges ausgeblendet

Fremd gehen in glücklichen Beziehungen soll auch den Faktor der Sehnsucht nach sich selbst beinhalten. Man möchte mit jemand anderem jemand anderes in sich ausleben.

Zitat von Yoffi:

Wenn ich glücklich bin, und das beinhaltet für mich meinen Partner zu lieben, wertzuschätzen und zu respektieren, dann kann ich diesem doch nicht wissentlich so krass schaden wollen.

Ich glaube dafür gibt es nur ein theoretisches Bewusstsein. Wie das praktisch für den Partner aussieht, ist nicht existent. Dennoch glaube ich, dass ein Bewusstsein vorhanden ist, denn würde der Partner die gleiche Schiene fahren, reagiert man plötzlich sehr empfindlich.
Auch denke ich, mit ein bisschen Feingefühl merkt man sehr schnell, wenn Partner empfänglich für Reize im aussen ist bzw. wenn das Ego dadurch in anderer Form gepusht wird, als es vielleicht gängig wäre. Die Bereitschaft sich auf einen dritten Menschen einzulassen wirkt offensichtlicher.

ich lese erst mal a bissl mit und entscheide dann, ob ich mitschreiben mag

Zitat von Cocolores:

Damit möchte ich nicht sagen, dass die Beziehung zwangsläufig unglücklich ist, aber irgendwas fehlt ja scheinbar, das kompensiert werden soll.

Und wenn die Befriedigung nach fremder Haut fehlt, nach etwas Neuem, Aufregendem? Das kann in einer klassischen Beziehung per Definition nicht befriedigt werden. Alles andere kann doch (fast) perfekt sein.

Zitat von Cocolores:

Denn die Affäre ist meist ja ein Lückenfüller. Für fehlenden 6, für fehlende Aufmerksamkeit, für fehlende Kommunikation, whatever.

Das ist sicher oft der Fall aber wohl nicht immer. Der Artikel zeigt sehr schön, dass das subjektive Glück in einer Beziehung nicht vom Fremdgehen abhält. Das deckt sich mit meiner eigenen Erfahrung. Ich sehe mich in einer sehr glücklichen Beziehung, bin auch noch nie fremdgegangen (übrigens auch nicht betrogen).


Was mich an einer Affäre reizen würde:
Fremde Haut, tolle Frau, aber letztendlich ist es unersättliche Gier nach mehr (was auch immer).

Was könnte eine Ursache sein:
Innere Lehre, Langeweile, Alltag, Gier.

Was mich vom Fremdgehen abhält ist:
Vernunft, ich würde all mein Glück aufs Spiel setzen.
Liebe, ich würde meinem Partner und meinen Kindern potentiell das Leben zerstören.
Gelassenheit, man kann nicht alles im Leben haben.
Glaube, das Leben ist mehr als S..
Dieses Forum.

Zitat von Cocolores:

Und in den Affärenthreads liest man ja auch oft eigentlich war ich doch glücklich oder ich liebe meine Frau/Mann, ABER und erst die (beginnende) Affäre hat die Augen geöffnet, dass man eben doch gar nicht so glücklich war, wie man dachte oder sich einreden wollte.

Glück ist eine subjektive Wahrnehmung des Ist-Zustandes, in der Retrospektive umso verzerrter, da viele andere Aspekte hineinspielen, vor allem Rechtfertigung aber auch Verklärung.

Zitat von Cocolores:

Ich habe mich im Übrigen auch in einer glücklichen Beziehung gewähnt, obwohl ich eigentlich innerlich wußte, dass das nicht so ist.

Hm. Schwierig, s.o.

Zitat von Cocolores:

dass DIE sich mal trennen hätte ich NIE gedacht.

Muss ja nicht immer die Trennung sein, die nach einer Affäre passiert.

Offenbar bleiben ja auch Paare nach einer Affäre zusammen. Daher mag es ja auch mehr Affären geben, als die Zahl der Scheidungen suggeriert. Und dann wieder doch nicht, weil manche Leute sich ja wohl auch ohne Affäre scheiden lassen. Es lebe die Rundungsdifferenz.

Zitat von BernhardQXY:

Hier im Forum herrscht überwiegend die Auffassung, dass nur in unglücklichen Beziehungen Untreue vorkäme.

Es gabe aber auch die anderen, die das bereits so formuliert haben, dass die Affäre nicht unbedingt bedeutet, dass die Ehe/Beziehung insgesamt schlecht ist, sondern auch glücklich sein kann.

Dieser Artikel ist ja eine von vielen Sichten auf Affären, eben ein Teil des Ganzen. Auch das wurde hier mehrmals von einigen bereits geschrieben.

Ob dieser Artikel diejenigen überzeugt, die das absolut in Frage stellen, bezweifle ich.