Liebe Mitbetroffene,
nun geselle ich mich auch hierher. Lese schon seit ein paar Tagen mit und muß gestehen, eigentlich ist es fast schon erschreckend wie sich alle Geschichte ähneln - und vor allem, daß es wohl so unendlich viele davon gibt.
Auch mein langjähriger Lebensgefährte hat sich in seine Arbeitskollegin (verheiratet, 1 Kind) verliebt.
Das passierte bei ihrem ersten richtigen Kaffee-Trink-Termin vor 5 Wochen. Aber man war sich ja vorher schon nicht unsympathisch.
Nun, zwei Tage später rückte er auch mit der Sprache raus. Ja, ich muß sagen, daß wahr wenigstens ehrlich und nicht auf die lange Bank geschoben. Trotzdem wußte er (angeblich) zu dem Zeitpunkt nicht was er wirklich will. Es machte den Eindruck, am liebsten beides. Denn er wollte sich nicht trennen, aber wollte Sie trotzdem näher kennenlernen.
Nun, daß ging im Grunde zwei Wochen so - aber anstatt das er weiter mit mir geredet hätte oder uns grundsätzlich eine Chance gegeben hätte, traf er sich nach der Arbeit wieder. Es wurde auch immer gleich brav gestanden wenn er sich mir ihr getroffen hatte.
Ich wußte ja nun bereits an welchen Wochentagen die Treffen stattfinden, sind meistens immer die gleichen (wahrscheinlich weil ihr Mann dann wohl arbeiten ist o.ä.).
Und an einem dieser Treff-Tage bin ich dann für 3 Tage zu Freunden abgehauen.
Nun hat auch noch unser Urlaub, den wir zuhause verbringen wollten angefangen. Als ich dann wieder zuhause war, habe ich ihm dann die Entscheidung abgenommen (auch wenn ich das partout nicht wollte) und habe mich getrennt und habe direkt mit der Wohnungssuche angefangen. Leider bis jetzt ohne Erfolg.
Er nutzte den Urlaub um sich weiter mit ihr zu treffen - ich war bisweilen im Gefühlschaos versunken. Habe aber auch versucht mich abzulenken und habe mich Freunden und Famile getroffen.
Auf der einen Seite benimmt er sich mir gegenüber bisweilen so, als ob er selbst die Trennung noch nicht gerafft hat (betüdelt mich in vielen Dingen so wie vor der Trennung, kann aber auch schlechtes Gewissen sein) - auf der anderen Seite zieht er sein Ding mit ihr durch - weil er sie ja liebt, obwohl er sich schämt (Zitat).
Für das jetzige Wochenende wurde mir dann auch angekündigt, daß er mit ihr wegfahren wird (wenn es bei ihr wegen Tochter klappt).
Ich habe ihm gesagt, mir ist klar das ich Dich ziehen lassen muss, das ich nichts mehr erwarten kann und darf. Aber wenigstens gehofft hätte, das er solche Aktionen vielleicht unterlässt, solange ich noch zuhause wohne. Aber ok - er ist ehrlich.
Was mich nur kirre macht, ist dieses depperte Warten. Ich weiß genau, er ist unterwegs, ich weiß genau es wird spät. Oft bin ich selbst weg aber dann doch früher daheim (man muß ja schließlich auch wieder früh wegen der Arbeit raus). Und doch kommt wieder dieses Warten - warten auf einen Menschen der einen anderen Weg eingeschlagen hat.
Daher schreibe ich wohl auch jetzt hier - Ablenkung, Ideen, schreiben, reden.
Und denke mir, es ist wirklich traurig, daß es sovielen Menschen ähnlich geht und ich mich frage ob es noch Wertschätzung in einer Partnerschaft gibt.
Liebe Grüße
NovaScotia
15.06.2012 18:21 •
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