Liebe Nova,
dann können wir uns heute die Hände reichen. Ich fühl mich nämlich auch irgendwie elend und schwanke zwischen Traurigkeit und Wut.
Heute bin ich gedanklich ein wenig auf dem Rachetrip. Ich stelle mir die ganze Zeit vor, dass er sich meldet und irgendeine Gefühlsregung zeigt, bloß um ihm dann sagen zu können, dass er verschwinden soll. Kindisch, ich weiß. Und auch nicht gerade förderlich für den Heilungsprozess, denn diese Gedanken tragen nicht nur Kraft, sondern vor allem das Bedürfnis nach Nähe und Vertrauen in sich.
Beides weg und so wie es aussieht unwiederbringlich.
Vielleicht liegt es am Regen, dass unsere Gemüter so niedergeschlagen sind? Oder bei dir daran, dass du wieder zuhause bist?
Meistens kommt man ja besser klar, wenn man ein Weilchen woanders ist. Doch wenn man dann zurückkehrt, stellt sich nach der anfänglichen Stärke erstmal wieder ein Gefühl der Schwäche ein.
Möglicherweise rauben diese Begegnungen doch mehr Kraft, als es sich zuerst anfühlt und dann braucht man danach erstmal seine Ruhe.
Hast du eigentlich noch mal versucht mit ihm zu reden - von dir aus?
Es ist nicht so, dass ich dir dazu raten möchte, zumal es derzeit unmöglich scheint und die Situation ziemlich bescheiden ist, aber dein Bedürfnis danach scheint sehr groß zu sein. Unterdrückst du das dann einfach?
Ich glaube, ich würde auch nicht mehr reden (tue ich derzeit ja auch nicht), denn es ist einfach zu deutlich, dass so ein Gespräch zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt keinen Sinn hätte.
Manchmal kommt mir das alles vor wie ein unsinniges Spiel. Er tut dieses, ich tue jenes, ich darf dieses nicht und soll jenes tun... Wie soll man sich da zurechtfinden? *seufz*
20.06.2012 15:56 •
#80