Entschuldigung, wenn ich jetzt vielleicht wieder Benzin ins Feuer gieße, aber wenn ich deine Geschichte lese, könnte ich - auch aufgrund meiner ähnlichen Situation - einfach nur ko...! Zusätzlich zum Allgemeinen auch noch, weil sie auch vergeben ist und im Prinzip denselben Mist baut wie er. Frauen sind da also in manchen Fällen nicht anders als Männer.
Es ist nicht unbedingt die Trennung - sowas passiert und man kann nicht erzwingen, dass der andere bei einem bleibt. Aber dieses Rumgeeiere danach geht mir mittlerweile nur noch auf die Nerven.
Ich weiß, dass eine Trennung für denjenigen, der verlässt, auch nicht unbedingt ein Klacks ist, aber ich bin der Meinung, dass dieser ein Stück weit auch die Verantwortung trägt, sich auf faire Weise zu trennen und dem Menschen, den er einmal geliebt hat, das Leben nicht noch unnötig schwer zu machen.
Wenn man eine Entscheidung trifft - und das haben sie letztlich alle getan - dann sollte man auch dazu stehen und den anderen weder unnötig mit halbwarmen Liebesschwüren an sich ketten noch ihm weh tun. Wenn man keine Gefühle mehr für den Partner hat, dürfte das leicht sein und wenn man noch Gefühle hat, aber gleichzeitig jemand anderen will und auch danach handelt(!), dann sollte man wenigstens noch den letzten Funken Mitgefühl (nicht Mitleid!) aufbringen, dem anderen auf respektvolle Weise gegenüber zu treten und auf sein Wohl bedacht zu sein.
Ich finde es unter aller S..., dass man selbst dann, wenn man weiß, dass man dem anderen sehr weh getan hat, noch so egoistisch ist und nur an seinen eigenen Vorteil denkt.
Klar, wir sind alle Menschen. Wir sind u.a. unsicher, wissen nicht immer, ob wir das Richtige tun und haben Angst davor, andere zu verletzen. Aber man muss doch wenigstens so viel Feingefühl besitzen (zumal man den Partner ja sehr gut kennt), um zu wissen, dass ihm diese Halbwahrheiten und das Hinauszögern nur noch mehr weh tun.
Offensichtlich besitzen das manche Menschen jedoch nicht, weil sie nicht die nötige Reife besitzen oder schlichtweg aus dem Bauch heraus handeln, ohne mal ernsthaft darüber nachzudenken, was sie eigentlich tun.
Aber genau das ist so ein Punkt, den ich für uns als Vorteil sehe: Wir setzen uns mit dem, was passiert ist, auseinander. Wir versuchen zu verstehen, was schief gelaufen ist und lassen die Gefühle zu. Wir gehen nicht einfach zum nächsten über, um alles zu vergessen und zu verdrängen. Das ist in meinen Augen der bessere Weg, weil er langfristig dazu führt, Frieden mit sich und der Vergangenheit zu schließen.
Bei deinem Freund ist das entweder schon während der Beziehung passiert (was ich nicht glaube) oder aber es passiert erst viel später oder gar nicht. Aus Erfahrung weiß ich, dass manche Männer erst sehr viel später darüber nachdenken und dann erst verstehen, was und wie es abgelaufen ist. Doch dann ist es oft zu spät, weil wir dann schon durch sind mit dem ganzen Leid, dem Zweifel und der Trauer. Und vor allen Dingen haben wir uns weiterentwickelt und können bestenfalls gelassen und versöhnt auf das Gewesene zurückblicken.
Dieser Unterschied ist im Moment gleichzeitig Trost und pure Aufregung.
Zum Grafen:
Ich finde es auch gut, dass du deine Erfahrungen hier mitteilst. Es mag nicht alles richtig gewesen sein, was du getan hast und so manche Frau hat dich sicherlich einstweilen verflucht, aber jetzt, im Nachhinein und mit der Reflektion deinerseits, ist es sehr interessant, die andere Seite zu lesen und welche Entwicklung da vor sich gegangen ist.
18.06.2012 18:09 •
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