Du warst 7 Jahre in einer anstrengenden, nicht wirklich glücklichen und erfüllenden Beziehung. Vor 3 Monaten hast Du den Ausgang gefunden - und auch wenn Dir jetzt viele halbwegs schöne Momente einfallen, weißt Du doch selber, dass es richtig war, Dich zu trennen.
Über alles ist das aber ein emotionaler Ballast, den Du nicht mal eben in ein paar Monaten los wirst. Gibt Dir einfach ein wenig Zeit!
Was natürlich nicht so gut ist: Auf Dauer in Selbstmitleid versinken. Ab und an darf das meiner Meinung nach aber mal sein, wenn sonst schon niemand Mitleid hat, dann wenigstens man selber Ich finde durchaus, dass man ab und an heulen, traurige Musik hören und tonnenweise Eis (Schokolade, Chips, wasauchimmer) essen darf.
Bloß darin verharren ist nicht gut!
Du hast doch ein Leben vor diesem Mann gehabt. Ja, war vielleicht noch einsamer als die Zeit mit dem Kerl, der Dir immer, wenn er mochte, ein paar Krümel zugeworfen hat. Aber Du bist zurecht gekommen.
Du hast Kinder und Enkelkinder. Wenn Euer Verhältnis bisher immer gut war, dann wird sich das sicher wieder einrenken. Eine Bronchitis heilt normalerweise irgendwann aus.
Ein wenig kann ich Deine Stimmung nachvollziehen. Mir ging es nach meiner Trennung ähnlich. Ich war zwar noch berufstätig und hatte ein kleines, aber feines soziales Umfeld (hab ich immer noch), hab mich aber phasenweise sehr alleine gefühlt. Alle anderen hatten Partner und dann starb auch noch meine allerbeste Freundin ganz plötzlich und unerwartet.
Tja, dann steht man plötzlich gefühlt alleine da. Ich bin jetzt auch keine sonderlich extrovertierte Vereinsmeierin, aber mir war schnell klar, dass niemand bei mir klingeln und fragen wird, ob ich Gesellschaft möchte.
Ich musste mich schon selber kümmern und meinen Hintern hochbekommen. Das habe ich aber auch nicht sofort nach der Trennung geschafft, es hat ein wenig gedauert. Wenn man dann soweit ist, merkt man, dass andere durchaus offen sind. Vielleicht nicht gleich für ne dicke neue Freundschaft, aber für ab und an mal was zusammen unternehmen (und vielleicht entwickelt es sich sogar zu neuen Freundschaften. Ich habe zwei gute Freundinnen z. B. hier über das Forum gefunden).
Und zur Armut: Hat Dich Dein Expartner bisher sehr unterstützt, hast Du jetzt deutlich weniger Geld? Kein Geld zu haben (und damit meine ich keine Reichtümer) schränkt einfach ein, was Teilhabe betrifft. Wenn es nicht für ne Busfahrt oder mal essen/ins Kino gehen reicht, dann ist das kagge.
Wovon lebst Du denn jetzt aktuell? Bürgergeld, Rente? Sobald Du wieder fitter bist, würde ich an Deiner Stelle unbedingt nach einem Job gucken, um ein wenig aufzustocken. Oder tatsächlich nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit, die Dir Spaß macht und bei der Du unter Menschen kommst.
Ansonsten: Nähen, Stricken, Häkeln, Fotografieren (geht auch mit den meisten Handys), Puzzeln, Wohnung renovieren, Möbel streichen - such Dir irgendwas, was Dich beschäftigt und ablenkt.
Wird schon!
Wobei ich den Rat, den Hausarzt aufzusuchen und ggfs. nach therapeutischer Hilfe zu fragen, unbedingt unterstützen möchte.
21.09.2023 22:22 •
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