Hallo liebes Forum.
Ich habe hier schon viel gelesen und habe einen entsprechend positivien Eindruck von der Community.
Ich hatte ein - nennen wir es einmal - Intermezzo mit einer Frau, die Probleme mit ihrer Impulskontrolle hat und ich viele Anzeichen entdeckt habe, die Borderlinern zugeschrieben werden. Wir sind beide in den 30ern.
Wir haben uns vor einem halben Jahrzehnt kennen gelernt. Damals lief es ab, wie eine typische solcher Beziehung: Man startete bei 300% und hat nur aufeinander gehockt. Als ich dann das erste Mal in die Heimat gefahren bin zu einem Geburtstag der Familie, ging der - damals - für mich nicht nachvollziehbare Terror los, da ich ihr nicht genug Aufmerksamkeit zukommen ließ. Ich war damals in einer beruflich sehr stressigen Phase meines Lebens, weswegen auch ich nicht immer angemessen reagiert habe. Es endete mit einem großen Knall. Der Kontakt ist dann aber nie ganz abgebrochen, war aber sehr oberflächlich und nur Chats.
In diesem Jahr lebte der Kontakt auf einmal wieder auf und wir haben Nächte durch telefoniert (inzwischen wohne ich in einer Großstadt weiter weg) und es gab über sämtliche Medien Kommunikation; gefühlt alle paar Minuten. Ich hab sogar mal ein äußerst wichtiges, berufliches Gespräch abgebrochen für sie.
Das erste Treffen war wieder der Himmel auf Erden und alles war super die ersten Wochen (Ja, nur Wochen): Ich war ihr Traummann, sie meine Traumfrau, Lovebombing at its best. Ich sollte immer sie besuchen, wo sie mich auch sofort ihren besten Freunden vorstellte.
Dann war ich beruflich (mit abendlicher Afterparty) an einem Wochenende unterwegs. Auf meine Nachrichten wurde immer kälter und kürzer geantwortet und es endete damit, dass sie nichts mehr von mir hören wolle und mir eine Party mit schön vielen Singlefrauen wünschte und für sie der Abend nun endet (so als ob sie ins Bett gehe).
Hierauf reagierte ich erst Stunden später, nach der Party, woraufhin ich keine 10 Sekunden später eine Antwort erhielt und sie das erste Mal alles beendete, weil sie mir nicht vertrauen könne und sie keinen Partyhengst bräuchte; vielleicht würde meine Masche ja bei all den anderen Frauen da funktionieren.
Weitere Partys meinerseits gab es nicht, wohingegen sie sich mitunter ordentlich aus dem Leben geschossen hat.
Es folgte das ewige Hin und Her über einen kurzen Zeitraum, wonach ich für sie da sein sollte, wie am Anfang, zugleich aber gefordert wurde, dass ich sie nicht vereinnahmen soll. Am Ende hat sie ein längeres Statement abgelassen, dass ich niemals eine bessere Frau als sie finden würde und mich von Grund auf ändern müsste, wenn das klappen soll. Ob ich das könnte.
Hierauf entschuldigte ich mich für mein Verhalten und gab an, an mir zu arbeiten. Daraufhin antwortete sie mir nicht mehr und seitdem ist kein Kontakt mehr. Ich habe als Reaktion auf ihr ghosting alles von ihr schlicht gelöscht, ohne dass sie es mitbekommt.
Soweit die gekürzte Vorgeschichte. Dass diese Beziehung toxisch ist (wobei ich auch zur Co-Abhängigkeit wohl neigte und sicherlich meinen Anteil an dem Auf und ab habe) und keinen Sinn hat, ist mir klar. Darum geht es mir nicht. Mir geht es darum, dass es sich nicht so anfühlt, als ob alles vorbei ist. Ich habe keine Möglichkeit mehr, sie zu kontaktieren. Sie könnte es aber über WhatsApp bspw. Da ich ihre Nr. nicht mehr habe, kann ich sie auch nicht blockieren.
Sie hat mir immer nur Hinweise gegeben, die auf eine Borderlinerin hinzeigen. Zugleich reguliert sie ihre Emotionen über die Social Medias und präsentiert sich dort auch eher anziehend und hat ein Sammelsurium an Bildern von Verehrern. Ich habe mit einem bekannten Psychologen darüber gesprochen, der auch zu mir meinte, klingt nach Borderline mit vulnerablen, narzisstischen Zügen. Vom Typen her dürfte ich daher in ihr Beuteschema passen, da ich einen doch recht hoch angesehen Beruf ausübe und finanziell nicht schlecht aufgestellt bin.
Haben hier Leute Erfahrungen mit Partnerinnen, die typische Borderlinezüge aufweisen. Falls ja: Melden sich solche Leute trotz dieses sehr kurzen Zeitraums und dem geghoste nochmal oder ist man so schwarz, dass es endgültig vorbei ist. Mir geht es im Kern darum, dieses Gefühl des Es-ist-noch-nicht-vorbei loszuwerden, weil es mich final daran hindert, loszulassen und Up-Zu-Steppen. Das Leben ist einfach zu kurz; dennoch kommt im meinem Kopf immer wieder der Gedanke auf Sie wird sich nochmal melden. Was dann?
Danke fürs Lesen und Beantworten. LG Melias
02.11.2022 15:46 •
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