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Antriebslos nach Trennung vor 3 Monaten

K
Hallo Forengemeinde,

meine Geschichte hatte ich bereits hier gepostet (Warum sehe ich das nicht rationaler?) und bin/war sehr dankbar über die große Resonanz.
Irgendwie hat das zu diesem Zeitpunkt etwas Mut gemacht, allein das Gefühl man ist nicht alleine.
Das Lesen im Forum in Verbindung mit kleinen Erfolgserlebnissen beim Online-Dating und im Reallife gab mir phasenweise auch mal wieder nette Motivationsschübe.
Mittlerweile muss ich mir eingestehen, dass das krampfhafte Suchen einer neuen Partnerin für mich zu früh war.

Nun ist also die erste Zeit nach der Trennung vorbei und die anfängliche Hoffnung, dass Ex alles bereut und zurück kommt ist begraben. Realistisch war der Gedankengang sowieso nie, doch der Wunsch bzw. die Hoffnung war definitiv da. Und obwohl ich auch nicht gänzlich erfüllt in der Beziehung war, würde ich sie natürlich wieder mit offenen Armen empfangen.

Kommen wir also zur Gegenwart:
Offen gestanden hat mich das alles sehr getroffen und ich habe das Gefühl, dass ich mich durch die Tatsache von einem für mich wichtigen Menschen verlassen worden zu sein, sehr verändert habe.
Das hätte ich so nie gedacht, dass mich das so mitnimmt.
Seit der Trennung Anfang April schleppe ich mich ehrlich gesagt einfach nur durch.
Ausnahmen waren natürlich ein paar kurze Höhenflüge wegen guten Dates (die ich mir aber wieder versaute, weil ich nicht loslassen kann und immer mit Ex verglichen habe).

- Wir sind 2013 zusammen gezogen in die Nähe von Mainz und ich habe sozusagen meine Wurzeln und Umfeld für sie aufgegeben. Ist jetzt nicht die Welt, ca. 40km von meiner Heimat weg, aber trotzdem.
- Beruflich bin ich im Vertriebsaußendienst tätig und arbeite im Homeoffice, wenn ich nicht im Auto unterwegs bin. Kurzum: Einzelkämpfer, keine reale soziale Interaktion mit Kollegen.
- Ich bin in der Wohnung geblieben und habe noch nichts großes verändert, weil ich keine Motivation dafür habe.
- Richtig(!) gute Freunde habe ich hier in der Gegend nicht, nur ein paar Bekannte, die ich über Ex damals kennenlernte. Halt die Freunde ihrer Freundinnen.
- Es sind noch ein paar andere private Dinge in meinem Umfeld dazu gekommen, die mich bedrücken und es ist nicht immer einfach, das mit sich alleine auszumachen...

Mich demotiviert einfach alles im Moment. Sage mir zwar auch immer, man das ist Jammern auf hohem Niveau, mir geht's ja jetzt nicht ganz schlecht... usw.
Trotzdem ändert sich mental nichts bei mir.

Schleppe mich jeden Tag aus dem Bett, sitze im Homeoffice, denke immer noch jeden Tag an Ex, muss mich dazu zwingen zu funktionieren und irgendwie erfolgreich zu arbeiten.
Ab und an zwinge ich mich dazu Sport zu machen, Badminton Verein mit ehemaligen Arbeitskollegen. War aber auch die letzten Wochen nicht mehr dort.
Viel lieber betrinke ich mich am Abend alleine nach der Arbeit in meiner Wohnung, bedauere mich selbst und suche krampfhaft nach neuen Frauen...

Ich glaube, ich mache alles abhängig von einer Partnerin (die mir wieder ... naja irgendwie einen Sinn gibt).

Habe viel an Selbstbewusstsein verloren, glaube auch an positiver Ausstrahlung und mittlerweile sogar eine Hemmschwelle aufgebaut neue Kontakte kennenzulernen. Wenn ich so einsam bin, warum gehe ich dann öfter in den Verein? Oder beteilige mich in Facebook Gruppen die neu in einer Stadt sind und Kontakte suchen?
Früher war das alles kein Problem, denn ich hatte ja meine Basis (Freundin) und das gab mir Kraft.

Mittlerweile bin ich so antriebslos und vielleicht sogar depressiv(?).... weiß es nicht.
Aber nach 3 Monaten müsste man doch eigentlich wieder ein bisschen Land sehen...

Was würdet ihr also an meiner Stelle tun?
Relativ einsam in einer Stadt, im Job keine sozialen Kontakte, Angst vor Ablehnung bei Dates?

Wollte das nie machen, ad hoc würde ich aber gerne irgendein Wundermittel einnehmen, dass die Stimmung aufhellt. Weiß selbst, das ist keine Dauerlösung. Doch ich habe echt keine Lust mehr....

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie komme ich hier wieder raus? Sollte ich doch zu einem Arzt gehen? Mit Familie und Freunden habe ich sehr sehr oft darüber gesprochen und ich glaube mittlerweile kann man mein Gejammer nicht mehr hören...

Danke vorab für alle Impulse.

05.07.2016 17:15 • x 3 #1


P
du reflektierst dich schon sehr gut, gib dir einfach zeit. du setzt dich selbst zu sehr unter druck. ggf. fang ne therapie an, könnte dir gut tun, um dich wieder zu ordnen. und lass den shice alk sein..

05.07.2016 18:03 • #2


A


Antriebslos nach Trennung vor 3 Monaten

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N
Aber nach 3 Monaten müsste man doch eigentlich wieder ein bisschen Land sehen...

Wer sagt, dass du das müsstest? Ist doch individuell. Und wenn's bei dir nicht so ist, akzeptieren, dass es so ist. Mal abgesehen davon finde ich, dass 3 Monate keine so lange Zeit ist.

Was würdet ihr also an meiner Stelle tun?

Den Druck rausnehmen, erstmal die Trennung verarbeiten, egal, wie lange du dafür brauchst. Gib dir Zeit! Zum Arzt zu gehen und deinen emotionalen Zustand schildern, kann nicht schaden. Lieber früher als zu spät, wenn sich möglicherweise eine Depression schon so richtig manifestiert hat. Um das dann wieder ins Lot zu bringen, kann unglaublich zeitintensiv werden.

Alles Gute dir!

05.07.2016 20:38 • x 1 #3


J
Hallo du,
Du sprichst mir aus der Seele. Meine Trennung ist erst 5 Wochen her. Die Symtome sind wie bei dir: morgens komme ich nicht aus dem Bett, schleppe mich zur Arbeit, funktioniere irgendwie, abends dann heim auf die Couch..mit Alk.. Ich war mal ein lebenslustiger Mensch mit Energie und Zukunftsplänen. Heute erkenne ich mich selbst nicht mehr. Wie oft wünsche ich mir, morgens nicht mehr aufzuwachen...
Schlimm, was das Fehlen eines anderen Menschen aus einem machen kann. Aber, wer stark liebt, leidet wohl auch viel und lang

05.07.2016 21:23 • #4


R
servus kaishui,
oh man, ich muss lachen. Heute Morgen, in MEINEM Homeoffice dachte ich mir, toll früher im Großraumbüro hattest du kollegen und kolleginnen mit denen du jetzt quatschen könntest aber nein, alleine im Büro....bla bla. Auf jeden Fall bist du nicht alleine.....
40km sind ja nicht die welt. du könntest ja jetzt anfangen, genug zeit hast du ja, deine alten freunde wieder zu kontaktieren und die freundschaften wieder beginnen zu pflegen, die würden auch sicherlich zu dir fahren und mit dir
etwas unternehmen. 3 Monate sind nichts, bei mir sind es jetzt 2,5 und es gibt Tage da bin ich auch noch fertig mit der Welt. Dates etc. kannst du vergessen, zumindest nix festes, du vergleichst immer, mich erinnert immer noch alles an meine ex, sogar wenn ich mir ein spiegelei mache...weil sie immer alle gewürze verwendet hat die da waren. du siehst, das was du durchmachst ist normal.
Aber gib mir mal ein Tipp wie du so schnell Dates hattest also klappt es ja doch, nur noch etwas Zeit solltest du dir lassen.

05.07.2016 22:43 • x 1 #5


M
Bei mir ist die Trennung etwa 4 Monate her. Da du sozial isoliert zu seinen scheinst, hast eine Millionen Möglichkeiten an deine Ex zu denken und entsprechend zu leiden.
Das wird automatisch passieren egal wie sehr du dich dagegen wehren magst.
Sag mal ich werde nicht an einen rosa Elefanten denken und nimm dir das mal vor. Dreimal darfst du raten an was du doch denken wirst. Das selbe passiert jetzt auch mit deiner Ex, wegen sozialer iso.
Aus diesem Grund würde ich dir empfehlen, das du dir wirklich eine Psychotherapie suchst. Damit du wirklich einen Raum nur für dich hast,.
d u hast angefangen Regelmässig zu trinken. Du weisst selber was passieren kann wenn du das weiter mach.
Ich finde es sehr wichtig nach einer Trennung auch über die die Beziehung und die Ex nachzudenk usw. Ich habe aber den Eindruck das du das durchgängig machst. Arbeit und zuhause. Dadurch denke ich. Das kaum Möglichkeiten hast das gedachte über deine Beziehung und Ex entsprechend abzuhacke oder zumindestens ein wenig abzuschließen oder auch zu sortieren kannst. Der Teufelskreis entsteht. Welches vermutlich deine Depression vertieft begünstigt oder sogar dafür verantwortlich ist.

Ich bin auch noch sehr traurig, Trauer viel bin mal wütend usw habe auch mal depressive Phasen. Aber das alles sind nur Phasen bei mir. Hätte ich auch einen . Job wo ich sozial isoliert wäre es bei mir keine Phase sonder ein dauerzustand. Dein Gehirn braucht eine Pause von dem ganzen grübel über deine Ex damit es anfangen kann loszulassen, nimm dir diese Pause im Rahmen einer therapie

Das mit Familie und Freunde kenne ich und kann deine Bedenken sehr gut nachvollziehen. Die sind überfordert möchten gerne helfen aber merken das sie es nicht wirklich Schafen. Noch ein Grund für dich prof. Hilfe zu suchen.
Sorge um dich Pflege deine gesundheit

05.07.2016 23:44 • #6


M
Ah ja, du hast nix an der Wohnung verändert.
Sobald klar war das mein Mann mich verlassen hat., Habe ich alles was zu verschenken verschenkt oder weggeschmissen was mich an ihn erinnert hatte. Es hat mir zwar in der Seele weh getan aber, ich musste es machen. Sonst wÄre das für mich ne qual eine Folter. Ich würde dir das dringend raten. In deinem Fall würde ich sogar über noch einen radikalen Schritt nachdenken. Und zwar ein Umzug mit komplett neuen Möbeln und wenn es geht neue Klamotten wenn du dir das leisten kannst

05.07.2016 23:58 • #7


A
Moin kaishui,

mir geht's genau wie dir. Bei mir ist die Trennung 4 Monate her. Eine Woche vorher hatte ich eine Fehlgeburt. Als ich vom Arzttermin kam, war er verschwunden, am nächsten Tag seine Sachen geholt. Das war's! Er war mein Traummann, nach dem ich mein Leben lang gesucht hatte. Leider hatte er eine starke Bindungsstörung wegen schlimmer Kindheit. Ich habe das recht früh gemerkt, aber wollte es nicht wahr haben. Das hab ich jetzt davon! Durch die beiden Schicksalsschläge (Trennung und Fehlgeburt) und außerdem noch Mobbing im Job bin ich in die Depression abgerutscht (habe auch wenige soziale Kontakte). Außerdem erinnert mich in der Wohnung alles an ihn, obwohl ich Geschenke etc. weggeschmissen habe. Seitdem ich weiß, dass er schon ne Neue hat, ist es nochmal schlimmer geworden. Ich nehme jetzt seit einiger Zeit Antidepressiva und sie fangen langsam an zu wirken. Ich denke immer noch täglich an meinen Ex und fühl mich schrecklich einsam, aber zumindest löst sich diese düstere Hoffnungslosigkeit allmählich auf. Vielleicht wäre das auch was für dich? Muss ja nur vorübergehend sein für ein paar Monate bis du wieder Land gewinnst.

Lieben Gruß! Wie du siehst, bist du nicht allein.

08.07.2016 10:38 • #8


M
Ich kann momentan nichts wertvolles beitragen..aber soviel kann ich sagen: es gibt wirklich viele (wie z. B. mich) die das Ganze genauso durchleben müssen. Ich verstehe hier das Problem sehr ! gut..Ich scheine ähnlich zu ticken. Der Bericht ist wie ein Spiegel vor meinem gesicht...

10.07.2016 20:56 • #9


Sway82
Wie geht es dir denn zur Zeit, lieber @kaishui ?

Diese Antriebslosigkeit kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ich bin nun seit 6 Monaten nach einer 10-jährigen Beziehung getrennt. Die ersten Wochen waren die absolute Hölle. Ich konnte nicht essen, nicht schlafen, ich war irgendwie nicht lebensfähig. Nach ein paar Tagen Urlaub musste ich aber zumindest wieder arbeiten gehen. Ich hab einfach den Autopiloten gestartet. Dann fing es an, dass ich mich krampfhaft versucht habe abzulenken. Ich bin viel weg gegangen, hab neue Leute kennengelernt, war kaum zu hause. Habe den Trennungsschmerz einfach beiseite geschoben. Das beklemmende Gefühl und auch der permanente Gedanke an meine Ex waren zwar dauerpräsent, aber das konnte ich eine Zeitlang ignorieren.
Jetzt seit kurzer Zeit holt mich alles wieder ein. Ich funktioniere gerade nur. Gehe auf die Arbeit, nach hause und da war's. Ich will niemanden sehen geschweige denn mit jemandem reden. Das ganze WE habe ich alleine, bis auf ein Besuch bei meinen Eltern, zuhause verbracht. In Selbstmitleid badend. Was ja total destruktiv ist und mich so gar nicht voran bringt. Aber ich kann das gerade auch nicht ändern. Ich muss es wohl auch gerade zulassen. Ich vertraue darauf, dass ich unbewusst weiß, was ich gerade brauche und was nicht. Vielleicht war die erste Ablenkung wichtig um den aller größten Schmerz zu überwinden, aushalten zu können. Jetzt bin ich mit einer anderen Situation konfrontiert. Ich versuche jetzt einfach, dass alles mal zuzulassen. Wenn ich gerade viel allein sein will, dann sollte ich das wohl tun.
Und du vielleicht auch.
Ich glaube wichtig ist nur, dass man jeden Tag es schaffst aufzustehen und zu arbeiten. Dieser einen Pflicht am Tag sollte man nachgehen, damit man nicht vollends in Lethargie versinkt. Aber zu mehr sozialen Kontakten bin ich gerade auch nicht fähig. Eine sehr liebe Freundin ist das so von mir gar nicht gewohnt. Wir haben den ganzen Tag über immer wieder geschrieben, weil ich jemand bin, der eigentlich seine Gedanken äußern muss (im Bezug auf die Trennung) um sie sortieren und verstehe zu können. Auch danach ist mir seit einigen Tagen nicht. Ich bin mit mir und meinen Gedanken allein. Keine Ahnung, ob das gerade gut ist. Aber ich will und kann es gerade nicht ändern...

Ich glaube, wir müssen einfach akzeptieren, dass wir wegen der Trennung durch verschiedene Phasen müssen und es auch immer wieder herbe Rückschläge gibt. Wichtig ist, ein Auge draufzuhaben, damit es keine Depression etc. wird. Und wichtig wäre es, den Alk. weg zulassen. Der bringt dir nun wirklich gar nichts!

18.07.2016 15:14 • #10


K
Hi @ all!

Wollte mich mal kurz zu Wort melden und für die Resonanz bedanken.

Habe versucht einige Dinge nun zu verändern.
Ich musste begreifen, dass alles anders kommt wie man denkt.
Die für mich krasse Veränderung hat mich zu erst lahmgelegt, dass muss ich zugeben.
Depressiv, Lächeln war selten geworden, lethargisch usw.

Mittlerweile bin ich einen Schritt weiter.
Ich möchte nicht die besten Jahre meines Lebens verschenken und ständig nach hinten schauen.
Es gibt immer einen Morgen und jeder ist seinem Schicksal zugeteilt.
Ich bin dabei mir selbst zu vergeben und mir Ziele zu setzen.
Nach jedem Tief kommt ein Hoch, das ist ein Naturgesetz.
Nur man muss etwas dafür TUN (- G. der Resonanz).

Also verändere ich die Dinge, die in meiner Macht liegen, damit es mir besser geht.
Und ich habe Hoffnung.
Bin der festen Überzeugung, dass sie mich (bildlich gesprochen) ans Licht führt.

Habe begriffen, dass ich die Sorgen liegen lassen werde und nun von vorne anfange.

Alles hat seinen Sinn und irgendwann werde ich ihn auch begreifen. Auf diesen Zeitpunkt freue ich mich!

22.07.2016 11:27 • #11


T
Hallo Kaishui,

ich bin jetzt seit fast 6 Monaten nach einer mehr als 12jährigen Ehe geschieden und sehe viele Parallelen Deiner Gefühle, Ängste etc. zu meinen, als ich auch total down war. Da ich, ähnlich wie Du, wenige soziale Kontakte habe und vieles durch die Trennung wegbrach, hatte ich mich schnell dazu entschlossen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich dachte, eine Person von Außen, der ich meine Gefühlswelt anvertraue und welche mich objektiv betrachtet, kann mir hoffentlich helfen. Aber die Chemie zwischen Dir und einem Therapeuten sollte stimmen, sonst kann ein gegenteiliger Effekt eintreten. Ich bin erst beim 4.Experten gut gelandet und dass war eine Frau. Nachdem ich von meiner Frau verlassen wurde, konnte ich mir nicht unbedingt vorstellen, mit selbigen Geschlecht das ganze aufzuarbeiten. Aber nee, die Psychologin ist super. Die hat mich in die Mangel genommen, aber auch im richtigen Moment Trost gespendet. Überlegs Dir, mir hat es geholfen und ich bin wahrlich kein Freund von Ärzten, Professoren etc.

Sie hatte auch einige interessante und witzige Tipps parat wie:
- Wenn der Antrieb fehlt, nichts erzwingen, dann fühlt man sich zumeist noch schlechter als vorher
- Immer nur kleine Schritte gehen. Sie verglich die Trennung wie ein Erdbeben: Dir ist der Boden unter den Füssen genommen worden, liegst flach am Boden, hast Mühe auszustehen. Eigentlich willst Du sofort aufstehen und weglaufen, aber Du kannst nicht. Ja, dann steh doch erstmal auf (wenn Du kannst) und dann gehe ein paar Schritte. Sie sagte mir, man müsse sich bewusst sein, dass man einen Schicksalsschlag hingenommen hat und zumeist wieder bei Null anfangen. Wichtig ist nur der Anfang, nicht der schnelle Erfolg.
- Wenn Dich in der Wohnung Sachen Deiner Ex stören, schmeiß sie weg. Wenn Dir dazu die Motivation, Kraft o.ä. fehlt, lass sie stehen. Die kommen noch früh genug dran - grins-.
- Sport kann u.U. gut helfen bei der Verarbeitung, aber wenn mann/frau jemand ist, der z.B. eigentlich noch nie Sport mochte oder groß betrieb, muss schauen, welcher Sport zuträglich ist. Nur aus Frust stundenlang ein Spiel spielen (was Du vielleicht noch verlierst und Dich weiter depressiv bedrückt), muss nicht unbedingt helfen.
- Suche Dir Ablenkung, Hobbies, Tätigkeiten etc. die Dir Spaß machen, in denen Du erfolgreich sein wirst und welche Dir ein gutes Gefühl vermitteln. Wir Verlassenen fühlen uns oft erst einmal als Loser, dagegen sollte man ankämpfen.

Wie gesagt, dass waren ein paar Tipps meiner Psychologin. Ich will ehrlich sein: Nicht alles hat immer geholfen, aber einiges. Viel wichtiger war mir jedoch, so wie Du es in Deiner letzten Message herüber gebracht hast: Verändere die Dinge, die Du verändern kannst und fang von vorne an. Manchmal muss man zwei Schritte zurückgehen, um einen Schritt nach vorne zu kommen. Zu Anfang ist jedoch das Wichtigste, das Du erst einmal stehst und nicht mehr umfällst. Das ist die Basis. Alles Gute und viel Glück, Du packst das!

04.08.2016 20:35 • #12


A


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