Hört Euch die Geschichte an... vom Gespräch gestern Abend. Ein Gespräch das sehr einfach war. Ich habe alle Antworten bekommen. Rundheraus und sehr schnell. Kein Lügen, kein Abstreiten, kein ist doch alles ganz harmlos. Und auch keine Vorwürfe wegen Schnüffelns. Zumindest in dieser Hinsicht habe ich ihn also richtig eingeschätzt. Wenn's drauf ankommt (nicht vorher), redet er Tacheles und legt Fakten offen.
Es ist in der Tat so, dass er nichts mit der Göre hatte. Sie ist die Tochter seiner Beziehung, zu der er ein sehr enges Verhältnis hat (ja, das hatte ich auch rausgelesen, die enge Verbundenheit ). Soweit so gut, is ja nixVerwerfliches, hatten wir ja hier auch besprochen. Meine Güte. Allerdings, und das hat er sogleich auch gesagt, er habe in den letzten Wochen auch wieder verstärkt Kontakt zu ihrer Mutter.
Die Beziehung zur Mutter hatten sie Mitte 2020 aufgegeben, da sie am anderen Ende der Republik wohnt, von dort auch aus diversen Gründen nicht wegkann, er aber widerum auch nicht von hier wegkann (berufliche Gründe) und eine Fernbeziehung mit nur gelegentlichen Treffen zum V****n für beide nicht die Erfüllung darstellte. Darauf hat er sich andersweitig umgesehen und ist über mich gestolpert. Anfangs und offensichtlich bis vor eine paar Wochen war unsere Beziehung für ihn sehr angenehm, sehr erfüllend. Er hatte aber weiterhin Kontakt zu dem Mädel (eine ganz Sensible offenbar) und die Mutter auch nie ganz vergessen. Wollte und konnte er mir natürlich nicht sagen, denn es steckte ja mehr dahinter, da wäre ein schlechtes Gefühl gewesen. Auch klar: Schlechtes Gefühl, weil er sich ja dann mit mir über dieses Thema unterhalten hätte müssen. Egal, vor ein paar Wochen hatte er dann die junge Dame zum Geburtstag besucht und da war (huch!) auch die ältere Dame da und, naja, wie soll man sagen: man ist sich wieder näher gekommen, hat erkannt, dass man doch irgendwie nicht ohne einander kann und so weiter und so fort...
Ich habe zugehört und dann gefragt, wie er nun weiterfahren möchte? Er meinte, eine Beziehungsauszeit (also vermutlich nur zu mir ) wäre wohl das beste, um sich über seine Gefühle und Gedanken klar zu werden. Er hätte ja auch ein gutes Verhältnis zu meinen Kindern und hinge schon auch an uns. Doch es sei eben im Moment alles unklar für ihn. (und das von jemandem, der Entscheidungen sonst blitzschnell und mit messerscharfem Verstand fällt, sich auf seine Lebenserfahrung beruft und immer klar denkt)
Darauf habe ich gesagt, dass es für mich im Gegenteil alles sehr klar ist: an dieser Stelle ist dann Schluss. Ich bin 42 (!) und möchte nicht in der Warteschleife sitzen, bis sich jemand für oder gegen mich entscheidet. Sorry, nö. Ich wünsche ihm alles Gute für seine weitere Entscheidungsfindung, aber ich kann und werde da nicht behilflich sein.
Ich hab ihn gebeten, mir seinen Schlüssel für die Wohnung zurückzugeben und werde ihm heute seinen Krimskrams, der noch bei mir steht, vorbeibringen.
Wie's mir dabei geht? Seltsam. Seltsam, wie ich mich getäuscht habe. Seltsam, wie Menschen sich verhalten, wenn sie nicht den A**** in der Hose haben, zuzugeben, dass sie sich verändern, aus Bequemlichkeit und Feigheit alles vor sich herschieben. Ich hab nämlich auch gefragt, ob er angedacht hat, mich von diesen Entwicklungen in Kenntnis zu setzen? Doch schon, irgendwie, aber so konfus, wie er grade sei, hätte er nicht gewusst wie... und da war er eigentlich ganz froh um meinen Vorstoß. Super. Und hätte ich nix gesagt, hätte er erstmal ein, zwei Jahre alles so laufen lassen und geschaut, auf wen das Los fällt?!
Immerhin habe ich nicht gegen eine Jüngere verloren (ob das allerdings gut ist?! ).
Egal, das Leben geht weiter. Danke Euch für Eure Worte und Ratschläge, für die Zeit, die Ihr hier in die Diskussion investiert habt. Sehr hilfreich.