@ Minna
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, meinst Du also, Liebe und Vertrauen hängen unmittelbar mit einer exklusiven S...tät zusammen? (Natürlicher- und notwendigerweise.)
Und bei einem Betrug wird beides zerstört, samt dem Zauber.
(Wo fängt eigentlich der Betrug an: bei einem Lächeln, einem tieferen Blick, bei einem Kuß, beim Betatschen, beim GV, bei innigen Gesprächen? Was davon ist noch verkraftbar und damit verzeihlich, was nicht?)
Daß das im Normalfall so ist, kann man nicht bestreiten. Aber weshalb es so ist, muß ja auch Gründe haben. Und die gibt es eben auch, ob sie nun gesehen werden (wollen) oder nicht - und es sind nicht einmal die tiefsten.
Würden bei mir Liebe und Vertrauen zerbrechen, wenn meine Partnerin einmal S. mit einem anderen hat, würde ich mich jedenfalls fragen, ob ich bei der Liebe im eigentlichen Sinn überhaupt schon angekommen bin.
Fordert, verbietet, unterdrückt Liebe? Hält sie gefangen, sperrt sie in den Käfig, raubt sie die Freiheit, reißt sie an sich? Gerade die Liebe? Dann sollte man sich wohl besser davor hüten ...
Liebe und Vertrauen - für mich geht das mehr in die Richtung, miteinander durch dick und dünn zu gehen, sich dem anderen ganz offenbaren zu können und umgekehrt ihn ganz erkennen und annehmen zu können, also auch die vielleicht etwas dunkleren und lästigeren Seiten.
Obwohl ich zugeben muß, daß ich diese Zustände durchaus selber kenne, aus meiner Jugend. Anfang 20 habe ich dann allerdings eine einschneidende Erfahrung gemacht, die unter anderem zur Folge hatte, daß mir diese Vorstellung von Liebe und das entsprechende eingeengte Empfinden verloren gegangen sind. Glücklicherweise, wie ich sagen kann.
Aber natürlich: verstehen kann man nur, was man auch selber erlebt hat.
Und worüber es sich nicht zu reden lohnt, darüber soll man schweigen, um Wittgenstein etwas zu vermurksen .
02.09.2015 18:56 •
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