Hallo Ihr
@ hayo, ich weiß irgendwann kommt der Moment an welchem die Kraft einfach zu Ende ist. Versuche zuerst einmal etwas zur Ruhe zu kommen, und ja auch du hast das Recht dich einfach mal hängen zu lassen. Nur sollte letzteres kein Dauerzustand werden. Ruhe dich aus, und sammel neue Kräfte. Ich denke in deinem Fall ist es sicherlich gut ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich bin in der ersten Zeit auch zu meiner Ärztin gegangen, und sie hat mir ein Medikament zur Beruhigung verschrieben, da mein ganzer Körper anfing verrückt zu spielen. So konnte ich wenigstens wieder etwas schlafen, und die körperlichen Synthome wie Herzrasen, Bluthochdruck (normal habe ich immer zu niedrigen), Zittern, Schweißausbrüche...., ließen nach.
Vielleicht würde dir auch eine Gesprächstherapie gut tun. Dort würdest du auf andere Menschen treffen, könntest deine Probleme mit ihnen teilen, und wärst etwas abgelenkt.
Lasse ruhig all deine Gefühle zu. Sei froh, dass die Mauer von welcher du in deinem anderen Thread geschrieben hast, durchbrochen ist....
Im Nachhinein wird dir dies sehr gut tun. Wenn dir nach weinen ist, weine einfach. Wenn du an sie denken willst, dann tue dies, und lasse die Gefühle welche dabei entstehen zu. Nehme sie hin, und akzeptiere sie. Mit der Zeit wirst du merken, dass sie einfach kommen und gehen,- und irgendwann werden sie sich verändern, in eine bessere Richtung.
Dies kann leider eine ganze Weile dauern. , nehme es einfach an, du kannst sowieso nichts erzwingen.
Sunnyday, ich habe eben von deinem Marathon gelesen, ein sehr schöner Vergleich, welchen ich mir auch öfters vorgestellt habe.
Irgendwann ist halt leider auch der beste Läufer am Ende seiner Kraft angekommen.
Es hilft nur eines, erst einmal ausruhen, und die Wunden versorgen...
Erst wenn neue Kräfte gesammelt sind, kann es weiter gehen, und vielleicht sollte das Ziel diesmal ein anderes sein.
Vielleicht wird der Weg dorthin viel schöner, und die Belohnung welche du am Ende bekommst, wird eine viel bessere sein...
Auch wenn du dir dies momentan noch nicht vorstellen kannst.
Ich bin wie ihr, immer eine sehr starke Kämpfernatur gewesen, hatte bereits eine sehr schwere Kindheit...
Ich habe es immer wieder geschafft alles zum Guten zu wenden, nie aufgehört daran zu glauben, dass nach jeder Dunkelheit wieder Licht kommen muß.
Die Trennung von meinem Mann jedoch, hat alles übertroffen, vielleicht weil ich glaubte nun das Recht zu haben einfach glücklichzu sein.
Ich habe gekämpft bis zum bitteren Ende, und dies bereits in den letzten 1,5 Jahren unserer Ehe. Ich spürte sehr früh, dass da etwas lief, doch leider hat er stets alles abgestritten, wenn ich ihn darauf hin ansprach, und nachweisen konnte ich leider nichts.
Wie hajo, habe ich eine immer stärkere Mauer um mich gebaut, da ich es anders nicht mehr ertragen konnte. Ich ließ mir von niemanden etwas anmerken. Ich sprach auch mit keinem darüber, vielleicht weil ich meinen Mann unbewußt auch noch schützen wollte, und ich wollte nur eines- weiter kämpfen, um ihn.
Dann kam der Tag, welchen ich mir so sehr gewünscht, und ihn doch gleichzeitig so gefürchtet habe. Es war der 10. Januar diesen Jahres, ich nenne ihn immer den Tag der Wahrheit. Ohne dass ich ihn diesmal drauf angesprochen habe, urplötzlich abends vor dem schlafen gehen, gestand er mir alles, und sagte mir gleichzeitig, dass er sich für die andere Frau entschieden hatte. Ich wußte genau um welche Frau es sich handelte, da ich sie sehr gut kannte, und innerlich halt schon alles genau gewußt habe.
In diesem Moment, stürzte die Mauer um ich herum ein, und die Stücke schlugen mich mit all ihrer Gewalt nieder.
Ich lag am Boden, und konnte einfach nicht mehr weiter kämpfen...
Damals habe ich geglaubt nie wieder aufzustehen, und dieses Mal für immer im Dunkeln bleiben zu müssen.
Als nach einiger Zeit ein ganz kleiner Teil meiner Kraft wieder zurück kam, versuchte ich mich stets daran zu erinnern, wie auswegslos mein Leben schon mal gewesen ist, und dass ich damals nie daran geglaubt habe, einmal glücklich sein zu dürfen.
Diese Gedanken haben mir etwas geholfen, und ich fing an daran zu glauben, das alles Schlechte vielleicht geschehen muss, um irgendwann etwas gutes, vielleicht viel besseres daraus hervor zu bringen.
Ich setzte mir ein einziges neues Ziel, und zwar einfach irgendwie wieder glücklich zu werden. Egal ob mit oder ohne ihn,- dies ließ ich erst mal offen. Für dieses Ziel wollte ich noch einmal aufstehen und kämpfen, aber dieses eine Mal nur für mich selbst, egal was dabei heraus kommen sollte.
In ganz kleinen Minischritten ging es dann voran, und oft fiel ich wieder hin, wie ein Kleinkind, dass gerade laufen lernte.
Wir Kämpfer sind meistens eines,- Stehaufmännchen, und in irgendeine Richtung geht es immer weiter, nur weiß man seinen Weg anfangs noch nicht.
Dieser Kampf um mich selber, war der schwerste, aber letztendlich hat er sich gelohnt, denn ich habe gesiegt.
Wenn ich mir den Anfang meines Tagebuchs hier durchlese, muss ich immer noch weinen, es ist noch alles so nah, und die tiefen Wunden sind noch lange nicht verheilt...
Aber wenn ich mir meine neuen Beiträge darunter durchlese, muss ich nun fast noch mehr weinen, nur dieses Mal nicht aus Kummer,- sondern vor Glück! Ja, ich hätte es nie geglaubt, aber ich bin wieder glücklich geworden, und zwar ohne ihn.
Bitte haltet durch, gebt euch nicht auf, es lohnt sich.
28.08.2012 11:10 •
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