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Angst wieder das Interesse zu verlieren

S
Guten Morgen, ich weiß nicht in welchen Bereich mein Anliegen am besten passt, also versuche ich es mal hier.

Ich habe mich an Neujahr von meinem ersten Freund getrennt. Wir waren 10 Jahren zusammen. Der Grund dafür war schlichtweg, dass ich keine Gefühle mehr für ihn hatte und er mich die letzten Monate entweder genervt oder einfach nicht mehr interessiert hatte. Ich liebte ihn einfach nicht mehr wie früher.

Nun ist es so, dass ich ganz allein bin, weil ich schon lange vor unserer Trennung das gleiche Problem mit unserem Freundeskreis hatte. Auf einmal fand ich sie komisch oder nervig und interessierte mich kaum noch für ihr Leben. Habe daher den Kontakt abgebrochen. Und das führt zu drei Gedanken:

1. War das ein Fehler? Sowohl mein Partner als auch all meine anderen Freunde waren eigentlich tolle Menschen, die mich immer unterstützt haben und sehr ehrlich waren. Aber ich hatte einfach an irgendeinem Punkt das Gefühl, dass die Chemie nicht mehr stimmt. Und ich wollte vor allem ihm nicht noch mehr wehtun, in dem ich in der Beziehung bleibe. Aber er schien gar nicht gemerkt zu haben wie unglücklich ich war

2. Stimmt was nicht mit mir? Ich meine bisher ist ausnahmslos jede Beziehung - egal ob romantisch oder platonisch - an meinem plötzlichen Desinteresse gescheitert. Und auch sonst habe ich in meinem Umfeld kaum Bezugspersonen. Kein Kontakt mehr mit der Familie und bin auch nicht sehr eng mit Kollegen oder Nachbarn

3. Wie soll es nun weitergehen? Ich vermisse meinen Freund als Person tatsächlich überhaupt nicht, mir fallen jetzt im Nachhinein sogar noch mehr Gründe ein warum das einfach nicht klappen kann. Aber einsam bin ich trotzdem, denn jetzt ist niemand mehr da mit dem ich mir das Bett teile oder dem ich abends von meinen Sorgen erzähle. Also wirklich niemand.

Ich habe ehrlich gesagt Angst neue Kontakte zu knüpfen, weil ich davon ausgehe, dass die Beziehungen sowieso wieder daran zerbrechen werden. Und ich kann mir kaum vorstellen, wie weh das tun muss, wenn jemand den man immer geliebt hat auf einmal sagt, dass er anders empfindet aber nicht mal einen richtigen Grund hat.

05.01.2020 11:49 • x 2 #1


N
Hallo, ich habe ein Eindruck das, du eher in eine depressive Phase rutscht und es gar nicht an den Personen Selbst liegt.

In solchen Phasen kostet es uns immens Kraft Kontakte zu halten und zu pflegen. Und Leute gehen uns dann gern mal auf die Nerven obwohl es an uns liegt.

05.01.2020 14:41 • x 3 #2


A


Angst wieder das Interesse zu verlieren

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pepatty
Da man nicht weiß wie alt Du bist und in welchen Zeiträumen sich das Ganze abspielte ist es schwer etwas dazu sagen zu können.

06.01.2020 02:50 • #3


Pandasturm
Ich hasse es zwar das zu fragen,da ich absolut kein fan von sowas bin aber... bist du vielleicht gar kein Beziehungstyp? Es gibt Leute, die können keine Beziehung führen, auch wenn sie es gerne wollen.

Vielleicht brauchst du einfach ein bisschen mehr Aufregung und Spannung und dir war halt einfach langweilig. (Ich meine damit mehr im Sinne von Reisen und Unternehmungen machen.)

Vielleicht kinntest du dich nicht genug mit besagten bekannten unterhalten und ihr konntet daher nicht so viel miteinander anfangen. (Oder du mit ihnen)

Das heißt in kleinster weise, dass du schlecht bist oder so, aber Menschen sind nun mal extrem unterschiedlich.

Und Nostraventjos Punkt, finde ich auch definitiv überlegenswert.

Und vielleicht hast du auch einfach noch nicht dein richtiges soziales Umfeld entdeckt.
Menschen entwickeln sich halt ständig.

06.01.2020 04:59 • #4


S
An Depressionen habe ich bisher nicht gedacht, da ich sonst keinerlei Symptome habe. Ohne meine Freunde bin ich ja ziemlich motiviert und lebensfroh, von daher.

Ich bin 25 Jahre alt und dieses Problem besteht jetzt seit etwa einem halben Jahr. Die letzten Monate hat sich auch vieles in meinem Leben geändert, vielleicht brauche ich deswegen mal neuen Input


Vermutlich wird es doch einfach irgendwie die Entwicklung sein. Ich meine, ich war ja seit Ewigkeiten nicht mehr ganz allein, hatte immer meinen Freund oder andere Leute um mich herum und jetzt bin ich zum einen froh, so komplett frei zu sein, aber es fühlt sich auch komisch an absolut niemanden mehr zu haben... Schätze ich bin das einfach nicht gewohnt und habe Angst, dass das für immer so bleibt

08.01.2020 12:47 • #5


W
Ich finde das jetzt nicht ungewöhnlich. Wenn Du 25 bist und 10 Jahre mit Deinem Freund zusammen warst, habt ihr euch wohl einfach in verschiedene Richtungen entwickelt. Mit Freunden dasselbe. Mich nerven auch ziemlich viele, mit denen ich jung befreundet war. Die sind irgendwie in der alten Zeit stehen geblieben, der Großteil zumindest. Bzw. haben die genervt. Habe etliche Freundschaften irgendwann im Laufe der Zeit abgebrochen. Mein aktueller Freundeskreis hat sich ab Ende 20 aufgebaut und der ist stabil. Klein, verlesen, mega. Gleiche Wellenlängen, gleiche Interessen.

08.01.2020 12:59 • x 1 #6


Gruenlilie
Meine Gedanken zu deinem Erzählten, was ja nur ein kleines Stück von deinem Leben ist.

Du, wie die Anderen haben sich entwickelt, Veränderung läuft das ganze Leben.

Es hört sich so an, als ob du gelangweilt wärst. Es ist nicht immer Party auch manchmal nur gemächliches Leben.

Du hast keine Liebe mehr empfunden, dass ist natürlich ein,, der,, Grund, für Trennung, wie umgekehrt das Wichtigste für Beziehung und Freundschaft.

Du suchst, willst und kannst nicht richtig, die Anderen haben dich aber so angenommen, lese ich für mich raus.
Ist doch eigentlich besonders.

Du für dich kannst es scheinbar nicht, dann doch dein Hinterfragen.

Wenn du dich nicht mehr mit dem vereinbaren kannst, ist es richtig, nur im Moment ein Entwöhnen, es war ja lang dein Leben.

Auch die die sich trennen haben zu schaffen damit.

Menschen oder Partner zu finden wo alles passt, oder nie was nervt gibt es das!?

Neues ist neu, das Alte vertraut, du hast gehandelt ich glaube du hast es dir gut zuvor überlegt.

08.01.2020 13:23 • x 1 #7


S
Ja, ich schätze ich habe nie realisiert, dass alles irgendwie temporär ist und man sich ständig verändert und auseinander lebt. Ich hatte immer Angst davor, Menschen zu verlieren, aber man kann das eben nicht verhindern. Nur war diese Beziehung so betrachtet schon eine ziemliche Zeitverschwendung...

10.01.2020 17:59 • x 1 #8


W
Auch das kommt vor. Aber daraus lernt man und daran wächst man. Ich kann es dir aber nach empfinden. Ich wundere mich manchmal heute noch. Erwachsen werden/sein ist manchmal echt kac...e So hatte ich es mir jedenfalls auch nicht vorgestellt.

10.01.2020 18:04 • #9


A
Ich versteh das ein bisschen. Auch ich habe immer wieder Kontakte gehabt die ich im Nachhinein abgebrochen haben, weil sie mich genervt haben oder ich sie einfach nicht aufrichtig genug fand. Auch in der Familie habe ich ein paar Kontakte abgebrochen. Aber aus dem Grund weil es mir nicht gut tat teilweise.

Ich habe genauso wie du ganz wenig bis keinen mit dem ich mich mal ordentlich ausquatschen kann. Es ist auch schwierig jemanden zu finden. Und je älter man wird, desto schwieriger wird es.

Hast du Hobbies? Wenn nicht such dir welche. Beschäftige dich. Je nachdem was man macht, lernt man auch Menschen kennen.

10.01.2020 19:02 • #10


A


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