Ich habe schon ein Thema eröffnet, aber da ging es um die verlorene Liebe, hier geht es um meine eigene Problematik. Es für mich ein sehr schwieriges Thema, aber bei den zwei Versuchen das mit nahen Vertrauenspersonen zu besprechen, kamen nur Antworten wie "ach das wird alles schon". Das ist zwar nett zu hören, aber man fühlt sich und seine Ängste nicht ernst genommen. Da ich bisher sehr positive Erfahrungen mit diesem Forum gemacht habe, dachte ich mir ich wende mich an euch und bedanke mich jetzt schonmal fürs Zuhören .
Erst eine kurze Beschreibung zu mir, ich versuche mich mal realistisch zu schildern ich hoffe das hört sich nicht eingebildet an, sowas über sich selbst zu schreiben ist schrecklich: w, 28, gute Figur, ich glaube durchaus attraktiv, sympathisch, lieb, nett, freundlich, witzig, empathisch, habe einen guten Job, Freunde, Familie, ich glaube ich wäre eine tolle Mutter so der objektive Eindruck von außen. Ich glaube ich mache auf viele Leuten, auch männliche Bekannte/Freunde, einen "kennenlernenswerten"/beziehungs-machbaren Eindruck.
Meine Sehnsucht nach Liebe, Haus, Familie, Kindern ist so groß und jetzt kommt das große ABER: meine Altlasten die ich mit mir rumschleppe sind riesig. Dank der Anonymität schreibe ich es einfach auf: Missbrauch im Teenageralter, Suizid des Partners vor ein paar Jahren, Bindungsängste, zwischen durch depressivere Phasen, kaum/minimales Bedürfnis nach Körperlichkeit, Das eine resultiert aus dem anderen und andersherum, aber Fazit ist, dass es so ist bzw. dass ich so bin. Ich bin in Therapie und arbeite an vielen Dingen, aber viele Sachen lassen sich einfach nicht komplett heilen/reparieren.
Der Mensch der das alles mitgemacht hätte, den habe ich "vergrault" bzw. es zu spät erkannt, dass es der Richtige hätte sein können (aber das ist ein anderes Thema). Jetzt bin ich hier mit meinen 28 Jahren und ohne Hoffnung, dass der Wunsch nach Partner und Kindern überhaupt irgendwann wahr werden könnte. Ich habe so Angst alleine zu bleiben, weil wer ist bereit mit so vielen Altlasten zu leben. Ich hatte Beziehungen als mir viele Themen noch nicht so klar waren und besonders der riesige Unterschied beim Bedürfnis nach Körperlichkeit war ein riesiges Problem. Ich kann den anderen Part da vollkommen nachvollziehen, dass das Bedürfnis da ist und jemand ohne nicht leben möchte bzw. kann, dass die Frustration sehr groß wird. Ich bin nicht geschlechtslos, aber das Bedürfnis ist winzig/sehr selten und aufgrund der Vergangenheit auch nur zu meinen Bedingungen. Ich habe versucht mich selbst zu überreden/zu zwingen, aber das hat mich nur furchtbar unglücklich gemacht.
Also ich würde mit mir nicht zusammen sein wollen, nicht falsch verstehen: ich mag mich so wie ich bin, aber sich jemanden mit so viel Ballast auszusuchen, dass ist wohl eher selten. Mir ist klar, dass ich ziemlich miese Voraussetzungen für den Partnermarkt habe. Viele sind vergeben, alle um mich herum heiraten und kriegen Kinder. Ich fühle mich einsam und unverstanden und kann mir nicht vorstellen eine wirkliche Erfüllung alleine durch den Job, Hobbys oder ähnliches zu finden.
Die Zukunft die ich aktuell als real ansehe macht mich sehr traurig. Danke fürs Anhören meines Gejammers, das musste einfach mal raus
28.01.2021 21:14 •
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