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Angst vor Trennungsgespräch

S
Morgen will er es seinen Eltern sagen, also, dass ich ausziehe.
Hoffentlich kippt die Stimmung dann nicht, seine Mutter ist nämlich extrem auf das äußere Erscheinungsbild der Familie bedacht und wird sicherlich alles andere als amused sein.

Wir hatten eben nochmals ein ausführlicheres Gespräch, bei dem bei meinem Mann bzgl. der Ungleichgewichtung meiner und seiner Bedürfnisse anhand eines Beispiels eindeutig ein großer Groschen gefallen ist. Er hat vorher wirklich überhaupt nicht gemerkt, wie er mit 2 verschiedenen Maßstäben an einige Themen herangegangen ist.

Hab mir heute auch ein Sofa gekauft, ein echter Schnapper, der ganz hinten im allerletzten Raum der Möbelausstellung stand. War der pure Zufall, dass ich da noch hinein gelatscht bin - der Verkäufer, der mich vorher beraten hatte, hat selbst an das Teil gar nicht mehr gedacht.
Ich wünschte, ich könnte mich ein bisschen mehr darauf freuen, mein eigenes Reich einzurichten, aber so ganz klappt das derzeit nicht.

14.10.2023 15:06 • x 3 #76


Heffalump
Zitat von SunriseRay:
seine Mutter ist nämlich extrem auf das äußere Erscheinungsbild der Familie bedacht und wird sicherlich alles andere als amused sein.

Tja - da kannst du aber wenig für.

Der gute Ruf, ist oft ein Ausdruck für viel dunkles im Untergrund

15.10.2023 06:50 • x 5 #77


A


Angst vor Trennungsgespräch

x 3


S
Genau, wie ich es erwartet hatte. Die Angestellten sollen nichts wissen, offizielle Lesart: räumliche Trennung und Eheberatung...

Ich werde in den nächsten beiden Wochen vor Auszug drüben erwartet abends, um mit ihnen zu sprechen.
Das wird nicht passieren.

Es wird wirklich Zeit, dass hier Abstand rein kommt. Habe das Gefühl zu ersticken in überschwänglicher Aufmerksamkeit. Das komplette Gegenteil zu vorher. Klar, es war auch nicht alles schlecht vorher, aber ich ertappe mich schon dabei, zu vergessen, warum ich diesen Schritt wählte, vor lauter positiver Kommunikation.

Gestern erinnerte ich meinen Mann daran, mich zum Monatsende abzumelden beim Steuerberater. Das will er aber nicht, denn er kann erstmal noch nicht ohne mich im Büro und bittet, dass ich wenigstens das Social Media Werbe-Gedöns weiterhin für ihn mache, das geht ja auch aus der Ferne. Außerdem könnte ich das Geld doch jetzt auch gut gebrauchen.

Fühle mich nicht so wohl damit, noch von ihm ein Gehalt zu beziehen. Für November und das große Gewinnspiel im Dezember, das mit viel Aufwand verbunden ist, mache ich es und sehe es auch in gewissem Maße als verdient an, aber dann muss damit Schluss sein.
Ich möchte nichts schuldig sein.

16.10.2023 12:00 • x 3 #78


Ampelmännchen
Was ich immer befürchte, ist, dass wenn sein jetzt positiver Aktionismus ins Leere laufen sollte oder sich ein Erfolg für ihn nicht zeitig genug einstellt, dass er dann knartschig und beleidigt explodiert.
„Ich hab gemacht und getan und wofür?“
Aber das sollte dich nicht beeinflussen. Geh einfach weiter deinen Weg. Machst das gut.

16.10.2023 13:45 • x 2 #79


Charla
@SunriseRay
Zitat von SunriseRay:
Mein gesamtes Eigenkapital ist in seinem Haus gebunden und vertraglich festgelegt ist,
dass ich es bei Scheidung zurückbekomme.
Das wird ein weiterer Punkt, der ihn vermutlich ziemlich sauer werden lassen wird.

Dann gehört ein Hausanteil auch dir, solange bis er diesen zurückzahlt, deine Angst dass er dich von jetzt auf gleich rausschmeissen wollte ist Nonsens, du lebst schon Jahre darin. Hast auch Anteil an der Wertsteigerung des Hauses innerhalb der Ehezeit.

Dein Mann hat dich nie geliebt, sein Ego hat das nicht zugelassen und Ego ist Angst und Eifersucht ist auch Angst und Kontrolle ist auch Angst, Isolierung ist auch Angst. Er ist ein armer Wicht wenn er sich so erbärmlich verhalten muss.
Auch du hast überwiegend Angst gelebt und bist meiner Ansicht nach anhängig von ihm geworden, hast dich degradieren lassen als seine Haushälterin, Putzfrau, Gärtnerin, Tierversorgerin, billige Arbeitskraft und bequeme Bettgenossin.

Zitat von SunriseRay:
Ich kann mir aber Zärtlichkeiten üüüüberhaupt nicht vorstellen mit einer anderen Person.
Also wirklich gar nicht. Er ist für mich immer noch körperlich super attraktiv, anziehend und top in Form, obwohl uns 13 Jahre trennen. Das werde ich auch vermissen.

Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen mit einer Person Zärtlichkeiten auszutauschen und S. zu haben, die mich so behandelt und so einen üblen Charakter hat. Das würde mich total abturnen und jegliches Verlangen und jegliche Anziehungskraft abtöten.
Dazu bin ich weder unterwürfig genug noch habe ich eine maso.chistische Ader um dieses geniessen zu können. Weil jeder anders ist könnte es bei dir so sein, das du an Demütigung, Lust und Angst Gefallen finden kannst.
Zitat von SunriseRay:
Er will mir helfen beim Umzug usw., ich möchte das gar nicht, habe ich auch so kommuniziert.

Ich würde es auch dabei belassen, schnell hat er dich wieder unter Kontrolle. und du bist noch nicht so gefestigt, dass du dich seinem Machtgehabe widersetzen kannst.

Vermutlich bemerkt er, dass ihm seine Felle jetzt davonschwimmen, er reisst sich zusammen.
Glaubst du wirklich, dass er sich in seinem Alter noch ändern will und kann ?
Und Liebe, die vorher schon nicht vorhanden war und dir von ihm jeglicher Respekt, jegliche Wertschätzung und Anerkennung fehlte, jetzt auf einmal vom Himmel fällt?

Einer Freundin würde ich empfehlen erstmal ihr neues Heim kuschelig einzurichten, statt als Rasenmäherin oder Reinigungs- und Bürokraft zu dienen würde ich anregen sich eher Wellness oder Hobbys zuzuwenden um erstmal Abstand zur Situation zu bekommen und um zu überprüfen ob sie diesen Schnösel überhaupt noch will.

Aus welchen Grunde solltest du ihm wieder als billige Arbeitskraft dienen ?

16.10.2023 15:45 • x 2 #80


S
Zitat von Charla:
Auch du hast überwiegend Angst gelebt und bist meiner Ansicht nach anhängig von ihm geworden, hast dich degradieren lassen als seine Haushälterin, Putzfrau, Gärtnerin, Tierversorgerin, billige Arbeitskraft und bequeme Bettgenossin.

Wow, Charla, danke für deine klaren, etwas harten Worte.

Genau, das, was ich jetzt gebraucht habe, denn ich merk schon, dass mein Hirn wieder matschig wird, angesichts der plötzlichen Aktivitäten im Haushalt und der vielen, langen Gespräche.

Seufz.

Danke. Wirklich.

16.10.2023 17:41 • x 2 #81


B
Aus eigener Erfahrung.
Grundsätzlich ist es möglich, sich zu ändern. Es ist also möglich, dass dein Mann umdenkt und um deinetwillen etwas macht. Aber
Das muss von ganz tief kommen und ich bezweifle dass es so schnipp passiert. Das ist ein verdammt schmerzhafter Prozess. Und wenn man noch im Familienverbund verhaftet ist... Da sehe ich schwarz.
Insofern ist der Auszug die richtige Entscheidung. Ob ihr zwei nochmals zusammen findet, who knows. Aber das wird für beide sehr schwierig

16.10.2023 17:52 • x 4 #82


Charla
Zitat von SunriseRay:
Ich merk schon, dass mein Hirn wieder matschig wird, angesichts der plötzlichen Aktivitäten im Haushalt und der vielen, langen Gespräche.

Hallo SunriseRay

Sofern das von seiner Seite aus mit wirklicher Zuneigung, Wertschätzung. Achtung und Respekt von ihm getragen sein würde, könnte das aus meiner Sicht noch lohnenswert sein euch nochmal eine Chance einzuräumen, dazu müsste jeder von euch bereit sein allen Willen dafür aufzubringen bei euch selbst erstmal aufzuräumen.
Bei ihm kann ich das nicht erkennen weil er dafür Wesentliches nicht mitbringt und seine Ängste dagegen sprechen.
Ich bin zwar auch wie @BernhardQXY der Ansicht, dass es möglich sein kann nötige Veränderungen vorzunehmen, bei ihm scheint es mir zu festgefahren und an Basis fehlend um darauf aufbauen zu können und es auch wirklich zu wollen.
Zitat von BernhardQXY:
Grundsätzlich ist es möglich, sich zu ändern. Es ist also möglich, dass dein Mann umdenkt und um deinetwillen etwas macht

Das Wichtigste, was wir im Leben haben ist die Zeit, die uns zur Verfügung steht, sie ist kostbar und unwiederbringlich vorbei. Deshalb ist meine Einschätzung, dass du deine Lebenszeit zufriedener und kraftvoller mit einem Menschen verbringen kannst, der dich mehr zu schätzen und zu achten weiß, Er benutzt dich eher wie ein Blitzableiter und Fussabtreter und besitzt zu wenig Einfühlungsvermögen, benimmt sich wie die Axt im Walde.

Mit einer Trennung verlieren wir nicht nur etwas, wir gewinnen auch immer etwas.
Was könntest du daran gewinnen ?

17.10.2023 07:29 • x 3 #83


Gorch_Fock
Letztlich dreht es sich wohl primär um wirtschaftliche Interessen. Hauptsache Du erfüllst weiter Deinen Job. Ich halte ja schon wenig davon, wenn beide in einer Firma arbeiten. Im Betrieb des Mannes ist noch mal Abhängigkeit hoch 10.
Ich würde hier noch Deine Restarbeiten bis zum 31.12. erfüllen und dann Ende. Dann merkt er auch mal was social-media-Gedönse dann doch kostet und er für 12 Euro die Stunde dafür vermutlich niemand findet. Aber das sind seine Baustellen. Lass Dich nicht vollquatschen und schau das Du so wenig wie möglich dort noch vor Ort bist. Eine Ferienwohnung bis zum Bezug der Wohnung könnte eine Alternative sein.
P.S Stell ihm ne unterschriebene Kündigung des Jobs zu.

17.10.2023 08:42 • x 3 #84


B
Edith einige typos entfernt
@Charla
Einspruch euer Ehren.
Das ist mir zu pauschal. Alles was mühsam ist, als Zeitverschwendung zu betrachten funktioniert nicht.
Ex und hopp Beziehungen wären die Konsequenz. Und das wiederum finde ich nicht gerechtfertigt. Ich würde sagen, dass meisten Langzeitbeziehungen durch sehr schwere Zeiten gehen, weil die wenigsten Naturtalente sind und lernen müssen, dass es Arbeit ist, zusammen zu bleiben, diese Arbeit aber diese Arbeit auch Spaß macht und zu Lebensqualität führt.
Nur nicht immer, manchmal ist es verdammt schwierig.
Auch ist es ein Irrglaube, es wäre leicht zu lieben. Ist es nicht.
Insofern finde ich den Begriff Zeitverschwendung schwierig. Denn selbst wenn ich eine Beziehung nicht retten kann, profitiere ich auch durch die Beziehungsarbeit auch für mich selber.
Und allmählich komme ich zum Thema des Threads.
Ich bin nach wie vor der Überzeugung dass es möglich ist sich zu ändern, aber das muss man wollen und man braucht Unterstützung.
Und es muss einem so richtig dreckig gehen. Nur durch Leid und Krisen kommt man weiter.
Hier sehe ich aber nur oberflächliches Kratzen um die te zu halten. Das ist nicht das was ich meine.
Deswegen stimme ich dem Weg der te zu.
Sie soll sich aus diesem Geflecht lösen und zu sich selber finden. Als gestärkte Person kann sie dann immer noch entscheiden, ob sie eine Ehe 2.0 anbieten will oder nicht.
Man sagt, man träfe sich im Leben zweimal. Glaube ich auch, und dann kann man weiter sehen.
Jetzt allerdings nicht. Hier denke ich muss der Cut her, damit BEIDE verstehen was Sache ist. Und wie ich schrieb im Wesentlichen, damit die TE zu sich findet.

17.10.2023 08:43 • x 3 #85


Charla
@BernhardQXY
Zitat von BernhardQXY:
Das ist mir zu pauschal. Alles was mühsam ist, als Zeitverschwendung zu betrachten funktioniert nicht.
Ex und hopp Beziehungen wären die Konsequenz. Und das wiederum finde ich nicht gerechtfertigt.

. . . Insofern finde ich den Begriff Zeitverschwendung schwierig.

Das ist von mir nicht allgemein und pauschal gemeint, sondern mein Eindruck von dieser Beziehung zu seinem Verhalten, das mir ein fehlen von Liebe spiegelt - und deshalb für mich Zeitverschwendung wäre um diese Beziehung erhalten zu wollen.
Zitat von BernhardQXY:
Hier sehe ich aber nur oberflächliches Kratzen um die te zu halten.

Genau das ist auch meine Einschätzung, mehr Schein als Sein.

17.10.2023 12:11 • x 2 #86


S
Liebe Foris,
ich bin ausgezogen gestern. Es ist so unfassbar schmerzvoll - ich habe das nicht kommen sehen.
Heute hatten wir den ersten Eheberatungstermin. Ca 4 Wochen nachdem ich meinen Mann mit meiner Entscheidung konfrontiert habe.

Nun gut, wir haben als Hausaufgabe bekommen, uns bis zum nächsten Termin mehrmals zu treffen und dabei abwechselnd zu reden, zuzuhören und dann Fragen zu stellen, damit wir die Wahrnehmung des anderen besser verstehen lernen. Denn seine Realität ist eben eine andere als meine und offenbar gibt es kein richtig oder falsch, sondern nur den Versuch empathisch in den anderen hineinzuhören und zu verstehen. Themen, die wir nicht klären können, sollen wir in die nächste Stunde mitbringen.

Soweit die Theorie, die Praxis kommt dann noch.

Meine neue Bleibe ist gemütlich eingerichtet, ich verbringe 90 % der Zeit in der kleinen Wohnküche. Vorwiegend ehrlich gesagt entweder mit Putzen oder Auspacken beschäftigt und zwischendurch sitze ich einfach antriebslos da und starre in die Luft und/oder heule.
Derzeit bin ich krankgeschrieben wegen einer anderen schlimmen Geschichte, die noch dazwischen kam vor 2 Wochen auf der Arbeit und die mich seelisch völlig umhaute und einem anschließenden Infekt, der mich passend kurz vorm Umzug dann noch körperlich dahin gestreckt hat. Mit allem zusammen gab meine Hausärztin mir nur die Wahl zwischen langer AU oder Klinik. Hab die AU genommen und versuche jetzt langsam, wieder Boden unter den Füßen zu bekommen.

Ich weiß nicht, ob mich hier überhaupt jemand verstehen kann, aber es tut sooo weh.
Habe quasi schon verdrängt, wieso ich diesen Entschluss gefasst hatte. Werde den Thread auch nochmal durchlesen in den nächsten Tagen... denn jetzt ist wie ein anderer Mensch.

09.11.2023 20:38 • x 2 #87


Wulf
@SunriseRay Danke fürs Update

Was du jetzt merkst ist das Loch, vom dem emotionalen Druck samt Hoffnung der gerade weg ist.
Auch verstehst Du dich gerade selbst gerade nicht warum du diesen Schritt der räumlichen Trennung gegangen bist, dein Unterbewusstsein hat dich vor weiteren seelischen Schaden an dir geschützt.
Du warst im Hamsterrad unterwegs und dieser Stress ist auch gerade weg.
Jetzt könntest du das gar als Angst wahrnehmen.

Bis du die gesamte emotionale Aufarbeitung durch bist, vergeht einiges an Zeit.
Hast du das Gefühl als ob in deinem Gehirn lose Nervenenden wild umherzucken?

09.11.2023 21:08 • x 2 #88


B
Zitat von SunriseRay:
treffen und dabei abwechselnd zu reden, zuzuhören und dann Fragen zu stellen, damit wir die Wahrnehmung des anderen besser verstehen lernen. Denn seine Realität ist eben eine andere als meine und offenbar gibt es kein richtig oder falsch, sondern nur den Versuch empathisch in den anderen hineinzuhören und zu verstehen. Themen, die wir nicht klären können, sollen wir in die nächste Stunde mitbringen.

Das gefällt mir
Denn dies ist ein sehr mächtiges Werkzeug.
Ergänzend: setzt euch einen Timer

10.11.2023 04:51 • x 2 #89


Gorch_Fock
Ich würde nach so einer Aktion und Deiner gesundheitlichen Belastung gar keine Treffen mit Deinem Ex durchführen. Positiver Nebeneffekt: Er muss Deine Tätigkeit im Betrieb nun eh ersetzen. Vergiss die Kündigung nicht.

10.11.2023 05:38 • x 2 #90


A


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