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Angst vor Trennungsgespräch

M
@Perzet
Ja, Du hast natürlich Recht.

Ich finde nur, dass man mit offenen Karten spielen sollte und nicht klamm heimlich auf Wohnungssuche geht. Für mich gehört da klarer Wein eingeschenkt. Jede Wette, würde man den Mann fragen, würde er vermutlich sagen die Beziehung sei intakt.

Soll ja auch keine laute Kritik sein, sondern nur ein Hinweis, dass es eben schon nicht ganz fair ist...

26.09.2023 09:40 • #31


Gorch_Fock
Ich würde bei der Vorgeschichte an Stelle der TE gar nichts im Vorfeld bekannt machen. Der Mann wurde schon körperlich gegen sie, die Verhaltensweisen sind manipulativ und auch psychisch gewaltätig.

Ich würde an Stelle der TE schauen alle Wertgegenstände entweder im Vorfeld bei Freunden etc. einzulagern bzw. sich darauf einzustellen, nach Ausspruch nicht mehr auf den Hof zu dürfen. Sofern muss alles vorbereitet sein. Ich würde mit so einer Person, die ggf. sogar Zugang zu Jagdtwaffen hat und cholerisch ist auch kein Trennungsgespräch führen. Das können Anwälte im Nachgang erledigen oder per Brief von der TE aus.

26.09.2023 09:57 • x 6 #32


A


Angst vor Trennungsgespräch

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Ayaka
Zitat von Mann1989:
@Perzet Ja, Du hast natürlich Recht. Ich finde nur, dass man mit offenen Karten spielen sollte und nicht klamm heimlich auf Wohnungssuche geht. Für mich gehört da klarer Wein eingeschenkt. Jede Wette, würde man den Mann fragen, würde er vermutlich sagen die Beziehung sei intakt. Soll ja auch keine laute Kritik ...

die offenen Karten enden mehrmals pro Jahr tödlich für eine Frau - ohne Einblick in die Beziehung und das Gewaltpotential des noch Partners zu haben finde ich solchen Ratschläge sehr riskant.

lass dir kein schlechtes Gewissen einreden @SunriseRay - du hast Angst und die kommt ja nicht von irgendwo her - du kennst deinen Partner am Besten und wenn du wirklich Angst hast, dass er dir weh tun oder Schlimmeres, geh den sicheren Weg wie @Gorch_Fock ihn vorgeschlagen hat.

26.09.2023 10:35 • x 3 #33


S
@Mann1989 intakt - das denkt mein Mann nicht, da bin ich mir sicher. Ich weiß aber, dass sein Leidensdruck (noch) nicht stark genug ist, um mich jetzt vor die Tür zu setzen. Er hat bisher (2x) immer warm gewechselt. Beide Male nach etwa 10 Jahren. Ich kann jetzt auch noch warten, bis es wieder soweit ist. Dann habe ich gemessen an der letzten Trennung ca 24 Stunden Zeit, mir etwas Neues zu suchen....

Für ihn bin ich einfach immer noch praktisch, weshalb er jetzt, kurz vor seinem Urlaub, nochmal gaaaaanz nett ist und Selbstverständlichkeiten hervorhebt, z.B. dass er seine Zahnbürste ins Gäste-WC legt, damit ich nach der Nachtschicht nicht gestört werde. Toll, danke.

Ich bin praktisch, weil ich 80 % in Haus und Hof erledige (2x für 2,5 Stunden kommt eine Reinigungskraft ins Haus, die mir einen Teil der Hausarbeiten abnimmt) und in seiner Firma mitarbeite.


Meinen eigenen Anteil Schuld am Scheitern der Beziehung versuche ich permanent einzuordnen und denke, dass es mindestens 45 % sind.
Anfangs habe ich mir unfassbare Ausfälle gefallen lassen, statt sofort die einzig richtige klare Grenze zu ziehen. Verlustangst.
Aber, nein, ich wollte unbedingt geheiratet werden, dachte das alles sei das Leben im goldenen Käfig wert. Habe geschuftet, gearbeitet auf dem Bau, geputzt, gewienert, gebraten, gebacken, die Töchter nebst Freunden bekocht an Feiertagen, weil die Ex es auch so gemacht hatte.... Wollte beweisen, dass ich es wert bin. Damals schon merkte ich, dass ich niemals von den Töchtern akzeptiert werden würde. Liebevoll gekochtes Essen wurde zur Seite geschoben mit den Worten schmeckt nicht. Statt direkt zu sagen, in Zukunft gehen wir Essen, dann kann jeder aussuchen, was er/sie will, habe ich es wieder und wieder versucht und mich über die Unverschämtheiten geärgert.

Immer noch erlauben die Töchter sich im Betrieb Verhaltensweisen, die man keinem anderen Mitarbeiter durchgehen lassen würde. Täglich grüßt das Murmeltier. Ich versuche seit Anfang des Jahres meine Tätigkeiten dort herunterzuschrauben, weil mir alles zu viel wird (ich habe noch eine Selbständigkeit aufgebaut nebenbei, die mittlerweile recht gut läuft).

Alle meine Versuche, mich dem zu entziehen, laufen ins Leere und werden von meiner Schwiegermutter komplett abgebügelt. Deshalb hatte ich mit ihr vor ca. 7 Wochen einen schlimmen Streit, seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen, man kann sich aus dem Weg gehen. Glaubt nicht, dass mein Mann sich da vor mich gestellt hätte und gesagt hätte, sie hat Recht, das wird jetzt so und so gemacht. No way.

Wobei wir bei meinem schlimmsten Charakterzug sind: ich bin ich stark vermeidend, das heißt, ich habe es nicht gelernt, konstruktiv zu streiten, stattdessen schlucke ich oft und gehe weg. Ich durfte früher zu Hause gar keine Meinung haben. Das bearbeite ich seitdem und versuche es zu ändern.

Das hat sich halt hier verändert, seitdem kracht es mehrmals die Woche, weil ich meine Meinung sage, statt sie herunterzuschlucken. Je sachlicher ich werde, desto mehr schreit mein Mann herum, genau wie seine Mutter. Alles, was er an ihr nicht ausstehen kann, hat er von ihr aber übernommen, reflektiert es aber gar nicht.

Mein Therapeut arbeitet systemisch. Es ist sicher kein Zufall, dass ich hier gelandet bin, das System ähnelt dem, das ich kenne.
Daher habe ich wirklich lange versucht, an mir zu arbeiten, damit ich nicht wieder in so ein Muster gelange und hier nur weglaufe. Aber ich arbeite mich an diesem Konstrukt kaputt... diese Menschen ändern sich nicht und man kann nicht glücklich leben, wenn nicht beide Seiten einige Schritte bereit sind zu tun.

26.09.2023 12:31 • x 3 #34


M
@SunriseRay
Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Das liest sich dermassen erdrückend, da würde ich mit Sicherheit auch gehen. Die Frage ist einfach immer, wie man geht. Ich wünsche mir für Dich, dass Du erhobenen Hauptes aus dieser Ehe kommst und nicht einen Abgang durch die Hintertür machst.


Zitat von SunriseRay:
Mein Therapeut arbeitet systemisch. Es ist sicher kein Zufall, dass ich hier gelandet bin, das System ähnelt dem, das ich kenne.
Daher habe ich wirklich lange versucht, an mir zu arbeiten, damit ich nicht wieder in so ein Muster gelange und hier nur weglaufe. Aber ich arbeite mich an diesem Konstrukt kaputt... diese Menschen ändern sich nicht und man kann nicht glücklich leben, wenn nicht beide Seiten einige Schritte bereit sind zu tun.

Ich finde lobenswert, dass Du in Therapie gehst und an Dir arbeitest. Lerne, deinen Input deiner Umgebung anzupassen. Du bist nicht für das Wohl und das Glück deiner Mitmenschen verantwortlich. Z.B Dann koche halt für die Gören nicht mehr, kannst ja sogar mit Ansage machen. Dein Essen werde nicht geschätzt und Du hättest keinen Bock.

Mach Du den Schritt, aber mach ihn in die andere Richtung. Hör auf, dich zu sehr für alle einzusetzen. Arbeite auf deinem Job und kümmere Dich um die Sachen, die für dich wichtig sind. Nimm etwas Tempo und Einsatz raus und wehre Dich mit deinen Waffen...


Zitat von SunriseRay:
Wobei wir bei meinem schlimmsten Charakterzug sind: ich bin ich stark vermeidend, das heißt, ich habe es nicht gelernt, konstruktiv zu streiten, stattdessen schlucke ich oft und gehe weg. Ich durfte früher zu Hause gar keine Meinung haben. Das bearbeite ich seitdem und versuche es zu ändern.

Diesen habe ich eben auch und ich verspreche Dir, wenn Du dich nicht lernst passend zur Wehr zu setzen, dann werden deine Mitmenschen mit Dir Schlittenfahren. Das heisst nicht, Du sollst deinem Mann oder den verzogenen Gören täglich ans Bein pinkeln. Aber eben, wehre Dich auf deine Weise. Lass mal einen Waschgang aus, sollen sie halt selbst die Waschmaschine und den Trockner bedienen. Was hast Du zu verlieren?

Mir ist klar, dass das kein Dauerzustand sein kann, aber immerhin kannst Du Dir noch ein bisschen Respekt verschaffen und dann verlässt Du das für dich schädliche Konstrukt.

26.09.2023 12:52 • #35


M
Zitat von Ayaka:
die offenen Karten enden mehrmals pro Jahr tödlich für eine Frau - ohne Einblick in die Beziehung und das Gewaltpotential des noch Partners zu haben finde ich solchen Ratschläge sehr riskant.

Sorry, so ein Blödsinn. Das hat bestimmt nicht nur mit den offenen Karten zu tun....

War die Polizei mal vor Ort? Hat Mann Frau verprügelt? Er hat ihr den Fuss eingeklemmt, wobei wir nicht wissen wieviel Absicht da dabei war...

26.09.2023 12:54 • #36


Gorch_Fock
Zitat:
und einmal meinen Fuß in der Haustür eingequetscht, als er mich bei einem Streit aus dem Betrieb warf und ich den Fuß in die Tür stellte, damit er sie mit nicht vor der Nase zuschlägt. Obwohl er merkte, dass mein Fuß da drin ist, hat er die Tür immer wieder zugedrückt.

Was gibts da noch nachzufragen bzgl. Absicht? Das war Körperverletzung. Punkt.

26.09.2023 13:00 • x 1 #37


Ampelmännchen
Zitat von SunriseRay:
dass er seine Zahnbürste ins Gäste-WC legt

Ist doch fein. Damit lässt sich doch super das Klo putzen.
Zitat von Gorch_Fock:
Das war Körperverletzung.

Wohl war. Die Worte der TE deuten ja darauf hin, dass dem Gatten argumentativ schnell die Munition ausgeht. Weil er dadurch selber völlig überfordert ist, mutiert das Hirn auf den Stand eines fünfjährigen zurück und er bekommt seine Tobsuchtsanfälle.

26.09.2023 14:16 • x 2 #38


P
Zitat von Mann1989:
aber immerhin kannst Du Dir noch ein bisschen Respekt verschaffen und dann verlässt Du das für dich schädliche Konstrukt.


Allen ernstes willst du der TE sagen, sie hat noch länger in dem Konstrukt zu bleiben, damit sie nur ja überall das ok fürs Gehen dürfen erhält?

@SunriseRay hat bereits einiges durch. Und je eher sie es schafft aus dieser sehr ungesunden Familie heraus zu kommen, desto besser. Hat sie eh Jahre der Arbeit an sich gekostet, dorthin zu kommen.

Sie braucht keinen demonstrativen Respekt von Personen, die eh keinen Respekt kennen. Der einzige Respekt, den sie braucht ist von und vor sich selber. Und da ist sie inzwischen angekommen. Zum Glück!

btw, was @Mann1989 unter 'offenen Karten' versteht gilt für Menschen, die mit verständigen Menschen zu tun haben. Choleriker sind keine verständigen Menschen.

26.09.2023 14:28 • x 2 #39


M
Zitat von Perzet:
hat bereits einiges durch. Und je eher sie es schafft aus dieser sehr ungesunden Familie heraus zu kommen, desto besser. Hat sie eh Jahre der Arbeit an sich gekostet, dorthin zu kommen.

Also bitte, man braucht ja jetzt nicht so zu tun, als würde sie gefoltert werden oder als wäre die Familie hochkriminell... Manchmal ist es eben angebracht nicht alles zu dramatisieren, wie Du es gerade tust...

Zitat von Perzet:
Allen ernstes willst du der TE sagen, sie hat noch länger in dem Konstrukt zu bleiben, damit sie nur ja überall das ok fürs Gehen dürfen erhält?

Nein, für solange, bis sie eine eigene Wohnung hat. Klaren Wein einschenken, Wohnung suchen, aus- bzw einziehen...

Zitat von Perzet:
Sie braucht keinen demonstrativen Respekt von Personen, die eh keinen Respekt kennen. Der einzige Respekt, den sie braucht ist von und vor sich selber. Und da ist sie inzwischen angekommen. Zum Glück!

Ich glaube, dass sie für ihren Selbstwert gut beraten ist, keinen Abgang durch die Hintertür zu machen...

26.09.2023 14:35 • x 1 #40


P
Zitat von Mann1989:
Manchmal ist es eben angebracht nicht alles zu dramatisieren, wie Du es gerade tust...

und manchmal ist es angebracht zu schauen, ob etwas gefährlich werden könnte oder nicht. Dramatisch reagiert hat er schon an diversen - zu vielen Stellen -.
Es reicht auf jeden Fall aus, daß TE sicher vorgeht.

Und übrigens, das große dramatisieren wurde von anderen erwähnt.
Ich sage, sein bisheriges Verhalten reicht aus, daß sie auf keinen Fall ihm alles haarklein mit Vorwarnung und dreifacher Wiederholung mit abwarten seines ok's vorher vorlegt.

Sie hat ihm immer wieder gesagt, daß es so nicht geht. Seine Reaktionen waren ja herzallerliebst verständig, liebevoll, oder so ähnlich

26.09.2023 15:43 • x 2 #41


L
Zitat von Mann1989:
als würde sie gefoltert werden oder als wäre die Familie hochkriminell... Manchmal ist es eben angebracht nicht alles zu dramatisieren, wie Du es gerade tust...

Besser einmal dramatisiert, als hinterher bedauert.
Trennungssituationen sind Ausnahmesituationen — da wird selbst das frommste Lamm gerne mal zum Wolf.
Ich war in so einer Situation und dieser Angst (wenn man schon vorher ein ungutes Gefühl hat, hatte ich damals keinen Anlass dazu) und den physischen Bedrohungen würde ich heute jederzeit präventiv aus dem Weg gehen.

27.09.2023 06:40 • x 3 #42


M
Zitat von LikeTheStars21:
Besser einmal dramatisiert, als hinterher bedauert. Trennungssituationen sind Ausnahmesituationen — da wird selbst das frommste Lamm gerne mal zum Wolf. Ich war in so einer Situation und dieser Angst (wenn man schon vorher ein ungutes Gefühl hat, hatte ich damals keinen Anlass dazu) und den physischen Bedrohungen ...

Also sind mal alle Männer, von denen man sich trennt, unter Generalverdacht

27.09.2023 07:30 • #43


L
Zitat von Mann1989:
Also sind mal alle Männer, von denen man sich trennt, unter Generalverdacht

Puh, schwierig, würde ich so nicht sagen.
Aber dennoch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen, die der jeweiligen Situation angemessen wären.
Wie gesagt, ich hätte es nie für möglich gehalten, das dieser Mensch so austickt.

27.09.2023 07:40 • x 1 #44


W
Zitat von Mann1989:
Also sind mal alle Männer, von denen man sich trennt, unter Generalverdacht

Das ist nicht so, sicher geht man bei einem Mann, der bisher nie aggressiv oder cholerisch war, nicht davon aus.

Die TE hat aber beschrieben, dass genau das der Fall war.

27.09.2023 07:56 • x 3 #45


A


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