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Angst vor Trennung nach Aufenthalt in der Reha-Klinik

R
Guten Morgen Zusammen,

ich hoffe einmal, ich bin hier im richtigen Forum gelandet und Ihr könnt mir ggf. einige Tipps geben bzw. den ein oder anderen Ratschlag.

Kurz zu meinen aktuellen Problemen:
Meine Frau leidet seit ca. 10 Monaten an einer mittelschweren Depression. Sie befindet sich seit 5 Wochen in einer Tagesklinik und ihr Krankheitsbild scheint sich zu verbessern. Sie wird in 1,5 Wochen, also nach Karneval entlassen werden und hat sich jetzt auf anraten der Tagesklink, einen Therapeuten gesucht. Im Anschluss wird sie vermutlich eine Reha-Klinik aufsuchen.

Womit wir auch dann bei meinen Befürchtungen und Ängsten wären. Die Beträge hier im Forum decken sich ziemlich mit Geschichten, die mir unser Arzt beschrieben hat. Sprich, Partientin kam aus der Reha zurück und trennte sich vom Partner.

Gibt es diesbezüglich schlechte oder bessere Kliniken? Lässt sich vorhersagen, in welche Klink sie kommen wird? Wir wohnen im Rhein-Sieg-Kreis (NRW). Habt Ihr Tipps oder Ratschläge für mich? Ich habe ihr meine Ängste und Befürchtungen, bereits mitgeteilt.

Nach ihrer Ansicht sind meine Ängste unbegründet, da sie selber für sich Entscheidungen trifft. Ich teile diese Einschätzung nicht so ganz, da ich bereits jetzt Aussagen zu hören bekommen habe, wie ich brauche im Moment meine Zeit für mich, ich stehe an erster Stelle, ich muss jetzt erst mal an mich denken und gesund werden, ich erwarte mehr Verständnis etc.

Wenn ich mir jetzt dazu den einen oder anderen Bericht hier im Forum anschaue, wird mir Angst und Bange und mein Kopfkino läuft bereits auf vollen Touren.

Noch kurz zu meiner Frau und mir:
Wir sind beide 50 bzw. Anfang 50, seit 5 Jahren zusammen und seit knapp 2 Jahren verheiratet.

VG
Ralf

22.02.2019 11:06 • #1


Polly89
Hallo Ralf,

das lässt sich natürlich nicht im Vorfeld sagen, was passieren wird und was nicht.
Ich komme gerade erst aus der Reha und ich kann dir sagen, dass man dort auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt wird, was sein Leben betrifft. Auch die Mitpatienten werden zu einem neuen, großen Teil in deinem Leben (zumindest für den Aufenthalt). Man tauscht sich aus und trifft sich auf einer ganz anderen, tieferen Ebene.
Ich möchte dir keine Angst machen, aber solche Aufenthalte verleiten dazu sich und sein Leben komplett zu überdenken.
Wenn eure Liebe aber stark genug ist, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich würde sie an deiner Stelle auch nicht mit diesen Fragen belästigen. Selbst wenn sie dir verspricht, dass alles gut werden wird, muss es nicht heißen, dass es tatsächlich so passiert. Diese Sicherheit kann sie dir nicht geben und wirst du auch nie bekommen.
Versuche dich irgendwie für alle Eventualitäten zu wappnen.

22.02.2019 11:11 • x 1 #2


A


Angst vor Trennung nach Aufenthalt in der Reha-Klinik

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M
Es sind doch nicht die stationären Aufenthalte an sich, sondern die Erkrankung bzw. Heilung, die gewisse Prozesse auslösen. Ich bin mal aufgrund vieler Ereignisse, die vermutlich eine innere Dysbalance verstärkt haben, in einer mittelschweren Episode gelandet. Man beginnt dann sein bisheriges Leben zu hinterfragen und bestenfalls ändert man auch etwas. Das muss ja nicht zwingend zu einer Trennung führen. Letztlich kommt es doch darauf an, was alles zu der Episode führte und wie man sich unterstützt fühlt. Fehlt die Unterstützung und das Verständnis ist es in der Tat schwierig, da man erst recht das Gefühl bekommt, nicht richtig zu sein.

22.02.2019 11:21 • x 1 #3


G
Kann deine Angst verstehen . Bei mir war es der Besuch meiner Frau beim Arzt ,wegen Überarbeitung der sie ins grübeln brachte . Er hatte ihr gesagt sie solle in ihr Leben etwas ändern . Hat sie auch dann , habe jetzt auch keine Partnerin mehr . Habe das Gefühl das manche Ärzte den Gedanken der Trennung erst anregen.

22.02.2019 12:36 • #4


Y
Ja Du.... Meine Mutter war auch auf Reha... über 20 Jahre Beziehung danach beendet ohne mit der Wimper zu zucken. Gründe dafür wurden keine angegeben.... War ein anderer Mensch... Keine Ahnung ob Gehirnwäsche....... Muss aber jetzt bei Dir nicht so sein....

22.02.2019 12:41 • #5


Scheol
Zitat von Raptor:
Guten Morgen Zusammen, ich hoffe einmal, ich bin hier im richtigen Forum gelandet und Ihr könnt mir ggf. einige Tipps geben bzw. den ein oder anderen Ratschlag. Kurz zu meinen aktuellen Problemen: Meine Frau leidet seit ca. 10 Monaten an einer mittelschweren Depression. Sie befindet sich seit 5 Wochen in einer Tagesklinik und ihr Krankheitsbild scheint sich zu verbessern. Sie wird in 1,5 Wochen, also nach Karneval entlassen werden und hat sich jetzt auf anraten der Tagesklink, einen Therapeuten gesucht. Im Anschluss wird sie vermutlich eine Reha-Klinik aufsuchen. Womit wir auch dann bei meinen Befürchtungen und Ängsten wären. Die ...


Man hat wenn man einen Reha Antrag stellt , die Möglichkeit vom Wunsch und Wahlrecht. Besser die wünsch und wahl MÖGLICHKEIT.
Sprich der Antragsteller , hat die Möglichkeit eine Klinik zu nennen, oder eben die ungefähre Richtung . Berge , an die See oder ähnliches.

Die Klinik muss weiter als 200 km entfernt sein , damit der Patient nicht ständig Besuch von zuhause bekommt , und somit die Probleme nicht von zuhause ständig zugetragen werden.

Auch muss die Klinik einen Vertrag haben mit dem zuständigen Leistungsträger.

Ein recht eine bestimmte Klinik einzufordern gibt es nicht , da man im Antrag unterschreibt das der Leistungsträger sich Ort , Zeit und Dauer der Leistung vorbehält.

Besuche sind von einige Kliniken erst nach 4 oder 6 Wochen erwünscht um den Patienten nicht zu destabilisieren.

Ein Reha ist dazu da um seine Problem oder eben auch andere Dinge zu überdenken. Viele sind der Auffassung das in der Reha Klinik gesagt wird mach dies oder mach das. Das ist nicht so.

Die mitpatienten haben meist die selbe oder ähnliche problematiken wie man selbst und somit stößt man da auf ein enormes Verständnis. Diese Verständnis , erzeugt Nähe. Und man hinterfragt SICH , sein Leben und die entstandenen Situation.

Eine stabile Beziehung wo jemand von beiden in die Reha fährt , ist nicht gefährdet. Gefährdet sind die Beziehungen wo es vorher schon nicht funktioniert hat. Wo eine Seite sagt ich bin zufrieden mit mein Leben.
Ein schleichender , nicht redender Effekt ist da meist das Vorspiel.

Es kann vorkommen das es rehabilitanten gibt , die ihre Ehe nach 10 , 20 oder 30 Jahren hinterfragen und sich sagen , was tue ich mir da eigentlich für ein Mist an.

Ich selbst war zur Reha gewesen , zwei mal . Und nein ich zeigte keinen Ansatz von Trennungslust.

Ich war auf mich konzentriert , was auch richtig und wichtig war. Da ICH krank war. Und ich in dem Moment mal am wichtigsten war.

Es ist nicht die Reha die eine Ehe oder Beziehung kaputt macht , das sind zwei Menschen in einer schlecht laufenden Beziehung.

Eine stabile Beziehung hält eine Reha aus. Sonst würden von 1,2 Millionen Rehaleistungem wesentlich mehr Scheidungen und Trennungen bekannt sein und das System Rehabilitation hinterfragt werden.



@gans was du meinst , ist ein überlastungssyndom , sprich burnout, da wird meist alles zur Seite geräumt was eine Belastung darstellt. Der Arzt wird nicht sagen trennen sie sich und sie werden wieder gesund.

Ein burnout ist eine hohebelastung für eine Beziehung . Man versteht sich selbst nicht mehr. Viele Partner denken das es mit ein wenig schlafen und einmal Sauna Ausflug erledigt ist. Weit gefehlt.

Hat der Partner da kein Verständnis , bewegt sich sie Beziehung auf ein ganz dünnem Eis, und jeder Stress wird entfernt.

22.02.2019 13:01 • x 5 #6


C
Ein befreundeter Anwalt (Familienrecht), der viel Geld mit Scheidungen verdient, hat mir einmal gesagt, dass bei vielen Trennungen seitens der Frau, ab einem bestimmten Alter, bei Begründungen für die Trennung sehr oft folgende Worte vorkommen: Selbstfindung, Yogakurs, Reh und Kur.

Keine Wertung, ich geb das nur so weiter.

22.02.2019 13:18 • x 2 #7


Plentysweet
Hallo Raptor,
Zitat von Raptor:
Meine Frau leidet seit ca. 10 Monaten an einer mittelschweren Depression

weiß man denn die Auslöser für diese Erkrankung bei ihr? Es muss ja gar nichts mit der Beziehung zu tun haben.
Sie ist 50 Jahre alt, schreibst Du. Da können auch depressive Symptome im Zuge von Wechseljahrsbeschwerden eine Rolle spielen. Es könnte sein.
Ich würde an Deiner Stelle jetzt nicht alles im Vorfeld so schwarz malen und solche starken Befürchtungen hegen. Lass Dich nicht von Berichten verunsichern. Natürlich gibt es auch andere Entwicklungen nach Rehamaßnahmen. Genauso gut kann es aber auch anders sein: Deine Frau hat Hilfe und Unterstützung für ihre Problematik bekommen, es geht ihr folglich besser und sie kann gestärkt mit Dir weiter den Weg gehen!
Alles Gute Dir !

22.02.2019 13:19 • #8


R
Zitat von Scheol:
Es ist nicht die Reha die eine Ehe oder Beziehung kaputt macht , das sind zwei Menschen in einer schlecht laufenden Beziehung.

Richtig. Und die vergleichsweise kurze Dauer einer Reha zerstört keine vorher intakte Beziehung. Wenn das Ganze in die Brüche geht, dann nur deshalb, weil der Patient seine Konsequenzen aus der vorherigen Unzufriedenheit zieht.

22.02.2019 13:21 • x 3 #9


R
Guten Morgen,

danke Euch für die Beiträge bzw. Antworten.

Werde mich ggf. noch mal melden, wenn die Reha bei ihr ansteht und berichten.

VG Ralf

07.03.2019 07:35 • #10


V
Lieber TE,
mach Dir bitte klar, dass ambulante wie stationäre Psychotherapie immer auch Nebenwirkungen haben kann.
Eine Depression ist in der Regel ein Ausdruck dessen, dass bisher noch funktionierende Bewältigungsmechanismen nicht mehr ausreichend waren. Die Beschäftigung mit dieser Hypothese führt oft zu tiefgehenden Auseinandersetzungen mit dem bisherigen Leben und nicht selten zu einer Neubewertung der eigenen Situation. Diese Neubewertung soll und muss ergebnisoffen sein.
Manchmal kommt dabei eben auch heraus, dass das Leben, so wie man/frau es bisher geführt hat, nicht passt. Neben Veränderungen von innen heraus sind dann manchmal auch Veränderungen der äußeren Umstände (Arbeitsplatz, Wohnort, Beziehung u.ä.) nötig.

So etwas kannst Du nicht beeinflussen, weil die Betroffenen das alleine mit sich selbst ausmachen müssen.
Du kannst nur versuchen, die etwaige Entscheidung mitzutragen und zu akzeptieren.
Überlege vielleicht auch mal, warum sich gerade bei Dir angesichts dieser Situation gerade jetzt diese Verlustängste manifestieren. Warum lässt Du Dich derart von allerlei Geschichten von außen einwickeln und verunsichern, statt Deiner Frau zu vertrauen? Vielleicht ist das zunächst auch mal Deine eigene Baustelle, mein Lieber!

PS: Schau doch mal nach der Rhein-Klinik in Bad Honnef.

07.03.2019 08:08 • x 2 #11


A


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