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Angst vor der Zukunft / vor dem Alter

O
Liebe alle,
ich bin neu hier und freue mich, unter Menschen zu sein, die in einer ähnlichen Lage sind.
Mein Problem: Ich bin gerade in einer sehr komplizierten Beziehungssituation, die möglicherweise zu einer Trennung führt.
Was mich dabei sehr belastet - neben der aktuellen Situation -, sind Gedanken an die Zukunft. Ich bin Einzelkind, meine Eltern leben zwar noch, sind aber schon sehr alt. Eigene Kinder habe ich nicht, ebenso auch keinen Kontakt zu Verwandten (aus diversen Gründen). Deshalb schreckt mich der Gedanke an die Zukunft, konkret das Alter (ich bin jetzt 56). Wenn meine Eltern einmal tot sind und ich den Kontakt zur Familie meiner Partnerin ebenfalls verlieren sollte, stehe ich ohne nahe Angehörige da. Freundinnen und Freunde habe ich schon, aber trotzdem ängstigt mich der Gedanke, v.a. hinsichtlich des Alters.

Wie damit zumgehen?
Für kluge und schöne Gedanken dankt
Orvonton

15.09.2024 09:33 • x 2 #1


Laetitia2024
@Orvonton
Das ist etwas, was wohl jeden älteren Menschen beschäftigt. Du bist damit nicht allein. Wichtig ist, dass man sich in schwierigen Momenten nicht aufgibt, sich nicht hängen lässt oder resigniert. Es gibt immer wieder schöne Momente, nette Kontakte zu anderen Menschen und Situationen, in denen man Glück empfindet. Ganz egal, wie alt man ist. Es kommt auf die Lebenseinstellung an. Manchmal muss man Krisen eben aushalten, man muss durchhalten und dann geht auch wieder die Sonne auf. Ich bin in etwa in deinem Alter und würde dir raten, dein Lebensgefühl nicht so stark von anderen Menschen abhängig zu machen, denn Kontakte können wegbrechen und man kann auch allein glücklich sein.

15.09.2024 09:55 • x 3 #2


A


Angst vor der Zukunft / vor dem Alter

x 3


Libellenfrau
Hallo @Orvonton, das Älterwerden gehört nun einmal zum Leben dazu. Es geht kein Weg daran vorbei, unsere Endlichkeit zu akzeptieren. Wir können uns bewusst in der Gegenwart aufhalten, und unser Inneres mit schönen Erlebnissen erfüllen, und die nicht so schöne akzeptieren. Das sind auch Bestandteile unseres Seins.
Wir sollten nicht angstvoll in eine Zukunft schauen, und uns Szenarien ausmalen, die dann meistens doch nicht so kommen. Nutze dein Zeit sinnvoll und öffne deine Augen für die Wunder, die es zu bestaunen gibt. Pflege deine soziale Kontakte, und schaue, dass du für andere Menschen offen bleibst.

15.09.2024 10:08 • x 3 #3


S
Guten Morgen, Orvonton,

nach der Trennung von meinem langjährigen Lebensgefährten hat sich die (Ver)Bindung zu seiner Familie (von einer Art Findungsphase direkt nach der Trennung abgesehen) nicht verändert, teilweise im Gegenteil noch intensiviert. Dies ist sicherlich auch in anderen Familien möglich, vielleicht auch in Deiner?

Mutmachende Grüße, solea

15.09.2024 10:20 • x 2 #4


S
Zitat von Orvonton:
Freundinnen und Freunde habe ich schon, aber trotzdem ängstigt mich der Gedanke, v.a. hinsichtlich des Alters.

Hallo, lieber Orvonton,

magst Du vielleicht mal beschreiben, was Dich am Meisten ängstigt?

Ich bin ein beträchtliches Stück älter als Du und ebenfalls allein. Aber mich ängstigt gar nichts - im Gegenteil, ich bin dankbar für jeden Tag, den ich erleben darf. Das Alter hat immens viele Vorteile: Zeit, Ruhe, Gelassenheit, Dankbarkeit, Demut! Ich genieße es geradezu!

Kein irgendetwas-Hinterherjagen mehr, wie ich es tat, als ich jünger war. Im Augenblick sein dürfen - ich finde es wunderbar!

Gern würde ich Dir davon etwas rüberschicken!

Fühle Dich lieb umärmelt!

15.09.2024 10:28 • x 4 #5


A
@Orvonton Naja, bis zum Alter hast noch Zeit - und zu Tode gefürchtet ist auch gestorben. Du hast jeden Tag die Möglichkeit, die große Liebe oder den besten Freund zu finden. Und gegebenenfalls auch wieder zu verlieren. Egal, wie alt du bist.

Also mich schreckt da nichts. Was mich ängstigt ist eher, die Gegenwart zu versch…, weil ich wegen diffuser Ängste die Zukunft wahrsagen will - und das schwarz. Also davor würde ich mich an deiner Stelle deutlich mehr fürchten.

15.09.2024 10:33 • x 5 #6


Z
Huhu,

ich bin erst 37 aber eben auch nicht mehr 17 und versuche mir ein soziales Netzwerk ohne Partner aufzubauen. Freundschaften zu pflegen und ganz wichtig die Beziehung mit mir selbst immer zur Priorität zu machen.

Solange du dich selbst hast, hast du jemanden

Mein Vater ist jetzt zB 70 und meine Oma mütterlicherseits ist 89, trotz dass meine Eltern geschieden sind, haben die 2 sich vor kurzem wieder gefunden und mein Vater hilft meiner Oma beim einkaufen und anderen Erledigungen. Und meine Oma ist auf ihre Art auch für meinen Vater da. Die beiden tun sich richtig gut. Obwohl es ja wie gesagt die Mutter seiner Exfrau ist und die beiden seit über 30 Jahren geschieden sind. Aber meine Oma mochte meinen Vater unabhängig von meiner Mutter immer sehr gerne als Menschen. Deswegen kann es ja auch sein, dass die Familie trotzdem den Kontakt zu dir hält/sucht einfach weil sie dich auch so mögen.

lg cherry

15.09.2024 10:42 • x 5 #7


ElGatoRojo
Einzelkind ohne eigene Kinder ist dann natürlich noch einmal die heftigere Stufe. Einen neue langfristige Partnerschaft muss ja auch erst einmal wieder neu etabliert werden, wenn du die jetztige beendest. Hilft nur, jetzt einen entsprechenden Freundes- und Bakanntenkreis anzustreben (Verein, Ehrenamt?)

15.09.2024 10:50 • x 2 #8


A
@ElGatoRojo Naja, wenn die Kinder auswandern und/ oder auch das Geschwisterteil eine eigene Familie hat, kannst dich da auf große Unterstützung im Alter auch nicht verlassen. Zumal man ohnehin nicht weiß, ob man die denn mal überhaupt brauchen würde.

Vielleicht hat der TE oder ich nur mehr 5 oder 10 Jahre vor sich. Wie würde man sich dann verhalten? Das ist wohl ein realistischerer bzw sinnvollerer Ansatz, als Jahrzehnte in die Zukunft (angsterfüllte) Prophezeiungen abgeben zu wollen..

15.09.2024 11:13 • x 5 #9


S
Zitat von Arnika:
als Jahrzehnte in die Zukunft Prophezeiungen abgeben zu wollen..

Ich habe mir antrainiert, meine Energie auf die positiven Dinge zu legen.

Selbstverständlich passiert dann nicht nur Positives, aber es ist leichter, damit umzugehen,
nach meinen Erfahrungen.
Zitat von ZombieCherry:
Solange du dich selbst hast, hast du jemanden

Sehr richtig! Das Schöne daran: diesen Menschen kannst Du nie verlieren, solange Du lebst.

Lieber Orvonton,

vielleicht ist es an der Zeit, Dich selbst neu zu interpretieren.
Ich habe mir dafür vorgestellt, ich wäre ein fremder Mensch. Möchte ich mein/e FreundIn sein?
Würde ich gern etwas mit mir zu tun haben? Kann ich Freude geben?

Das mag jetzt etwas pathetisch klingen, aber wenn Du diese Fragen uneingeschränkt mit Ja
beantworten kannst, bist Du auf dem Weg zu Dir selbst. Ohne Angst. Auch und gerade nicht vor dem Alter. Du kannst dann Dich und Dein Leben genießen. Und es gibt viele kleine Freuden. Vor allem, wenn Du sie sehen möchtest!

15.09.2024 11:26 • x 5 #10


A


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