Hallo Nicole,
Als allererstes tut es mir leid, daß Dir die Trennung stets so weh tut, daß Du noch einen solchen Schmerz empfindest. Mir ist ein Satz in Deinem Posting aufgefallen und ich möchte Deinen Beitrag aus diese Sicht betrachten. Ich hoffe Es kommen bei Dir Fragen auf die Dich weiter bringen unabhängig davon welche Richtung das Weiterkommen hat.
Ich bin kein Mensch der viel an sich denkt
Am Anfang euerer Partnerschaft hat Dein Mann Dich da aufgefordert Baue mit mir ein Haus und hilf mir bei meiner Selbständigkeit, oder gab es eine Basis der Zärtlichkeit und Freundschaft und gegenseitige Achtung als Mensch?
Wenn ich lese was ihr in 6 Jahren zusammen aufgebaut habt, dann muß ich sagen alle Achtung. Das liest sich nicht wie eine Peinigung als vielmehr ein Hand in Hand aufbauen. Aber hast Du Dich denn dabei aufgegeben? Hast zu wenig an Dich gedacht? Hast Du Deine Bedürfnisse verständnisvoll zurückgestellt? Warum hast Du sie nicht eingefordert?
Weißt Du: sich verlassen und allein fühlen wenn man in einen Bezieheung ist (meine Erfahrung), ist ein Gefühl das durch eigene Gedanken und daraus resultierendes Handeln entsteht.
Ich gehe in eine passive Rolle! Teile meine Bedürfnisse nicht mit! Ich bin ein Märtyrer, weil ich dieses oder jenes Bedürfnis aufgegeben habe! Du tust voller innbrunst etwas worum Dich keiner gebeten hat und keiner merkt es! Du bekommst kein Feedback! Du fühlst Dich allein!. Hast Du Dich in Deinem seelischen Alleinsein auch körperlich zurückgezogen? Etwa durch Aussagen wie ich brauche Zeit für mich selbst!, um dann da zu sitzen evtl. zu weinen und Dich auch wirklich einsam fühlen?
Aber keines dieser Gefühle und Taten werden in Worte gepackt und mit dem Partner diskutiert und ihm präsentiert, denn sie sind ja nicht wichtig, oder ich werde dann eh belächelt oder er versteht es sowieso nicht!
Was dabei passiert, ist daß Du Dich in eine Welt zurück ziehst in der Du investierst und weiter investiert aber keiner merkt es. Du redest vielleicht mit Freundinen darüber und sie bestätigen wieviel Du doch für die Partnerschaft aufgibst, aber was ist mit Deinem Partner?
Vielleicht hat es ein stückweit mit Selbstwertgefühl zutun! Du bist ein einzigartiger Mensch so wie Du bist mit Deinen Wünschen und Bedüfnissen und mit Deinen Qualitäten und Kräfte. Du bist es Wert geliebt zu werden und Deine Wünsche einzufordern. Es liegt an Deinem Partner, ob er meint Dich in der Erfüllung Deiner Bedürfnisse unterstützen zu können und zu wollen. Aber wenn Du nicht selber an Dich denkst und Dich nicht formulierst, kann Dein Partner nichts wissen. Deine Bedürfnisse sind wichtig, weil sie ein Teil von Dir sind und DU bist es wert, daß man sich mit DIR auseinandersetzt. Wünsche von den Lippen ablesen ist ein Irrglaube. Du hast kein Schild um den Hals hängen ich möchte jetzt Zärtlichkeit und zwar so und so (als Beispiel). Ferner finde ich, daß es in der Partnerschaft nicht ums aufzugeben geht, sondern ums erfüllen helfen, so daß man als Individuen an der Partnerschaft wächst.
Auch ohne eine Partnerschaft musst DU an DEINEN Qualitäten glauben. Schau kurz zurück! Wieviel hast Du in den 6 Jahren geschafft hast. Du hast ein Haus mit aufgebaut, Du hast Deinen Mann in die Selbständigkeit geholfen (ohne Dich wäre das nicht gegenagen) und Du hast dazu noch zwei Kinder versorgt! Du hast mit Dich rührend um Deinen kranken Sohn gekümmert! ALLE ACHTUNG! Ich ziehe meinen Hut vor Dir!
Glaube an das was Du kannst (jetzt sag nicht was kann ich schon? nichts!)!
Ich bin ein Mensch der an sich denkt, sich ernst nimmt und in sich ruht
Wenn Du diese Einstellung hast, dann wirst Du selber glücklich sein, in eine Partnerschaft Zufriedenheit finden und Dein Leben besonnen meistern.
Zur Wohnung: Das gleiche Haus und unterschiedliche Wohnungen ist vielleicht bisschen nah! Aber durch räumlichen Distanz alleine schafft man kein inneres Loslassen. Du kannst Nach Himmalya ziehen und wenn Du mit Deinen Gedanken immerwieder bei Deinem Mann landest, dann wirst Du nicht loslassen können.
ganz liebe Grüße
juice
20.05.2002 17:00 •
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