Wenn ein Bärchen ein anderes Bärchen erklärt oder auch ein Erklärbärchen kommt selten allein.
@Anuke ganz so wie @vw-bärchen würde ich das nicht beschreiben, aber der Ablauf stimmt. Das Ding ist, dieser eine besondere Nutzer zeigt eigentlich sehr gut, was häufig passiert, wenn man sich beständig weigert, bestimmte Schritte zu unternehmen, die notwendig sein können, um eine Niederlage oder ein sehr schmerzhaftes Ereignis zu überwinden.
Ursprünglich hatte es den Nutzer ins Forum verschlagen, weil er eine sehr schmerzhafte Trennung erlebt hatte. Damals war dieser Nutzer zwar sehr gebeutelt, aber weder so radikal noch verbittert unterwegs. Im Gegenteil, er schloß hier einige Freundschaften, setzte sich für den einen oder anderen ein und es gab sicher auch die eine oder andere Frau mit der er netten Kontakt hatte.
Schon damals allerdings (und wir reden hier von Jahren) zeigten sich aber zwei Dinge:
Der Nutzer, nennen wir ihn der Einfachheit Udi, konnte und wollte keinen Weg finden, um das Geschehene irgendwie zu integrieren. Integration findet ja über verschiedene Wege statt, so zB eben auch zu schauen, welche Anteile man vielleicht selbst beigetragen hat oder an welchen Dingen man unbegründeterweise festhält.
Da war einfach von Anfang an Schicht im Schacht.
Es gab genug Schreiberlinge hier, die ihn schon damals darauf hingewiesen haben, daß es allein für seinen (eben den eigenen) Seelenfrieden wichtig wäre, einen Weg zu finden, das ganze zu verarbeiten und das ein Zwischenschritt eben auch sein müßte, nach einer gewissen Zeit, kleine winzige Schritte heraus aus der Opferolle zu wagen.
Viele haben ihm damals erklärt, daß ansonsten ein sehr hoher Preis drohe, nämlich der der Verbitterung und eben eine große damit einhergehende Einschränkunge der Lebensqualität.
Naja, wollte er halt nicht glauben.
Für Udi gab es eine ganz einfache Lösung, für immer Böse auf die Täterin sein, sich eine neue Partnerin suchen und nie wieder zurückschauen.
Die Stimmen, die es natürlich auch schon damals gab, wenn auch sanfter, leiser und verständnisvoller, die durchaus angemahnt haben, daß erstens der Plan nicht der smarteste ist, weil er eben nur funktioniert, wenn es tatsächlich eine neue Partnerin gäbe, es sich also von anderen vollständig abhängig macht und daß in seiner Verfassung er vielleicht nicht die erste Wahl für die Damen am Markt wäre, wurden übergangen, entwertet oder eben kritisiert.
Leider, und das meine ich sehr ehrlich, hat sich das ganze dann eben über die Monate und Jahre geradezu bilderbuchmäßig entwickelt. Die Verbitterung nahm immer weiter zu, die Fähigkeit zu Differenzieren immer weiter ab. Irgendwann war er so im Schmerztunnel, daß selbst einfachste soziale Interaktionen, sobald deren Verlauf seinen immer starrer werdenden Vorstellungen nicht direkt entsprachen, als persönliche absolute Kränkung empfunden wurden.
Das ist, was @vw-bärchen mit Narzissmus meint.
Weil Udi nun ja kein doofer Mensch ist, fiel ihm das eine oder andere natürlich auf, was aber wieder nicht dazu geführt hat, an sich zu arbeiten bzw seine Baustellen auch nur in Augenschein zu nehmen, sondern er ging den Weg der Dramaspirale.
Die meisten wissen, daß das Problem der Dramaspirale ist, daß sie sich abnutzt (Das Mädchen, welches immer Wolf schrie)
Bei seiner ersten Ankündigung sich aus dem Forum zurückzuziehen gab es natürlich noch sehr viel Aufmerksamkeit. Irgendwann dann halt eher ein, mach hat einfach mal. Der nächste Schritt auch klassisch, wenn positives Drama nicht mehr den gewünschten Effekt hat, dann eben negatives Drama, er begann deutliche Provokationen zu verfassen.
Usw und so fort.
Das wirklich tragisches daran ist, daß das, was ihm damals passiert ist und es waren mehrerer Dinge, natürlich grauenhaft war und es von vornherein eher unwahrscheinlich war, daß er selbst so ganz ohne Profi-Unterstützung, wie auch immer die ausgesehen hätte, da einen gesunden Weg hinaus gefunden hätte. Das aber noch viel Schlimmere ist, daß er leidet und er selbst nicht einmal genau zuordnen kann, woher der ganze Schmerz eigentlich kommt, denn über das alte ist er ja hinweg, daher muß, das Neue, weil es eben nicht klappt, der Grund für seinen Schmerz sein. Nur selbst da wird es schon sehr diffus, weil er inzwischen Schmerz und Wut (als Beispiel) schon gar nicht mehr auseinander halten kann.
Wenn der Verlauf weiter ein solch klassischer bleibt, dann landet Udi dort, wo man eben landet, in einer Klinik, aller Wahrscheinlichkeit nach zunächst mit einer Vielzahl von physischer Sympthome, welche sich dan irgendwann eben auch als zT psychisch bzw psychosomatisch herausstellen.
Das ist super traurig, bedeutet aber eben auch nicht, daß er hier einen Freibrief für seine inzwischen teilweise völlig absurden Posts bekommen kann.
Was die @Forenleitung angeht: Das Forum ist zunächs einmal eine Anlaufstelle für alle (!), die leiden und das Kriterium erfüllt er absolut. Er ist zudem schon so lange dabei und hat früher auch dem einen oder anderen beigestanden, daß er jedenfalls kein Tr*ll ist.
Er ist einfach einer von denen, deren Weg nach wie vor in eine sehr falsche Richtung geht und an dem man sehr gut sieht, warum sich die Arbeit an sich selbst nicht nur lohnt, sondern hin und wieder so unglaublich existenziell wichtig ist.
Für mich hat es Ähnlichkeit mit der Faszination bei einem Unfall, ich will nicht hinschauen, aber irgednwie kann ich nicht anders und er schafft es hin und wieder doch noch meine Trigger hübsch zu spielen.
Ich versuche mich da in letzter Zeit echt mehr zurückzunehmen, denn nach wie vor gilt, ich nenne das Kind zwar, wenn es sein muß, auch sehr deutlich beim Namen, aber zu treten, wenn jemand ohnehin schon am Boden liegt, vermeide ich gern. Mag mir nicht immer gelingen, aber man braucht ja Ziele ne.
Schauen wir also mal, ob die verordnete Auszeit ihm gut tut und hoffen (sehr) auf einen doch irgednwie guten Ausgang.
16.09.2020 15:34 •
x 5 #129